ZTE gehört mit zu den großen Telekommunikationsherstellern in China und schickt sich immer mehr an, auch hierzulande in Sachen Smartphone eine Rolle zu spielen. Mit dem ZTE Blade V30 Vita bietet die Firma ein Handy mit überraschend gutem Akku und im Lieferumfang enthalten Bluetooth-Kopfhörern zum Sparpreis an. Wie schlägt es sich im Test?
Der Test zum ZTE Blade V30 Vita erscheint in unserer Themenwelt zu Einsteiger-Smartphones. Dort haben wir neben weiteren günstigen Geräten unsere Top-10 der Smartphones bis 200 Euro veröffentlicht.
Design
Das ZTE Blade V30 Vita ist mit 173 x 78 x 9 mm nicht gerade klein, dafür hat es mit 210 Gramm ein ausbalanciertes Gewicht, wodurch es gut in der Hand liegt. Die Verarbeitung ist ordentlich, scharfe Kanten oder ein ungleiches Spaltmaß sind nicht auszumachen. Der Volume-Regler sowie der Powerknopf sitzen auf der rechten Seite, letzterer weist jedoch ein wenig zu viel Spielraum auf. Das stört im Alltag zwar nicht, könnte sich aber hinsichtlich der Langzeitnutzung negativ auswirken, da im Powerknopf zudem der Fingerabdrucksensor eingebaut ist und dadurch viel in Benutzung sein kann. Wenn er jetzt schon wackelt, wie fühlt er sich wohl nach einem Jahr Dauernutzung an?
Auf der Rückseite befindet sich links oben das Kameramodul. Das steht mit einem Millimeter hervor, liegt jedoch flach und ohne zu Wackeln auf der Oberfläche. Die perforierte Rückseite aus Plastik sorgt für einen besseren Grip, was gerade bei der angesprochenen Größe nicht schadet. Die Frontkamera ist mittig in einer Waterdrop-Notch angebracht. Die Rahmen rings um den Screen ist dem Preis entsprechend überraschend dünn.
ZTE Blade V30 Vita - Bilderstrecke
ZTE Blade V30 Vita im Test
Display
Das IPS-Display des ZTE Blade V30 Vita besitzt bei 6,82 Zoll eine HD+-Auflösung von 1640 x 720 Pixel. Die Pixeldichte von 288 ppi (Pixel pro Zoll) ist für den aufgerufenen Preis eher unteres Mittelmaß. Zum Vergleich: Das Gigaset GS4 (Testbericht) liegt mit 180 Euro in derselben Preisklasse und besitzt eine Pixeldichte von 410 ppi – also nahezu Drittel mehr an Pixeln und somit ein deutliches Plus hinsichtlich der Bildschärfe. Diese ist bei dem Testmodell nicht gerade die Stärke, auch wenn man bei dem Preis keine Wunder erwarten sollte. Auch das Kontrastverhältnis weiß zu wünschen übrig, zwar wirkt die Bildwiedergabe nicht ausgewaschen – könnte jedoch deutlich besser sein. Die Farbwiedergabe, die Blickwinkelstabilität und die Helligkeit gehen in Ordnung.
Kamera
ZTE hat sich für ein viereckiges Triple-Kameramodul entschieden. Die Hauptkamera besitzt 48 Megapixel, eine Brennweite von 26 Millimeter und eine f/1.8-Blende. Die Selfie-Kamera hat 8 Megapixel und eine f/2.0-Blende. Daneben ist das Modul noch mit einer Makro-Kamera mit 5 Megapixel sowie einer Blende von f/2.4 ausgestattet. Der Tiefensensor besitzt 2 Megapixel und ebenfalls eine f/2.4-Blende. Allerdings lassen zwei Megapixel beim Tiefensensor und fünf Megapixel bei der Makro-Kamera doch meistens etwas zu wünschen übrig.
Im Praxistest wird auch schnell ersichtlich, dass die Stärken des ZTE Blade V30 Vita definitiv nicht bei der Kamera liegen. Die Farben der Motive werden nicht natürlich wiedergegeben, sie sehen blass und leblos aus. Die aufgenommenen Bilder wirken insgesamt unscharf, besonders der Makro-Modus enttäuscht durch die Abstinenz jeglicher Bildschärfe. Die Selfie-Kamera leidet unter ähnlichen Problemen, der Bokeh-Effekt wirkt im Porträt-Modus übertrieben und nicht natürlich. Der Nachtmodus enttäuscht durch das Fehlen von Konturen und verschwommenen Motiven.
Videos lassen sich wahlweise mit 1080p sowie 720p in HD oder mit 480p in SD aufnehmen. Eine Bildwiederholung von 60 fps ist nicht möglich, die Videos lassen sich nur mit 30 fps aufnehmen, was in Kombination mit dem schwachen Software-Bildstabilisator nicht gerade für hochwertiges Videomaterial sorgt.
Das klingt jetzt im Test dramatisch, allerdings liegt der Fokus im Alltag nicht auf der Nutzung der Kamera. Dessen sollte man sich beim Kauf bewusst sein, da es sich beim ZTE Blade V30 Vita um ein Einsteiger-Smartphone in der unter Preisregion handelt. Von daher liegt die Qualität dem aufgerufenen Preis entsprechend im Mittelmaß.
ZTE Blade V30 Vita: Originalaufnahmen
Mit dem ZTE Blade V30 Vita geschossene Bilder
Ausstattung
Das ZTE Blade V30 Vita wird von einem achtkernigen Unisoc SC9863A angetrieben, der mit einer Frequenz von 1,6 GHz getaktet ist. Mit 3 GByte RAM kann man zwar nicht meckern, allerdings macht sich der etwas schwachbrüstige Arbeitsspeicher in Kombination mit dem Einsteigerprozessor im Alltag bemerkbar. Beim Sliden zwischen den Tabs ruckelt es deutlich und auch neue Fenster bauen sich entsprechen langsam auf. Beim Benchmark PCMark Work 2.0 liegt der Performance-Score bei 4678, im Storage-Score sind es 4678 Punkte. Beim Wildlife Benchmark von 3Dmark erreicht das ZTE Blade V30 Vita einen Wert von 384 bei einer durchschnittlichen Wiederholungsrate von 1,4 fps. Von aufwendigen grafischen Anwendungen ist mit diesem Wert eher abzuraten und auch bei alltäglichen Anwendungen kommt die Hardware ganz schön ins Schwitzen.
Das vorliegende Modell wird mit 128 GByte Speicher ausgeliefert, die sich per Mikro-SD-Karte optional erweitern lassen, allerdings wird vom Hersteller nicht angegeben, bei welcher Speichergröße die Grenze liegt. Der dedizierte Dual-SIM-Slot nimmt zudem gleichzeitig zwei SIM-Karten auf. Der Lautsprecher an der Unterseite verrichtet seine Arbeit, neigt allerdings bei höherer Lautstärke zum Klirren.
Zum Musikhören befinden sich im Lieferumfang dafür zwei Bluetooth-In-Ear-Kopfhörer inklusive Ladecase. Die Verarbeitung von Case und Kopfhörern macht einen guten Eindruck, das Pairing funktioniert problemlos und auch die Laufzeit sowie der Sound sind für den Preis tadellos. Der Fingerabdruck-Scanner ist problemlos angelernt, der Fingerabdruck wird schnell und zuverlässig erkannt. Eine IP-Zertifizierung ist vorhanden, keine Selbstverständlichkeit bei dem aufgerufenen Preis.
Als Betriebssystem kommt Android 11 zum Einsatz, das UI MiFavor 10.5 besitzt ein übersichtliches Design und sorgt dadurch für schnelle Orientierung bei den Menüs. Der Sicherheits-Patch befindet sich zum Testzeitpunkt auf Stand von Mai 2021 und sollte zügig aktualisiert werden.
Akkuleistung
Highlight in der Ausstattung des ZTE Blade V30 Vita ist ohne Zweifel der Akku mit 5000 mAh. Im PCMark Battery Test schafft das Testgerät unter Dauerbelastung einen hervorragenden Wert von etwa 14 Stunden. Zwar ist mit dem 18-Watt-Ladegerät kein schnelles Laden möglich, allerdings kommt man mit der Akkuleistung sorgenfrei durch den Alltag und kann auch ohne Probleme noch einen weiteren Tag dranhängen, ehe es wieder zurück an den Strom geht – nachts sollte das ja kein Problem darstellen. Kabelloses Laden ist der Preisklasse entsprechend nicht möglich.
Preis
Das ZTE Blade V30 Vita ist in den Farben Gray, Green und Gradient Blue inklusive Bluetooth-Kopfhörern und 128 GByte Speicher zu einem Straßenpreis von 180 Euro verfügbar. Optional ist es auch mit 64 GByte Speicher und ohne Kopfhörer für 145 Euro erhältlich.
Passende Tarife
Wer einen passenden Tarif zum Smartphone sucht, hat die Qual der Wahl. Bereits bis 10 Euro gibt es 8 GByte, bis 30 Euro sogar unlimitiertes Datenvolumen. In der Themenwelt Tarife beschäftigen wir uns intensiv mit monatlich kündbaren Verträgen (Bestenliste), Smartphone-Bundles, Tarifen fürs Ausland oder speziellen Tarifen für Gamer. Entsprechende Angebote fassen wir in der Übersicht Tarif des Monats zusammen.
Fazit
Das ZTE Blade V30 Vita ist für den aufgerufenen Preis kein schlechtes Smartphone. Der leistungsstarke Akku weiß zu begeistern, die im Lieferumfang enthaltenen Kopfhörer verrichten ihre Arbeit und die Verarbeitung ist tadellos. Auch wenn erwartungsgemäß Kamera und Akkuleistung nicht mithalten können, liefert ZTE ein preiswertes Einsteigermodell, das sich keine gravierenden Mängel erlaubt.
Passende Alternativen sind das Gigaset GS4 (Testbericht), das Nokia G10 (Testbericht) oder das Oppo A74 (Testbericht). Weitere Alternativen zeigen wir in unseren ständig aktualisierten Bestenlisten, der Top-10 der Smartphones bis 150 Euro und der Bestenliste: Smartphones bis 200 Euro.