Test AVM Fritz Repeater 1200: Neues WLAN-Mesh von AVM

Test AVM Fritz Repeater 1200: Neues WLAN-Mesh von AVM
Pro und Contra
  • Einfache Installation
  • Schöne Software
  • Bezahlbar
  • Klebt im 2,4 GHz-Band
  • 4.0

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AVM erweitert seine WLAN-Produktlinie um den Fritz Repeater 1200. Wir testen, wie sich der neue Mesh-Repeater mit einer Fritzbox 7590 schlägt.

Seit AVM Funktionen rund um WLAN-Mesh in die Firmware Fritz OS integriert hat, kommen immer mehr kompatible Endpunkte. Der neue Fritz Repeater 1200 ist ein Dual-Band-Mesh-Endpunkt, der bestehende Systeme vergleichsweise kostengünstig erweitern soll. Der UVP liegt bei knapp 70 Euro, günstiger noch als das Zyxel Multy U (Testbericht) .

Der Mesh-Repeater ist teil unserer Themenwelt rund um WLAN-Mesh. Folgende Artikel sind bereits erschienen:

Der weiß-rote Fritz Repeater 1200 hat eine Gigabit-Buchse und funkt in zwei WLAN-Frequenz-Bereichen, laut AVM mit folgendem Brutto-Speed:

  • Im 2,4 GHz Band bis zu 400 Mbps
  • Im 5 GHz Band bis zu 866 Mbps

Bei Koppelung mit einer Fritzbox übernimmt der Fritz 1200 Repeater deren WLAN-Einstellungen auf Wunsch automatisch, etwa den SSID-Netzwerknamen und das WLAN-Passwort. Das ist eine feine Sache und Teil des so genannten Mesh-Komforts. Im Zusammenspiel mit einer Fritzbox hat diese Übernahme im Test einwandfrei funktioniert. Für den Test nutzen wir eine Fritzbox 7590 (Testbericht) mit Firmware 7.12. Der Repeater hatte Firmware 7.11 eingespielt.

Die Koppelung der Fritz-Box 7590 mit dem Fritz-Repeater 1200 ist denkbar einfach:

  1. Beide Geräte werden auf kurze Distanz aufgestellt und mit der Stromzufuhr verbunden.
  2. Dann drückt man am Repeater 1200 kurz auf die rote Connect-Taste und an der Fritzbox 7590 binnen 2 Minuten auf deren weiße Connect/WPS-Taste. Dadurch koppeln sich die beiden Geräte. Sobald das hektische LED-Blinken an beiden Geräten aufhört, steht die Verbindung.
  3. Der Repeater 1200 wird von der Steckdose abgezogen und an seinen endgültigen Platz gebracht. Idealerweise sitzt der Fritz-1200 dann etwa mittig zwischen der 7590 und den zu versorgenden WLAN-Endgeräten.

Die Glaubensfrage, ob es eine Handy-App oder einen PC-Browser für die Erst-Installation gibt, stellt sich wegen der einfachen Taster-Koppelung nicht. Spätere Feinjustierungen wird der Fritz-Fan in der Regel jedoch über seinen bevorzugten PC-Browser erledigen. Die kostenlose AVM FRITZ!App WLAN für Apple iOS und Google Android kann den User zwar in Teilbereichen unterstützen, etwa bei der optimalen Positionierung des Repeaters im Mesh-System. Eine konsequente Voll-und-Fernverwaltung des Mesh-Systems über Cloud und Handy (wie etwa bei Google WiFi (Testbericht) ) ist bei AVM aber nicht erkennbar.

Nach der Koppelung hat der Repeater 1200 den gleichen WLAN-SSID-Netzwerk-Namen wie die Fritzbox 7590 angenommen. In unserem Falle lautet dieser „FRITZ!Box 7590 CH“, und zwar auf allen benutzten Frequenzen.

Ein Pluspunkt des letzten Updates ist die verbesserte Nutzerführung. Das zeigt sich etwa an der „Heimnetz-Übersicht“ im Router, der wird mit jedem Update verständlicher und schicker. In der folgenden Galerie zeigen wir, die Einrichtung des Systems im Detail.

Die Fritzbox 7590 ist im Test per LAN mit einer Fritzbox 6590 Cable verbunden. Letztere hängt mit nominal 530 Mbps DL und 53 Mbps UL per DOCSIS 3.0 am Vodafone-Kabel-500-Internet. Von dort kommt aber nicht immer genug Netto-Speed, um die WLAN-Grenzen aller Mesh-Test-Kandidaten auch in den Spitzen auszuloten.

Deshalb hängt die 7590 zusätzlich an einem 10-Gigabit-NAS-Server Synology DS1618+. Auf diesem liegen unter anderem 30x 1GB-Dateien, die wir während der Messung an unterschiedlichen Orten im WLAN herunterladen.

Für die Messung nutzen wir sowohl ein Razer-Blade-15-Notebook mit 11ac-Wave-2-WLAN-Adapter wie ein Sony Xperia XZ Premium (Testberich) mit 11ac-Wave-2-WLAN. Mit diesen Endgeräten wandern wir vom DG (links oben in der Hausgrafik) bis in das OG-Zimmer 4 (rechts mittig) und wieder zurück. Die beiden Mesh-Stationen stehen vorsätzlich ungünstig am linken Rand der Wohnung, damit die Teststrecke möglichst schwierig wird.

In den folgenden Mess-Wanderungen mit dem Razer Blade 15 war zuerst nur die Fritzbox 7590 alleine (blaue Kurve), danach zusätzlich der AVM Repeater 1200 (rote Kurve).

Wie man in der roten Kurve sieht, hat das 2er-Mesh-Gespann in der konkreten Testwohnung und mit der aktuellsten Firmware nicht wirklich besser abgeschnitten als die Fritzbox 7590 im Alleingang.

Das liegt auch daran, dass die 7590 seit Firmware 07.11 ihren starken Durchsatzdurchhänger an Messpunkt vier im Zusammenspiel mit dem schnellen Notebook offenbar überwunden hat. Hätten wir eine schwächere Fritzbox als Mesh-Master und einen langsameren WLAN-Client im Einsatz, dann könnte der Repeater 1200 vermutlich einen viel größeren (relativen) Mehrwert stiften. Aber der starke 1733-Mbps-WLAN-Laptop kann an der starken 1733-Mbps-Fritzbox 7590 eben grundsätzlich schneller surfen als an dem weitaus schwächeren 866-Mbps-Repeater 1200. Dies bitte bei der Interpretation der folgenden Messgrafik berücksichtigen.

Zudem mag der Fritz Repeater 1200 in anderen Testumgebungen ganz anders abschneiden, etwa in 200 Meter langen Tiefgaragen oder Kantinen großer Bürohäuser mit freier Sichtlinie zwischen zwei sehr entfernten Mesh-Points. Fritz-User wohnen aber meist nicht in Tiefgaragen und auch nicht in großen Kantinen.

In der Tabelle zeigen wir, wie der Repeater im Vergleich zu anderen Mesh-Systemen abschneidet:

Produkt AVM 7590 (Firmware 7.12) AVM 7590 & AVM 1200 Zyxel Multy U, einzeln Zyxel Multy U, 2er Set Asus Asus RT-AX92U, einzeln Asus Asus RT-AX92U, 2er Set AVM 7590, einzeln AVM 3000 & 7590 Google Wifi, einzeln Google Wifi, 2er Set D-Link Covr, einzeln D-Link, Covr 2er Set
Dachgeschoss 606 591 452 546 630 672 481 473 509 482 405 356
OG Zimmer 1 272 572 420 469 595 630 461 471 285 264 386 356
OG Zimmer 2 216 249 147 209 224 420 222 404 22 180 33 378
OG Zimmer 3 179 155 122 88 175 696 29 418 21 184 31 320
OG Zimmer 4 25 94 78 19 133 210 129 322 12 94 10 311
Durchsatz in MBit/s

Die nächste Messung machen wir mit dem 866-Mbps-Sony-Handy: Dazu betanken wir das Sony Xperia XZ Premium 11ac-Wave-2-Handy mit der FRITZ!App WLAN von AVM. Diese App misst aber nur die Geschwindigkeit zwischen Handy und Mesh-Station. Vorsicht: Das ist nicht der komplette Ende-zu-Ende-Durchsatz vom NAS-Server über die Mesh-Stationen bis zum Handy, sondern nur die kürzere Direkt-Strecke zwischen Handy und der jeweils vom System bevorzugten Mesh-Station.

In den zwei folgenden Grafiken waren 7590 & 1200 gleichzeitig eingeschaltet. Das System durfte selbst entscheiden, wo sich das Handy wann genau einloggt.

Die folgende Grafik macht deutlich:

  1. Im DG startet das Handy an der 7590 und bleibt bis in den zweiten Raum dran.
  2. Im dritten Raum schaltet es auf den Repeater 1200 im 2,4-GHz-Band um.
  3. Im vierten Raum schaltet das Gespann Sony&1200 den Speed ins 5 GHz-Band hoch.
  4. Im hintersten Zimmer geht das Paar Sony&1200 wieder auf 2,4 GHz herunter.

Immerhin klebte das System nicht so stark in einem langsamen Modus fest, wie wir das noch beim AVM 1750E (Testbericht) und beim AVM 3000 (Testbericht) beobachten konnten. Allerdings hatten wir dort noch ältere Firmware in den Geräten, auch wenn es nur wenige Wochen her ist.

Auf dem Weg zurück startet das Sony-Handy startet im hintersten Zimmer am Repeater 1200 brav und stabil bei 2,4 GHz. Es bleibt in diesem langsamen Band aber volle 5 Minuten über alle 5 Messpunkte hinweg bis ins bestversorgte Dach kleben. Derlei Kleben muss aber nicht grundsätzlich schlecht sein, weil allzu häufige Netzwechsel auch Hektik, Abrissgefahren und Schaltpausen in ein Mesh-System bringen können. Beim Asus RT-AX92U (Testbericht) kann der erfahrene User sogar selber einstellen, wie lange das System wo genau kleben bleiben soll.

Wer sowieso nur einen Internet-Anschluss mit maximal 50 Mbps Nettoleistung hat, wird von der ganzen Kleberei bei AVM wenig merken, so lange er keine peniblen Messprotokolle anfertigt. Denn 50 Mbps netto sind eh schon mehr, als man für ein paar 4K-Video-Streamings überhaupt benötigt. Und 4K-Video-Streaming transportiert auch der preisgünstige Fritz Repeater 1200 in unserer Testwohnung bis in die hinterste Ecke, sogar über das lahme 2,4 GHz Band.

Doch die Zeiten ändern sich: Wer schon einen 500 Mbps oder gar 1000 Mbps Kabel oder Glasfaser Anschluss genießen darf, wird diesen Turbo-Speed mit einem Fritz Repeater 1200 eben nicht verlustfrei bis in den hintersten Winkel seines Domizils verteilen können.

Frisch aus der Schachtel, ohne angeschlossene Geräte, zog die Fritzbox 7590 etwa 7,2 bis 8,4 Watt aus unserem Strom-Messgerät. Mit mehreren verbundenen LAN-, WLAN- und USB-Geräten, aktivem VDSL-100 sowie vier aktiven DECT-Telefonen ging der Verbrauch auf 13 bis 16 Watt hoch.

Der Fritz-Repeater 1200 dagegen zog im Standby nur 3,0 Watt, und bei leichter Surflast mit einem eingeloggten Sony Smartphone auch nur sehr passable 4,14 Watt aus unserer 230-Volt-Dose. AVM selber nennt eine Wirkleistung von 3,8 Watt für den Fritz 1200.

Je nach Auslastung hat das WLAN-Mesh-Pärchen 7590&1200 in Summe also um die 11 bis 18 Watt verbraucht. Da war dann aber auch schon die komplette Fritzbox 7590 mit all ihren vielen Funktionen dabei.

Den AVM Fritz Repeater 1200 konnten wir super easy und ruckzuck an einer Fritzbox 7590 installieren. Er profitiert, wie fast alle Fritz-Produkte, von einer auch optisch immer schöner werdenden Mesh-Heimnetz-Software.

Wer schon eine flotte VDSL-Box wie die 7490, 7580, 7590 oder eine schnelle AVM-Kabel-Internet-Box wie die 6590 oder 6591 daheim hat, kann seine Fritzbox mit einem AVM-Repeater 1200 für knapp 70 Euro zu einem kleinen Dual-Band-WLAN-Mesh erweitern.

Allerdings zeigte der AVM 1200 Repeater in unserer Testwohnung tendenziell die gleiche Krankheit wie der betagte und beliebte AVM Repeater 1750E um gut 60 Euro, oder der teure AVM 3000 um 130 Euro: Wenn das Mesh-System erst mal in das langsame 2,4-GHz-Band hinunter geschaltet hat, dann kommt es mitunter nur noch schwer wieder in das schnelle 5-GHz-Band hoch.

Doch das ist Jammern auf hohem Niveau, denn wer sowieso nur 10 bis 50 Mbps Netto-Speed aus seinem Internet-Abschluss bekommt, dürfte mit dem AVM 1200 in einer normalen 100-qm-Wohnung beim Surfen kaum einen Mangel spüren. Wer dagegen 500 oder gar 1000 Mbps Speed verlustfrei über 200qm Wohnfläche verteilen will, der sollte stärkere WLAN-Verteiler in Betracht ziehen.

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