Winzig, günstig, mega gut: Beamer mit Akku & Android im Test

Blitzwolf BW-VT2 Lensflare
Pro und Contra
  • helles und scharfes Bild zum günstigen Preis
  • Akku, kompakte Maße, geringes Gewicht
  • flexibles Android 9 & integriertes Touchpad
  • Auflösung für Schriften und großer Projektion zu gering
  • Akkulaufzeit mit gut 100 Minuten für viele Filme zu kurz
  • kein USB-C-Ladeport
  • 4.5

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Der Blitzwolf BW-VT2 hat uns richtig überrascht. Für gerade einmal 179 Euro wirft der kleine Akku-Beamer aus China ein überraschend gutes und helles 480p-Bild an die Wand und bietet ein höchst flexibles Android 9.

Dass Beamer aus China häufig ein verlockendes gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, konnten wir bereits in den vergangenen Tests feststellen. So erstaunte uns etwa der nur 85 Euro (Banggood Kauflink) teure Blitzwolf BW-VP8 (Vergleichstest) dank seiner recht guten und hellen 720p-Projektion. Auch der super-schicke Wanbo T2 Max (Testbericht) ist für seinen Preis von 145 Euro (Banggood-Kauflink) empfehlenswert. Am besten schnitt in unsere Tests der Wanbo T6 Max (Testbericht) ab. Der Beamer schaut nicht nur gut aus, sondern liefert auch noch ein knackscharfes, farbenfrohes und helles 1080p-Bild. Kostenpunkt: 273 Euro, bis zum 31.04.22 mit Gutscheincode BGETI552 sogar nur 242 Euro (Bangood-Kauflink). Für einen Überblick der besten von uns getesteten China-Beamer empfehlen wir unsere Top-5-Bestenliste: China-Beamer von 80 bis 250 Euro.

Der uns nun vorliegende Blitzwolf BW-VT2 reiht sich zu den China-Beamern mit verblüffend gutem Preis-Leistungs-Verhältnis ein. Denn zu einem Startpreis von 179 Euro, der ab Mitte März angehoben werden soll, strahlt er nicht nur hell und mit 480p-Auflösung scharf, sondern integriert zusätzlich einen Akku für eine vom Stromnetz unabhängige Nutzung. Als Betriebssystem nutzt er ein angepasstes Android 9.0. Wir haben den Blitzwolf BW-VT2 im Test.

Beim Auspacken die erste Überraschung: Der Blitzwolf BW-VT2 ist mit einem Gewicht von gut 400 Gramm und Maßen von etwa 7 x 7 x 11 Zentimetern leicht und kleiner als eine Cola-Dose. Zum Vergleich: Der zylindrische Akku-Beamer Anker Capsule Max misst 15 x 8 Zentimeter und wiegt stolze 730 Gramm. Der ebenfalls von Anker verkaufte Akku-Beamer Solar Portable ist nochmal deutlich größer und schwerer.

Blitzwolf hüllt sein Modell in schwarzen Kunststoff, unterbrochen von blauen Elementen. Die Oberseite ziert Kunststoff in Klavierlackoptik. Dort sitzen Touch-sensitive Bedienelemente wie Lautstärkeregelung, Home-Button, Zurück-Knopf und mehr. Der Clou: Die Oberfläche dient gleichzeitig als Mousepad. Sie ist zwar recht klein, dennoch steuert man mit ihr präzise einen kleinen Maus-Cursor. Sogar Zweifingergesten für das Scrollen versteht der Beamer. Das Touchpad erleichtert die Navigation und das Eingeben von Schriften enorm.

Auf seiner rechten Seite sorgt ein etwas zu kleines Rädchen für die richtige Schärfe. Trotz der geringen Größe funktioniert es jedoch gut. Gegenüberliegend findet sich der Power-Button, ein Mikrofon und ein 3,5-mm-Klinkenstecker für den Anschluss externer Audio-Wiedergabegeräte.

Auf der Rückseite gibt es einen USB-A-Port, den IR-Eingang, einen Rundhohlstecker für die Stromversorgung, beziehungsweise das Aufladen des Akkus und ein HDMI-Port für den Anschluss externer Zuspieler. Außerdem sitzt im unteren Bereich ein Lautsprecher. Auf der Unterseite sorgen vier Gummifüßchen für sicheren Halt. Dank passendem Gewinde passt der BW-VT2 auch auf ein Stativ.

Das Bild des BW-VT2 bietet eine Auflösung von 854 x 480 Pixel (480p), Blitzwolf schreibt von einer Helligkeit von 180 Ansi-Lumen. Schön, dass Blitzwolf bei der Helligkeit nicht wie in der Vergangenheit häufiger gesehen maßlos daneben liegt. Beim 50-Euro-Beamer BW-VP5 (Testbericht) behauptet Blitzwolf noch, 3800 Lumen zu bieten – eine völlig übertriebene Behauptung. Tatsächlich ist die Helligkeit des BW-VT2 hoch, sogar höher als die des 500 Euro teuren Akku-Beamers Anker Capsule Max. Sie reicht aus, um in mäßig abgedunkelten Räumen Projektionen mit einer Diagonale von etwa einem Meter so gut zu erkennen, dass man Videos anschauen kann. Theoretisch sind mit dem BW-VT2 auch Diagonalen von zwei Meter und mehr drin. Allerdings ist das Bild dann selbst in komplett abgedunkelten Räumen zu dunkel. Außerdem stört dann die doch recht geringe Auflösung von 480p. Wer einen Akku-Beamer mit 1080p-Auflösung und deutlich höherer Helligkeit will, kann etwa zum 600-Euro-Akku-Beamer Anker Solar Portable greifen.

Allerdings ist der Blitzwolf BW-VT2 auch in der Lage, sehr nah an die Projektionsfläche heranzugehen und trotzdem ein scharfes Bild zu erzeugen. Wir messen bei einem Abstand von 15 Zentimetern eine Bilddiagonale von knapp 15 Zentimetern. Bei einem Abstand von 30 Zentimetern vergrößert sich die Bilddiagonale auf knapp 30 Zentimeter. Dadurch, dass sich dann die gesamte Helligkeit des Beamers auf eine recht kleine Fläche konzentriert, ist das Bild auch in gut beleuchteten Umgebungen hell genug für alle Anwendungen.

Die Bildqualität ist vor allem durch die Auflösung limitiert. Diese fällt jedoch überwiegend bei der Darstellung von Webseiten negativ auf. Sobald sich das Bild etwa beim Wiedergeben von Videos bewegt, wirkt es scharf genug. Die Farbdarstellung ist satt und auf hohem Niveau. Das Weiß ist neutral, es hat keinen Farbstich. Die Schärfeverteilung ist okay, aber nicht perfekt. Im Grunde gibt es immer eine Ecke, die nicht optimal scharf ist. Der BW-VT2 nutzt einen Lagesensor für eine automatische vertikale Trapezkorrektur. Wer das Bild noch verbessern will, kann zu einer Leinwand greifen. Mehr Infos dazu in unseren Ratgeber Billig-Beamer und Billig-Leinwand: Mit gut 100 Euro zum Monster-Bild.

Der 3-Watt-Monolautsprecher ist laut. Stimmen sind gut zu erkennen. Allerdings fehlt ihm eine gewisse Tiefe. So vermissen wir Bass genauso wie Höhen. Alternativ verbindet sich der BW-VT2 via Bluetooth mit externen Kopfhörern (Testsieger) oder Bluetooth-Boxen (Die besten bis 100 Euro). Auch analog schiebt er sein Audiosignal über den 3,5-mm-Klinkenstecker an externe Boxen. Wer will, kann den BW-VT2 als Bluetooth-Box nutzen, dann schaltet er seinen Lüfter ab.

Der integrierte Lüfter soll das LED-Leuchtmittel mit DLP-Technik und einer angeblichen Lebensdauer von 10.000 Stunden wohltemperiert halten. Leider ist dieser wie so häufig bei Beamern zunächst recht laut. Wir messen bei 30 Zentimeter Abstand 39 Dezibel. Damit ist er nicht lauter als viele andere Beamer, aber auch nicht leiser. Allerdings bietet der BW-VT2 in seinen Optionen die Möglichkeit, die Geschwindigkeit des Lüfters in fünf Stufen anzupassen und den Lüfter damit deutlich ruhiger laufen zu lassen. Solch eine Option haben wir bei den von uns bisher getesteten Beamern noch nicht gefunden.

Der 4000-mAh-Akku leistet 7,4 Volt. In unseren Tests hält der Akku-Beamer damit gut 100 Minuten durch. Das reicht für einen kurzen Film. Häufig wird das jedoch zu wenig sein. Die teureren Anker-Modelle Capsule Max und Solar Portable schaffen annähernd die doppelte Laufzeit.

Wie schade, dass Blitzwolf auf einen Rundhohlstecker als Lade-Port setzt. Hätte man hier etwa USB-C gewählt, hätten man die Laufzeit über eine starke Powerbank (Ratgeber) beliebig verlängern können. Diese Chance hat Blitzwolf beim BW-VT2 verpasst.

Auf dem BW-VT2 läuft ein angepasstes Android 9, auf Wunsch auch auf Deutsch. Angefeuert wird der Mini-Beamer von einem 1,2-GHz-Quad-Prozessor mit 2 GByte RAM. Als Speicher stehen 16 GByte bereit. Damit ist er ausreichend schnell, um flott in den Menüs zu navigieren und alle von uns getesteten Inhalte flüssig wiederzugeben. Allerdings benötigt ein Video gelegentlich ein paar Sekunden, um auf die volle Bildwiederholungsrate zu kommen.

Um den vollen Funktionsumfang nutzen zu können, müssen sich Nutzer mit ihrem Google-Account einloggen und mit dem WLAN verbinden. Dann können sie Google Dienste wie Youtube nutzen und über den Google Playstore neue Apps laden. Alternativ ist das Download-Portal Aptoide TV vorinstalliert. Im Test funktionieren Apps wie Netflix, Amazon Prime Video, Dazn und Joyn (Vergleich) auf Anhieb. Sky Go steht zwar per Playstore bereit, startet jedoch nicht.

Disney+ finden wir weder im Playstore, noch auf Aptoide TV. Allerdings unterstützt der BW-VP2 Sideloading, um beliebige Apps zu installieren. Dafür lädt man die entsprechende APK von einem Rechner auf einen USB-Stick und von dort auf den Akku-Beamer. Das Ganze geht sogar noch einfacher über den vorinstallierten Chrome-Browser, über den man vergleichbar mit Smartphones durchs Web surfen kann. Schon läuft auch Disney+ auf dem Akku-Beamer.

Die meisten Streaming-Apps lassen sich über die mitgelieferte Fernbedienung bedienen. Dennoch kommt es gelegentlich vor, dass gewisse Funktionen nicht erreichbar sind. Hier hilft das Touchpad auf dem Beamer oder die Mausfunktion der Fernbedienung. Dort ist die Maus jedoch nur umständlich über die Pfeiltasten steuerbar. Wer will, kann über Bluetooth Maus und Tastatur nutzen.

In den Projektoreinstellungen kann der Nutzer unter anderem wie oben erwähnt die Lüftergeschwindigkeit anpassen, das Bild für eine Über-Kopf-Installation spiegeln, zum Akkusparen die Helligkeit drosseln oder die Farbtemperatur variieren.

Insgesamt zeigt sich Android 9 auf dem BW-VT2 höchst flexibel. So unterstützt es unter anderem Airplay, Eshare, WiFi Display, die Wiedergabe vieler Formate über einen USB-Stick und einen Dateimanager. Wir hatten mittlerweile schon viele Beamer mit Android im Test und die Software auf dem Blitzwolf BW-VT2 gehört mit zu den besten.

Wer andere Zuspieler bevorzugt, kann über den HDMI-Port einen Streaming-Stick anschließen und ihn über den USB-Port mit Strom versorgen. Das verringert die Akkulaufzeit, erhöht aber den Komfort. Wir empfehlen dazu unseren Ratgeber Welcher Fire-TV-Stick ab 19€ ist der richtige? und unsere Bestenliste: Top 5 der Streaming-Sticks mit 4K ab 60 Euro.

Noch bis zum 14. März verkauft Banggood (Kauflink) den Blitzwolf BW-VT2 für 179 Euro, mit dem Gutscheincode BGQ38747 für 175 Euro. Danach soll der Preis deutlich steigen. Unserer Erfahrung nach tut er das auch meistens. Hier im Preisvergleich zeigen wir die günstigsten Akku-Beamer mit mindestens 480p aus deutschen Shops.

Der Blitzwolf BW-VT2 bietet ein bestechendes Gesamtpaket zum verlockend günstigen Preis. Sein Bild ist hell und kann sogar mit deutlich teureren Akku-Beamern mithalten. Das Bild ist zudem ausreichend scharf, nur bei der Darstellung von Webseiten könnte die Auflösung von 480p zu wenig sein. Wer überwiegend Videos konsumiert und die Projektion nicht zu groß aufbläst, den sollte das kaum stören. Der Akku hält bei voller Helligkeit etwa 100 Minuten durch. Das ist okay, doch bei teureren Beamern hält der Akku länger. Schade, dass der Blitzwolf-Projektor wegen des fehlenden USB-C-Ports keine Powerbanks akzeptiert.

Sein Äußeres ist bestechend kompakt und leicht, das Touchpad auf der Oberseite genial. Der Lautsprecher ist laut, aber nicht für einen Kinoabend geeignet. Andere Audio-Wiedergabegeräte verbinden sich via Bluetooth oder 3,5-mm-Klinkenstecker. Dank einstellbarer Lüftergeschwindigkeit gehört er zu den laufruhigsten Beamern. Sein angepasstes Android 9 ist sehr flexibel und erlaubt das Herunterladen und Starten vieler verschiedener Apps. Ist eine App nicht verfügbar, kann sie über Sideloading nachinstalliert werden.

Für einen schnellen Überblick weiterer sehr günstiger Beamer hilft ein Blick in unsere Top-5-Bestenliste: China-Beamer von 80 bis 250 Euro. Außerdem interessant: Billig vs teuer – Sechs Beamer von 60 bis 700 Euro im Vergleich.

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