Die Anker-Marke Eufy ist beim Thema Überwachungstechnik nicht mehr wegzudenken. Produkte wie Eufy Cam 2K (Testbericht), Eufycam 2 (Testbericht), Eufycam 2c (Testbericht) oder Eufy Videotürklingel (Testbericht) belegen bei uns regelmäßig Spitzenplätze; etwa bei unseren Testsiegern der Überwachungskameras.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt bei den Produkten. Für Preise ab 30 Euro gibt es einwandfreie Personenerkennung, optimale Nachtsicht sowie kostenfreie und lokale Speicherung von Aufnahmen.
Die Eufy Solo Indoorcam 2K P24 beziehungsweise Eufy Indoor Cam 2K Pan & Tilt passt mit Preisen ab 45 Euro voll ins bisherige Konzept. Ob die Indoor-Überwachungskamera den hohen Ansprüchen gerecht wird, haben wir getestet.
Konzept
Mit einer Indoor-Überwachungskamera behält man Innenräume immer im Blick. Das kann der Sicherheit dienen, um etwa Einbrüche im Urlaub mitzubekommen. Oder man will einfach nur sehen, ob es Haustier, Kind oder Topfpflanze in der eigenen Abwesenheit gut geht.
Damit die Überwachung klappt, sind nahezu alle Indoor-Kameras kabelgebunden, sie hängen also dauerhaft an der Steckdose. Vor allem günstigere Kameras für Innenräume sind zudem sehr kompakt. Die Blink Mini (Testbericht), die Eufy Indoor Cam 2K (Testbericht) oder die hier getestete Eufy Indoor Cam 2K Pan & Tilt sind etwa so groß wie eine 0,33 Liter Dose oder eine Schachtel Zigaretten. Durch die kompakte Bauform wirkt die Kamera diskret und kann so leicht versteckt werden.
Trotz der kleinen Maße steckt eine Menge Technik in den kleinen Geräten. Neben Full-HD-Auflösung (1920 mal 1080 Pixel) gibt es Lautsprecher, Mikrofon sowie einen um 360 Grad beweglichen Turm. Damit sieht man mit der Eufy Cam 2K Pan & Tilt in nahezu jede Richtung. Für die Montage ist alles dabei: ein Ladekabel mit 2 Meter Länge, Netzteil, Wandhalterung sowie gute Schrauben und Dübel.
Einrichtung
Vor Inbetriebnahme muss man die Kamera an den Strom anschließen. Unser Tipp: Am besten erst die Kamera in der Nähe des Routers einrichten, dann abermals ausstöpseln und an der gewünschten Stelle positionieren.
Zu Beginn leuchtet die Status-LED der Kamera dauerhaft blau. Für die Einrichtung braucht man die App Eufy Security. Sie ist kostenlos und verlangt zur Nutzung E-Mail-Adresse und Passwort. Weitere Daten wie Postleitzahl oder Namen will Eufy nicht wissen. Das unterscheidet die Kamera positiv von Wettbewerberprodukten wie der Ring Indoor Cam (Testbericht) oder Arlo Pro 2 (Testbericht).
Eufy Indoor Cam 2K Pan &Tilt in der Bilderstrecke
Eufy Indoor Cam 2K Pan &Tilt in der Bilderstrecke
Für die Einrichtung führt die App binnen einer Minute durch den kompletten Prozess. Der Nutzer klickt auf Gerät hinzufügen, wählt anschließend in der bebilderten Produktübersicht seine Kamera aus, scannt mit dem Smartphone den QR-Code auf der Unterseite der Eufy Cam und verbindet sie anschließend mit dem gewünschten WLAN. Im Anschluss fragt die Eufy-Cam noch, ob man eine Micro-SD-Karte oder den Cloud-Speicher zum Sichern von Aufnahmen nutzen möchte.
Das gleiche Prinzip mit Cloud-Speicher und lokalem Speicher bietet übrigens auch die Blink Mini (Testbericht), nur mit dem Unterschied, dass man für die Cloud monatlich zahlen oder Zubehör für den lokalen Speicher separat erwerben muss. Bei der Eufy Cam ist der lokale Speicher kostenfrei, man braucht nur eine Micro-SD-Karte oder einen NAS dafür. Eine Übersicht für den optimalen Netzwerkspeicher haben wir an anderer Stelle zusammengefasst.
Funktionsumfang
Die Eufy Indoor Cam 2K Pan & Tilt gleicht der Eufy Indoor Cam 2K (Testbericht) nahezu im gesamten Funktionsumfang. Nur der 360-Grad-Blick ist der hier getesteten Kamera vorbehalten und man kann keine Aktivitätsbereiche einstellen; bei einem schwenkbaren Bild ist das nachvollziehbar.
Die Steuerzentrale ist die App Eufy Security. Hier deaktivieren oder aktivieren Nutzer die Kamera, Status-LED oder automatische Nachtsicht. Zudem bietet die App Konfigurationsmöglichkeiten für Bewegungserkennung, Geräuscherkennung und Haustier-Befehle. Im Detail stellt man hier Folgendes ein:
- Bewegungserkennung: Kamera löst nur bei erkannten Personen, Tieren oder allen anderen Bewegungen aus.
- Geräuscherkennung: Löst bei allen Geräuschen oder Weinen aus – etwa beim Einsatz im Kinderzimmer.
- Haustier-Befehl: Löst aus, wenn ein Tier in einem vorher festgelegtem Aktivitätsbereich erfasst wird. Antworten per Lautsprecher erfolgen automatisiert oder es wird eine individuelle Sprachnachricht wie „Aus, Bello!“ abgespielt.
In der Praxis zeigt die Kamera, dass sie hält, was sie verspricht. Die Personen-, Geräusch- und Tiererkennung funktioniert ausgezeichnet. Der schwenkbare Kopf verfolgt Bewegungen optimal und auch die manuelle Steuerung erweist sich als einfach; Befehle aus der App übernimmt die Kamera mit kaum erkennbarer Verzögerung. Für einen Aufpreis von rund 10 Euro gegenüber der nicht beweglichen Eufy Indoor Cam 2K (Testbericht) ist das ein schöner Mehrwert.
Das Ausschwärzen bestimmter Bildbereiche bietet die Eufy Indoor Cam 2K Pan & Tilt nicht. Dementsprechend darf die Kamera nur dort positioniert werden, wo sie keinen öffentlichen Raum filmt.
Wer als Speicherort eine Micro-SD-Karte nutzt, kann die Funktion Fortlaufende Aufzeichnung aktivieren. Dann nimmt die Kamera dauerhaft in Full-HD auf. Eufy gibt selbst an, wie viel GByte Speicher pro Stunde für die Aufnahme anfällt.
Kapazität | 16 GByte | 32 GByte | 64 GByte | 128 GByte |
---|---|---|---|---|
Speicherdauer (circa) | 36 Stunden | 72 Stunden | 144 Stunden | 288 Stunden |
Eine fortlaufende Aufzeichnung ist mit einem NAS leider nicht möglich. Entsprechend ist die Speichergröße hier auf die maximal unterstützten 128 GByte einer Micro-SD-Karte beschränkt.
Wer seine Kamera über Sprachassistenten steuern will, kann zwischen Amazon Alexa, Google Assistant und Apple Homekit wählen. Ansonsten kann man den Zugriff auf die Kamera mit Freunden und Bekannten teilen.
In den weiteren Einstellungen legt man noch die Aktivierung der Kamera nach Geofencing oder Zeitplan fest. Ist man etwa tagsüber nicht Zuhause, kann man der Kamera sagen, dass sie dann aufnehmen soll. Diese Einstellungsoptionen kann man für eine einzelne oder mehrere Kameras von Eufy festlegen.
Qualität
Die Anker-Marke Eufy liefert durch die Bank hervorragende Bildergebnisse. Auch die hier getestete Indoor-Überwachungskamera bietet bei Tageslicht satte Farben und scharfe Details sowie sehr guten Kontrast bei der Nachtsicht. Insgesamt acht Infrarot-LEDs kommen bei der Eufy Indoor Cam 2K Pan & Tilt zum Einsatz.
Die Sprach- und Audioqualität der Kamera sind zufriedenstellend, aber nicht hervorragend. Die Aufnahme und Wiedergabe von Stimmen und Geräuschen ist gut. Doch die Eufy Indoor Cam 2K Pan & Tilt bietet eine Sirene, die man sich auch hätte sparen können. Der integrierte Lautsprecher ist einfach nicht laut genug, um Einbrecher effektiv abzuschrecken. Damit mag man vielleicht den Hund von der Tür vertreiben oder das eigene Kleinkind zum Weinen bringen, mehr aber auch nicht.
Cloud
Wer keinen NAS oder Micro-SD-Karte als lokalen Speicher vorzieht, kann die Eufy-Cloud nutzen. Die Aktivierung gestaltet sich allerdings umständlich. Über das App-Menü findet man die Option Weitere Dienste. Dort sind die Cloud-Abos auffindbar. Bei der Eufy Indoor Cam 2K (Testbericht) musste man noch extra ein Webportal besuchen. Das ist zum Glück nun verschwunden.
Basic | Premier | |
---|---|---|
Cloud-Speicher | 30 Tage | 30 Tage |
Unterstützte Geräte | 1 Kamera | 10 Kameras |
Preis / Monat | 3 Euro | 10 Euro |
Aus unserer Sicht lohnt sich der Cloud-Speicher aber nicht – schon rein in Hinblick auf die monatlichen Mehrkosten. Wer einfach nur Haustier oder Kleinkind überwachen will, ist mit Micro-SD oder NAS bestens versorgt. Wer Angst vor dem Diebstahl seiner Aufnahmen hat, etwa durch einen Einbruch, sollte sich vielleicht mehr Sorgen darüber machen, dass überhaupt jemand einbrechen könnte. Hier lohnt eher der Griff zu smarten Türschlössern (Vergleichstest) oder Outdoor-Überwachungskameras (Bestenliste), die Einbrecher bereits vor der Tür abschrecken.
Fazit
Die Eufy Indoor Cam 2K Pan & Tilt funktioniert einwandfrei, bietet die gleichen Features wie die Eufy Indoor Cam 2K (Testbericht), hat kostenlosen lokalen Speicher und lässt sich um 360 Grad im Raum drehen. Dafür zahlt man derzeit rund 45 Euro. Vergleichbare Produkte anderer Hersteller kosten deutlich mehr. Die von uns getestete Instar IN-8015 (Testbericht) ist mittlerweile fast fünf Jahre alt und liegt deutlich über 200 Euro.
Die besten Überwachungskameras für Innen und Außen haben wir an anderer Stelle zusammengefasst.