WLAN-Mesh TP-Link Deco M4 im Test: Günstiger Preis, hohe Reichweite und Geschwindigkeit

TP Link Deco M4 Dachbild
Pro und Contra
  • Günstiger Preis
  • Einfaches Setup
  • Guter Durchsatz
  • Kontozwang
  • LAN fällt aus, wenn das Internet weg ist
  • 4.5

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Schnell, hohe Reichweite und günstig – das geht bei WLAN-Mesh? Offenbar, wie der Test des TP-Link Deco M4, unseres neuen Preis-Leistungs-Siegers, zeigt.

TP-Link hat mehrere Mesh-Systeme im Programm, drei davon haben wir uns für den Test angeschaut. Wir starten mit dem TP-Link Deco M4, einem Dual-Band-Mesh mit Wifi-5. Die Specs sind nicht beeindruckend, der Preis ist es umso mehr. Ein Paket aus drei Access Points bekommt man für etwa 120 Euro. TP-Link hat in der Vergangenheit immer wieder mit guter Reichweite punkten können, etwa beim Wifi-6-Router Archer AX6000 (Testbericht).

Wir testen das TP-Link Deco M4 in unserer Themenwelt Mesh und dem neuen Testszenario. Den Unterschied zwischen Mesh und einem Repeater erklären wir im Artikel Ratgeber besseres WLAN: Repeater oder WLAN-Mesh? Wenn ein Access Point reicht, dann empfehlen wir einen Blick in die Bestenliste: Die Top 5 der WLAN-Repeater und Access Points.

Im Paket liegen drei identische Deco-M4-Geräte. Anders als beim kürzlich getesteten Eero 6 (Testbericht) gibt es keinen dedizierten Router. Stattdessen wird das zuerst eingerichtete Deco M4 das Hauptgerät, alle weiteren Access Points arbeiten als Satelliten und kopieren dessen Einstellungen. Das ist simpel und wenig fehleranfällig. Zu jedem Access Point gibt es ein Netzteil, dazu liegt ein LAN-Kabel im Paket.

Das TP-Link Deco M4 ist ein Dual-Band-Mesh auf Basis von Wifi-5. Die theoretische Höchstgeschwindigkeit liegt bei 300 MBit/s auf 2,4 GHz und 867 MBit/s auf 5 GHz. Features wie Roaming, IPv6 oder MU-MIMO sind mit dabei und für ein vernünftiges Mesh auch notwendig. Das Bluetooth-Modul wird nur fürs Setup genutzt. Die LAN-Ports schaffen nur 1 GBit/s, für Wifi-5 ist das aber absolut ausreichend. Zigbee oder ähnliches gibt es nicht.

Gleich vorweg: Ohne App und Internet geht die Einrichtung gar nicht. Das hat Vor- und Nachteile. Die TP-Link-App zum Deco M4 gibt es für Android und iOS und setzt einen Account bei TP-Link voraus. Die Kommunikation zwischen App und Endgeräte funktioniert übers Internet, fällt dieses aus, kommt man auch nicht mehr aufs Deco-System, mehr dazu später.

Das eigentliche Setup der Deco-Geräte ist einfach. Die App erklärt alles. Die Konfiguration erfolgt über Bluetooth, ein lästiges Wechseln der WLANs ist nicht notwendig. Zusätzliche Access Points kann man während der Ersteinrichtung oder später einrichten. Neben der Einrichtung per App kann man auch über den Browser auf ein sehr abgespecktes GUI zugreifen. Dies ist durch das Passwort des Nutzerkontos bei TP-Link geschützt. Die Einstellungen sind minimal und beschränken sich etwa aufs Ändern des WLAN-Kennworts.

Die Deco-M4-Geräte haben kein Modem integriert, entsprechend muss man mit einem externen Modem verbinden. Ein Manko ist der Verzicht auf WP3, lediglich die Vorgänger sind mit an Bord.

Während des Tests bemerkten wir ein seltsames Verhalten des Deco-M4-Systems: Fällt das Internet aus, etwa weil wir die LAN-Kabel zum Modem gezogen haben, verliert der Deco-Router auch den Kontakt zu einem angeschlossenen NAS. Der Grund ist offenbar, dass die TP-Link-Geräte beide LAN-Ports am Router in einen WAN-Modus schalten, um wieder eine Internetverbindung zu bekommen. Dies bestätigt uns TP-Link auf Nachfrage und verkauft es als Feature; der Nutzer soll es möglichst einfach haben, wieder ins Web zu kommen.

Der Nachteil: Fällt das Internet aus, kann man im schlimmsten Fall auch nicht mehr auf lokale Freigaben, etwa auf einer NAS zugreifen. Das verhindert lokales Streaming oder Backups auf diese Geräte. Wir sind mit der Funktion nicht zufrieden, unserer Meinung nach wäre es besser, wenn TP-Link entweder einen LAN-Port fest für den WAN-Zugriff definiert oder dem Nutzer diese Option in den Einstellungen der App und der abgespeckten lokalen Konfigurationsoberfläche gibt.

Ein Workaround ist es laut TP-Link, die Netzwerkgeräte nicht am Haupt-Gerät, sondern einem der Satelliten anzuschließen. Für Drucker oder ähnliche Geräte mit vergleichsweise geringem Durchsatz ist dies ein gangbarer Weg, eine NAS sollte am Hauptgerät sitzen.

Mit dem TP-Link Deco M4 schicken wir das zweite Mesh-System durch unseren Messaufbau. Wie beim Eero 6 (Testbericht) erklärt, haben wir uns für ein neues Setup entschieden. Dies soll eine große Wohnung oder ein Haus simulieren und vor allem die Leistung testen, wenn die Verbindung nicht mehr über den Haupt-Router, sondern den Satelliten geht. Dazu testen wir die Reichweite im Garten, was für Outdoor-Kameras (Bestenliste) oder Rasenmähroboter (Themenwelt) spannend ist.

Bei der Leistungsmessung haben uns die Deco M4 ziemlich überrascht – im positiven Sinne. Man merkt einfach, das TP-Link schon lange Netzwerk-Systeme baut. Die Werte waren durch die Bank gut, weit besser als beim Eeero 6. Und das, obwohl das Deco-M4-Set nur Wifi-5 an Bord hat und im Dreierpack weniger als 120 Euro kostet.

Was man sehr gut sieht: Der Durchsatz geht nur langsam zurück und fällt selbst im “schlimmsten” Raum, Nummer 4, nicht unter die 50 MBit/s. Anders als im Raum 5 ist dieses Zimmer komplett durch Wände und die geschlossene Tür von den anderen Testpunkten getrennt.

Für den Test nutzten wir nur zwei der drei mitgelieferten Deco M4. Verwendet man diesen auch noch, so kann man die Lücken weiter schließen. Das zeigt der kurze (nicht vergleichbare) Praxistest über mehrere Stockwerke. Das ursprüngliche WLAN-System schaffte im schlechtesten Zimmer grottige 0,79 MBit/s im Download. Viel zu wenig für eine sinnvolle Nutzung. Mit dem Deco M4 stieg der Durchsatz bei einem Satelliten auf 75,2 MBit/s und mit dem zweiten Satelliten sogar auf 85 MBit/s. Das ist ein drastischer Unterschied, der zeigt, wie selbst günstige Geräte mit WiFi-5 einen brauchbaren Durchsatz liefern können, wenn die Technik dahinter stimmt.

Drei Deco M4R kosten weniger als 120 Euro, teilweise bekommt man sie sogar unter 100 Euro. Das ist ein Top-Preis für das Set, unserer Meinung lohnt es sich nicht, die Geräte einzeln zu kaufen.

Im Test waren wir von der Leistung des TP-Link Deco M4 mehr als überrascht. Ein solider Durchsatz, der selbst in schwierigen Zimmern nicht einmal ansatzweise an die Grenze fürs UHD-Streaming kommt, in einem WLAN-Mesh, das im Dreierpack weniger kostet als manche einzelnen Router – sensationell.

TP-Link zeigt, was man aus einer eigentlich alten Technik wie Wifi-5 noch herausholen kann und hängt so manche Wifi-6-Systeme ab.

Also, wo ist der Haken? Zunächst einmal in der seltsamen WAN-Konfiguration. Es kann nicht sein, dass eine NAS nicht mehr erreichbar ist, wenn das Internet wegfällt, das führt das Konzept eines lokalen Netzwerkspeichers ad absurdum.

Dennoch, wer mit dieser Einschränkung leben kann und eine “normale” Anzahl von Geräten im WLAN hat (also unter 100), für den ist das TP-Link Deco M4 unser Preis-Leistungs-Tipp.

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