Xmund XD-PS6 im Test: Photovoltaik-Steckdose mit 230 V für 170 Euro

Xmund XD-PS6
Pro und Contra
  • klein
  • leicht
  • ordentliche Verarbeitung und Schuko-Dose
  • Laden und gleichzeitig Entladen nicht möglich
  • Lüfter schon bei 40 W
  • geringe Ausstattung 
  • 4.0

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Die kleine Powerstation PS-6 lädt per Photovoltaik, hat 155 Wh Kapazität, leistet 100 Watt und kostet unter 200 Euro. TechStage hat den mobilen Stromspeicher getestet.

In diesem Artikel geht es um die bisher kleinste und günstige Powerstation, die wir bisher getestet haben: die XD-PS6 von Xmund. Das günstige Gerät ist mit 1,6 kg deutlich leichter und kleiner als die bereits getestete Xmund PS-10 (Testbericht) und damit kompakt genug, um in einen Rucksack zu passen.

Der kompakte Solargenerator hat eine 230-V-Steckdose, 12-V-Ausgang, mehrere USB-Ports und die Möglichkeit, per Solarpanel zu laden. Das Review-Sample hat uns der Onlineshop Banggood zur Verfügung gestellt, wo die Xmund XD-PS6 zum Veröffentlichungszeitpunkt für 168 Euro mit Lieferung aus einem EU-Lager erhältlich ist. Das Angebot ist allerdings zeitlich begrenzt. Bei anderen Shops kostet das Gerät etwa 30 bis 50 Euro mehr.

Aufladen des internen Akkus geschieht wahlweise per Netzteil an der Steckdose, per 12-V-Dose im Kfz oder mithilfe eines Photovoltaik-Moduls. So bietet der Stromspeicher eine maximale Flexibilität und ist auch autark nutzbar.

Dieser Test einer Powerstation gehört zu den Themenwelten Outdoor und Camping. Hier zeigen wir etwa Hightech-Gadgets zum Wandern, Ferngläser mit Entfernungsmesser oder erklären, worauf man beim Kauf einer Taschenlampe achten sollte.

Die XD-PS6 kommt ähnlich ordentlich verpackt bei uns an wie auch andere Powerstations vor ihr. Nach dem Öffnen des Kartons, überrascht uns die Powerstation mit XS-Abmessungen von 186 x 107 x 180 mm und einem rückenfreundlichen Gewicht von lediglich 1,6 kg. Zum besseren Verständnis, unsere bisher schwerste „mobile“ Powerstation bringt über 40 kg auf die Waage.

Selbst die bisher kompaktesten Modelle Flashfish A301 (Testbericht), Anker Powerhouse 521 (Testbericht), Blitzwolf BW-PG-2 (Testbericht) und Novoo Omni (Testbericht) sind deutlich größer und schwerer – bieten allerdings auch höhere Leistung und mehr Kapazität.

Wie viele andere Konkurrenzmodelle auch, verfügt die Powerstation über einen feststehenden Tragegriff, was das kompakte Gerät leider deutlich sperriger macht, als eigentlich sein müsste. Auch das Stapeln mit anderen Gegenständen ist so nicht möglich.

Die Verarbeitung des schwarz-orangen Kunststoff-Gehäuses ist in Ordnung und so gibt es für uns keinerlei Grund für Beschwerden. Zwei breiten Gummifüße an der Unterseite sorgen für ausreichend sicheren Stand. Neben der Mini-Powerstation gehören ein passendes 230-V-Netzteil, ein KFZ-Ladeadapter, eine 12-V-KFZ-Dose zum Anstecken (Zigarettenanzünder) und eine knappe Anleitung zum Lieferumfang. Ein optional nutzbares 100-W-Panel des Herstellers ist derzeit für 138 Euro erhältlich.

Die Anschlüsse und Bedienelemente sind bei diesem Modell nicht zentral an der Vorderseite platziert. Auf der Vorderseite befinden sich ein einfaches LC-Display, Stromeingangsbuchse, 12-V-Anschluss, vier USB-Anschlüsse (2x USB-A 2,4 A, 1x USB-A QC3.0, 1x USB-C mit bis zu 21 W) und die beiden Taster zur Bedienung. Die ausreichend helle Notleuchte nimmt fast die komplette rechte Gehäuseseite in Anspruch. Die 230-V-Steckdose mit einer Dauerleistung von 100 W ist auf der rechten Seite platziert. Schön, dass hier eine Schuko-Steckdose zum Einsatz kommt. Hier halten die Stecker deutlich besser als in Universaldosen. Auf der Rückseite sind die Öffnungen des internen Lüfters zu sehen.

Ungewöhnlich ist die Bedienung mit nur zwei Tastern. Das Steuerkonzept ist aber einfach und schnell verständlich. Ein kurzer Druck auf die Power-Taste schaltet zunächst das Display ein – welches ohne weitere Aktivität nach etwa einer Minute wieder erlischt. Ein langer Druck bei eingeschaltetem Display schaltet die Notfall-Lampe an, oder wechselt durch deren Leucht-Modi. Ein langer Druck auf den AC-Taster aktiviert und deaktiviert die 230-V-Dose und eine kurze Berührung schaltet die Gleichstromausgänge ein und aus.

Schade, auch bei diesem wieder Modell keine Abdeckungen für Anschlussdosen dabei sind, das würde insbesondere beim Outdoor-Aktivitäten vor Staub und Dreck schützen. Eine Auffälligkeit ist der geringe Durchmesser des Netzteil-Steckers. Das ist wichtig bei der Wahl eines geeigneten Solarpanels (Ratgeber) von Fremdherstellern. Hier ist man mit günstigen No-Name-Panels am besten beraten. Diese kommen in der Regel zusammen mit einem ganzen Satz an Adaptern zum Kunden.

Die Bedienung der XD-PS6 ist dank weniger Bedienelemente und trotz der Doppelbelegung der Funktionstasten unkompliziert. Im direkten Vergleich zu den meisten bisher getesteten Powerstations ist das Status-Display zwar klein, aber immerhin nicht zu dunkel. Angezeigt wird allerdings nur das Nötigste: Welche Ausgänge aktiv sind oder ob Strom geladen wird. Wie hoch Ein- und Ausgangsleistung sind, wird ebenso nicht angezeigt, wie die Restlaufzeit des Akkus. Die Kapazitätsanzeige in 1-Prozent-Schritten ist genauer als bei anderen günstigen Konkurrenzmodellen.

Bei der Leistungsüberprüfung gibt es keine großen Überraschungen, obwohl die Powerstation keine reine Sinuswelle ausgibt. So ist das Gerät laut Definition zwar nicht für sensible Elektronik geeignet, allerdings sind hier etwa hochwertige Messgeräte oder medizinisches Equipment eher betroffen als viele klassische Verbraucher. Die vom Hersteller angegebenen 100 W leistet die kompakte Powerstation brav, aber mit hörbarem Lüftereinsatz. Unser Notebook samt externen Monitor oder unsere starken Werkstatt-Strahler versorgt die mobile Steckdose ebenso, wie Laser-Engraver, Drohnen-Akku oder unseren Arcade-Automaten. Die Spitzenleistung von 150 W liefert das Gerät ebenfalls – allerdings nur für wenige Sekunden, bevor die Steckdose deaktiviert wird. Der Überlastungsschutz arbeitet in den Tests zuverlässig.

Auch leichtes Werkzeug wie Dremel oder Heißklebepistole versorgt die Powerstation zuverlässig. Bei stärkeren Verbrauchern wie unserem Bohrhammer, einer elektrischen Handkreissäge oder dem Heißluftföhn fehlt es dann aber an Leistung. Bei Küchengeräten sieht es ähnlich aus. Wasserkocher, Kochplatte oder Elektrogrill sind deutlich zu energiehungrig. Die Mini-Powerstation ist somit für moderate Verbraucher wie Ladegeräte von Notebook, Kamera oder RC-Spielzeug geeignet, nicht aber für starke Werkzeuge oder Küchengeräte.

Vor Kapazitätstests laden wir die mittlerweile geleerten Akkus der XD-PS6 voll auf. Das funktioniert wahlweise mit dem mitgelieferten Netzteil oder per Photovoltaik und geschieht lautlos. Mit dem schwachen Netzteil (15 V 2 A) benötigt die kleine Powerstation unerwartete sieben Stunden bis sie aufgeladen ist. Ein mieses Ergebnis für die geringe Kapazität. Immerhin erlaubt die Powerstation auch einen Strom-Input von bis zu 22 V und 2 A. Mit einem anderen Netzteil oder entsprechend starkem Solarpanel ist die Ladezeit dann bis zu zwei Stunden kürzer. Das Laden per 12-V-KFZ-Netzteil dauert laut Herstellerangabe etwa neuen Stunden. Das Laden per USB-C funktioniert nicht.

Und es kommt noch eine harte Einschränkung hinzu: Während die Powerstation geladen wird, gibt sie keinen Strom aus. Gar nicht. Das hatten wir so bisher noch nie. Bei anderen Geräten funktionieren wenigstens die USB-Ausgänge während des Ladeprozesses. Für Camper, die tagsüber etwa die Kühlbox mit Strom versorgen wollen, während die Solarpanels für Stromnachschub sorgen, ist das Modell somit völlig ungeeignet. Für Tagesausflüge, kurze Events oder als Stromspeicher für den Kofferraum ist dieser Punkt allerdings unerheblich.

Bei den Kapazitätstests entlocken wir den Lithium-Ionen-Akkus in mehreren Durchläufen zwischen 130 Wh und 138 Wh, was einem Verlust von etwas weniger als den durchschnittlichen 15 Prozent entspricht. Ein ordentlicher Wert, mit dem wir etwa die Laufzeit unseres Notebooks um zwei bis viereinhalb Stunden verlängern können.

Wie hoch der Umwandlungsverlust tatsächlich ausfällt, kommt immer auf die angeschlossenen Verbraucher an. Die geringsten Verluste gibt es bei der Nutzung von 12-V-Geräten an den entsprechenden Gleichstromausgängen. Am meisten verliert man erfahrungsgemäß beim Einsatz leistungsschwacher 230-V-Verbraucher.

Die Xmund XD-PS6 haben wir für diesen Test von Banggood zur Verfügung gestellt bekommen, wo das Gerät mit Lieferung aus einem EU-Lager derzeit für 168 Euro inklusive Lieferung aus der EU erhältlich ist – ein Schnäppchen mit Einschränkungen. Der reguläre Preis der Powerstation liegt bei etwa 200 bis 220 Euro.

Im Preisvergleich und bei europäischen Händlern ist das Gerät derzeit nicht zu finden.

Die einfache und kompakte Powerstation von XD-PS6 von Xmund gefällt uns trotz der Einschränkungen gut. Wer lediglich eine Möglichkeit sucht, unterwegs moderate 230-V-Verbraucher anzuschließen, der ist hier gut beraten. Für Tagesausflüge, Zugfahrten oder Besuche in Biergarten oder auf dem Modellflugplatz ist die Mini-Powerstation prima geeignet.

Für starke Verbraucher oder jene, die einen echten Solargenerator suchen, ist das Budget-Modell allerdings ungeeignet. Die Einschränkung, nicht zeitgleich laden und entladen zu können, ist groß. Auch die magere Statusanzeige und die insgesamt vergleichsweise niedrige Dauerleistung und Kapazität in Verbindung mit der langen Ladezeit sollte man beim Kauf bedenken.

Sollen die Verbraucher auch über lange Zeiträume versorgt werden, braucht es mehr Kapazität. Da die Auswahl von wenigen hundert bis zu mehreren tausend Wh reicht, empfehlen wir hier den Blick auf unsere Einzeltests in der Themenwelt Powerstations.

Wer statt auf eine mobile Steckdose im Rucksackformat setzt, sollte einen Blick auf unseren Ratgeber zu leistungsstarken USB-Powerbanks werfen.

Weitere Artikel zu den Themen Outdoor und Camping zeigen unsere Themenwelten. Hier haben wir etwa Hightech-Gadgets zum Wandern getestet, Ferngläser mit Entfernungsmesser ausprobiert oder erklären, worauf man beim Kauf einer Taschenlampe achten sollte.

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