Im Preisbereich um 300 Euro schnüren alle NAS-Hersteller leistungsstarke Gesamtpakete mit einem umfangreichen Angebot an externen Schnittstellen und zahlreichen Paketen zur individuellen Gestaltung der Funktionen, die auch beim Parallelzugriff mehrerer Personen und zeitgleich laufenden Erweiterungen nicht in die Knie gehen.
Als Medien-Server, Backup-Lösung, Cloud-Speicher, Videoüberwachungszentrale oder eigenständig lauffähiger, kleiner Office- oder Multimedia-PC buhlen verschiedene Modelle um die Gunst der Käuferschaft und erlauben Privatanwendern auch einen Einstieg in den Bereich der Systemvirtualisierung. Zudem warten sie mit zahlreichen Office-Funktionen und professionellen Features für den SoHo-Bereich und kleine Teams auf.
Die folgende Modellauswahl bildet die Basis des Vergleichstests:
Asustor AS6302T | QNAP TS-251B | Synology DS218+ | TerraMaster F2-420 | |
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Prozessor | Intel Celeron J3355 (Basis: 2x 2,0 GHz, Turbo: bis 2,5 GHz) | Intel Celeron J3355 (Basis: 2x 2,0 GHz, Turbo: bis 2,5 GHz) | Intel Celeron J3355 (Basis: 2x 2,0 GHz, Turbo: bis 2,5 GHz) | Intel Celeron J1900 (Basis: 4x 2,0 GHz, Turbo: bis 2,42 GHz) |
RAM | 2 (2x1) GByte DDR3L SODIMM (erweiterbar auf bis zu 8 GByte, 2 SO-DIMM-Steckplätze) | 2 (1x2) GByte DDR3L SODIMM (erweiterbar auf bis zu 8 GByte, 2 SO-DIMM-Steckplätze) | 2 (1x2) GByte DDR3L SODIMM (erweiterbar auf bis zu 6 GByte ohne Garantieverlust, 2 SO-DIMM-Steckplätze) | 4 GByte DDR3, fest verlötet (erweiterbar durch freien SO-DIMM-Steckplatz) |
Flash-Speicher | 8 GByte eMMC | 4 GByte eMMC | 4 GByte eMMC | (austauschbarer USB-Stick) |
HDDs/SSDs | 2x 3,5“/2,5” SATA 6 Gbit/s (Hot-Swapping) | 2x 3,5“/2,5” SATA 6 Gbit/s (Hot-Swapping); M.2-SSD-Cache via optionalem PCIe-Adapter | 2x 3,5“/2,5” SATA 6 Gbit/s (Hot-Swapping) | 2x 3,5“ oder 2,5” SATA 6 Gbit/s |
RAID | RAID 0, 1, JBOD, Single | RAID 0, 1, JBOD, Single | RAID 0, 1, JBOD, Single, SHR | RAID 0, 1, JBOD |
Anschlüsse | 2x Gigabit-LAN (Link Aggregation), 1x USB-C 3.0, 3x USB-A 3.0, 1x HDMI 2.0, 1x S/PDIF | 1x Gigabit-LAN, 2x USB-A 3.0, 3x USB-A 2.0, 1x HDMI 1.4b, 1x Audioausgang (3,5 mm Klinke), 2x Mikrofoneingang (3,5 mm Klinke) | 1x Gigabit-LAN, 3x USB-A 3.0, 1x eSATA | 2x Gigabit-LAN (Link Aggregation), 1x USB-A 3.0, 1x USB-A 2.0 |
Lüfter | 70 mm Y.S.Tech FD127025HB (keine Drehzahlangabe), regelbar | 70 mm (keine Drehzahlangabe), regelbar | 92 mm Y.S. Tech FD129225LL-N (keine Drehzahlangabe), regelbar | 80 mm Yeehon International A8025L12S (keine Drehzahlangabe), regelbar |
Netzteil | Extern, Delta Electronics DPS-65VB (65 W, 12 V, 5,417 A) | Extern, Delta Electronics DPS-65VB (65 W, 12 V, 5,417 A) | Extern, Channel Well -technology KPL-060F-VI (60 W, 12 V, 5 A) | Extern, Powertron Electronics PA1045-120T2B333 (36,96 W, 12 V, 3,33 A) |
Preis | 290 Euro | 294 Euro | 289 Euro | 299 Euro |
Grundausstattung
Sämtliche Geräte im Testfeld verwenden einen x86-kompatiblen Prozessor mit der Möglichkeit zur Hardware-beschleunigten Datenverschlüsselung (AES-NI 256 Bit). TerraMasters F2-420 nutzt mit Intels Celeron J1900 sogar einen Prozessor mit vier statt nur zwei Rechenkernen und setzt auf 4 statt 2 GByte Arbeitsspeicher, der im Gegensatz zu den übrigen Modellen allerdings verlötet statt gesockelt ist. Leicht erreichbare SO-DIMM-Slots erlauben in allen Netzwerkspeichern eine bequeme RAM-Nachrüstung.
Die 2-Bay-Systeme fassen sowohl 3,5 als auch 2,5 Zoll große Festplatten oder auch SSDs, die als JBOD-Verbund oder in den RAID-Modi 0 und 1 arbeiten. Synology setzt mit SHR zusätzlich auf eine eigene RAID-Interpretation, welche jedoch beim Einsatz zweier Festplatten dem RAID-1-Verbund entspricht.
Signifikante Unterschiede gibt es im Hinblick auf die Anschlussausstattung. Die NAS-Systeme bieten drei bis vier USB-Anschlüsse, Asustor integriert beim AS6302T als einziger Hersteller auch einen Typ-C-Port. TerraMaster geizt in dieser Disziplin und spendiert dem F2-420 nur zwei externe USB-Schnittstellen, dafür aber ebenso wie Asustor ein robustes Metallgehäuse und zwei Link-Aggregation-fähige Ethernet-Gigabit-Ports. Als einziges NAS im Testfeld setzt Synologys DS218+ noch auf einen eSATA-Port: Kompatible, externe Festplatten fristen allerdings seit dem Erscheinen von USB 3.0 ein Schattendasein.
TerraMasters F2-420 und Synologys DS218+ verzichten auf externe Multimedia-Schnittstellen. Hier hat QNAPs TS-251B mit einem HDMI-1.4b-Ausgang und drei 3,5-mm-Klinkenbuchsen (2x Mikrofon-Eingang, 1x Line-Ausgang) deutlich mehr zu bieten. Das gilt auch für Asustors AS6302T, welches mit dem moderneren HDMI 2.0 und einem zusätzlichen S/PDIF-Ausgang punktet. Dafür erlauben sowohl QNAP, Synology als auch Asustor die kabellose Anbindung von Bluetooth-Lautsprechern, was einen entsprechenden USB-Adapter am NAS voraussetzt. Vorsicht: Nicht alle angebotenen Modelle sind per se kompatibel.
Der Preis für die umfangreichsten Erweiterungsmöglichkeiten geht an QNAP, dessen TS-251B als einziges Gerät über einen PCI-Express-Slot verfügt. Dieser dient beispielsweise zur Nachrüstung von Low-Profile-Karten zur Integration einer M.2-SSD als Cache oder einer 10-Gigabit-Netzwerkkarte. Außerdem erlaubt das NAS die Anbindung externer Zusatzgehäuse über USB 3.0, um mehr Festplattenschächte zur Verfügung zu stellen und somit auch höhere RAID-Level nutzen zu können. Synology bietet hingegen spezielle Erweiterungs-Hardware zur Videoüberwachung, welche das Ansteuern mehrerer Bildschirme erlaubt.
Betriebssystem und optionale Software-Pakete
Übersichtliche Betriebssysteme samt umfassender Hilfsfunktionen für einen schnellen Einstieg bieten alle Geräte, dazu zählt auch das aufgeräumte Design von TerraMasters TOS-Betriebssystem. Die Konkurrenz hat allerdings mehr selbst entwickelte Erweiterungspakete im Angebot, zumindest, wenn es um den Einsatz des NAS im privaten Umfeld geht. Ob diesen eine kaufentscheidende Bedeutung zukommt, kann der Anwender allerdings nur im individuellen Einzelfall entscheiden.
Asustor, QNAP und Synology bringen jeweils eigene Lösungen zur Anzeige und Verwaltung von Bildern, Musik und Videos mit. Diese sind durchweg übersichtlich strukturiert und bieten vergleichbare Anzeige- und Sortieroptionen. Unterschiede stecken im Detail: Wer auf die teils sehr spezifischen Funktionen Wert legt, muss sich unseren ausführlichen Einzeltests zu jedem Netzwerkspeicher auseinandersetzen und sich gegebenenfalls durch die Dokumentationen auf den Herstellerseiten wühlen. So bietet Moments von Synology etwa eine Möglichkeit zur Sortierung und Verwaltung von Fotos und erkennt automatisch Gesichter, Themen oder Orte. QNAP hingegen bietet mit Cinema28 ein spezielles Tool mit Unterstützung für das Multi-Room-Streaming von Medieninhalten, die Surveillance Station (Testbericht) ist Synologys hervorragende Lösung zur Videoüberwachung.
Die Musikwiedergabe über Amazons Alexa erfolgt bei Synology theoretisch über einen eigenen Skill, der jedoch in Deutschland nicht verfügbar ist. Somit bleibt letztlich bei allen NAS nur der Rückgriff auf eine kompatible Drittanbieterlösung wie IFTTT; die DS218+ unterstützt diese Lösung derzeit noch nicht.
Sämtliche Modelle im Testfeld unterstützen darüber hinaus weit verbreitete Drittanbieter-Apps zur Verwaltung, Übertragung und Anzeige von Multimediadaten wie beispielsweise den Plex Media Server. Bei TerraMaster sind Plex und Emby sogar die einzig verfügbaren Multimedia-Apps.
Weitere Unterschiede bestehen auch hier im Detail: Asustor unterstützt Hardware-beschleunigte Video-Transkodierung (Dekodierung) generell nur bis zu einer Auflösung von 1080p, beim restlichen Testfeld funktioniert das auch mit 2160p-Material. Terramasters F2-420 stellt die Funktion bei unserem H.265-Testfilme im 4K-Format nicht zur Verfügung. Längst nicht jedes NAS kann mit jedem beliebigen Multimedia-Codec umgehen. Diesbezüglich hilft meist nur ein intensives Studium der Herstellerangaben oder eine direkte Nachfrage beim Support.
Asustors AS6302T und QNAPs TS-251B verfügen jeweils über einen HDMI-Ausgang. Durch die Direktverbindung zu einem Monitor und den kabellosen Anschluss von Maus und Tastatur über einen USB-Empfänger wird daraus ein eigenständig lauffähiger PC. Ein entsprechendes Erweiterungspaket mit eigener grafischer Benutzeroberfläche verleiht dem NAS dann alle Fähigkeiten zur Anzeige und Wiedergabe von Multimedia-Dateien, zum Surfen im Internet oder Office-Funktionen wie etwa eine einfache Textverarbeitung. Asustors AS6302T erlaubt sogar die Integration von Netflix über die Bedienoberfläche. Beide Hersteller bieten zudem eine Fernbedienung für ihr NAS an. Alternativ ist auch die Nutzung des Smartphones als Fernbedienung möglich.
Download- und Datensicherungsfunktionen sowie mehr oder weniger umfangreiche Anbindungsmöglichkeiten an öffentliche Cloud-Dienste finden sich durch die Bank bei allen Netzwerkspeichern. Das ist vor allem praktisch, um an mehreren Speicherorten gleichzeitig sichern zu können. Mit Ausnahme der F2-420 sind alle NAS-Systeme durch die Installation entsprechender Erweiterungen samt Ordnersynchronisation von PC oder Smartphone auch als private Cloud nutzbar.
Ein auch für private Nutzer zunehmend interessanter Bereich ist die Systemvirtualisierung. Dazu sind fast alle Modelle aus dem Testfeld imstande, nur TerraMasters TOS-Betriebssystem patzt. Ein virtuelles Linux- oder Windows-System erfordert allerdings zumindest eine Aufrüstung des RAM. Anspruchsvollere Anwender greifen gleich zu besser ausgestatteten NAS-Systemen mit schnelleren Prozessoren. Synology und QNAP erlauben zudem virtuelle Instanzen des jeweils eigenen Betriebssystems.
Auch bei der Verwendung von Docker-Containern hinkt die F2-420 hinterher. Diese geben erfahrenen Anwendern noch einmal sehr viel mehr Funktionen an die Hand, als sie die Hersteller im Rahmen der eigenen sowie der offiziell unterstützen Drittanbieterpakete anbieten.
Moderne NAS-Systeme erlaubten die Einrichtung von VMs sowie die Verwendung von Docker-Containern für zusätzliche Funktionen. Synologys DS218+ hält die Einrichtung möglichst einfach.
Apps für die NAS-Bedienung via Smartphone und Programme aus dem Office-Umfeld, die teilweise kleinen Teams die Möglichkeit zum gleichzeitigen, gemeinschaftlichen Arbeiten zur Verfügung stellen, gibt es bei allen Herstellern. Das gilt mit Ausnahme von TerraMaster auch für spezielle Videoüberwachungs-Tools.
Unternehmenssoftware soll im Rahmen dieses Roundups keine gesonderte Beachtung erfahren. Jedoch haben sämtliche Modell in dieser Preisklasse auch ERP- oder CRM-Programme, E-Commerce-Software zum Umsetzen des eigenen, kleinen Online-Shops und weitere Sonderlösungen an Bord. Privatanwender ziehen unter Umständen Nutzen aus einem E-Mail-Server oder der Unterstützung weit verbreiteter Content Management Systeme wie beispielsweise Wordpress, das sämtliche NAS-Systeme unterstützen.
Mittelklasse 2-Bay-NAS
Leistung und Stromverbrauch
Beim Schreiben großer, sequenzieller Datenblöcke, wie sie etwa bei großen Videodateien anzutreffen sind, spielen alle Testkandidaten in derselben Liga. Im Testdurchlauf mit mittleren (Musikdateien) und kleinen (Textdateien ohne grafische Elemente) Datensätzen liegt Asustors AS6302T nur marginal hinter Synologys DS218+ und QNAPs TS-251B, was insbesondere das Schreiben eines gemischten Ordners mit vielen derartigen Datensätzen im Rahmen einer Zeitmessung verdeutlicht. Allein TerraMasters F2-420 hinkt dem restlichen Testfeld hinterher. Hier könnten allerdings auch im Hintergrund aktive Prozesse wie etwa eine Protokollierung der Datenübertragung zu den Verursachern gehören – im Laufe der vorliegenden Testreihen kommen jedoch, so nicht anders angemerkt, ausschließlich die werkseitigen Voreinstellungen zum Einsatz.
Lediglich die Modelle von TerraMaster und Synology setzen auf das Btrfs-Dateisystem, die übrigen Netzwerkspeicher verwenden EXT4. Damit verknüpft beispielsweise Synology erweiterte Funktionsmerkmale zum Datenschutz wie Snapshots und Snapshot Replication, die Spiegelung von Metadaten auf einem Volume, welche etwa zusätzliche Informationen zur Ordnerhierarchie, dem Speicherort oder den Dateinamen erhalten und eine Self-Healing-Funktion für das Speichersystem mittels Daten-Prüfsummen sowie die dazugehörigen Metadaten.
Asustor AS6302T | QNAP TS-251B | Synology DS218+ | TerraMaster F2-420 | |
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Kopiertests | unverschlüsselt | unverschlüsselt | unverschlüsselt | unverschlüsselt |
2000x 128 KByte: Lesen | 26,2 MByte/s | 25,4 MByte/s | 27,6 MByte/s | 15,9 MByte/s |
2000x 128 KByte: Schreiben | 10,5 MByte/s | 14,1 MByte/s | 16,4 MByte/s | 2,0 MByte/s |
600x 2,5 MByte: Lesen | 80,4 MByte/s | 84,2 MByte/s | 88,7 MByte/s | 68,6 MByte/s |
600x 2,5 MByte: Schreiben | 65,1 MByte/s | 68,0 MByte/s | 72,6 MByte/s | 27,3 MByte/s |
1x 7,94 GByte: Lesen | 118,1 MByte/s | 118,2 MByte/s | 117,6 MByte/s | 108,4 MByte/s |
1x 7,94 GByte: Schreiben | 116,3 MByte/s | 117,2 MByte/s | 117,0 MByte/s | 94,5 MByte/s |
Gemischter Ordner (9,53 GByte): Lesen | 02:41 min | 02:40 min | 02:33 min | 03:34 min |
Gemischter Ordner (9,53 GByte): Schreiben | 04:41 min | 03:54 min | 03:36 min | 16:36 min |
Die Ergebnisse des Durchlaufs mit unverschlüsselten Daten sind prinzipiell auch für die Durchläufe mit aktivierter Datenverschlüsselung gültig – TerraMaster hat diese Möglichkeit jedoch aus der aktuellen TOS-Version entfernt. QNAP liefert das einzige Modell im Testfeld, welches neben der üblichen Verschlüsselung einzelner Ordner auch die des gesamten Volumes erlaubt.
Asustor AS6302T | QNAP TS-251B | Synology DS218+ | |||
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Kopiertests | verschlüsselt: Ordner (SMB-Protokoll) | verschlüsselt: Ordner | verschlüsselt: Ordner (SMB-Protokoll) | verschlüsselt: Volume & Ordner (SMB-Protokoll) | verschlüsselt: Ordner (SMB-Protokoll) |
2000x 128 KByte: Lesen | 25,3 MByte/s | 23,8 MByte/s | 21,6 MByte/s | 21,2 MByte/s | 27,0 MByte/s |
2000x 128 KByte: Schreiben | 6,1 MByte/s | 7,5 MByte/s | 7,1 MByte/s | 7,1 MByte/s | 8,0 MByte/s |
600x 2,5 MByte: Lesen | 80,9 MByte/s | 84,0 MByte/s | 72,8 MByte/s | 70,0 MByte/s | 86,6 MByte/s |
600x 2,5 MByte: Schreiben | 55,5 MByte/s | 56,3 MByte/s | 50,1 MByte/s | 47,9 MByte/s | 53,4 MByte/s |
1x 7,94 GByte: Lesen | 118,2 MByte/s | 118,6 MByte/s | 118,2 MByte/s | 118,6 MByte/s | 117,6 MByte/s |
1x 7,94 GByte: Schreiben | 111,4 MByte/s | 117,2 MByte/s | 90,4 MByte/s | 82,2 MByte/s | 117,1 MByte/s |
Gemischter Ordner (9,53 GByte): Lesen | 02:39 min | 02:43 min | 02:51 min | 02:57 min | 02:34 min |
Gemischter Ordner (9,53 GByte): Schreiben | 06:42 min | 05:43 min | 06:14 min | 06:19 min | 05:54 min |
Auch beim Stromverbrauch gibt es kaum Abweichungen zwischen den Kandidaten. Asustors AS6302T bietet beim Transkodieren von Videomaterial keine 4K-Unterstützung – weder in Form von Hardware- noch Software-Transcoding. Daher fehlt hier ein entsprechender Messwert. Bei den übrigen Geräten findet selbst im Falle einer vorhandenen Hardware-Transcoding-Option reines Software-Transcoding statt, um dadurch künstliche eine 100-prozentige Prozessorlast herbeizuführen. Bei QNAPs TS-251B und TerraMasters F2-420 fällt der Standbye-Verbrauch mit rund 9 Watt etwas höher aus. Der genaue Grund dafür ist unklar, scheinbar wechselte jedoch nur jeweils eine Festplatte in den Standby-Modus. Die Ursache ist häufig eine der zusätzlichen Erweiterungen.
Asustor AS6302T | QNAP TS-251B | Synology DS218+ | TerraMaster F2-420 | |
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Stromverbrauch | ||||
Ausgeschaltet | 0,20 - 0,27 W | 0,2 - 0,27 W / 0,84 - 1,02W (EuP aktiviert / deaktiviert) | 0,27 - 0,35 W | 0,72 W |
Leerlauf (HDD Sleep-Modus) | 5,99 - 6,07 W | 9,26 - 9,41 W | 6,07 - 6,22 W | 9,63 W |
Leerlauf (HDD aktiv) | 11,27 - 13,65 W | 14,65 - 16,12 W | 14,49 - 16,62 W | 12,01 - 14,00 W |
Schreiben: 1x 7,94 GByte | 17,80 - 19,16 W | 17,85 - 21,50 W | 19,91 - 20,88 W | 16,04 - 19,61 W |
4K-Filmwiedergabe (Software-Transcoding) | (kein 4K Hard- oder Software-Transcoding) | 20,33 - 21,58 W | 21,1 - 21,93 W | 19,3 - 20,74 W |
Fazit
Asustors AS6302T (Test) kann im Test positiv überraschen: Die grafische Benutzeroberfläche und die Funktionsvielfalt steht den übrigen Top-Modellen in nichts nach. Nutzer mit einem starken Multimedia-Fokus erhalten hier das Gerät mit dem umfangreichsten Schnittstellenangebot samt einer optionalen Fernbedienung. Das eigene Betriebssystem und die Erweiterungsmöglichkeiten liegen auf Augenhöhe mit der Konkurrenz und lassen somit nichts zu wünschen übrig. Allenfalls die fehlende Transkodierung von Videos mit einer Auflösung von mehr als 1080p stellt einen kleinen Wermutstropfen dar. Ein HDMI-2.0-Ausgang macht das NAS durch den Anschluss von Maus und Tastatur zum kleinen PC mit eigener Benutzeroberfläche. Das hierzu vorgesehene Software-Angebot umfasst sogar eine Netflix-App.
QNAP hat mit dem TS-251B (Einzeltest) ein heißes Eisen im Feuer. Kein anderes NAS im Testfeld bietet derart viele Erweiterungsmöglichkeiten. Diese umfassen beispielsweise M.2-SSD-Cache, 10-Gigabit-Ethernet oder auch zusätzliche Laufwerksschächte, um höhere RAID-Level als nur RAID 0 und RAID 1 zu nutzen. Außerdem beherrscht es als einziges NAS die Verschlüsselung des ganzen Volumes statt nur der Ordner. Im Hinblick auf das Betriebssystem und die Erweiterungsmöglichkeiten liegt es ebenfalls auf Augenhöhe mit den besten Geräten in dieser Preisklasse, allenfalls Btrfs-Unterstützung wie bei Synology und TerraMaster fehlt. Dafür ist es neben dem Asustor-Modell das einzige, welches über eine optionale Fernbedienung verfügt und dank des HDMI-1.4b-Ausgangs selbständig als kleiner PC lauffähig ist.
Synologys DS218+ (Einzeltest) punktet nicht nur durch eine besonders einfache Bedienung und ein sehr gutes Angebot an übersichtlich gestalteten Erweiterungsmöglichkeiten für Multimedia-Zwecke, sondern gehört auch zu den wenigen Modellen mit Btrfs-Unterstützung und liefert mit knappem Vorsprung die höchsten Datentransferraten im Test. Das gilt auch für die verschlüsselte Datenübertragung. Allerdings spart der Hersteller an den externen Multimedia-Schnittstellen. Einen HDMI-Ausgang gibt es nicht. Dafür transkodiert das Modell 4K-Videos mit Hardware-Beschleunigung, bietet gute Apps zur Nutzung über das Smartphone sowie spezielle Hardware zur Anbindung zusätzlicher Monitore für die Videoüberwachung. Volle Punktzahl gibt es zudem für die Wartungsfreundlichkeit: Der Anwender kann das NAS-System mit etwas Geschick komplett zerlegen.
Das F2-420 (Testbericht) vom hierzulande noch wenig bekannten Hersteller TerraMaster, der die eigenen Produkte selbst über Amazon vertreibt, fällt etwas aus dem Rahmen. Auf der Haben-Seite steht die leistungsstärkste Hardware-Ausstattung im gesamten Testfeld: Doppelt so viele CPU-Kerne und die ebenfalls zweifache Menge an Arbeitsspeicher zum gleichen Preis wie die Modelle der Mitbewerber sind eine eindeutige Ansage. Dafür hinkt das NAS im Hinblick auf die Erweiterungsmöglichkeiten via Software hinter dem übrigen Testfeld zurück, das Gros der Apps richtet sich an professionelle Anwender. Wichtige Multimedia-Funktionen realisiert TerraMaster trotzdem – über Drittanbieterlösungen wie Plex. Außerdem bietet das F2-420 ein schlankes sowie ebenfalls überraschend übersichtlich gestaltetes Betriebssystem und ist die ideale Grundlage für Bastler, wie der Einzeltest zeigt.