WLAN-Überwachungskamera mit Akku und Solarpanel: Ezviz EB3 im Test

Ezviz EB3 mit 2K-Auflösung, Akku, WLAN und Solarpanel
Pro und Contra
  • Solarpanel mit relativ hoher Ladeleistung
  • 2K-Auflösung mit farbiger Nachtsicht
  • ohne Cloud vollständig nutzbar, Cloud-Speicherung optional
  • nahezu keine Fehlalarme
  • verschlüsselte Videoübertragung
  • Unterstützung für Amazon Alexa und Google Assistant
  • keine manuelle Kontrolle im Livestream über LED-Beleuchtung
  • keine Integration in gängige Smart-Home-Systeme
  • unterstützt nur 2,4-GHz-Band
  • Betriebsmodi schlecht erklärt
  • 3.5

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Die WLAN-Kamera Ezviz EB3 für Außen bietet 2K-Auflösung, eine farbige Nachtsicht und speichert Videos lokal. Mit Akku und Solarpanel ist sie nahezu energieautark.

Die WLAN-Überwachungskamera (Themenschwerpunkt) Ezviz EB3 integriert einen 5200 mAh starken Akku, der bei einer täglichen Nutzung von fünf Minuten eine Laufzeit von bis zu 120 Tagen bieten soll. Wer diese verlängern möchte, bestellt das optional erhältlichen 4,2 Watt starke Solarpanel gleich mit. Videos nimmt die Ezviz EB3 mit maximal 2K-Auflösung (2304 × 1296 Pixel) auf und speichert sie lokal. Dafür steht an der Unterseite ein Micro-SD-Karten-Slot parat, der entsprechende Speichermedien mit bis zu 256 GByte Kapazität unterstützt. Alternativ gibt es auch ein kostenpflichtiges Cloud-Abo.

Dank zweier LED-Leuchten an der Vorderseite kann die Ezviz EB3 auch nachts Videos in Farbe aufzeichnen. Zudem können die LEDs so konfiguriert werden, dass sie bei einer erkannten Bewegung dauerhaft aufblitzen, um so ungebetene Gäste abzuschrecken. Zusätzlich ertönt optional ein lauter Sirenenton. Außerdem bietet die Kamera eine Gegensprechfunktion inklusive Antwort-Automatik auf Basis zuvor aufgenommener Sprachnachrichten. Die KI-unterstützte Bewegungserkennung differenziert zwischen Menschen und anderen Objekten. Damit sollen Fehlalarme unterbunden werden. Wie gut die Ezviz EB3 in der Praxis funktioniert, zeigt der Test.

Die 272 g schwere Ezviz EB3 misst 105,9 × 62,8 × 62,8 mm und ist laut Hersteller im Temperaturbereich zwischen -20 und 50 Grad Celsius bei einer Luftfeuchte von bis zu 95 Prozent einsatzbereit. Gegen Wettereinflüsse ist sie geschützt, ohne dass Ezviz aber eine IP-Zertifizierung angibt. Während des Testzeitraums im Dezember hat sie Schneefall, Eisregen und tiefe Temperaturen von bis zu -10 Grad Celsius problemlos widerstanden.

Im Lieferumfang ist eine Montageplatte enthalten, an die man die Kamera mit einer verschraubbaren Halterung befestigen kann. Eine Bohrschablone und ein Schraubensatz sind ebenfalls enthalten. Die Kurzanleitung, die auch in deutscher Sprache vorliegt, enthält nur wenige Informationen zur Inbetriebnahme. Über den dort aufgedruckten QR-Code können Anwender das vollständige Handbuch herunterladen (PDF), das in allen relevanten Sprachen vorliegt und auf insgesamt elf Seiten ausführlich die Funktionen der Kamera erklärt. Eine Kurzübersicht der Kamera-Features bietet das technische Datenblatt (PDF).

An der Vorderseite des zylinderförmigen und stabilen und anthrazitfarbenen Gehäuses befindet sich das Objektiv, das Bilddaten auf einem 1/2,8 Zoll großen CMOS-Sensor mit 3-Megapixel-Auflösung (2304 × 1296 Pixel) aufnimmt. Hinter der schwarzen Frontabdeckung verbergen sich links und rechts neben dem Objektiv zwei weiße LED-Spotlights, die bei Dunkelheit bei einer Bewegungserkennung aktiv werden und für die Nachtsichtfähigkeit in Farbe sorgen. Alternativ können für die Nachtsicht auch die zwei IR-LEDs verwendet werden. Dann liegt das Bild allerdings nur in Schwarzweiß vor. Oberhalb des Objektivs informiert eine LED über den Betriebszustand. Sie leuchtet unter anderem blau, wenn der Livestream in der App angezeigt wird oder grün, wenn der Akku vollständig geladen ist. Zudem befinden sich an der Frontseite noch ein Mikrofon sowie ein PIR-Sensor zur Erfassung von Bewegungen.

Im vorderen Bereich auf der Unterseite schützt eine Gummiabdeckung den Micro-SD-Karten-Slot, der entsprechende Datenträger mit einer maximalen Kapazität von 256 GByte unterstützt, sodass die Kameras Videos lokal abspeichert. Eine Micro-SD-Karte gehört allerdings nicht zum Lieferumfang. Optional können Anwender auch ein Cloud-Abo abschließen, das sie zuvor bis zu 30 Tage lang kostenlos testen können. Für einen siebentägigen Ereignis-basierenden Videoverlauf für eine Kamera sind monatlich 4,99 Euro fällig, 30 Tage kosten 9,99 Euro. Hat man mehrere Ezviz-Kameras im Einsatz, erhöhen sich die Kosten auf 7,49 Euro respektive 14,99 Euro. Allerdings umfassen die höherpreisigen Tarife nur bis zu vier Kameras.

Neben dem Micro-SD-Karten-Slot sitzt die Reset-Taste, die auch als Ein- und Ausschaltknopf fungiert. Drückt man auf diese vier Sekunden lang, wird das Gerät auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt. Das muss man womöglich häufiger tun, als einem lieb ist. Denn leider funktioniert der Wechsel in ein anderes WLAN nur über einen Reset des Geräts – die Kamera unterstützt lediglich das 2,4-GHz-Band. Zum Einschalten drückt man die Taste etwa zwei Sekunden lang und fürs Ausschalten muss man sie dreimal innerhalb einer Sekunde betätigen.

Auf der Unterseite, etwa in der Mitte befindet sich der Lautsprecher, der verschiedene, auch personalisierte und bis zu 10 Sekunden lange Töne von sich gibt. Trotz der relativ kompakten Abmessungen sind diese deutlich wahrnehmbar und durchaus geeignet, ungebetene Gäste zu erschrecken. Die Lautstärke der 100 dB lauten Sirene der Eufy Floodlight Cam (Testbericht) erreicht die EB3 allerdings nicht. Im Test ermitteln wir etwa 80 dB direkt am Lautsprecher und knapp 65 dB bei einem Meter Entfernung.

Im hinteren Bereich der Unterseite gibt es noch einen Micro-USB-Stromanschluss, über den Anwender das vier Meter lange Verbindungskabel des Solarpanels oder das Ladekabel des Netzteils zum Aufladen des Akkus anschließen können. Der im Gehäuse integrierte 5.200 mAh starke Akku soll laut Hersteller bei einer täglichen Nutzungsdauer von fünf Minuten einen Betrieb von bis zu 120 Tage gewährleisten. Die Laufzeit ist natürlich abhängig von der Anzahl der Alarme und der Wetterbedingungen. Im Test zeigt der Akku nach mehreren Tagen intensiver Nutzung, inklusive aktivierter Spotlight-LEDs für die farbige Nachtsicht und knapp 100 aufgenommenen Videos noch eine Kapazität von über 80 Prozent an.

Den Akku können Anwender entweder über das mitgelieferten Micro-USB-Kabel und einem vorhandenen oder optional erhältlichen 10-Watt-Netzteil oder mit einem optional erhältlichen Solarpanel laden. Letzteres misst 222,6 × 155,9 × 14,9 mm und ist damit deutlich größer als etwa Varianten von Eufy oder Reolink. Das macht sich auch in einer besseren Ladeleistung von bis zu 4,2 Watt bemerkbar, während die Modelle von Eufy und Reolink nur 2,6 Watt respektive 3,2 Watt erreichen.

Leider konnten wir aufgrund des schlechten Wetters während der Testperiode die Solar-Ladeleistung nicht überprüfen. Wir haben das Panel aber bereits mit der Ezviz Elife 2K (Testbericht) im Sommer getestet. Damit haben wir deren mit 10.400 mAh doppelt so starken Akku an einem bewölkten Juni-Tag innerhalb von gut drei Stunden von 72 auf 89 Prozent geladen. Dabei war es im Test nicht einmal optimal ausgerichtet, sondern lag auf einer der Sonne zugewandten, ebenen Fläche. Man darf also davon ausgehen, dass das Solarpanel auch den im Vergleich zur Elife 2K nur halb so starken Akku der EB 3 bei normalen Wetterbedingungen relativ zügig lädt und somit für einen kontinuierlichen Betrieb der Kamera sorgt, ohne dass man den Akku manuell laden muss.

Mit der mitgelieferten Halterung können Anwender die Kamera stabil an einer Wand montieren. Schrauben und Bohrschablone werden mitgeliefert. Dank des 4 Meter langen Verbindungskabels des Solarpanels kann man den Montageort relativ frei wählen. Anders als Varianten mit integriertem Solarpanel wie die Eufy-Modelle Solocam S40 (Testbericht) und Eufycam 3 (Testbericht) muss die Kamera somit nicht unbedingt an einem sonnigen Ort platziert werden.

Natürlich muss der Montageort im Empfangsbereich eines WLANs liegen. Die WLAN-Empfangsstärke überprüfen Anwender in der App unter Netzwerk. Ezviz empfiehlt, die Kamera zwei bis drei Meter über dem Boden mit einem Neigungswinkel von 20 Grad nach unten zu montieren. Da Überwachungskameras Bewegungen am besten erkennen, wenn Objekte das Sichtfeld der Kamera durchkreuzen, sollte sie dementsprechend ausgerichtet werden. Objekte, die sich auf die Kamera zubewegen, werden deutlich schlechter erkannt. Das Prinzip gilt aber für sämtliche Überwachungskameras.

Die Inbetriebnahme der Kamera erfolgt über die Ezviz-App, hierfür wird ein Nutzerkonto benötigt. Für die Registrierung reicht eine E-Mail-Adresse aus. Der Zugang zur App kann mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung abgesichert werden. Statt sich jedes Mal an der App manuell mit Eingabe von Benutzer-ID und Kennwort anzumelden, können Anwender dafür auch im Smartphone integrierte biometrische Authentifizierungsmethoden wie Face ID oder Fingerabdruck nutzen.

Nach der Anmeldung muss nun die EB3 mit der App gekoppelt werden. Hierfür klickt man in der App auf das Plus-Symbol und wählt Gerät hinzufügen und dann Kamera aus. Anschließend öffnet sich ein QR-Code-Reader, mit dem der QR-Code auf der Unterseite der Kamera eingelesen wird. Nun baut die Kamera einen Hotspot auf und verbindet sich mit dem vom Nutzer ausgewählten 2,4-GHz-WLAN. Jetzt fordert die App, das Standard-Passwort – ist auf dem Aufkleber an der Unterseite aufgedruckt – für die Videoverschlüsselung zu ändern. Und damit ist die Kamera einsatzbereit und per Smartphone-App steuerbar. Zusätzlich zur App können Anwender die Kamera mit der für macOS und Windows vorliegenden Ezviz-Desktop-Anwendung steuern.

Mobile App und Desktop-Anwendung unterscheiden sich allerdings in den Möglichkeiten zur Darstellung der Live-Bilder sowie in der Konfiguration der Kamera. Die Desktop-Anwendung unterstützt lediglich die Änderung der Auflösung und ist ansonsten für die Darstellung des Livestreams interessant. Wer mehrere Ezviz-Kameras im Einsatz hat, kann damit bis zu 25 Livestreams gleichzeitig darstellen. Prinzipiell beherrscht das auch die mobile Anwendung, doch wegen des kleineren Bildschirms ist diese Möglichkeit auf dem Smartphone nicht so interessant. Zudem gibt es noch eine für Tablets optimierte App.

Nach dem Start der App werden die verbundenen Kameras mit dem zuletzt aufgenommenen Live-Bild angezeigt. Über die große runde und weiß-blaue Schaltfläche am unteren Rand können Anwender die Alarmfunktion ein- und ausschalten. Der Klick auf Bibliothek rechts unten öffnet die Verlaufsansicht bisheriger Warnungen inklusive der dazugehörigen aufgenommenen Videos. Die Schaltfläche Geräte aktiviert wieder die Startseite. Mit einem Klick auf das zuletzt aufgenommene Bild der Kamera öffnet sich die Live-Ansicht. Unten am Bildschirmrand stehen die Optionen Play/Pause, Lautstärke, Schnappschuss, Aufnehmen, Sprechen, Auflösung, Alarm zur Verfügung. Ein Tippen auf das Live-Bild bringt weitere Einstellmöglichkeiten. So kann man das Video anhalten, die Tonübertragung ausschalten oder die Gegensprechfunktion nutzen. Über das Symbol rechts oben gelangt man zu den Einstellungen. Hier können Anwender den Betriebsmodus, die intelligente Erkennung, Benachrichtigungen, Audio- und Bildeinstellungen sowie die Statusleuchte (Licht) konfigurieren.

Die schon beim Test der Elife-Kamera monierte Beschreibung der Betriebsmodi ist auch bei der EB3 noch vorhanden. Ezviz sollte die Übersetzung in der App anpassen und auch mit dem Handbuch abgleichen. Mehr Details zu den einzelnen Betriebsarten sind auch wünschenswert. Die erste Betriebsart nennt Ezviz in der App Strom angesteckt, während im Handbuch von Aufnahmemodus die Rede ist. Die Beschreibung lautet „Die Kamera nimmt weiterhin auf. Schließen Sie die Kamera an“. Vermutlich ist gemeint, dass die Kamera kontinuierlich aufnimmt und man das Gerät besser an eine Stromquelle anschließt, da dieser Modus sehr viel Energie benötigt.

Auf Rückfrage bestätigt Ezviz und nennt Details zu den anderen Modi. Im Leistungsmodus dauert die Videoaufnahme so lange, bis das erkannte Objekt aus dem Sichtfeld der Kamera verschwindet. Bei aktiviertem Energiesparmodus nimmt das Gerät Videos mit einer Dauer von 30 Sekunden auf und pausiert anschließend für zehn Sekunden, bevor es bei einer Bewegungserfassung wieder aufnimmt. Im Modus Extrem Stromsparen verbleibt die Kamera so lange im Ruhezustand bis sie per Live-Ansicht aktiviert wird.

Alarmmeldungen übermittelt die Kamera per E-Mail oder über Pushnachrichten an den Nutzer. E-Mail-Benachrichtigungen aktivieren Anwender in der App unter Allgemeine Einstellungen, während sie Push-Alarme unter Einstellungen der jeweiligen Kamera konfigurieren. Dort können sie unter Intelligente Erkennung außerdem festlegen, ob die Kamera den Nutzer bei sämtlichen Bewegungen (PIR) oder nur bei Erkennung von Menschen warnt. Im Test funktioniert das einwandfrei. Ist die Erkennung auf Menschen eingeschränkt, erfolgt bei Haustieren wie einer Katze kein Alarm.

Zonen für die Bewegungserkennung kann man unter Erkennungsbereich und Erkennungsempfindlichkeit definieren. Bei Bewegungen außerhalb dieser Zone sendet die Kamera keine Benachrichtigung. Diese Einschränkungsmöglichkeit ist Voraussetzung, um die Kamera datenschutzkonform zu betreiben, wenn sie auf ein fremdes Grundstück oder einen öffentlichen Bereich ausgerichtet ist. Anders als bei den Ezviz-Modellen Elife 2K (Testbericht) und LC3 (Testbericht) bietet die EB3 keine Möglichkeit, bestimmte Teile des Videos zu schwärzen, sodass in diesen Bereichen keine Personen oder andere Objekte auf dem aufgezeichneten Video zu sehen ist.

Wie der Gerätealarm arbeiten soll, definieren Nutzer in der App. Zur Auswahl stehen die Optionen Audio Aus, Intensiv, Schwach und Benutzerdefinierter Ton, die sich nach Wochentagen und Zeiten unter Akustische Warnungen konfigurieren festlegen lassen. Die Option Intensiv hat zur Folge, dass die Sirene über den in der Kamera integrierten Lautsprecher ertönt, wenn die Kamera einen Bewegungsalarm erkannt hat. Mit der Option Schwach wird ein kurzer Piepton abgespielt. Zudem ist es möglich, über Benutzerdefinierter Ton personalisierte Sprachaufnahmen, mit einer Länge von bis zu 10 Sekunden, als Warnmeldung zu konfigurieren. Während die Sirene relativ

laut ertönt, ist die personalisierte Sprachnachricht kaum zu hören. Hier sollte Ezviz die Software für die Aufnahme optimieren, zumal die Gegensprechfunktion mit ausreichender Lautstärke keinen Anlass zur Kritik gibt.

Der in der Kamera integrierte CMOS-Sensor nimmt Videos maximal mit einer Auflösung von 2304 × 1296 Pixel und bis zu 15 Bildern pro Sekunde auf. Alternativ stehen noch die Formate Full-HD mit 1920 × 1080 Pixel und Hi-Def mit 1280 × 720 Pixel zur Auswahl. Die Aufnahmequalität entspricht den Erwartungen, die man an eine Überwachungskamera mit Spotlight und 3-Megapixel-Sensor knüpft. Sie sind bei Tag und bei Nacht detailreich und die Farbwiedergabe ist in der Grundeinstellung neutral. Bei Gegenlicht sind die Aufnahmen allerdings überbelichtet. Wem die Farbdarstellung nicht zusagt, kann auch eine niedrigere (Schwach) oder höhere (Lebendig) Farbsättigung wählen. Die farbige Nachtsicht funktioniert bis zu 15 Meter.

Die Aufnahme speichert die EB3 im datensparsamen Codec HEVC alias H.265, egal welche Auflösung gewählt ist. Die Datenrate der Videos beträgt dabei 1,49 MBit/s (Ultra-HD) 0,85 MBit/s (Full-HD) und 0,56 MBit/s (Hi-Def). Sie kann wie bei fast allen anderen Überwachungskameras nicht vom Anwender angepasst werden. Es gibt aber auch Ausnahmen: Reolink erlaubt eine Anpassung der Datenrate, etwa bei der Argus 3 Pro (Testbericht).

Das Sichtfeld der Ezviz EB3 entspricht mit 110 Grad horizontal und 58 Grad vertikal in etwa dem anderer, vergleichbarer Kameras wie der Eufy Solocam S40 (Testbericht) oder Reolink Argus 3 Pro (Testbericht). Nutzer können mit dem achtfachen Digital-Zoom Objekte näher betrachten. Bis zu einer Zoom-Stufe von etwa vier ist die Bildqualität zufriedenstellend. Bessere Leistungen erzielt in diesem Bereich dank einer höheren Auflösung von 4K die Eufycam 3.

Die App bietet im Wesentlichen eine leichte Bedienung der Kamera: Die Videoauflösung kann verändert werden, was etwa bei einem schwachen WLAN-Signal von der App auch empfohlen wird. Anwender können Videoaufnahmen direkt im Livestream starten oder die Gegensprechfunktion nutzen. Allerdings gibt es auch Verbesserungspotenzial: Die Helligkeitssteuerung der LED-Beleuchtung ist nur unter Einstellungen – Bild zugänglich. Wünschenswert wäre aber eine Möglichkeit direkt im Livestream die Helligkeit steuern zu können, wie das etwa bei der Arlo Ultra 2 (Testbericht) der Fall ist. Auch können Anwender nicht einfach die LEDs manuell aktivieren, wie das etwa bei den Eufy-Modellen der Fall ist. Stattdessen schalten sie sich bei Dunkelheit bei aktivierter, farbiger Nachtsicht automatisch dauerhaft ein. Im Schwarz-Weiß-Modus, wenn nur die IR-LEDs zur Aufhellung genutzt werden, blinken sie bei einer aktivierten Erkennung zur Abschreckung.

Der Ladevorgang mit dem Solarpanel wird in der App zwar mit einem Sonnensymbol signalisiert, doch die Ladekapazität aktualisiert sich nur nach einem Neustart der App.

Ansonsten stellt die App den Livestream mit etwa ein bis zwei Sekunden Verzögerung dar, was aber bei anderen Modellen mit WLAN und Akku ebenfalls solange dauert.

Die Ezviz EB3 ist kompatibel zu den Sprachassistenten Google Assistant und Amazon Alexa. In Verbindung mit einem smarten Display (Ratgeber) können Anwender den Kamera-Livestream auch an ein kompatibles Gerät wie Nest Hub oder Echo Show ausgeben. Hierfür muss man allerdings die Videoverschlüsselung deaktivieren.

Ansonsten können Anwender die Ezviz EB3 nicht direkt in gängige Smart-Home-Systeme wie Aqara (Ratgeber), Bosch (Testbericht), Elesion (Ratgeber), Homekit (Ratgeber), Hornbach (Testbericht), Homey Pro (Testbericht), Tuya (Ratgeber) oder Smartthings (Testbericht) einbinden. Immerhin unterstützt die Kamera IFTTT und ist in Homematic IP (Testbericht) integriert. Allerdings beschränkt sich die Integration nur auf einen Link in der Homematic-IP-App, der die Ezviz-App startet. Für Automatisierungen in Homematic IP steht sie also nicht zur Verfügung. Den ONVIF-Standard unterstützt die EB3 wie viele andere WLAN-Überwachungskameras leider nicht. Damit steht ein NAS als Speicheroption für die EB3 leider nicht zur Verfügung.

Ambitionierte Anwender, die Ezviz-Überwachungskameras in ein Smart Home einbinden möchten, können immerhin zum Smart-Home-Hub A3 aus gleichen Haus greifen und ihr Sicherheitssystem mit bis zu 64 kompatiblen Geräte erweitern. So kann etwa ein zusätzlicher Bewegungssensor mit Ezviz-Kameras verknüpft werden, sodass diese mit einer automatischen Aufzeichnung beginnen, sobald der Sensor eine Aktivität erkennt.

Die Ezviz EB3 kostet inklusive Versand aktuell 113 Euro. Das Solarpanel gibt es für knapp 30 Euro. Zudem fallen noch Kosten für eine Micro-SD-Karte an.

Insgesamt bietet Ezviz mit der EB3 eine gute Überwachungskamera, die mit 2K-Auflösung und farbiger Nachtsicht in puncto Bildqualität durchaus zu überzeugen weiß. Positiv ist auch, dass sie sich dank Akku und WLAN relativ flexibel positionieren lässt. Das Solarpanel, welches bereits mit wenigen Stunden Sonnenschein den Akku mit genügend Energie versorgt, ohne dass Anwender manuell eingreifen müssen, ist ein weiteres Highlight. Mit der Möglichkeit zur lokalen Speicherung von Videos benötigen Anwender kein kostenpflichtiges Cloud-Abo. Wer daran interessiert ist, kann es trotzdem hinzubuchen.

Dank der Möglichkeit, zwischen Bewegungen aller Art und Menschen zu unterscheiden, sind Fehlalarme praktisch ausgeschlossen. Um den Livestream zu verfolgen, kann man auch auf die Desktop-Anwendung oder auf ein smartes Display wie Amazon Echo Show ausweichen. Hierfür muss man allerdings die Videoverschlüsselung deaktivieren. Die Qualität der Zwei-Wege-Audiokommunikation entspricht dem branchenüblichen Standard.

Doch es gibt auch Verbesserungspotenzial: Eine manuelle Kontrolle der LEDs bezüglich Helligkeit und Aktivierung wäre wünschenswert. Der fehlende Support für 5-GHz-WLANs schränkt das Gerät ein wenig ein. Mit der rudimentären Smart-Home-Unterstützung teilt sie leider das Schicksal vieler anderer Überwachungskameras. Immerhin bietet Ezviz für die EB3 Support für IFTTT.

Als Alternative zur EB3 empfiehlt sich die Elife 2K+ (Testbericht): Sie bietet einen doppelt so starken Akku, eine etwas höhere Auflösung, hat 32 GByte Speicher integriert und ist im Bundle mit einem Solarpanel derzeit für 140 Euro erhältlich und damit nur unwesentlich teurer als die EB3 mit Solarpanel und Micro-SD-Karte. Und wer auf der Suche nach einer Überwachungskamera mit Dual-WLAN-Unterstützung ist, wird bei der Reolink Argus 3 (Testbericht) Pro fündig. Sie kostet inklusive Solarpanel etwa 120 Euro. Weitere interessante WLAN-Kameras mit Solarpanel bietet unsere Bestenliste Top 5: Die besten autarken Überwachungskameras mit WLAN, LTE, Akku & Solar.

Mehr Informationen zum Thema finden TechStage-Leser im Themenschwerpunkt Überwachungskameras. Nützliche Informationen zur Auswahl einer Überwachungskamera bietet der Beitrag WLAN, Cloud, Solar: Überwachungskameras für innen & außen ab 30 Euro. Darin erläutern wir die wichtigsten Kaufkriterien und präsentiert die besten Überwachungskameras der verschiedenen Kategorien mit Preisen zwischen 30 und 500 Euro.

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