Switch-Spiel Animal Crossing: New Horizons im Test

Switch-Spiel Animal Crossing: New Horizons im Test
Pro und Contra
  • Mechaniken wie der Insel-Designer erweitern das Gameplay mit frischen Inhalten
  • Soundtrack unterstreicht die idyllische Atmosphäre des Spiels
  • Saisonale Wechsel und ihre Aktivitäten sorgen für dauerhaften Anreiz
  • Updates bestehen oftmals aus Inhalten der Vorgänger
  • Nintendo ignoriert Wünsche der Spiele für Komfort-Updates
  • 5.0

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Animal Crossing: New Horizons wurde während des ersten Lockdowns zum heimlichen Star der Switch-Spieler. Lohnt sich der Kauf auch ein paar Monate nach dem Start noch?

Abgesehen von Spin-Offs wie Animal Crossing: Happy Home Designer gab es acht Jahre lang keinen echten Nachfolger von Nintendos idyllischem Animal-Crossing-Franchise. Seit der dem Verkaufsstart von Animal Crossing: New Horizons sind fast acht Monate vergangen. Wie sieht also das Fazit aus? Hat das Spiel unsere Erwartungen erfüllt?

Mit Animal Crossing: Wild World fing es damals bei mir an. Auf meinem Nintendo DS verbrachte ich unzählige Stunden in einer Stadt, die von einer schläfrigen Schildkröte namens Törtel regiert wurde. Zusammen mit meinem Lösungsbuch zum Spiel hakte ich nach und nach jeden gefangenen Fisch ab, befolgte Guides und tauschte mich mit meinen tierischen Nachbarn aus. Wild World nahm einen großen Teil meiner Kindheit ein, und erweckt heute noch sentimentale Gefühle in mir. Weniger Glück hatte ich mit dem 2012 veröffentlichten Nachfolger Animal Crossing: New Leaf . Trotz vieler neuer Features konnte mich das Spiel nicht packen. Umso größer war meine Freude als ich zum ersten Mal Ausschnitte von Animal Crossing: New Horizons zu sehen bekam.

Als neu erkorener Bürgermeister findet man uns auf einer kleinen, unscheinbaren Insel wieder. Unserer Insel! Diese soll eine Touristenattraktion werden und mehr Einwohner anlocken. Dazu peppt man die Sternebewertung der Insel mithilfe von Dekorationen, Blumen, Bäumen und anderen Elementen auf. Wie das aussehen soll, entscheidet jeder Spieler selbst.

Um das Spiel in seinen vollen Zügen genießen zu können, haben wir lediglich eine Aufgabe zu erledigen: Dafür sorgen, dass unsere Insel drei Sterne erhält. Ist das geschafft, bekommen wir Zugriff auf den Insel-Designer, das wohl umfangreichste neue Feature des Spiels. Auch der beliebte Musiker K.K. Slider reist daraufhin zum ersten Mal auf unsere Insel, wo er anschließend jeden Freitag oder Samstag zu finden ist.

Schon in den ersten Spielstunden fällt auf, wie unfassbar viel sich seit dem Nintendo 3DS-Vorgänger getan hat. Die Welt wirkt mit den sich im Wind bewegenden Bäumen lebendiger, Soundeffekte unterstreichen selbst die kleinsten Details und auch die Musik ist ganz im Sinne des Franchise wundervoll komponiert. Auf dieser Insel lässt es sich auf jeden Fall aushalten.

Sobald wir die drei Sterne erreicht haben, können wir unsere Zeit auf der Insel nach unseren Wünschen gestalten — und es gibt reichlich zu tun. Dabei ist vor allem der bereits erwähnte Insel-Designer unser treuer Begleiter. Mithilfe des Designers können wir die Insel durch Minecraft-artiges Gameplay nach unserem Belieben wortwörtlich umformen. Mit der Gewässerlizenz können wir Graben bauen oder Gewässer entfernen, während wir mit der Plateaulizenz und drei verschiedenen Höhenstufen, eine bergige Landschaft erschaffen. Mit so viel gestalterischen Möglichkeiten ist es nicht verwunderlich, dass viele Spieler ihre Zeit darin investieren, ihre ganz persönliche Insel zu erschaffen.

Die zweite gelungene Erneuerung sind die Bastelanleitungen, die Animal Crossings Version eines Crafting-Systems darstellen. Haben wir die benötigten Materialien und Rohstoffe auf unserer Insel zusammengesucht, können wir Werkzeug, Kleidung und etliche Objekte herstellen. Besonders die saisonal begrenzten Bastelanleitungen, die wir erlernen können, präsentieren uns schicke Objekte für die Verschönerung der Insel.

Andere nennenswerte Features sind das neue Nook-Meilensystem, bei dem wir Belohnungen für diverse Aktivitäten (wie das Fangen von fünf Fischen) erhalten, sowie der überarbeitete Modus für das Einrichten unseres Zuhauses. Mit einem dedizierten Bearbeitungsmodus ist das Platzieren und Bewegen von Objekten auf dem Boden und an den Wänden nun kinderleicht, wohingegen die Vorgänger an dieser Stelle oft für Frust bei der Bedienung sorgten.

Animal Crossing verzichtet auf Quests oder Ähnliches. Daher ist es besonders wichtig, dass wir als Spieler stets beschäftigt bleiben. An dieser Stelle sollte man sich jedoch keine Sorgen machen, denn es gibt genug zu tun. Es gibt Fische zu fangen, Bäume zu pflanzen, neue Objekte herzustellen, andere Inseln zu besuchen und noch vieles mehr. Es ist die bereits erwähnte freie Natur von Animal Crossing: New Horizons die uns oft vergessen lässt, wie umfangreich sich Nintendos kleine Spielwelt mittlerweile gestaltet.

Neben dem Verschönern und kontinuierlichen Ausbau der Insel holt einen vor allem der stetige Fluss an Updates sowie der Wechsel der Jahreszeiten immer wieder in die Spielwelt zurück. Seit dem Sommer-Update können wir beispielsweise wie damals in New Leaf in das Meer abtauchen, an Ostern ließ der Hase Ohs uns Eier suchen und erst kürzlich stattete uns Jakob, ein Geist mit Kürbiskopf, zu Halloween einen Besuch ab.

Bisher konnte Nintendo mit seinen inhaltlich starken Updates punkten und sorgte immer wieder für neue spielerische Anreize. Dabei wurden einige bereits bekannte Charaktere, wie das Gärtner-Faultier Gerd oder der Otter Johannes zurückgebracht. Doch ist es wirklich ein Update, wenn Nintendo mit den erweiternden Inhalten lediglich bereits bekannte Figuren und Mechaniken einbaut?

In der Tat lässt sich die Frage stellen, ob die Entwickler absichtlich bekannte Inhalte wie das Tauchen oder die Kunstgalerie ausgelassen haben, nur um sie zu einem späteren Zeitpunkt als “neues Feature” vorzustellen. Oder hätten sie anderweitig nicht das Release-Fenster einhalten können? An dieser Stelle können wir natürlich nur spekulieren, auffällig ist es nichtsdestotrotz.

Zudem scheint Nintendo bis heute die Stimmen treuer Animal Crossing-Fans nicht wirklich ernst zu nehmen. Als bekanntes Beispiel dient hierbei die vielfach gewünschte Funktion, mehrere Items gleichzeitig herzustellen oder auch zu kaufen. Ein sehr kleines Update, was vielen Spielern eine Menge vergeudete Zeit ersparen würde.

Auch der Insel-Designer sorgt mit seiner teils unübersichtlichen Handhabung manchmal für Frust. Während Animal Crossing: New Horizons also mit seinen kontinuierlichen saisonalen und festlichen Updates immer wieder lockt, sorgt der Mangel an Komfort-Updates, die sich viele Spieler wünschen, an einigen Stellen für Unmut.

Mit Elementen wie dem Insel-Designer und den Bastelanleitungen bietet Nintendo ohne Frage starke neue Inhalte. Doch genau diese würden wir gerne auch bei den Updates sehen, anstatt Features vergangener Titel erneut vorgestellt zu bekommen. Bereits die Implementierung der erwähnten Komfort-Updates würde dafür sorgen, dass die wenigen Ruckler die ich im Laufe meiner Spielzeit hatte, auch noch verschwinden.

Mit über 200 Spielstunden, die ich bereits in meine Insel gesteckt habe, sind die erwähnten Mängel jedoch nichts anderes als Meckern auf höchstem Niveau. Visuell und spielerisch hat das Franchise mit dem neusten Ableger einen starken Schritt nach vorne gemacht und mich, ebenso wie damals als Kind, mit seinem Charme und dem friedlichen Leben in einer kleinen tierischen Gemeinschaft in den Bann gezogen.

Mit dem kommenden Winter-Update hat Animal Crossing: New Horizons bereits sein erstes Spieljahr auf dem Buckel. Momentan leisten die Updates gute Arbeit, um Spieler kontinuierlich bei Laune zu halten. Doch wie sieht es in den kommenden Jahren aus? Werden wir immer dieselben saisonalen Updates erhalten, oder plant Nintendo auch in den nächsten zwölf Monaten Erneuerungen? Da hilft wohl nur abwarten. Ich für meinen Teil freue mich bereits sehr auf die schneebedeckte Landschaft, die uns im Winter erwartet.

Animal Crossing: New Horizons ist eine klare Kaufempfehlung für alle, die nach einer ruhigen Spielerfahrung mit viel Charme und Herz suchen. Wer seine spielerische Motivation aus viel Action und vorgegebenen Regeln bezieht, der sollte von einem Kauf des Spiels absehen.

Der Test erscheint im Rahmen unsrer Themenwelt zur Nintendo Switch . Dort haben Artikel zur Switch (Testbericht) selbst, der Switch Lite (Testbericht) und dem Augmented-Reality Rennspiel Mario Kart Live (Testbericht) veröffentlicht.

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