Tado V3+: Das beste smarte Heizkörperthermostat im Langzeittest

tado
Pro und Contra
  • sehr gute Verarbeitung, clevere Anzeige, Bajonettverschluss
  • übersichtliche App mit vielen Funktionen
  • neben Amazon Alexa, Google Home auch Apple Homekit-Unterstützung
  • teuer in der Anschaffung
  • Abomodell ab Version V3+
  • 4.0

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Tado V3+ ist das beste smarte Heizkörperthermostat – und dennoch nicht ohne Fehler. Wir haben es seit drei Jahren im Einsatz. Hier unser Langzeittest.

In den letzten Jahren testeten wir über zehn smarte Heizkörperthermostate. Dabei entpuppte sich das Tado V3+ als die Nummer eins, wie unsere Bestenliste smarte Heizkörperthermostate bestätigt. Eine genaue Gegenüberstellung bietet unser Vergleichstest smarte Heizkörperthermostate. Allen, denen das Thema neu ist, empfehlen wir unseren Ratgeber Smart Heizen: Darauf sollte man beim Kauf achten.

Die Heizkörperthermostate von Tado verbinden sich über eine Bridge mit dem Router und sind so stets online. Dadurch kennt die Smartphone-App auch außerhalb des WLAN-Netzes stets die Temperatur und Luftfeuchtigkeit der eigenen Wohnung und dreht die Thermostate an den Heizkörpern auf Wunsch per App auf oder ab.

Doch wenn es nach Tado geht, ist das nicht mal nötig. Denn das System passt die Temperatur der Wohnung entsprechend zur Entfernung der Bewohner an. Beim Gang zum Bäcker um die Ecke gibt es kaum einen Temperaturabfall. Beim Urlaub in Thailand reduziert Tado die Raumtemperatur dagegen auf ein vorher festgelegtes Minimum. Befinden sich die Urlauber wieder auf dem Weg nach Hause, startet Tado rechtzeitig mit dem Einheizen, um den Heimkommenden ein warmes Willkommen zu bescheren.

Dieses Feature kostet jedoch genauso wie die Abschaltung beim Erkennen eines offenen Fensters extra. Für den vollen Funktionsumfang will Tado seit Version V3+ seiner Thermostate eine monatliche Gebühr von 2,99 Euro beziehungsweise eine jährliche Gebühr 24,99 Euro. Dieses Geschäftsmodell verbunden mit laufenden Kosten hinterlässt einen schalen Beigeschmack.

Wir haben das Tado V3+ nun seit über drei Jahren im Dauereinsatz und sind nach wie vor davon überzeugt – auch ohne teures Zusatzabo. Hier im Test zeigen wir, warum es noch immer zu den besten smarten Heizkörperthermostaten am Markt gehört. Für alle Einzeltests und Ratgeber zum Thema empfehlen wir einen Blick in unserer Themenwelt smarte Heizkörperthermostate.

Für die Installation hängt man zunächst die Bridge in der Größe einer Kaugummiverpackung an einen freien LAN-Port des Routers. Strom bezieht sie entweder über ein an der Steckdose hängendes Netzteil, oder alternativ über einen USB-A-Port des Routers. Das spart Platz und vermeidet unnötigen Kabelsalat.

Das ist besser gelöst als bei der viel zu großen Bridge von Innogy (Testbericht). Noch besser hat uns das jedoch bei Wiser Heat (Testbericht) gefallen. Dort verbindet sich die Bridge über WLAN mit dem Router und braucht keine direkte Kabelverbindung.

Die App erkennt nach dem Scan eines auf den Geräten klebenden QR-Codes sowie durch das Drücken eines Pairing-Tasters die einzelnen Komponenten im System. Das klappte bei uns auf Anhieb, kann aber zu Problemen führen, wenn die Geräte schon einmal von jemand anderem genutzt wurden. Denn Tado merkt sich dauerhaft seinen Erstnutzer. Die Thermostate sind erst wieder von anderen nutzbar, wenn der Erstnutzer den Service bittet, die einzelnen Komponenten freizugeben.

Wer in einer Wohnung mit Gasetagenheizung oder in einem Haus mit Heizkessel wohnt, kann sich zusätzlich zu den Heizkörperthermostaten das smarte Thermostat (Funk) direkt mit der Heizanlage verkabeln. Die Installation schaffen dank einer einwandfreien Schritt-für-Schritt-Anleitung selbst Laien. Auch für Mieter kann das interessant sein, bei einem Auszug sind die Komponenten schnell wieder abmontiert. Zuvor sollte man aber dringend auf der Website von Tado prüfen, ob die eigene Heizungsanlage kompatibel ist.

Das smarte Funkthermostat am Heizkessel steuert die Heizung witterungsbedingt und unterstützt mit dem mitgelieferten Funktemperatursensor die einzelnen Heizkörperthermostate. Gleichzeitig agiert der Funktemperatursensor als Fernbedienung für die Temperatureinstellung der Heizkörperthermostate oder ganzer Räume.

Die ohnehin meist unkomplizierte Installation der Thermostate am Heizkörper gestaltet sich bei Tado noch mal eine Ecke einfacher als bei der Konkurrenz. Denn zum einen liegen den Thermostaten für exotische Ventile ganz besonders viele Adapter bei. Zum anderen befestigt man zunächst lediglich den kurzen Zylinder eines Bajonettverschlusses am Heizkörperventil, an dem anschließend das eigentliche Heizkörperthermostat durch ineinanderstecken einklickt.

Das hat zwei Vorteile: Die Installation des kleinen Rings an schwer zugänglichen Orten fällt leichter und das Tado-Thermostat löst sich unkompliziert mit einem Handgriff, wenn mal ein Wechsel der zwei AA-Batterien ansteht. Mit einem Paar frischer AA-Batterien halten sie etwa eine Heizsaison durch.

Die Thermostate selbst gehören zu den schönsten und am besten verarbeiteten auf dem Markt. Der schlichte, weiße Zylinder ist mit einer Länge von 65 Millimeter und einem Durchmesser von 49 Millimeter vergleichbar groß wie ein mechanisches Thermostat. Besonders gut hat uns die Anzeige der Solltemperatur gefallen. Diese scheint beim mechanischen Verstellen am Thermostat oder digitalen Verstellen in der App für einige Sekunden scharf und optimal lesbar durch den weißen Kunststoff und ist ansonsten unsichtbar.

Bemerkenswert ist auch der leise und schnelle Motor. Es vergehen nur gut zehn Sekunden zwischen dem Verändern der Solltemperatur in der App und dem leisen Surren der Motoren, die diesen neuen Wert an das Ventil übertragen. Sehr empfindlichen Naturen könnte das Motorgeräusch im Schlafzimmer dennoch zu laut sein.

Tado wird komplett über eine Android- oder iOS-App gesteuert. Alternativ steht ein optisch sowie funktionell vergleichbares Web-Interface für die Nutzung vom Rechner bereit. Egal für welches Szenario sich der Nutzer entscheidet, die Oberfläche wirkt aufgeräumt und übersichtlich. Die oberen Kacheln zeigen in Groß die tatsächliche Temperatur für die einzelnen Räume mit Tado-Heizkörperthermostaten und etwas kleiner die Solltemperatur an. Die Färbung der Kacheln hilft dabei, auf den ersten Blick zu sehen, in welchen Räumen es eventuell zu warm oder kalt ist. Nach einem Klick auf die Raumkacheln kann der Nutzer die jeweilige Solltemperatur entweder dauerhaft bis zur nächsten manuellen Änderung oder temporär bis zum nächsten Zeitblock über einen Schieberegler auf bis zu 25 Grad stellen.

Ein Klick auf Intelligenter Zeitplan führt zu einer grafischen Oberfläche, um den täglichen Heizplan festzulegen. Wieder gefällt uns die grafische Aufbereitung und die vergleichsweise unkomplizierte Programmierung jedes einzelnen Raumes. Morgens 22 Grad, tagsüber 20 Grad, abends 22 Grad, nachts 17 Grad – alles kein Problem und schnell programmiert. Seit 2021 gibt es zudem eine Kopierfunktion für die einzelnen Tage, wie wir es bereits aus der App von Wiser Heat (Testbericht) kennen. Die optionale Funktion Early Start sorgt dafür, dass Tado bereits vor einem Temperatursprung anfängt zu heizen, damit es zum festgelegten Zeitpunkt die Solltemperatur erreicht.

In den Statistiken präsentiert die App grafisch übersichtlich für jeden Tag den Temperaturverlauf, die Luftfeuchtigkeit und die Außentemperatur. Außerdem zeigt die Kurve deutlich, wann die Thermostate auf- und wann sie zugedreht waren.

Die App zeigt einen Frischluftindikator, der sich aus Daten der Außenluft, Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit zusammensetzt. Das System erkennt über einen plötzlichen Temperaturabfall am Thermostat geöffnete Fenster. Die Thermostate drehen dann für 15 Minuten die Heizung ab – ab Version V3+ müssen Nutzer auf eine Push-Benachrichtigung reagieren, nur bei zahlende Abonnenten funktioniert dann die Selbstabschaltung. Im Dauertest funktionierte die Fenstererkennung zuverlässig.

Tado wirbt damit, bis zu 31 Prozent an Heizkosten zu sparen. Das halten wir, vorwiegend in Haushalten, die ohnehin auf ihr Heizverhalten achten, für übertrieben. Allerdings kann dieser Wert erreicht werden, wenn vor Tado die Heizungen meist aufgedreht waren, auch wenn zum Beispiel mehrere Stunden niemand zu Hause war.

Um die Heizkostenersparnis zu belegen, dokumentiert Tado monatlich unter dem Punkt Energieeinsparungen, wie häufig die Thermostate die Temperatur regeln. Das hängt unter anderem vom Standort der Nutzer, der Wettervorhersage, dem festgelegten Heizplan und der manuellen Steuerung am Thermostat ab. Tado schätzt so die Energiekostenersparnis in Prozent. In unserem Fall behauptet die App pro Monat zwischen 15 und 18 Prozent an Energie zu sparen.

Die Temperatur misst Tado direkt am Heizkörperthermostat. Das hat bauartbedingt einige Nachteile. Zum einen ist der Temperaturfühler stets recht nah am Heizkörper und misst so tendenziell eine höhere Temperatur als die tatsächlich im Raum vorherrschende. Zum anderen kann es die Temperatur weiter verfälschen, wenn sich der Heizkörper etwa hinter einer Couch versteckt und die Hitze staut. Beides lässt sich in der App über ein Offset verstellen. Das Thermostat misst eine Temperatur von 23 Grad, im Raum sind es aber nur 20 Grad, also bestimmen wir in der App ein Offset von -3 Grad.

Genauer als ein Offset ist das Nutzen des Funktemperatursensors von Tado. Dabei handelt es sich um ein handgroßes Gerät, welches frei im Raum verteilt die Temperatur misst und zum Abgleich an das Heizkörperthermostat schickt. Auch können Nutzer über berührungsempfindliche Taster am Gerät die Temperatur im Raum steuern.

Tado ist auch über das Web-Interface am Rechner steuerbar. Wer jedoch alle Funktionen nutzen will, muss für alle Hausbewohner die Tado-App auf ihren Mobilgeräten installieren, nur so ist eine ortsabhängige Steuerung möglich. Doch nur monatlich zahlenden Nutzern stehen alle Funktionen zur Verfügung. Wer nicht bereit ist, 2,99 Euro pro Monat oder 24,99 Euro pro Jahr zu zahlen, erhält lediglich eine Benachrichtigung, wenn alle Bewohner außer Haus sind und muss die Temperatur dann händisch in der App regeln.

Bei zahlenden Kunden lernt Tado dynamisch vom Verhalten der Nutzer. Wurde zum Beispiel unter der Woche festgelegt, ab 18 Uhr zu heizen, merkt die App irgendwann, dass der Bewohner regelmäßig erst 19 Uhr zu Hause ist und passt automatisch den Heizplan an.

Außerdem regelt Tado die Temperatur entsprechend dem Abstand der Bewohner zum Heim. Ist der Nutzer beim Bäcker um die Ecke, hat das kaum Einfluss. Reist er dagegen in eine andere Stadt oder noch weiter weg, reduziert Tado die Temperatur aller Thermostate standardmäßig auf 6 Grad. Wer die Away-Temperatur höher mag, kann sie anpassen.

Die dafür nötige Installation der App und Standortfreigabe auf allen Mobilgeräten der Bewohner hat auch Nachteile. Zum einen hat nicht jeder Minderjährige ein Mobiltelefon. Zum anderen gibt es Datenschutzbedenken. Denn auch wenn Tado versichert, lediglich anonymisierte Daten und nur den Abstand zur Wohnung und nicht den genauen Standort zu kennen, wissen Hausbewohner mit installierter App stets, ob jemand zu Hause ist und auch wie weit weg sich die Bewohner befinden. Unklar bleibt jedoch auch für sie, wer genau wie weit weg ist.

Die einzelnen Thermostate funken nach dem energiesparenden 6LoWPAN-Protokoll auf dem 868-MHz-Band. Verschlüsselt wird die Kommunikation zur Bridge und zu den Servern über TSL 1.2. Insofern Tado hier keine groben Schnitzer unterlaufen sind, sollte es Hackern schwerfallen, dort einzudringen.

Trotzdem sind die Standort-Daten gerade für Diebe sehr verlockend. Angreifer könnten etwa einen Phishing-Angriff starten, um an die wertvollen Login-Daten der Nutzer zu kommen.

Im Test verknüpfen wir Tado mit den Sprachassistenten von Amazon und Google. Daraufhin hört Tado aufs Wort. Auch die Verknüpfung mit Apples Homekit klappt auf Anhieb. So können Nutzer Tado zum Beispiel mit Smart-Home-Komponenten von Eve verknüpfen und Szenarien erstellen. Außerdem bietet Tado IFTTT-Unterstützung. Dort verknüpft man bereits in IFTTT integrierte Smart-Home-Geräte oder bedient sich der zahlreichen, vorschlagenden Rezepte. Über IFTTT ist es auch möglich, per Geo-Fencing die Heizung zu regeln. Aber Achtung: Auch bei IFTTT können Gebühren anfallen.

Das Set bestehend einem Thermostat V3+ und der Bridge kostet gut 120 Euro. Jedes weitere Thermostat V3+ schlägt mit 75 Euro zu Buche. Allerdings sind sie häufiger im Preis reduziert, zeitweise kosteten sie einzeln um die 50 Euro. Hier kann es sich lohnen, einen Preisalarm auf einer Preisvergleichsseite wie Geizhals zu setzen.

Die Heizkörperthermostate Tado V3+ mache auch nach drei Jahren im Dauereinsatz nach wie vor eine sehr gute Figur. Sie sind tatsächlich weder abgestützt, noch gab es anderen technische Probleme. Sie sind hervorragend verarbeitet, bieten eine ausgezeichnet ablesbare und sonst unsichtbare Anzeige, einen praktischen Bajonettverschluss und eine übersichtliche sowie gut funktionierende App. Außerdem gefällt das Geo-Fencing, das sogar die Entfernung der Bewohner zum Heim berücksichtigt. Das hat jedoch seinen Preis. Denn Tado ist sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt teuer. Denn wer alle Funktionen nutzen will, wird mit 2,99 Euro pro Monat, beziehungsweise 24,99 Euro pro Jahr zur Kasse gebeten.

Alle von uns getesteten Geräte stellen wir im Vergleichstest smarte Heizkörperthermostate gegenüber. Einen schnellen Überblick liefert unsere Bestenliste smarte Heizkörperthermostate.

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