Xiaomi 12 im Test: Angriff auf Samsung Galaxy S22

Xiaomi 12
Pro und Contra
  • tolles Display
  • extrem schnell
  • gute Kamera
  • nicht wasserdicht, nur USB 2.0
  • 4.5

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Das Xiaomi 12 ist der perfekte Gegenspieler zum handlichen Samsung Galaxy S22 – in manchen Bereichen ist es sogar besser. Allerdings nicht in allen.

Xiaomi hat in den letzten Jahren mit vielen tollen Smartphones bewiesen, dass der Hersteller mehr als nur billig kann. Mit Modellen wie dem Xiaomi Mi 12 Ultra (Testbericht) hatte er im vergangenen Jahr ein absolut konkurrenzfähiges Highend-Flaggship im Sortiment, das trotzdem immer noch etwas günstiger als die Konkurrenz aus Südkorea oder Kalifornien war. Inzwischen ist für günstig neben den Redmi-Modellen die Poco-Familie hinzugekommen und die neuen Topmodelle wie das Xiaomi 12 Pro (Testbericht) rücken in immer höhere Preis-Sphären vor. Das zeigt das Xiaomi 12: Es ist technisch ein fast schon perfekter Konkurrent für das handliche Samsung Galaxy S22 (Testbericht) und kostet in der UVP exakt gleich viel – nämlich ab 849 Euro. Neben dem „Mi“ im Namen der Vorgänger streicht das Unternehmen aber auch andere Dinge. Wir haben uns im Test angeschaut, ob das Xiaomi 12 trotzdem gut ist.

Eigentlich werden Smartphones immer größer und größer – wenn man mal von den neuen Falt-Smartphones wie dem Samsung Galaxy Z Fold 3 (Testbericht) absieht. Xiaomi zieht hingegen die Handbremse. Statt 6,8 Zoll wie beim Vorgänger Xiaomi Mi 11 (Testbericht) reduziert der Hersteller die Display-Diagonale auf knapp 6,3 Zoll und macht das neue Modell wieder handlicher. Tatsächlich gehört es damit beinahe schon zu den „kleinen“ Smartphones – was bei 6,3 Zoll irgendwie ironisch klingt. Tatsächlich scheint es aber so, dass Xiaomi damit die Zeit um rund zwei Jahre zurückdreht, denn „groß“ war das nur damals. Heute ist für „groß“ eher das Pro-Modell zuständig, das knapp über 6,7 Zoll bietet.

Im Gegensatz zu älteren Modellen sitzt die Frontkamera nun mittig in einer Punchhole-Notch, früher war sie oben links im Display. Der Screen selbst ist wie beim Pro-Modell leicht an den Rändern gebogen. Das wirkt hochwertig, verursacht aber theoretisch Probleme mit Reflexionen und beim ungewollten Berühren, wenn man das Smartphone in die Hand nimmt. Für letzteres bietet das Modell aber Software-Anpassungen, um das zu verhindern und die kleinen Reflexionen ganz außen am Rand haben uns im Test nicht gestört. Die Ränder rings um den Bildschirm sind schmal, aber nicht ganz gleichmäßig – oben und unten erscheinen sie minimal breiter und trotz der Display-Wölbung sind sie auch noch an den Seiten zu sehen. Das haben wir schon besser gesehen, wirklich störend ist es aber nicht.

Die Rückseite ist abgesehen von der Kameraeinheit zurückhaltend schick. Sie besteht aus mattem Glas, das bei unserem Testmodell in einem hellen Lila-Farbton erstrahlt. Außer einigen erst auf den zweiten Blick sichtbaren Schriftzügen, darunter das Hersteller-Logo, ist sie schmucklos und lenkt so die Aufmerksamkeit auf die Kamera. Zwei kleine und eine große Linse sind in eine rechteckige Metalloptik verpackt, die sich mit ihrem leichten Rosé-Ton perfekt ins Gesamtbild einpasst und rund 1,5 Millimeter aus dem Gehäuse ragt. Die spärlich eingesetzten Chrome-Elemente spiegeln sich passend im Metallrahmen und den wenigen seitlich angebrachten Steuerelementen wider – richtig schick!

Der sanfte Schwung der Rückseite und der perfekt verarbeitete Rahmen mit seiner optimalen Rundung sorgt zusammen mit den vergleichsweise geringen Ausmaßen des Xiaomi 12 dafür, dass das Gerät hervorragend in der Hand liegt und auch so bedient werden kann – einhändig. Sollten die Hände doch nicht groß genug sein, bietet der Hersteller in den Software-Einstellungen alternativ einen Einhandmodus an. Wem Glas als Rückseite dabei zu anfällig (wegen potenzieller Bruchanfälligkeit, denn Fingerabdrücke sieht man auf dem matten Material nicht) ist, der sollte auf die beiliegende Schutzhülle zurückgreifen. Insgesamt ist das Xiaomi 12 toll verarbeitet und fühlt sich auch so an – das macht derzeit kein anderes Smartphone bedeutend besser.

Ein Kritikpunkt bleibt: Das Xiaomi 12 bietet kein IP-Rating als Beleg für Staub- und Wasserdichtigkeit. In der Preisklasse, in der das Smartphone inzwischen angekommen ist, geht das aus unserer Sicht längst nicht mehr.

Beim Display schreibt Xiaomi beim neuen 12er-Modell nicht nur die Display-Diagonale auf knapp 6,3 Zoll zurück, sondern auch die Auflösung. Sie liegt „nur“ noch bei 2400 x 1080 Pixel, die 3200 x 1440 Pixel des Vorgängers Xiaomi Mi 11 (Testbericht) sind nun nur noch dem Xiaomi 12 Pro (Testbericht) vorbehalten. Das macht aber nichts, denn die Pixeldichte ist mit knapp 420 ppi nach wie vor hoch und die Darstellung nicht nur scharf, sondern auch in den anderen Bereichen vorbildlich. Das betrifft Bereiche wie Schwarzwert, Farbintensität und Blickwinkelstabilität, die OLED-typisch hervorragend sind. Zudem punktet das Gerät auch mit hoher Helligkeit von 880 cd/m² – das liegt auf Augenhöhe mit dem eingangs erwähnten Samsung Galaxy S22 (Testbericht).

An anderer Stelle liegt Xiaomi allerdings hinten: LTPO-Technologie, die unter anderem variable Bildwiederholungsraten ab 1 Hz erlaubt, gibt es wieder nur beim Pro-Modell. Das Xiaomi 12 kann nur 60 oder 120 Hz, auf Wunsch automatisch. Im Alltag spielt das nur eine Nebenrolle, denn hier punktet der Bildschirm mit flüssiger Wiedergabe bewegter Inhalte und die Stromersparnis fällt da nur im direkten Vergleich auf.

Woanders legt Xiaomi wieder eine Extra-Schippe nach: Im Gegensatz zur Pro-Version kann der Bildschirm des Xiaomi 12 nicht nur HDR10+ darstellen, sondern sogar 12 Bit Farbtiefe – das ist immer noch selten. Im Alltag bemerkt man davon aber kaum etwas. Neben umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten für das tolle (und vollwertige) Always-on-Display gibt es auch eine Vielzahl an Anpassungsmöglichkeiten für die generelle Darstellung. Das Panel des Xiaomi 12 ist daher in unseren Augen insgesamt richtig klasse.

Kamera-Fans werden beim Setup des Xiaomi 12 wohl enttäuscht sein: Ein optisches Teleobjektiv gibt es wieder nicht. Stattdessen werden Hauptkamera mit 50 Megapixel von Sony (IMX 766) und Weitwinkel mit 13 Megapixel von einer schnöden Makrokamera mit immerhin 5 Megapixel begleitet – wir sind von diesen Alibilinsen grundsätzlich kein Fan. Die Hauptkamera ist mit f/1.9 zwar nicht übermäßig lichtstark, allerdings verfügt sie über einen optischen Bildstabilisator (OIS). Der Weitwinkel kommt mit f/2.4 und erlaubt ein Sichtfeld von 123 Grad. Für Selfies gibt es eine Frontkamera mit 32 Megapixel.

Die Hauptkamera verfügt über den neuen Cyberfokus, bei dem es sich im Prinzip um nichts anderes als einen Followfocus handelt. Bedeutet: Eine Person bleibt scharf gestellt, auch wenn sie sich innerhalb des Suchers von der Kamera weg oder auf sie zubewegt. Das funktioniert in der Praxis einwandfrei und sorgt bei allen Arten von Aufnahmen für scharfe, kontrastreiche und in Bezug auf Bilddynamik überzeugende Aufnahmen. Auch die Farbwiedergabe gefällt uns mit natürlichen Tönen, nur in dunkleren Bildbereichen kommt es zu sichtbarem Bildrauschen – sofern man näher heranzoomt. Dafür knipst das Xiaomi 12 teilweise wieder die für den Hersteller typischen Aufnahmen mit starkem, sämigem Bokeh. Bildrauschen ist zwar auch auf Nachtaufnahmen zu sehen, dafür werden Farben – abgesehen von einem leichten Gelbstich – sehr intensiv und fast schon cineastisch in Szene gesetzt und die Schärfe ist ordentlich. Die Ergebnisse haben übrigens dank Pixelbinning 12,5 Megapixel.

Die Weitwinkelkamera kann da wie immer nicht ganz mithalten, ihr fehlt es im Vergleich hauptsächlich an Bildschärfe. Dafür sind Farben, Weißabgleich und einfach die ganze Atmosphäre eines Bildes gut auf die Hauptkamera abgestimmt. Die Qualität geht insgesamt in Ordnung, auch wenn hier für ein Topmodell noch Raum nach oben ist. Erstaunt sind wir von der Makrokamera. Die war zwar im Vorgänger Mi 11 schon überraschend gut, macht im 12er-Modell aber gefühlt noch einen besseren Job. Zwar ist hier die geringe Auflösung von nur 5 Megapixel schnell der limitierende Faktor, dafür sind Aufnahmen aber erstaunlich scharf und farbenfroh. Das haben wir bislang selten so gut gesehen. Trotzdem ersetzt sie unserer Meinung nach kein optisches Teleobjektiv, das im Alltag einfach hilfreicher ist. Die Selfiecam schießt scharfe Aufnahmen mit natürlichen Farben. Die Bilddynamik geht bei hellem Himmel wie gewohnt schnell „über die Wupper“, im Vergleich zum Vorgänger ist das dennoch ein guter Fortschritt.

Videos lassen sich mit der Hauptkamera in 8K/24 aufnehmen, bessere Bildstabilität und daher den besseren Kompromiss bieten Filme in 4K mit 60 fps. Auch hier macht sich der neue Fokus positiv bemerkbar, die Bildqualität ist insgesamt richtig gut. Etwas schade: Während der Videoaufnahme kann der Nutzer nur bei maximal 4K/30 zwischen Haupt- und Weitwinkelkamera umschalten. Hier sollte Xiaomi endlich Hand anlegen, die Konkurrenz bekommt das besser hin. Insgesamt gefällt uns das Kamerasetup des Xiaomi 12 trotz anfänglicher Skepsis aber ausgezeichnet.

Das Xiaomi 12 ist ein Spitzenmodell, wenn auch nicht in der höchsten Ausbaustufe. Dafür gibt es das Xiaomi 12 Pro (Testbericht) und demnächst vermutlich auch noch ein Xiaomi 12 Ultra. Am eingebauten Chipsatz kann man diese Einschränkung aber nicht festmachen, denn mit dem Snapdragon 8 Gen 1 ist der derzeit schnellste Chip eingebaut, der in Android-Smartphones stecken kann. Der taktet mit schlappen 3 GHz, sorgt mit seiner Adreno-730-GPU für schiere Grafikpower und will damit im Vergleich zum Vorgänger immer noch effizienter sein – nette Versprechen aus der Werbeabteilung. So ähnlich klingt das jedes Jahr, der Vorgänger Snapdragon 888 hatte dabei allerdings mit deutlicher Hitzeentwicklung zu kämpfen. Beim Xiaomi 12 muss man davor angeblich weniger Angst haben, denn neben einem überarbeiteten Design des Chips hat der Smartphone-Hersteller besonderen Wert auf Kühlung gelegt. Tatsächlich klappt das aber nicht immer.

Zusammen mit je nach Version 8 oder 12 GByte LPDDR5-RAM und 128 oder 256 GByte internem Speicher (UFS 3.1, leider nicht erweiterbar) muss man sich zwar bei Spielen keine Sorgen über verbrannte Finger oder Performance-Probleme wegen Throtteling machen. In Benchmarks sieht das aber anders aus. In PCmark Work 3.0 erreicht das Smartphone rund 13.200 Punkte, in 3Dmark Wildlife war das Smartphone zu Beginn zu schnell - maxed out! Eine Runde im vorgeschlagenen Wildlife Extreme-Test mit rund 2100 Punkten senkte das normale Wildlife-Ergebnis anschließend aber auf magere 7200 Punkte. Hier macht sich die Hitze im oberen Bereich auf der Rückseite sehr wohl negativ bemerkbar – am Benchmark-Ergebnis und deutlich auch an den Fingern. Im Alltag ist davon aber kaum etwas zu spüren, hier kommt es normalerweise nicht zu Extrem-Szenarien wie in einem Leistungstest.

An Technik ist beim Xiaomi 12 alles an Bord, was derzeit wichtig ist. Dazu gehört natürlich 5G, LTE, Wifi-6e, Bluetooth 5.2, NFC, Dual-GPS mit Unterstützung von Beidou, Glonass, Galileo, QZSS und NavIC und einiges mehr. Wie immer bei Xiaomi gibt es auch wieder den IR-Blaster, über den Nutzer mit der vorinstallierten Mi-Fernbedienung Geräte wie Fernseher oder die Klimaanlage steuern können, sofern diese per Infrarot-Fernbedienung geschaltet werden. Auf einen Klinkenanschluss verzichtet Xiaomi, dafür ist USB-C zuständig. Leider patzt der Hersteller hier ähnlich wie bei der fehlenden IP-Zertifizierung. Er setzt nämlich auf USB C 2.0 – das hat in einem teuren Oberklasse-Smartphone nichts zu suchen, hier ist USB C 3.1 Pflicht.

An anderer Stelle gibt sich Xiaomi mehr Mühe. So sind auch die Stereo-Lautsprecher des Xiaomi 12 wie schon bei den Vorgängern richtig gut. Das Unternehmen greift dafür wieder auf eine Zusammenarbeit mit Harman Kardon zurück. Die Lautsprecher sind für Dolby Atmos zertifiziert und klingen erstaunlich voluminös und sind richtig laut für ein Smartphone. Der Fingerabdrucksensor im unteren Bereich der Anzeige arbeitet zwar nur optisch und nicht per Ultraschall wie bei hochpreisigen Konkurrenten, tatsächlich verrichtet er seine Arbeit aber schnell und zuverlässig.

Xiaomi verwendet Android 13 mit MIUI 13. Im Vergleich zur Vorgänger-Version hat Xiaomi noch mehr Wert auf Privatsphäre und Sicherheit gelegt. So bietet die installierte Sicherheits-App nun zusätzliche Funktionen wie Schutz gegen Betrug, Intensivscan im Gerät und sogar im Mi-Browser und gar eine Erdbebenerkennung. Zudem gibt es eine Sidebar ähnlich wie bei Realme, die über das Menü für Spezialfunktionen im Unterpunkt „Smart Toolbox“ aktiviert werden kann. Darüber lassen sich diverse Schnellzugriffe abrufen, außerdem soll das der Einhandbedienung entgegenkommen. Neu in MIUI 13 ist zudem die Gestaltung der Widgets, die sich optisch stark an Apples iOS anlehnen. Der Sicherheits-Patch stammt aus Mai 2022 und dürfte Stand jetzt (Mitte Juni) in wenigen Wochen aktualisiert werden.

Xiaomi reduziert die Akkuleistung im Vergleich zum Vorgänger Xiaomi Mi 11 (Testbericht) leicht auf 4500 mAh, was wegen des kleineren Displays samt niedrigerer Auflösung nicht negativ ins Gewicht fallen sollte. Tatsächlich schafft das Smartphone im Battery Test von PCmark etwa eine Stunde mehr als im vergangenen Jahr, das Xiaomi 12 kommt somit auf rund 10 Stunden im automatischen 120-Hertz-Betrieb bei 200 cd/m². Das ist eher ein Durchschnittswert, viele andere Xiaomi-Smartphones schaffen hier deutlich mehr. Über den Tag kommt man mit dem neuen Modell aber locker, hier muss sich niemand (außer vielleicht Dauerzocker) Sorgen machen, am Abend ohne Restakkulaufzeit dazustehen.

Außerdem lädt das Xiaomi 12 auch recht fix nach. Mit jetzt 67 Watt Ladeleistung legt der Hersteller auch hier eine Schippe nach, allerdings sind das Werte, die nach und nach inzwischen auch in die günstigere Mittelklasse einkehren. Zudem bleibt Xiaomi hier deutlich hinter den rasanten 120 Watt des Pro-Modells. Letztlich ist aber auch Laden mit 67 Watt alles andere als langsam, in rund 40 Minuten ist das Xiaomi 12 wieder voll. Schnell lädt es zudem auch kabellos: Dank 50-Watt-Schnellladen benötigt das Modell per Induktion weniger als eine Stunde von Null auf Hundert Prozent.

Knapp 850 Euro kostet das Xiaomi 12 mit 8/128 GByte Speicher in der UVP. 8/256 GByte kosten 50 Euro mehr, die Version mit 12/256 GByte noch einmal 50 Euro extra. Als Farben stehen Grau, Blau und Violett zur Verfügung. Die Straßenpreise liegen inzwischen deutlich unter den UVPs. So gibt es das Modell mit 256 GByte Speicherplatz und 8 GByte RAM schon ab 624 Euro.

Das Xiaomi 12 hat im Vergleich zum Vorgänger an etlichen Stellen Überarbeitung erfahren. Das geht von typischen Änderungen wie schnellerem Chipsatz und neuen Verbindungsstandards bis hin zu einer überarbeiteten Kamera und stärkerem Akku samt schnellerem Laden. Aber der Hersteller schert an einigen Stellen aus dem typischen „schneller, weiter, höher“-Hamsterrad aus und orientiert sich in einigen Bereichen sogar zurück auf alte Tugenden. So ist das tolle Display nun wieder deutlich kleiner und kommt mit weniger Auflösung – wer mehr will, muss das Pro-Modell (Testbericht) kaufen. Das macht das Xiaomi 12 aber nicht schlechter, sondern differenziert es mehr von den besser ausgestatteten 12er-Modellen und gibt ihm eine eigene Nische als handliches Oberklasse-Smartphone.

Kritikpunkte gibt es trotzdem und die sind hausgemacht. Denn warum Xiaomi einem so guten und teuren Smartphone eine IP-Zertifizierung verweigert und nur auf USB 2.0 setzt, bleibt wohl ein Geheimnis des Herstellers. Ansonsten bleibt der hohe Preis als Meckeransatz. Denn damit schließt Xiaomi endgültig zu Samsung auf und das ist wohl auch Absicht – wie man am Preis im Vergleich zum Samsung Galaxy S22 (Testbericht) sieht. Die Zeiten, in denen Xiaomi günstige Smartphones außerhalb seiner Redmi- und Poco-Reihe baute, scheinen damit wohl vorüber. Immerhin baut der Hersteller einen sehr guten Konkurrenten zum S22, der teilweise – etwa bei Leistung und Akku – sogar besser ist.

Wer etwas weniger Geld ausgeben will, der sollte einen Blick in unsere regelmäßig aktualisierten Smartphone-Bestenlisten bis 400 Euro und bis 500 Euro werfen.

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