Die Smartphone-Modelle der Redmi Note-Reihe stehen bei Xiaomi für leistungsstarke Geräte zu günstigen Preisen. Das Redmi Note 10S ist eine verbesserte Variante des Redmi Note 10 und unterhalb des Redmi Note 10 Pro (Testbericht) einzuordnen. Das Redmi Note 10S ist optisch nahezu identisch mit dem Redmi Note 10 und ein wenig kleiner als die Pro-Variante. Auffällig: Es kommt ebenfalls mit einem OLED-Display – was in dieser Preisklasse ungewöhnlich ist. OLED-Technik bietet in der Regel bessere Schwarzwerte und eine insgesamt höhere Bildqualität als LC-Displays – ist aber normalerweise teureren Smartphones vorbehalten. Wir haben das Xiaomi Redmi Note 10S genau unter die Lupe genommen und zeigen, ob es das Zeug zu einem günstigen Mittelklasse-Hit hat.
Design
Das Redmi Note 10S liegt sehr angenehm in der Hand und ist schick anzusehen. Das hat das Smartphone den kompakten Ausmaßen von 16 x 7,4 x 0,8 Zentimeter und dem recht niedrigen Gewicht von knapp 180 Gramm zu verdanken. Man kann es dadurch noch gut nur mit einer Hand bedienen. Das macht das Gerät zu einer guten Option für alle, die mit riesigen Smartphones nichts anzufangen wissen.
Die Übergänge zwischen Display und Gehäuse verlaufen sehr geschmeidig und ohne scharfe Kanten – das verstärkt ebenfalls den homogenen und sauberen Eindruck der Verarbeitung. Der Ein-/Ausschalter mit integriertem Fingerabdrucksensor sowie die Lautstärkewippe sitzen fest und bieten einen soliden Druckpunkt.
Das Gehäuse ist komplett aus Kunststoff – was bei dem niedrigen Preis allerdings nicht überraschen sollte. Durch die auffällige Lackierung in Metallic-Optik macht das Gerät dennoch einen hochwertigen Eindruck. Allerdings ist die Oberfläche extrem anfällig für Fingerabdrücke und Schmutz. Eine Hülle liegt nicht bei. Zudem ist das Gehäuse etwas rutschig und wenig griffig. Das Kamerasystem auf der Rückseite steht nur minimal hervor. Das sorgt dafür, dass das Gerät nicht zu sehr wackelt, wenn es auf der Rückseite liegt.
Die Frontkamera ist dezent in einer Punch-Hole-Notch im Display eingebettet. Jeweils oben und unten befinden sich die Stereo-Lautsprecher. An der Unterseite sitzt mittig der USB-C-Anschluss sowie erfreulicherweise obendrein eine Klinke für Kopfhörer und Headsets. Gegen Wasser ist das Gehäuse allerdings mit IP53 nur geringfügig geschützt. Untertauchen sollte man es nicht, ein paar Spritzer Wasser dürfte es aber überleben.
Display
Als Bildschirm setzt das Redmi Note 10S auf ein AMOLED-Display mit einer Diagonale von 6,43 Zoll. Das ist für diese Preisklasse ungewöhnlich und erfreulich zugleich. Das Bild sorgt für die für OLED typischen satten Schwarzwerte, gute Kontraste und satte Farben sowie eine hervorragende Blickwinkelstabilität aus allen Lagen.
Die Auflösung kann sich mit 2400 x 1080 Pixeln ebenfalls sehen lassen. Sie sorgt für ein gestochen scharfes Bild mit einer hohen Pixeldichte von über 410 ppi. Abstriche gibt es bei der Bildwiederholrate. Diese beträgt 60 Hz. Diese sorgt dafür, dass beim schnellen Scrollen die Bildwiedergabe nicht flüssig wirkt – irgendwo musste Xiaomi sparen beim Redmi Note 10S.
Die Helligkeit des Bildschirmes weiß ebenfalls zu überzeugen. Wir kommen auf eine maximale Helligkeit von über 420 Nits – das ist für ein OLED-Display ein guter Wert. Im freien kann man das Display auch bei Sonnenschein noch gut ablesen.
Kamera
Die Kameraausstattung ist was die technischen Daten angeht für ein Handy dieser Preisklasse überzeugend. Als Hauptkamera nutzt das Redmi Note 10S eine 64 Megapixel-Linse mit f/1,79. Diese erlaubt darüber hinaus Videoaufnahmen mit maximal 2160p bei 30 fps. Unterstützend kommt ein Weitwinkelobjektiv mit 8 Megapixel und f/2.2 sowie ein Makroobjektiv und eine Linse für Porträtaufnahmen mit jeweils 2 Megapixel zum Einsatz. Die Frontkamera verwendet eine Linse mit 13 Megapixel und erlaubt Videoclips mit 1080p bei 30 fps.
Neben Weitwinkelaufnahmen erlaubt die Software einen digitalen Zoom bis maximal 10-facher Vergrößerung. Aufnahmen mit digitalem. Zoom fallen erwartungsgemäß viel zu pixelig aus. Bei Porträtaufnahmen sorgt die 2-Megapixel-Linse für die nötige Tiefenschärfe. Zusätzlich gibt es einen Nachtmodus für Aufnahmen bei dunklen Lichtverhältnissen und einen Panoramamodus.
Bei der Linse könnte Xiaomi gespart haben, denn die Aufnahmen überzeugen nicht wirklich. Es fehlt an kräftigen Farben und ausgewogenen Kontrasten. Ein Grauschleier durchzieht häufig das Bild, zudem werden die Aufnahmen teilweise zu stark belichtet. Wann genau die Makrolinse einspringt, lässt sich schwer sagen – manuell kann man diese nicht auswählen. Bei extrem nahen Aufnahmen fehlt es zum Teil an der nötigen Bildschärfe. Videoaufnahmen zeigen ebenfalls Schwächen bei Farbe und Kontrast, sind aber bei Bewegungen erstaunlich stabil, obwohl es keinen optischen Bildstabilisator gibt.
Die Frontkamera überzeugt bei Selfies – die Auflösung ist für Videokonferenzen ebenfalls mehr als ausreichend. Das Bokeh bei Porträtfotos gelingt gut, außer bei Brillenträgern. Hier zeichnen sich kleinere Bildfehler rund um das Brillengestell ab.
Aufnahmen des Xiaomi Redmi Note 10S
Mit dem Xiaomi Redmi Note 10S geschissene Bilder.
Ausstattung
Für den Preis des Xiaomi Redmi Note 10S kann sich die Hardware wirklich sehen lassen. Für Leistung sorgt die achtkernige CPU Mediatek Helio G95 sowie die GPU Mali G76 MC4. Beim Benchmark-Test von PCmark erreichte das Smartphone damit über 8300 Punkte. Das liegt nur knapp unter dem Niveau eine Samsung Galaxy A52 (Testbericht) oder Realme 7i (Testbericht). Die Ausstattung ist mit 6 GByte RAM und 128 GByte Speicherplatz ebenfalls hervorragend für den Preis. Das sorgt für ein sehr flottes und stabiles System. Spiele wie Asphalt 9 laufen ohne Ruckler. Ein Triple-Slot erlaubt die Erweiterung mit SD-Karten sowie den Einsatz von zwei SIM-Karten.
Das Redmi Note 10S verfügt zudem über einen Fingerabdrucksensor im An-/Ausschalter. Dieser macht einen zuverlässigen und flotten Job. Kleine Abstriche muss man beim USB-C-Anschluss und WLAN machen: Mehr als USB 2.0 und Wifi 5 sind nicht drin – was bei teureren Geräten aber nicht immer besser ist. 5G ist nicht an Bord. Mit Bluetooth 5.0 ist die Ausstattung für kabellose Verbindungen auf einem aktuellen Niveau. Dank 3,5-Millimeter-Klinke können Nutzer auch kabelgebundene Kopfhörer anschließen.
Ebenfalls mit an Bord ist NFC etwa für kontaktloses Bezahlen an der Kasse – ein Feature, das bei Handys dieser Preiskategorie gerne geopfert wird. Dieses fehlt beispielsweise beim Redmi Note 10. Die Lautsprecher sorgen für einen etwas dumpfen und blechernen Sound – zum Zocken oder für Videoclips reicht da aber aus. Zum Musikhören seien hier ohnehin Kopfhörer zu empfehlen. Als Betriebssystem läuft Android 11 mit der aktuellen Benutzeroberfläche MIUI Global 12.5.6. Der Sicherheitspatch für Android stammt vom 1. Mai und ist somit aktuell.
Akku
Der Akku des Redmi Note 10S hat eine ordentliche Kapazität von 5000 mAh. Damit hält das Handy im Battery Test von PCmark fast 12 Stunden durch. Das ist ein ziemlich guter Wert für ein Gerät in dieser Preisklasse. Damit dürfte es bei moderater Nutzung locker zwei Tage lang durchhalten. Kabelloses Laden wird nicht unterstützt, dafür ermöglicht Xiaomi schnelles Laden. Mit dem im Lieferumfang enthaltenen 33-Watt-Netzteil ist das Gerät in knapp einer Stunde wieder aufgeladen. Über eine Qi-Option zum kabellosen Laden verfügt es nicht. Weitere USB-C-Ladegeräte zeigen wir in unserem im großen Vergleichstest.
Preis und Varianten
Das Xiaomi Redmi Note 10S gibt es in den Farben Onyx Grey, Ocean Blue und Pebble White. Am günstigsten ist die dunkelgraue Variante, diese gibt es zu Straßenpreisen ab 220 Euro. Für das Gerät in Blau oder Weiß sind 250 Euro fällig. Zum Teil listen Anbieter das Smartphone auch nur mit 64 GByte – allerdings zum gleichen Preis, wie die Variante mit 128 GByte. Deshalb sollte man gleich zur größeren Speicherkapazität greifen.
Wer zum Smartphone einen passenden Mobilfunktarif sucht, findet im Tarifrechner von heise vielleicht einen passenden Vertrag. Neben Netzanbieter und Datenvolumen kann man hier auch beispielsweise nach Vertragslaufzeit oder 5G filtern.
Fazit
Das Xiaomi Redmi Note 10S bietet wirklich viel Smartphone für wenig Geld. Für 220 Euro bekommt man ein schnelles und leistungsfähiges Gerät mit scharfem OLED-Display und NFC. Lediglich die Bildwiederholfrequenz von 60 Hz wirkt nicht mehr zeitgemäß. In dieser Preisklasse ist das aber noch häufig Standard. Die Ausstattung kann sich mit Fingerabdrucksensor sowie mehr als genügend Arbeitsspeicher und Speicherplatz sehen lassen. Rein von den technischen Daten her ist auch die Kamera solide. Die Fotos haben uns aber nicht gänzlich überzeugt. Für gelegentliche Schnappschüsse ist die Kamera ausreichend, wer jedoch häufiger Fotos schießt, sollte über ein anderes Gerät nachdenken.
Wer eine höhere Bildwiederholfrequenz und eine bessere Kamera wünscht, sollte einen Blick auf das Xiaomi Poco X3 (Testbericht) werfen. Das hochauflösende Display bietet 120 Hz – allerdings kommt hier ein LC-Display zum Einsatz. Noch mehr Leistung für weniger Geld findet man beim Realme 8 (Testbericht) für unter 200 Euro greifen. Eine bessere Kamera bietet zudem das Xiaomi Redmi Note 10 Pro (Testbericht), kostet aber gut 50 Euro mehr. Weitere preiswerte Smartphones finden sich in unserer Top 10: Die zehn besten Smartphones 2021 bis 200 Euro.