Design
Das Nexus 9 ist vom Produkt her nichts Neues; genau wie jedes andere Tablet auch, hat es auf der vorderen Seite ein großes Display, das von einem Schutzglas überdeckt wird. Hinten gibt es eine Fläche, womit sich das Gerät angenehm festhalten lässt. Das Design ist mehr oder weniger unverändert geblieben: matte Rückseite, horizontales Nexus-Logo sowie eine große Linsenöffnung, wobei die Kamera an sich etwas kleiner ist. Ein Teil der Kameraoptik guckt aus dem Gehäuse heraus – das hat mich nicht gestört. Der Rahmen des Nexus 9 ist aus Metall gemacht. An kalten Tagen fühlt er sich kalt an und an warmen Tagen eben warm.
Das Nexus 9 hat insgesamt drei Tasten – alle befinden sich auf der rechten oberen Seite. Unten ist die Lautstärken-Wippe, darüber folgt die An/Aus-Taste. Für meinen Geschmack besitzen die Tasten eine viel zu flache Taktilität. Manchmal muss ich sehr genau mit den Fingern fühlen, ob ich gerade auf den Schaltflächen bin und wenn ja, wo genau. Die Tasten hätten meiner Meinung nach etwas mehr aus dem Gehäuse herausgucken und/oder einen besseren Druckpunkt haben können. Das Wort „Tasten“ haben die Jungs viel zu ernst genommen, denn man muss sich sehr oft herantasten. Alternativ kann ich das Nexus 9 auch durch ein doppeltes Tippen aktivieren und anschließend entsperren. Leider funktioniert diese Bediengeste nicht rückwärts.
Das Nexus 9 ist größer als sein Vorgänger. Es ist eine Mischung aus dem Nexus 7 und Nexus 10 – die ideale Mitte halt. Es ist kleiner als das brandneue iPad Air 2 von Apple und größer als die derzeitige iPad-mini-Generation . Die Höhe beträgt 228 mm und die Breite 153 mm – wer gut mit Zahlen ist, der merkt, dass es ein Tablet im Format 4:3 ist, genau wie iPads. Das Google-Tablet hat eine Masse von 436 Gramm – die WLAN-only-Variante ist sogar noch leichter. Beide sind 7,95 mm dick und liegen gut in den Händen.
Verarbeitung
Die Verarbeitung des Nexus 9 ist gut, wobei qualitativ gesehen gibt es noch sehr viel Raum nach oben. Ein Beispiel: Fingerabdrücke auf der Rückseite. Egal wie sauber Eure Hände sind, ist das Gerät einmal ausgepackt, zieht es Fettflecken magisch an. Das ist aber zum Glück nur bei der schwarzen Variante so. Das Nexus 9 gibt es auch in Weiß und in einer anderen Option namens Sand. Dort ist dieser Mangel nicht vorhanden. Von diesem Fehler sind viele Geräte betroffen, egal welche Farbe: Die Rückseite lässt sich eindrücken – und zwar nicht wenig, sondern wirklich sehr viel. Alles kommt einem sehr elastisch vor – einen Widerstand spürt man nicht so schnell. Um ehrlich zu sein, ist das nicht schön; es ist schade, dass ein Google-/HTC-Produkt solch einen Mangel in der Qualität aufweist. Das Eindrücken empfand ich als nicht störend, trotzdem möchte man so etwas bei einem 500€-Gerät nicht sehen.
Video
Technische Daten
Modell | Google Nexus 9 (HTC T1; Flounder) |
Straßenpreis | unbekannt |
Betriebssystem | Android |
Display | 8,90 Zoll / IPS |
Auflösung | 2048 × 1536 Pixel / 288 ppi |
Kamera | 8 Megapixel / k. A. |
Blitz, Videoleuchte | Foto-LED |
Auflösung (Video) | 1920 x 1080 |
Frontkamera | 1,6 Megapixel |
Prozessor | NVIDIA Tegra K1 / 2,3 GHz / 2 Kerne |
Speicherkartenslot | nein / k. A. |
LTE | ja / k. A. |
WLAN | 802.11a/b/g/n und ac |
Bluetooth | 04. Jan |
NFC | ja |
GPS / Glonass | ja / nein |
Radio / FM-Transmitter | nein / nein |
Akku-Kapazität | 6700 mAh / 25,50 Wh |
Standby / Gesprächszeit 2G | k. A. / k. A. |
Standby / Gesprächszeit 3G | k. A. / k. A. |
Abmessung | 154 × 228 × 8 mm |
Gewicht | 426 Gramm |
Galerie
Test: Google Nexus 9
Multimedia
Die Kamera auf der vorderen Seite des Nexus 9 löst mit geringen 1,6 Megapixeln auf. Wie wichtig mittlerweile Videogespräche oder Selfies sind, sehen wir an dedizierten Geräten wie dem OPPO N3 oder HTC Desire EYE . Hochauflösende Front-Kameras mit einer sehr guten Optik sind essentiell geworden – hierfür können wir auch gerne auf eine hintere Kamera verzichten. Tablet-Hersteller wie Apple und Google sollten hier etwas verändern.
Auf dem Rücken sitzt die primäre Kamera. Sie ist hochauflösend, sie arbeitet mit einem automatischen Fokus und hat als Hilfe sogar eine LED. Fotos und Videos sind von der Qualität okay – selbst bei wenig Licht bekommt man gute Ergebnisse. Google liefert ab Werk die hauseigene Kamera-Applikation mit. Sie ist einfach zu bedienen und bietet Funktionen wie Fokus-Effekt, Panorama und 360-Aufnahmen.
Zusammen mit HTC hat Google auf der vorderen Seite zwei Lautsprecher eingebaut – sie sind Stereo und bieten einen guten Klang. Das Witzige an der Sache ist aber, dass die originalen BoomSound -Lautsprecher des One (M8) deutlich klarer und lauter sind, als beim Tablet. Gerade bei hohen Tönen hört man den Unterschied heraus. Hier hat HTC nicht wirklich seine beliebte Technologie eingebaut, sondern eine gute Alternative.
Akku und Speicher
Der fest installierte HTC-Akku hat eine Nennladung von 6700 Milliamperestunden. Bei einer Vollaufladung, die rund vier Stunden dauert, haben wir unter Volllast etwas mehr als 8 Stunden und 55 Minuten erreicht. Dabei lief die ganze Zeit ein Video mit einer mittleren Display-Helligkeit. Google selbst verspricht 9 Stunden und 30 Minuten. Es gab aber auch mal Szenarien, in denen ich gute zwölf Stunden geschafft, aber das Tablet dann weniger kontinuierlich genutzt habe. Insgesamt eine gute Leistung, die sich durchaus zeigen kann. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, dem Nexus 7, kann das Nexus 9 nicht drahtlos aufgeladen werden. Das finde ich aber nicht schlimm, denn A ist es ein Tablet und B würde es enorm viel Zeit kosten, so ein Teil ohne Kabel aufzuladen.
Das Nexus 9 von Google gibt es in zwei Speichervariationen: mit 16 GByte und 32 GByte internem Speicher. Wir haben die kleinere Variante hier. Nach Abzug des Betriebssystems und der Apps bleiben uns rund 8,7 GByte frei zur Verfügung. Bei einem Smartphone würde mancher vielleicht sagen, dass das okay sei – aber bei einem Tablet ist das sehr (!) grenzwertig. Ihr solltet Euch wirklich sehr genau überlegen, ob Ihr nicht lieber das Nexus 9 mit 32 GByte kauft – es kostet im Google Play Store 479€ und ist damit 90€ teurer.
Kostet es mehr? Ja, tut es. Lohnt es sich? Ja, es lohnt sich!
Display
Das Google Nexus 9 hat ein 8,9 Zoll großes IPS-LCDisplay, das mit dem Vektor QXGA auflöst. Das ist die gleiche Auflösung, wie bei den heutigen iPads, sprich 2048 × 1536 Pixeln. Das Display ist gut, sehr gut sogar. Farben sind brillant, die Winkel sind für Flüssigkristallverhältnisse großzügig und die Anzeige ist hell. Das Panel ist mit dem Glas optisch laminiert, alles wirkt real und lebendig. Hier gibt es nicht viel zu sagen; die Anzeige ist mehr als zufriedenstellend.
Zusammenfassung
Googles Nexus 9 ist ein gutes Tablet mit einigen Schwächen in der Verarbeitung. Teilweise sind das Dinge, die man ignorieren oder von denen man einfach weggucken kann. Aber dann gibt es noch die Sachen, die bei einem 500€-Tablet nicht sein dürfen – gemeint ist damit, die Rückseite, die sich eindrücken lässt. Das alles ist schade, denn das Design ist gut gelungen, finden wir. Technisch gesehen ist das Nexus 9 ein sehr fortschrittliches Gerät: es ist schnell, hat viele Funktionen und bietet einen Mehrwert für Produktivität und Unterhaltung.
Die Anzeige ist ausgezeichnet für ein IPS-LCD. Ansonsten ist die übrige Multimedia-Ausstattung prima. Angetan hat uns der starke Akku – das ist positiv gelungen. Alles in allem ist das Nexus 9 ein Tablet, das erlesen weiterentwickelt wurde. Es kommt nicht gegen das Apple iPad Air 2 an – es ist aber auch keine schlechte Alternative.