Synology DiskStation DS218j im Test: solides NAS-Komplettpaket

Synology DiskStation DS218j im Test: solides NAS-Komplettpaket
Pro und Contra
  • umfassende Erweiterungsmöglichkeiten
  • gute Dokumentation
  • leise
  • kein Transcoding beim Streamen von Videos
  • kein eigenes AES-NI-Modul
  • 4.0

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Mit der DS218j lässt Synology eine mit 170 Euro vergleichsweise günstige NAS für zwei Festplatten mit umfangreicher Softwareausstattung vom Stapel.

Im Vergleich zur eigenen Vorgängerin ist Synologys neue DiskStation DS218j mehr Evolution als Revolution. Das Einsteiger-NAS mit zwei Einschüben sieht in der direkten Gegenüberstellung zur DS216j (Testbericht) nicht nur identisch aus, sondern basiert auch auf der gleichen Hardware-Plattform. Der Blick auf die Details zeigt dennoch einige Optimierungen wie etwa einen leicht erhöhten CPU-Takt, die Unterstützung von H.265-Videomaterial durch die Surveillance-Station-App sowie einige grundlegende Neuerungen auf Seiten des Angebots an Erweiterungspaketen. Nicht nur das Gerät an sich ist neu, denn Synology stellte mit dem Disk Station Manager (DSM) 6.2 erst kürzliche eine finale Version der neuen Firmware vor.

Synology setzt CPU-seitig weiterhin auf einen Marvell Armada 385 88F6820, allerdings wurde der Takt des Zweikern-SOCs von 2x 1,0 auf 2x 1,3 GHz angehoben. Da hier eine 32-Bit-Architektur zum Einsatz kommt, bleibt die maximale Größe pro Speicher-Volume trotz der Freigabe für den Einsatz von 2x 12 TByte großen Festplatten auf 16 TByte begrenzt. Während einer Rahmenveranstaltung zur CEBIT kündigte der Hersteller mit der DS119j bereits ein Einsteigermodell mit 64-Bit-Architektur an, wodurch besonders speicherhungrige Anwender in absehbarer Zeit auch noch Volumes mit bis zu 108 TByte einrichten können.

Der Arbeitsspeichers bleibt mit 512 MByte DDR3 identisch und ist auch für den parallelen Einsatz mehrerer Erweiterungspakete ausreichend. Poweruser greifen ohnehin zu einem größeren Modell, im Einsteigerbereich bietet die DS218j aber genau das, was auch benötigt wird. Interne Laufwerke arbeiten mit dem EXT4-Dateisystem, bei extern über die USB-Ports angeschlossenen Speichern unterstützt Synology die Dateisysteme EXT4, EXT3, NTFS und FAT. Von HFS+-Laufwerken kann nur gelesen werden, das Größenlimit liegt bei 2 TByte. ExFAT-Unterstützung lässt sich kostenpflichtig über die Paketverwaltung nachinstallieren.

Weitere Änderungen betreffen den Funktionsumfang: Das Surveillance-Station-Erweiterungspaket zur Videoüberwachung unterstützt nun auch den H.265-Codec, hochauflösendes 4K-Material und maximal bis zu 14 Kameras (DS216j: 10). Kostenfrei ist allerdings auch weiterhin nur die Nutzung von zwei IP-basierten Videoüberwachungslösungen. Die maximale Nutzerzahl der Office-Erweiterung wurde von 100 auf 200 angehoben, die der gleichzeitigen Dateifreigaben über CFIS/FTP-/AFP-Verbindungen sowie der gleichzeitig mit dem Cloud Station Server verbundenen Geräte jedoch von 128 auf 100 beschnitten.

Der Innenraum wirkt ebenfalls sehr vertraut. An der Platine, dem per Firmware mehrstufig regelbaren 92-mm-Lüfter und den beiden Festplatteneinschüben, die sich durch optionale Laufwerksadapter von Synology auch mit 2,5-Zoll-Festplatten bestücken lassen, gibt es keine auffälligen Modifikationen zu entdecken.

An dieser Stelle möchten wir auf die ansonsten obligatorischen Unterkapitel zur grundlegenden Einrichtung und dem erweiterten Funktionsumfang verzichten – das alles steht ausführlich im Test zur DS216j , die Grundlagen haben sich nicht geändert. Stattdessen richten wir den Fokus auf die Neuerungen. Auf Seiten von DSM 6.2 selbst wurden zahlreiche Kleinigkeiten überarbeitet, die sich in Gänze im offiziellen Changelog des Herstellers einsehen lassen.

Die Messmethodik ist genau dieselbe wie beim Test des Vorgängermodells DS216j. Einfach gesagt: Wir schicken verschieden große Datenpakete auf die NAS, einmal mit und einmal ohne Verschlüsselung. Da wir die DS218j jedoch in Kombination mit anderen Festplatten nutzen, hat auch dies unmittelbaren Einfluss auf die Geräteleistung. Zum einfachen Vergleich haben wir die Werte beider Geräte in die Tabelle aufgenommen:

Synology DS218j unverschlüsselt Synology DS216j: unverschlüsselt Synology DS218j: verschlüsselt Synology DS216j: verschlüsselt
2000x 128-KByte-Dateien: Lesen 24,0 MByte/s 22,6 MByte/s 16,2 MByte/s 15,2 MByte/s
2000x 128-KByte-Dateien: Schreiben 12,1 MByte/s 11,3 MByte/s 3,0 MByte/s 3,3 MByte/s
600x 2,5-MByte-Dateien: Lesen 82,1 MByte/s 86,1 MByte/s 44,0 MByte/s 37,0 MByte/s
600x 2,5-MByte-Dateien: Schreiben 61,8 MByte/s 58,6 MByte/s 25,7 MByte/s 22,9 MByte/s
1x 7,94-GByte-Datei: Lesen 105,9 MByte/s 106,8 MByte/s 51,6 MByte/s 45,0 MByte/s
1x 7,94-GByte-Datei: Schreiben 108,9 MByte/s 102,3 MByte/s 36,0 MByte/s 29,8 MByte/s
Gemischter Ordner (9,53 GByte): Lesen 02:56 min 02:58 min 04:56 min 05:27 min
Gemischter Ordner (9,53 GByte): Schreiben 04:24 min 04:44 min 14:08 min 13:47 min

Die Unterschiede bewegen sich zu großen Teilen im Rahmen der zu erwartenden Messungenauigkeiten, allerdings nahezu durchgängig zu Gunsten der neueren DS218. Die Tendenz ist also klar: Der fast baugleiche Nachfolger ist dank des behutsam angehobenen CPU-Takts einen Hauch schneller. Am deutlichsten wird der Unterschied beim Lesen und Schreiben sequenzieller Daten von einem beziehungsweise in einen verschlüsselten Ordner – aber auch hier liegt der Unterschied nur zwischen 6 MByte/s und 7 MByte/s.

Lediglich beim verschlüsselten Schreiben gemischter Datenbestände hat die DS216j die Nase vorn. Das liegt möglicherweise am Einsatz unterschiedlicher Festplatten in beiden Modellen, allerdings wanderte die DS216j längst zurück im Testgerätepool des Herstellers und steht leider nicht mehr zum Zwecke einer Gegenprobe zur Verfügung

Synologys DS218j ist aufgrund des höheren Prozessortakts bei ansonsten nahezu identischem Aufbau und gleicher Ausstattung laut Spezifikationen des Herstellers geringfügig stromhungriger. Dass wir selbst zumindest teilweise niedrigere Verbrauchswerte messen, liegt erneut an der abweichenden Festplattenbestückung: Ausgeschaltet sind es rund 0,3 W, im Leerlauf knapp 14,5 W (Festplatten laufen) bzw. 6,2 W (Festplatten im Ruhemodus) und beim sequenziellen Schreiben meist 16,9 W.

Keine Änderungen gibt es im Hinblick auf die Lautstärke: Bereits die DS216j war dank ihres vergleichsweise großen Lüfters bei Standardeinstellungen sehr leise. Es macht wenig Sinn, hier auf den speziellen Silent-Modus zu wechseln, da vor allem die Zugriffsgeräusche der Festplatten für eine hörbare Geräuschkulisse sorgen – dabei verhält sich freilich jedes Modell anders. Immerhin schluckt das Gehäuse einige der hohen Frequenzen der ohnehin entkoppelt montierten Speicherlaufwerke. Was dann noch nach außen dringt, wirkt vergleichsweise dumpf und somit weniger störend.

Bis auf eine etwas höher taktenden CPU ändert Synology bei der DS218j im Vergleich zur Vorgängerin wenig: Die meisten Neuerungen setzt der Hersteller auf Firmware-Ebene (DSM 6.2) und bei den Zusatz-Paketen um. Da der Verkaufspreis des NAS nahezu identisch zu dem der DS216j ist, gibt es einen Hauch mehr an Leistung ohne zusätzlichen Kostenaufschlag.

Das soll allerdings nicht von den vielen, positiven Eigenschaften ablenken, die der Netzwerkspeicher mitbringt: Eine exzellente Dokumentation der Einrichtung sowie der Vielzahl an Funktionserweiterungen, die Nutzer über die Paketverwaltung nachinstallieren können, einen leisen und relativ schnellen Betrieb und eine ausgereifte, übersichtliche Bedienoberfläche.

So erhalten selbst Einsteiger eine gut geeignete Möglichkeit, sich ein maßgeschneidertes NAS einzurichten. Heimanwender werden unter Umständen Funktionen wie Video-Transcoding auf dem Netzwerkspeicher selbst vermissen. Da die Funktionsunterschiede zwischen den verschiedenen Modellen der DS218-Baureihe jedoch letztlich genau so groß sind wie deren Anzahl und die Anwendungsprofile der möglichen Anwender, hilft im Zweifel nur ein Blick auf die Herstellerseite, um die im individuellen Fall beste Lösung zu finden. Einsteigern und preisbewussten Anwendern bietet die DS218j eine funktionsreiche und gut durchdachte Basis.

Synolog ist nicht der einzige Hersteller, der NAS-Systeme im Einstiegssegment anbietet. Tests zu weiteren Geräten haben wir im Artikel "Vergleichstest 2-Bay-NAS: Fünf Speichersysteme für Einsteiger " zusammengestellt.

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