Vergleichstest: Huawei Mate 10 Pro vs Google Pixel 2 XL

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Welches ist das beste Smartphone? Diese Frage ist schwierig zu beantworten, denn immer mehr Hersteller haben wirklich gute Geräte im Angebot. Der Kampf um die Spitzenplätze ist mittlerweile ein echtes Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Datenblätter der Flagship-Smartphones sehen alle super aus; wie aber schlagen sie sich in der Praxis? Wir haben das Pixel 2 XL von Google und das Mate 10 Pro von Huawei Device zwei Wochen lang ausgiebig getestet und verraten, wie sie sich im Alltag schlagen.

Huawei Mate 10 Pro

Das 6-Zoll-OLED des Huawei Mate 10 Pro hat eine Auflösung von 2160 × 1080 im Bildverhältnis 2:1. Der Rand des Displays ist nur ein bis zwei Millimeter breit und der Menü-Knopf mit Fingerabdrucksensor ist auf der Rückseite verbaut. Der Vorteil an dieser Bauweise: Mehr Bildschirm auf derselben Fläche, als das Vorgängermodell Mate 9. Die Helligkeit hat uns im Labortest mit maximal 420 cd/m² enttäuscht; Andere Flagship-Smartphones haben da deutlich mehr zu bieten. In der Praxis relativiert sich dieses Manko. Das Display ist auch bei direktem Sonnenschein immer gut ablesbar. Abends reduzieren wir die Helligkeit sogar fast auf das Minimum – nicht um Strom zu sparen, sondern weil es uns sonst einfach zu hell ist. Das OLED mit 402 ppi (Pixel per Inch) macht einen großartigen Job. Die Farbtreue und die Blickwinkelstabilität sind super. Lediglich die großen Abmessungen von 154 × 75 mm machen uns teilweise Probleme. Gerade mit kleinen Händen sind 6 Zoll das Maximum, was sich noch mit einer Hand bedienen lässt.

Google Pixel 2 XL

Das Pixel 2 von Google nutzt ebenfalls ein OLED-Display, das aus dem Hause LG kommt. Mit einer Größe von 6 Zoll bei einer Auflösung von 2880 × 1440 Pixeln im 2:1-Format, bietet es 77 Prozent mehr Bildpunkte und damit eine signifikant bessere Schärfe. Das sind ideale Voraussetzungen für die VR-Nutzung. Hier ist man mit dem Pixel 2 XL besser bedient, da Google gleich eine passende Brille aus dem Sortiment liefert. Im Test haben wir festgestellt, dass die Farben des Pixel 2 XL etwas blasser sind, als es für organische Displays üblich ist. Auf Nachfrage sagte Google, dass man bereits an einem Software-Update arbeite, um dieses zu korrigieren. Auch negativ aufgefallen ist uns der Blaustich der Anzeige. In Sachen Dimensionen tun sich beide Smartphones nicht viel: Sowohl das Pixel 2 XL als auch das Mate 10 Pro von Huawei sind gleich groß und haben nahezu kantenlose Bildschirme.

Huawei Mate 10 Pro

Die Dual-Kamera des Mate 10 Pro ist großartig. Zwar nutzen auch andere Hersteller eine Szenenerkennung, aber beim Mate funktioniert sie wirklich schnell und zuverlässig. Laut Huawei ist das unter anderem der Verdienst der NPU, dem Prozessor für künstliche Intelligenz (KI). Die KI analysiert das Kamerabild mit 30 Bildern pro Sekunde und entscheidet so, welche Kameraeinstellungen optimal sind. Was uns richtig gut gefällt ist der sehr schnelle Autofokus und die kurze Auslösezeit. Gerade bei ausreichend Licht nutzen wir fast ausschließlich den Automatik-Modus. Sobald es allerdings dunkel wird, bevorzugen wir eine manuelle Einstellung. Die Automatik funktioniert zwar auch bei wenig Licht, die Ergebnisse sind aber zum Teil nicht 100% zufriedenstellend. Was in der Praxis sehr positiv auffällt ist der optische Bildstabilisator; er verhindert verwackelte Fotos und macht Videoaufnahmen um ein vielfaches harmonischer. Videos machen wir übrigens deutlich lieber mit Full-HD-Auflösung, statt mit 4K. Der Grund ist einfach: Bei Nutzung der 60 FPS (Bilder pro Sekunde) sind die Videos viel flüssiger, als bei nur 30 FPS. Für Selfies haben wir erstmal den Beauty-Filter deaktiviert. Er funktioniert zwar, aber wir mögen den Photoshop-Look nicht.

Google Pixel 2 XL

Das Pixel 2 XL von Google kommt ohne eine zweite Kamera aus. Den Effekt des Bokeh mit einer Tiefenschärfe erzielt das Smartphone über eine echte künstliche Intelligenz mit mehr als 1 Millionen Referenzpunkten aus Google Photos. Der Vorteil: Der Porträtmodus steht sowohl der vorderen, als auch der hinteren Kamera zur Verfügung. Und ganz wichtig: Anders als im Mate 10 Pro ist das Pixel 2 XL nicht auf richtig gutes Licht angewiesen, sondern kommt auch mit wenig Licht klar und liefert einigermaßen passende Ergebnisse. Wer jedoch eine optische Vergrößerung des Motivs möchte, kommt nicht um das Mate 10 Pro herum: Wegen der zwei Kameras kann das Mate 10 Pro das Bild um den zweifachen Faktor vergrößern, ohne dass die Qualität darunter leidet. Die Kamera im Pixel 2 XL liefert sensationelle Qualität, ist aber nur marginal besser, als die des Mate 10 Pro.

Huawei Mate 10 Pro

Die Verarbeitung des Huawei Mate 10 Pro ist tadellos und kann mit der von Samsung oder Apple locker mithalten. Die Tasten und der Fingerabdrucksensor sind perfekt platziert und ermöglichen eine angenehme Bedienung. Das entsperren per Fingerabdruck auf der Rückseite klappt super. Zum einen weil wir den Sensor problemlos auf Anhieb treffen und zum anderen, da unser Fingerabdruck immer sofort erkannt wird. Eine kurze und leichte Berührung reicht aus und sofort ist das Smartphone einsatzbereit. Das haben wir bei vielen anderen Geräten, inklusive des iPhones oder der Samsung-Galaxy-Reihe, auch schon ganz anders erlebt. Das Design des Mate 10 Pro ist allerdings sehr funktional. Zwar sieht das Gerät, gerade dank seiner Glasrückseite, sehr hochwertig aus, aber irgendwie springt der Funke nicht über. Wir haben selten ein Gerät getestet, das uns emotional so wenig berührt hat. Trotz geiler Hardware und einem durchaus gelungenen Design, fehlt das Muss-ich-haben-Gefühl. Das Mate 10 ist, trotz seines gelungen Äußeren, einfach zu unspektakulär. Huawei sollte sich da mehr trauen, denn so geht das Mate 10 Pro, vom Design her, in der Masse unter. Es fehlen Alleinstellungsmerkmale und optische Besonderheiten.

Google Pixel 2 XL

Bei seinem Pixel 2 und Pixel 2 XL setzt Google auf ein einfaches Design mit Wiedererkennung. Die Rückseite des Telefons ist zu 20 Prozent aus Glas und vier Fünftel aus Aluminium. Die Verarbeitung ist erstklassig: nahtlose Übergänge, keine Spaltmaßen und ein angenehmes Haltegefühl. Auch der schnell arbeitende Fingerabdrucksensor des Pixel 2 XL ist hinten platziert und intuitiv zu ertasten. Neben den Eingabemöglichkeiten wie Sprache und Touch, reagiert das Google-Smartphone auch auf das Zusammendrücken in der Hand. Die untere Hälfte des Smartphones besitzt Sensoren, die beim Aktivieren den intelligenten Google Assistant starten. Alles in allem bringt das Pixel 2 XL ein unspektakuläres Design und ist geschützt vor Staub- sowie Spritzwasser.

Huawei Mate 10 Pro

Eine Besonderheit des Mate 10 Pro ist der Kirin 970 Chipsatz mit eigenständigem Prozessor für KI. Huawei hat die sogenannte NPU auf der Vorstellung Ihres neuen Flagships stark beworben und hervorgehoben. In der Praxis fällt sie allerdings überhaupt nicht auf. Sichtbar ist die KI lediglich bei der Motiverkennung der Kamera. Da wir die NPU auch nicht deaktivieren können, läßt sich deren Mehrwert auch nicht messen. Ob sie die Performance wirklich erhöht und die Akkulaufzeit verlängert, wissen wir nicht und können es auch nicht testen. Die Geschwindigkeit der Microsoft Übersetzungs-App, die ebenfalls von der NPU profitieren soll, ist auf jeden Fall sehr hoch und übertrifft andere Top-Smartphones. Eine weitere Besonderheit des Mate 10 Pro ist der Akku mit Schnellladefunktion, welcher zusammen mit dem Ladegerät, Ladekabel und der verbauten Hardware erstmals TÜV-zertifiziert ist. Das Zertifikat soll dem Kunden vor allem ein gutes Gefühl vermitteln – davon abgesehen, macht der Akku wirklich einen guten Job. 30 Minuten an der Steckdose reichen, um den Energieträger um über 50 Prozent zu füllen. In der Praxis hält der Akku bei uns etwa 1,5 Tage lang durch. Benutzen wir das Mate 10 nur selten, so wie beispielsweise am Wochenende, schaffen wir sogar knapp 2 Tage. Wunder vollbringen aber weder der Akku, noch die NPU, die den Energiefluss optimiert. Wenn wir es darauf anlegen und viel mit dem Mate 10 Pro spielen und herumprobieren, geht dem Gerät schon nach nur 10 Stunden der Saft aus. Die Umstellung auf den aktuellen USB-Type-C-Standard und das Fehlen eines Speicherkartenslots haben uns in der Praxis nicht eine Sekunde lang gestört. Als letzte Besonderheit möchten wir noch auf die, bisher, gute Updatepolitik eingehen. In den letzten 14 Tagen sind bereits zwei Updates erschienen, welche die Performance messbar verbessert und Sicherheitslücken geschlossen haben. Es bleibt zu Hoffen, dass das Mate 10 Pro weiterhin so aktuell gehalten wird.

Google Pixel 2 XL

Was sind die Besonderheiten des Pixel 2 XL? Anders als Huawei, bietet Google nicht nur eine gute Update-Politik an, sondern verspricht deutlich mehr: Für satte drei Jahre bekommt der Nutzer des Pixel 2 XL ein Update- und sogar Upgrade-Versprechen. Heißt im Klartext: Aktualisierung zur Sicherheit fließen zeitnah ein rein, aber darüber hinaus wird das Betriebssystem stets auf die nächste Version aktualisiert werden. Diese Verpflichtung ist einmalig im Android-Universum und spricht für den Kauf, da das Telefon nachhaltiger wird. Eine Speicherkarte lässt sich auch im Pixel 2 XL nicht einsetzen, der interne Speicher mit 64 oder 128 GByte wird den meisten Nutzern ausreichen. Ein Extra gibt es aber doch: Alle über das Pixel 2 XL geschossene Videos und Bilder werden in Originalauflösung und Qualität auf Google Fotos gesichert. Das Deponieren in der Cloud ist jedoch bis 2021 beschränkt. Danach muss man sich vermutlich wieder ein neues Google-Smartphone anlegen.

Welches Smartphone ist nun besser? Das Mate 10 Pro von Huawei oder doch das Pixel 2 XL von Google? Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 799 Euro ist das Flaggschiff der Chinesen deutlich attraktiver, als 939 Euro teuere Pixel 2 XL. In den Kategorien Display und Kamera punkten die Amerikaner, genau so wie beim Thema Sicherheit und Nachhaltigkeit. Huawei Device lässt sich zwar öfters ein wenig Zeit, kommt jedoch hinter – will aber keine Versprechen für die Zukunft machen. Unser Favorit ist deshalb das Google Pixel 2 XL, auch wenn es 140 Euro mehr kostet.

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