Spielprinzip
Simon the Sorcerer ist ein Point&Click-Adventure der alten Schule. Im unteren linken Bildschirmbereich gibt es ein Feld mit diversen Aktionen. Der Spieler wählt hier einen Befehl aus – zum Beispiel "rede mit" – und klickt dann auf das gewünschte Ziel. Die neben dem Anquatschen wichtigste Aktion dürfte wohl "nimm" sein. Denn im Wesentlichen besteht Simon the Sorcerer darin, das rechts unten im Bild angezeigte Inventar vollzustopfen und die Beute mit anderen Gegenständen oder Personen zu kombinieren und so die diversen Aufgaben des Spiels zu lösen.
Steuerung
Die Bedienung funktioniert wie vor 20 Jahren auch. Allerdings kommt statt dem Mauszeiger die Fingerspitze zum Einsatz. Während die Darstellung auf Tablets ausreichend groß ist, sind insbesondere auf kleineren Smartphone-Displays manche Schaltflächen etwas schwer zu treffen, beispielsweise in der Dialog-Auswahl. Hier hat der Hersteller dankenswerterweise seit dem Launch per Update eine zusätzliche Auswahlhilfe hinzugefügt.
Nachdem sich das Spiel außerdem jederzeit speichern lässt und man bei den Dialogen mit den diversen Gesprächspartnern keine fatalen Fehler begehen kann, wären die Konsequenzen eines Verklickens aber ohnehin sehr überschaubar.
Grafik & Sound
Auf den ersten Blick hat sich in 20 Jahren nichts verändert. Die Softwareschmiede MojoTouch, die Simon the Sorcerer auf Android brachte, hat ein paar Ecken und Kanten geglättet, so dass auch Full-HD-User keinen Pixelschock erleiden. Von einem kompletten Redesign hat man aber – Gott sei Dank – abgesehen – und so versprüht das Adventure den vollen Charme der 90er Jahre.
Das gleiche gilt für den Sound, der laut MojoTouch komplett remastered wurde. Die Stimmen und Effekte sind jedoch dieselben wie damals. Hach, *schwelg*. Nachdem sämtliche Dialoge im Spiel in gesprochener Form aus den Lautsprechern quäken, belegt die App einiges an Speicher: stattliche 482 MByte.
Spielspaß
Simon the Sorcerer macht deutlich, wie sich Spiele im Laufe der Jahre geändert haben: Hatte uns der jugendliche Zauberer damals stundenlang vor den Bildschirm gefesselt, kämpft er jetzt mit unserer geschrumpften Aufmerksamkeitsspanne. Es gibt keine Effektfeuerwerke wie bei aktuellen Casual Games, stattdessen muss sich der Spieler teilweise auf längere Knobeleien und damit verbunden auch ausschweifendere Fußmärsche gefasst machen, bis er endlich einen Schritt weiter kommt. Wer dieses Frustrationsvermögen noch nicht an die knallbunten Langeweilekiller Angry Birds, Despicable Me & Co. verloren hat, wird hier sicherlich auch längerfristig seine Freude haben. Und ganz Ungeduldige müssen dann eben in einer der zahlreichen Komplettlösungen spicken.
Fazit
Wer mit Simon the Sorcerer, Sam & Max, Roger Wilco und Konsorten aufgewachsen ist und manchmal die gute, alte Zeit vermisst, kommt um diesen Klassiker kaum herum. Und manch einer wird erstaunt sein ob einer Neuentdeckung der Langsamkeit. Es darf tatsächlich auch einmal fünfzehn Sekunden lang nichts explodieren.
Hier geht's zu Simon the Sorcerer im Google Play Store . Ein paar weitere, bewegte Eindrücke gibt es noch im offiziellen Trailer des Herstellers zum Spiel: