Test DJI Osmo Mobile 3: Smartphone-Gimbal mit Knick

Test DJI Osmo Mobile 3: Smartphone-Gimbal mit Knick
Pro und Contra
  • sehr gute Verarbeitung
  • gute Stabilisierung
  • viele Zusatzfunktionen
  • Akku nicht wechselbar
  • 5.0

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Günstiger als der Vorgänger, höhere Winkel für die Stabilisierung und kompakter beim Transport: Das DJI Osmo Mobile scheint das perfekte Smartphone-Gimbal zu sein. Ob es in der Praxis hält, was das Datenblatt verspricht, zeigt der Test.

Das DJI Osmo Mobile 1 (Testbericht) wurde im Herbst 2016 vorgestellt und war damals mit einer UVP von 340 Euro richtig teuer. Im Januar 2018 kam dann der nur 120 Euro teure Nachfolger Osmo Mobile 2 (Testbericht) auf den Markt, der daraufhin im Vergleichstest: Sechs Smartphone-Gimbals ab 70 Euro unsere volle Kaufempfehlung erhielt. Nun ist mit dem DJI Osmo Mobile 3 die dritte Generation auf dem Markt gekommen – Zeit für einen neuen Test.

Dabei sieht das DJI Osmo Mobile 3 auf den allerersten Blick aus wie sein sehr guter Vorgänger. Das neue Modell des Anbieters, der vor allem für seine Drohnen (Top-5-Bestenliste) und neuerdings auch für den Gopro-Konkurrenten DJI Osmo Action (Testbericht) bekannt ist, hat jedoch einige Designänderungen erfahren, die den Gebrauch noch einmal erleichtern.

Das neue Gimbal zittert nicht mehr so heftig beim Einschalten wie das Vorgängermodell, was aber nicht heißt, dass man die Kombination aus Smartphone und Gimbal angeschaltet auf den Boden oder den Tisch legen sollte. Dann versucht die Elektronik verzweifelt, das ganze wieder geradezurichten und scheitert am Widerstand. Das wird nicht lange gut gehen, weshalb wir empfehlen, das Gerät nach dem Gebrauch abzuschalten.

Wie auch beim Vorgänger kann das Osmo Mobile 3 heftige Bewegungen nicht vollkommen ausgleichen. Das sieht man beispielsweise bei einer Fahrradfahrt durch holpriges Gelände oder einer Autofahrt über eine Ruckelpiste. Doch dafür ist das Gimbal auch gar nicht gemacht: Das Gerät soll Bewegungen, die beim Gehen entstehen, weitestgehend eliminieren. Joggen ist auch noch drin, doch ganz so fix reagieren Motoren und Elektronik dann doch nicht. Butterweiche Bilder sehen anders aus.

Entlang der Schwenkachse sind Winkel von -162,5 Grad bis 170,3 Grad möglich, beim Rollen 85,1 bis 252,2 Grad und beim Neigen -104,5 Grad bis 235,7 Grad. Das ist ein bisschen weiter als beim Osmo Mobile 2. Uns passierte es in der Praxis nicht mehr, die Bewegungsfreiheit unabsichtlich zu überreizen, so dass die sonst unhörbaren Motoren auch nicht mehr anfangen zu knurren. Das gefiel uns beim Vorgänger nicht.

Wir hatten bei unseren Versuchen diesmal nicht mit so starkem Wind wie beim Osmo 2 zu kämpfen, doch das Osmo 3 hielt sich unserem Dafürhalten bei Verwendung des gleichen Smartphones wackerer und hielt das Aufnahmegerät stabil.

Wie bisher ist der Einsatz der zugehörigen App nicht zwingend nötig. Das Gerät stabilisiert auch ohne App-Anbindung das eingespannte Smartphone. Das ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil, denn so kann jman auch mit alternativen Kamera-Apps aufzeichnen.

Die neue App Mimo von DJI sieht aufgeräumter aus als die alte DJI Go App, die mit dem Mobile 3 nicht mehr funktioniert. Die Steuerung erfolgt sowohl per App als auch über die Tasten und den Joystick am Gimbal. Wie gehabt erfolgt die Verbindung über Bluetooth Low Energy 5.0.

Für beeindruckende Bilder sorgen Assistenten, die das Niveau von Smartphone-Aufnahmen auf Profi-Niveau anheben. Markiert man beispielsweise in der App einen Bildbereich, verfolgt das Gimbal diesen unabhängig von der eigenen Bewegung. Das klappt erstaunlich gut und heißt bei DJI Active Track. Besonders gut gefallen haben uns die Zusatzfunktionen für Zeitlupe, Zeitraffer und Hyperlapse. Hyperlapse ist wie beim Vorgänger mit Active Track kombinierbar, um die Kamerafahrt einigermaßen ruhig aufzuzeichnen. Die Funktion Motionlapse haben wir hingegen nicht mehr entdeckt. Damit lässt sich der Osmo Mobil programmieren, um Zeitraffer-Aufnahmen mit Kamerabewegungen zu kombinieren: Der Nutzer legt Start- und Endpunkt der Bewegung fest, was das Gimbal dann abfährt.

Stattdessen hat DJI wie schon beim DJI Osmo Pocket (Testbericht) die Funktion Stories eingebaut. Damit lassen sich fest definierte Kamerafahren-Kombinationen automatisch abrufen. Der Kameramann zielt nur noch auf das Motiv und drückt den Aufnahmeknopf. Die Stories enthalten allesamt mehrere Kamerafahrten, die die App automatisch jeweils hintereinander aufnimmt und automatisch zu einem Video schneidet. Für die Generation der Instagrammer und Youtuber ist das eine praktische Funktion, die direkt im Smartphone abläuft. Natürlich gibt es auch Posting-Funktionen für soziale Netzwerke direkt in der App.

Wie der Vorgänger eignet sich auch der DJI Osmo Mobile 3 zur Aufnahme von Fotos. Die Panorama-Funktion schwenkt das Smartphone in mehreren Zeilen so, dass zwischen den automatischen Aufnahmen leichte Überlappungen entstehen und errechnet selbstständig ein Foto. Die Berechnung ist nun deutlich schneller; die neue App ist bei gleichem Smartphone erheblich fixer als die DJI Go App.

Kleine Aufkleber helfen dabei, das Smartphone vor der Inbetriebnahme richtig einzulegen. Nun klappt man den Gimbal-Arm aus und schaltet den Osmo Mobile 3 ein. Die Klammer hält Smartphones mit einer Breite von bis zu 8,4 cm.

Wenn das Smartphone trotzdem schief hängt, kalibriert die App das Gimbal, wenn es flach auf dem Boden liegt. Der Menüpunkt ist in der App ein wenig versteckt. Unten am Griff ist ein Standard-Stativgewinde eingelassen. Die Montage an einem festen Ort mag auf den ersten Blick dem Anwendungszweck widersprechen, ist jedoch bei langen Zeitrafferaufnahmen Gold wert.

Das Osmo Mobile 3 ist mit 285 × 125 [×] 103 mm ohnehin schon recht kompakt, mit 157 × 130 × 46 mm im gefalteten Zustand lässt sich das Gerät noch besser transportieren. Mit 405 g Gesamtgewicht ist es zudem leichter als sein Vorgänger.

Der Griff des DJI Osmo Mobile 3 liegt sehr gut in der Hand und ist durch seine feine Oberflächenstruktur auch mit feuchten Händen oder Handschuhen gut zu greifen. Wir hören in den Aufnahmen keinerlei Motorgeräusche und sehen keinerlei Verarbeitungsmängel. Staub oder gar Sand sollte man jedoch meiden.

Das Gimbal hat zwei USB-Anschlüsse: USB-C zum Laden und einen mit einem Gummideckel geschützten USB-A-Anschluss, um ein angeschlossenes Gerät mit dem integrierten 2.450-mAh-Akku mit Strom zu versorgen. Das gilt vor allem für das verwendete Smartphone. Doch Obacht: Ein entsprechend langes Kabel sollte es schon sein, damit sich das Gimbal frei bewegen kann. Den internen Akku kann der Nutzer nicht tauschen. Bei einem Defekt außerhalb der Garantiezeit tauscht DJI den Akku gegen Bezahlung aus.

Im Vergleich zum DJI Osmo Mobile 2, der noch etwa 120 Euro kostet, verlangt DJI für den Osmo Mobile 3 110 Euro ohne Tasche und 130 Euro mit Transporttasche und kleinem Stativ. Der Straßenpreis liegt leicht darunter – und damit ist das neue Modell sogar billiger als sein Vorgänger.

Der geringere Preis, die neuen Stories-Funktionen, aber vor allem der einklappbare Arm des Geräts sorgen dafür, dass er den bisherigen Primus, den Osmo Mobile 2 (Testbericht) vom Thron stößt. Für Smartphone-Filmer, die sehr viele Aufnahmen machen, ist der Osmo Mobile 3 uneingeschränkt zu empfehlen. Der kleine Aufpreis der Combo-Version, bei der Tasche und Handstativ enthalten sind, ist sein Geld wert.

Wer eher eine Kombination aus Kamera und Gimbal sucht, sollte sich den DJI Osmo Pocket (Testbericht) ansehen. Weitere Gimbals aus teilweise anderen Preis- und Leistungskategorien beleuchten wir in unserem Vergleichstest: Sechs Smartphone-Gimbals ab 70 Euro .

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