Xiaomi Poco X3 NFC im Test: 120 Hz und die beste Kamera

Xiaomi Poco X3 NFC im Test: 120 Hz und die beste Kamera
Pro und Contra
  • 120-Hz-Display
  • Starker Akku
  • Tolle Kamera
  • Kunststoffgehäuse
  • 5.0

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Bislang galt das Xiaomi Redmi 9 Pro als König der Mittelklasse, nun kommt Konkurrenz aus eigenem Hause: Das Poco X3 ist da! Es fordert das Redmi 9 Pro heraus - ist der König tot?

Preis-Leistungs-Verhältnis ist das Stichwort – das ist genau das, was rational denkende Menschen suchen. Nämlich Produkte, die für den aufgerufenen Preis möglichst viel Leistung bieten. Das geht entweder mit besonders viel Leistung oder besonders niedrigem Preis – oder einfach mit beidem. Das neue Xiaomi Poco X3 ist genauso ein Vertreter: Das Smartphone kostet ab 230 Euro in der UVP, protzt aber mit Technik, die einem 150 teureren Smartphone gut zu Gesicht stehen würde. Wenn all das, was das X3 verspricht, auch im Alltag gehalten wird, macht das Poco X3 dem bisherigen “König der Mittelklasse”, dem Xiaomi Redmi 9 Pro (Testbericht) , Konkurrenz und kannibalisiert das eigene Geschäft. Das macht natürlich kein gewinnorientiertes Unternehmen. Andererseits hat schon das Xiaomi Poco F2 Pro (Testbericht) gezeigt, wie ernst es Xiaomis Tochterunternehmen Poco mit erschreckend niedrigem Preis bei erstaunlich starker Hardware meint. Trotzdem: Konkurrenz im eigenen Hause ergibt doch aus wirtschaftlicher Sicht gar keinen Sinn – oder etwa doch?

Schauen wir zuerst aufs Design. Das sieht auf den ersten Blick hochwertig aus. Die Front gefällt mit ausreichend schmalen Rändern rings um den Screen, der ohne starke Rundungen auskommt. 2,5D statt Curved Glas nennt sich das im Fachjargon und meint nichts anderes als leicht abgerundete Kanten des Display-Glases. Echt gebogenes Glas samt Display bleibt teureren Smartphones vorbehalten, das stört aber längst nicht alle Interessenten. Denn so gibt es keine ungewollten Reflexionen an den gebogenen Screen-Kanten und auch die Bedienung ist auf dem geraden Panel einfacher und zuverlässiger. Beim Xiaomi Poco X3 wird die an den Rändern allerdings durch die werkseitig aufgebrachte Schutzfolie leicht gestört, deren Kante der Nutzer beim Drüberstreichen mit dem Finger durchaus spürt. Das Entfernen der Folie ist aber rückstandslos möglich. Dann ist der Übergang von Rahmen zu Display nicht mehr scharfkantig, dafür ist das Display allerdings Beschädigung in Form von Kratzern eher ausgesetzt. Dank Gorilla-Glas-5 sollte sich das aber in Grenzen halten.

Die Rückseite des Poco X3 darf ruhigen Gewissens als Design-Highlight bezeichnet werden. Unser blaues Testgerät weist zu den langen Kanten links und rechts eine schmucklose, glänzende Oberfläche auf, die Farbe weist einen gewissen Tiefeneffekt auf. In der Mitte der Rückseite zieht sich in Breite des Kameramoduls eine schraffierte Fläche als optisches Feature von Stirn- zu Fußseite, in die groß und selbstbewusst der POCO-Schriftzug des Herstellers eingebettet ist. Das lockert die ansonsten einfach gehaltene Rückseite deutlich auf und sieht richtig schick aus. Auffällig ist hier ansonsten noch das bereits angesprochene Kameramodul, das gleich vier Linsen und einen LED-Blitz beinhaltet. Es ist schwarz, mehr oder weniger rechteckig, aber mit stark gerundeten kurzen Seiten designt und steht gute 2 Millimeter aus dem Gehäuse hervor. Zusätzlich wird es von einem schwarzen Vollkreis auf dem Gehäuse betont, sodass das Modul auf den ersten Blick als kreisrund durchgeht – ein optischer Trick, durch den das Smartphone entfernt an eine Kompaktkamera erinnert und das deutliche Hervorstehen aus dem Gehäuse weit weniger auffällt.

Einen Fingerabdrucksensor auf der Rückseite gibt es nicht, dabei wäre das in der Preisklasse bis 200 Euro durchaus legitim. Stattdessen installiert der Hersteller ihn beim Poco X3 seitlich und gut erreichbar im Powerbutton – so hat es etwa auch Samsung beim seinerzeit deutlich teureren Galaxy S10e (Testbericht) gemacht. Ansonsten gibt es nur noch die Lautstärkewippe, die darüber installiert ist. Was fällt sonst noch auf? Wer das Gerät erstmals zur Hand nimmt, bemerkt einerseits das hohe Gewicht von gut 215 Gramm, das gar nicht zum mehr oder weniger schlanken Design des Smartphones passen will. Andererseits wird klar, dass hier trotz der schicken Optik weder Glas für die Rückseite noch Metall für den Rahmen zum Einsatz kommen. Stattdessen verwendet der Hersteller Kunststoff. Das wäre eigentlich in dieser Preisklasse keine große Nummer, allerdings ist gerade Xiaomi einer der Vorreiter unter den Herstellern, die Glas und Metall in immer günstigere Modelle bringen. Das Xiaomi Redmi Note 9 Pro (Testbericht) etwa kommt immerhin mit Glasrückseite, wenngleich es auf einen Metallrahmen verzichtet.

Trotz seines hohen Gewichts liegt das Poco X3 gut in der Hand – das liegt an den sanft gestalteten Übergängen von Rahmen zu Rückseite und deren gerundeten Rändern. Davon abgesehen gibt es keine Auffälligkeiten bei Design oder Verarbeitung – beides weiß durchaus zu gefallen, sogar eine IP53-Zertifizierung gegen Spritzwasser gibt es. Insgesamt spielt das X3 beim Design und Verarbeitung – von der reinen Materialwahl abgesehen – in einer höheren Liga, als es der niedrige Preis glauben machen will.

Das gilt auch für das Display des Xiaomi Poco X3. Dabei geht es nicht um die reine Größe mit gigantischen 6,7 Zoll, auch nicht um die Auflösung von 2400 × 1080 Pixel (395 Pixel pro Zoll). Echtes Highlight des 20:9-Screens mit IPS-LCD-Technik ist die Wiedergabefrequenz von 120 Hertz. Während Samsung darauf bei seinem 900-Euro-Smartphone Galaxy Note 20 (Testbericht) verzichtet, baut Xiaomis Tochter Poco das in ein 200-Euro-Modell ein – die sind verrückt! Auch bei der Helligkeitsmessung brilliert das X3, im Test haben wir im Automatikmodus des Gerätes über 650 cd/m² gemessen, ein hervorragender Wert für ein so günstiges Smartphone. Die Farben haben uns mit natürlicher Wiedergabe im Automatikmodus ebenfalls gefallen, der Nutzer hat hierbei Zugriff auf Sättigung und Farbtemperatur.

Die Blickwinkelstabilität bewegt sich auf hohem Niveau. Zwar bemerkt man bei ab etwa 45 Grad eine leichte Abschattung, die jedoch weit schwächer als sonst in dieser Preisklasse üblich ausfällt. Ebenfalls erwähnenswert: Das Panel des X3 überprüft seine Oberfläche 240 Mal pro Sekunde auf Eingaben und erlaubt damit eine besonders genaue und direkte Eingabe bei Games. Das ist sonst eher ein Feature bei höherpreisigen Smartphones. Das Panel des X3 gehört zweifelsfrei zu den besten Screens in der 200 Euro-Klasse.

Gleich vier Kameralinsen stecken im Xiaomi Poco X3, da wird man bei dem Preis des Smartphones zu Recht stutzig. Ein Blick ins Datenblatt verrät: Zwei der vier Linsen kann man gedanklich gleich wieder streichen, denn dabei handelt es sich um einen Makro- und einen Tiefensensor mit je 2 Megapixel. Beide sind im Alltag weitestgehend unbrauchbar und überflüssig. Die anderen beiden haben es dafür in dieser Preisklasse in sich: Als Hauptkamera setzt Xiaomis Tochterfirma auf einen Sony-Sensor (IMX682) mit 64 Megapixel und f/1.89 bei 1/1.73 Zoll Größe und daraus resultierender Pixelgröße von 1.6 µm. Hinzu kommt ein Weitwinkelsensor mit 13 Megapixel, f/2.2 und 119 Grad Sichtfeld – das klingt brauchbar.

Ist es auch – beides. Bei Tageslicht sorgt die Hauptkamera für Aufnahmen mit natürlichen Farben und guter Bildschärfe, die auch in der Vergrößerung noch ordentliche Detailmengen liefert. Fotos sind dabei in der Voreinstellung dank Pixel Binning 16 Megapixel groß, Aufnahmen mit vollen 64 Megapixel lassen sich auf Wunsch ebenfalls knipsen. Entsprechende Aufnahmen setzen gutes Licht voraus und zeigen dann noch höhere Bildschärfe und mehr Detailreichtum – zulasten der Bildgröße. Denn die steigt dann gut um den Faktor 2 bis 4 an, entsprechende Dateien sind gern mal 20 MByte groß.

An der Farbsättigung darf der Nutzer zumindest indirekt drehen. Aufnahmen mit aktivierter AI (künstlicher Intelligenz) werden insgesamt deutlich bunter und damit in den meisten Fällen auch eindrucksvoller - das gefällt aber nicht jedem. Für den niedrigen Preis des Poco X3 besonders hervorzuheben ist die gute Bilddynamik dank Auto-HDR, die in Verbindung mit vergleichsweise wenig Bildrauschen ausgewogene und teils sehr eindrucksvolle Aufnahmen ermöglicht. Dabei brennen weder helle Bildbereiche vorschnell aus noch saufen dunkle Bereiche übermäßig ab. Selbst bei wenig Licht liefert das 200-Euro-Smartphone noch erstaunlich gute Bildqualität ab. Mit sehr ruhiger Hand oder Stativ lassen sich erstaunlich scharfe und rauscharme Aufnahmen erstellen, die sich nicht hinter doppelt so teuren Smartphones verstecken müssen. Selbst aus freier Hand ist die Qualität besser, als es der Preis vermuten lässt. Das alles gilt in leicht abgeschwächter Form für die Weitwinkelkamera. Sie kommt nicht ganz an die Bildschärfe der Hauptkamera heran, außerdem sinkt die Bildschärfe zu den Rändern hin trotz automatischer Verzerrungskorrektur noch weiter - wie bei den meisten Weitwinkelkameras. Farben werden zudem etwas wärmer dargestellt. Dennoch ist auch dieses Ergebnis insgesamt in Anbetracht des niedrigen Preises beeindruckend.

Das gleiche Urteil gilt für Videos. Die lassen sich bis maximal 4K/30 aufnehmen, was – abgesehen davon, dass sich die einzelnen Linsen nicht während einer Aufnahme wechseln lassen – zugleich der größte Nachteil der Videofunktion des X3 ist. Denn die zu geringe Bildanzahl pro Sekunde macht Schwenks schnell zu einem Pixelmatsch, während weitestgehend unbewegte Aufnahmen tolle Bildschärfe zeigen. Unterstützt bei möglichst ruhigen Aufnahmen wird der Filmer von der sehr guten elektronischen Bildstabilisierung, die fast Aufnahmen wie mit einer Flycam erlaubt – klasse. Aufnahmen in FHD/60 werden genauso effektiv beruhigt, zeigen aber deutlich weniger Bildschärfe. Dafür bleibt diese bei Schwenks weitgehend unverändert. Videos mit der 20-Megapixel-Frontkamera, die richtig gute Selfies erlaubt, sind leider gar nicht stabilisiert. Bei Fotos wirkt die Freistellung für die (auch nachträgliche) Nutzung von künstlichem Bokeh teilweise etwas zu hart. Aufnahmen mit der Makrokamera sollten Interessenten lieber gleich vergessen, denn die sind zu grobkörnig und wenig detailreich. Stattdessen sollten sie lieber gleich die Hauptkamera nutzen. Insgesamt ist die Kameraqualität des Poco X3 in der Mittelklasse derzeit kaum zu übertreffen.

Herzstück des Xiaomi Poco X3 ist der Chipsatz. Hier baut der Hersteller ein Exemplar ein, das auch in deutlich teureren Smartphones anzutreffen ist, nämlich einen Qualcomm Snapdragon 732G. Der bietet nicht nur gehobene Mittelklasse- bis untere Oberklasseleistung, sondern seine acht bis zu 2,3 GHz taktende Kerne sind im modernen 8-Nanometer-Verfahren gefertigt und versprechen so gute Energieeffizienz. Im Vergleich zum Vorgängerchip, dem Snapdragon 730G, ist der Chipsatz im X3 leicht höher getaktet, vor allem die Grafikleistung soll rund 15 Prozent höher liegen. Im Alltag merkt man den Performance-Zuschlag nicht, das Poco X3 verhält sich hier in allen Lebenslagen souverän. Ein Grund dafür dürfte die 120-Hz-Wiedergabe sein, durch die Scrolling in Menüs und auf Websites deutlich flüssiger wirkt, als bei nominell gleichstarken Smartphones mit 60 Hertz.

Das bedeutet im Klartext: Ruckler sind dem X3 weitgehend fremd, das Gerät performt weit besser, als sein Preis vermuten lässt. Selbst die meisten Spiele bewältigt das Gerät problemlos, nur ganz wenige Ausnahmen dürften das Herabsetzen der Grafikqualität verlangen. Das ist aber aufgrund der Grafikleistung bei fast allen Chipsätzen bis auf die letzten beiden Modelle der 800er-Klasse so. Multitasking ist dank 6 GByte RAM ebenfalls kein Problem. Das Benchmark Antutu honoriert die Leistung des günstigen Poco-Phones mit fast 285.000 Punkten – ein sehr guter Wert in dieser Preisklasse. Im Vergleich zum bisherigen König der Mittelklasse, dem Redmi Note 9 Pro (Testbericht) ist das X3 dank ähnlicher technischer Ausstattung weitestgehend gleich stark. Gefühlt liegt es dank der hohen Bildwiederholungsfrequenz des Panels hingegen klar vorn.

Bei der restlichen Ausstattung muss sich das X3 ebenfalls nicht verstecken. Je nach Version besteht die Wahl zwischen 64 oder 128 GByte internem Speicher in der schnellen UFS-Variante. Er lässt sich auf Wunsch per Micro-SD-Karte erweitern, wegen der Auslegung als Hybrid-Slot müssen Nutzer dann aber auf eine zweite SIM verzichten, die sonst ebenfalls unterstützt wird. Des Weiteren gibt es USB C (2.0), 3,5-Millimeter-Klinke, NFC (was seltsamerweise sogar im Namen des Smartphones auftaucht) und natürlich Standards wie Bluetooth 5.1, GPS mit Unterstützung für Glonass und Beidou sowie wie fast immer bei Xiaomi einen IR-Port zur Nutzung des Smartphones als Fernbedienung für Fernseher und Co. Auch toll: Der Stereolautsprecher. Er klingt klar und ist ausreichend laut, ohne dabei zu übersteuern. Nur viel Tiefang sollte man von ihm nicht erwarten. Die meisten anderen Geräte in der unteren Mittelklasse haben nur Mono-Lautsprecher.

Beim Thema Software greift der Hersteller für das Poco X3 auf Android 10 und MIUI 12 zurück. Bei Poco gibt’s einen App-Drawer voreingestellt, Google Discover ist auf der ersten Homescreen-Seite installiert und Icon-Packs lassen sich direkt aus dem Play Store laden und verwenden. Schick sind auch manche Animation und Spielereien. Wer sich etwa unter “Mein Gerät” die Konfiguration seines Modells anschaut, bekommt die Speicherauslastung in Form einer schwappenden Flüssigkeit dargestellt, die sich in Abhängigkeit des Lagesensors des Smartphones bewegt. Aber auch wenn das X3 insgesamt beeindruckend schnell für die niedrige UVP des Herstellers ist: Das ein- oder andere Update kann nicht schaden, bisweilen ist noch leichtes Ruckeln zu spüren - etwa vom Wechsel zu oder von Google Discovery zum normalen Homescreen. Hier gibt es noch Optimierungsbedarf. Erfahrungsgemäß bleibt Xiaomi hier aber meist gut am Ball.

Das Gewicht von weit über 200 Gramm macht das Xiaomi Poco X3 ziemlich schwer, doch das hat einen guten Grund. Der Akku des Smartphones leistet nämlich starke 5160 mAh und damit mehr als der Großteil der Geräte auf dem Markt. In Kombination mit dem energieeffizienten Chipsatz verspricht das trotz 120-Hz-Wiedergabe eine beeindruckende Ausdauer, die im Test tatsächlich Bestätigung findet. Im Battery Test von PCmark kam es bei uns mehrmals zu Abbrüchen, das eine gewertete Ergebnis deutet allerdings auf wirklich gute Laufzeiten: Fast 16 Stunden hielt das günstige Smartphone hier durch, das ist enorm. Es legt allerdings auch die Vermutung nahe, dass die Display-Automatik die Bildwiederholungsrate im Akkutest auf 60 Hz gesenkt hat. Eine feste Frequenz von 120 Hz erlaubt das X3 nicht, wohl aber eine feste Frequenz von 60 Hz.

So oder so: Das Poco X3 vermittelte abseits des Benchmarks im Test den Eindruck, auch mal drei Tage oder noch mehr ohne Nachladen auskommen zu können. Das ist richtig beeindruckend – so wie auch ein anderes Feature, das in dieser Preisklasse alles andere als normal ist. Gemeint ist nicht kabelloses Laden, das dem X3 erwartungsgemäß fehlt, sondern Schnellladen mit stolzen 33 Watt. Mit dem beiliegenden Netzteil klappt eine komplette Akkuladung in kaum mehr als einer Stunde – das ist ebenfalls richtig gut.

Die UVP beginnt für die kleine Speichervariante bei 230 Euro mit 64/6 GByte, die Version mit 128/6 GByte kostet 270 Euro. An Farben gibt es Grau und Blau, allerdings gilt: Egal, welche Speichervariante oder Farbe man kaufen will – das Gerät ist in Deutschland abseits des Herstellers kaum zu bekommen. Wir empfehlen daher einen Blick auf Online-Händler. Die Version mit 64/6 GByte gibt es zum Testzeitpunkt bei Banggood (LINK) für umgerechnet 193 Euro, die große Speicherversion kostet bei Banggood rund 210 Euro.

Das Xiaomi Redmi Note 9 Pro (Testbericht) nannten wir seinerzeit zu Recht “König der Mittelklasse”. Doch das war einmal. Keine Sorge: Xiaomi hat mit dem Poco X3 NFC gleich den legitimen Nachfolger in petto, entsprechend gilt: der König ist tot, es lebe der König! Das liegt am außergewöhnlich guten Preis-Leistungs-Verhältnis des Modells, das für gerade einmal 230 Euro UVP (und schon jetzt sogar weniger) ein 120-Hz-Display bei riesigem Akku, viel Speicher, ein schickes Äußeres, die beste Kamera der Mitteklasse und einen Oberklasse-Chipsatz bietet – das ist beeindruckend. Natürlich gibt es kleine Nachteile im Vergleich zum alten König, etwa eine Kunststoff- statt Glasrückseite. Doch das fällt letztendlich kaum ins Gewicht.

Bleibt die Frage, warum Xiaomi sein eigenes Portfolio kannibalisiert. Ein Antwortversuch: Das hat schon bei Huawei und dessen Tochter Honor funktioniert, denn es werden leicht unterschiedliche Zielgruppen angesprochen. Vielleicht will Xiaomi einfach die Gunst der Stunde durch den erweiterten US-Bann gegen Huawei nutzen, um dem strauchelnden Konkurrenten so viel Wasser wie möglich abzugraben. Falls das der Ansatz ist, geht er voll auf.

Wie gut das X3 wirklich ist, zeigt ein Blick in unsere Bestenlisten der Smartphones bis 200 Euro und bis 300 Euro. Echte Konkurrenz für den Überflieger – von persönlichen Präferenzen vielleicht abgesehen – ist dort kaum zu finden. Und wenn nur aus eigenem Hause.

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