Staubsauger-Roboter mit WLAN: Eufy Robovac 30C im Test

Staubsauger-Roboter mit WLAN: Eufy Robovac 30C im Test
Pro und Contra
  • großer Staubbehälter
  • gutes Kletterniveau
  • zuverlässige Hinderniserkennung
  • keine Kartendarstellung
  • 4.0

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Der Eufy Robovac 30C von Anker ist ein Staubsauger-Roboter für 269 Euro. Er hat WLAN und bietet eine starke Saugleistung von 1500 Pa an. Wie er sich im Haushalt schlägt, verrät der Test.

Der Robovac 30C ist ein kreisrunder Roboter mit einem Durchmesser von 32,5 cm. Er hat ein Gewicht von 2,7 kg. Damit ist er größer und schwerer als der Deebot Ozmo Slim 10 (Testbericht) von Ecovacs Robotics. Auch mit seiner Bauhöhe von 7,2 cm passt er nicht wirklich unter jedes Möbelstück, wie es der Deebot Ozmo Slim 10 mit seinen 5,7 cm als Paradebeispiel vormacht. Im Vergleich zum Kobold VR200 von Vorwerk (Testbericht) besitzt er keine D-Form, um bis in die Ecken zu fahren. Dafür hat er an beiden Seiten eine Bürste, die den Schmutz direkt vor dem Sauger kehren – noch effizienter.

Die Verarbeitung des Robovac 30C ist qualitativ gut. Das Gehäuse ist größtenteils aus Kunststoff hergestellt, dennoch ist die Ausführung hochwertig. Die Hochglanzoptik des Roboters fängt schnell Fingerabdrücke ein, ließ sich während des Auspackens feststellen. Mit der Stoßleiste berührt der Robovac 30C oft Hindernisse wie Möbel nur leicht. Kratzer am eigenen Gehäuse oder an den Möbeln verursacht er dadurch nicht.

Der Robovac 30C hat eine starke Saugleistung von bis zu 1500 Pa, der Ecovacs-Sauger kommt dagegen lediglich auf maximal 1000 Pa. Für den harten Boden ist das mehr als ausreichend: Groben als auch feinen Schmutz saugt er einwandfrei auf. Vor dem Saugschlitz sitzt eine Walzbürste mit elektrischem Antrieb. Ihre Borsten dringen tief in das Geflecht des Teppichs ein und holen den Schmutz raus. Im Test funktionierte das gut, auch wenn das Ergebnis mit einem herkömmlichen Bodenstaubsauger nicht zu vergleichen ist. Ein Nachteil der Walzbürste ist, dass sich lange Menschen- und Tierhaare in die spiralförmigen Lamellen verfangen. Von Zeit zu Zeit oder je nach Nutzung muss der Anwender die Walzbürste entnehmen und sie reinigen.

Die zwei Räder des Roboters sind groß und geriffelt. Sie fahren sowohl auf hartem Boden, als auch auf Teppich mit grober Struktur. Hier manövriert der Robovac 30C deutlich besser und leistungsfähiger, als der vergleichbare Deebot Ozmo Slim 10 von Ecovacs, der oft aus Erschöpfung stehen bleibt. Mit hohen Teppichkanten kommt der Eufy-Roboter ebenfalls gut klar: Das beworbene Kletterniveau von 1,6 cm meistert er tadellos. Dennoch kommt es oft vor, dass er die Schwelle eines Hindernisses nicht solche wahrnimmt. Dann schiebt er das Objekt durch die Gegend, oft passiert das bei Badematten oder Fußabtretern.

Der 2600 mAh große Akku im Robovac 30C soll offiziell eine Betriebszeit von bis zu 100 Minuten bieten. Im Test kommt der Roboter im Durchschnitt auf 93 Minuten und arbeitet eine Fläche von 75 qm in der Automatik ab. Die Ladezeit beträgt 5,5 h. Der Behälter des Staubsauger-Roboters ist mit 0,6 l verhältnismäßig groß. Sein Volumen ist doppelt so viel, wie das des Deebot Ozmo Slim 10. Beim Robovac 30C verzichtet der Hersteller auf einen HEPA-Schwebstofffilter und greift stattdessen auf die Alternative eines Feinstaubfilters zurück. Er soll ähnlich gut für Allergiker und Asthma-Patienten sein.

Im Test verhält sich der Robovac 30C ruhig: Er kommt auf einen Geräuschpegel von 57 dB bei einem Abstand von einem Meter. Unmittelbar am Gehäuse sind 62 dB messbar. Das ist immer noch leiser als beim Ecovacs-Roboter mit 68 dB. Öfter kommt es vor, dass das Robovac 30C am anderen Ende der Wohnung ist und man ihn gar nicht mehr hört. Der Blick in die App zeigt jedoch, dass er arbeitet und nicht stehen geblieben ist.

Der Robovac 30C hat eine Stoßleiste, Infrarotsensoren für die Hinderniserkennung und drei Fallsensoren. Er zählt zu den blinden Staubsauger-Robotern, denn er hat weder eine Kamera wie der Dyson 360 Eye (Testbericht) , noch einen rotierenden Kopf mit einem Laser drin. Deshalb fehlen ihm viele Funktionen, wie etwa eine Kartendarstellung oder der Fortsetzungsmodus, falls der Akkus leer geht. Der Roboter arbeitet nach dem Chaosprinzip: In der Automatik versucht er seine Bahnen zu ziehen und ändert seine Richtung, wenn ein Hindernis erscheint. Das klappt zu 95 Prozent gut, ist aber oft auch ineffizient; es kostet Zeit und Energie des Akkus. Weil der Robovac 30C seine Umgebung nicht sieht, kennt er auch keine verbotenen Zonen. Unter anderem ist eine selektive Zonenreinung in der App nicht möglich. Zum Beispiel, dass er nur die Küche, statt der gesamten Wohnung, reinigen soll. Man darf ihn aber in einem Bereich hinstellen und die Spot-Reinigung aktivieren.

Genau wie der Deebot Ozmo Slim 10, lässt sich auf der Robovac 30C auf unterschiedlichster Art und Weise bedienen. Eine Möglichkeit ist die Fernbedienung mit mitgelieferten Batterien. Mit der Fernbedienung manövriert der Nutzer seinen Roboter auch in eine bestimmte Richtung und aktiviert anschließend die Spot-Reinigung. Am einfachsten ist auch das Drücken des Startknopfs auf dem Roboter, sofort beginnt er dann mit der Reinigung.

Für die Betriebssysteme Android und Apple iOS gibt es auch eine kostenlose App zum Herunterladen. Sie verbindet den Roboter mit dem heimischen WLAN und koppelt ihn optional auch mit Amazon Alexa oder Google Home. So lässt er sich per Sprache steuern. Eine Sprachausgabe am Roboter fehlt allerdings. Die App ist übersichtlich und modern gestaltet. Sie verwaltet viele Geräte von Eufy und erfordert wegen der Nutzerfreigabe eine E-Mail mit Passwort. In der App stehen verschiedene Reinigungs-Modi und andere Funktionen zur Verfügung. Neben der Automatik gibt es eine Ecken- und Kanten-Reinigung. In der Applikation lassen sich auch Tage und Uhrzeiten für eine Routinen-Reinigung einplanen.

Im Gegensatz zum Deebot Ozmo Slim 10 kann der Robovac 30C nicht nass wischen. Dafür hat er aber eine Teppicherkennung. Drei Sensoren unter dem Roboter erkennen, dass sich das Gerät nicht auf hartem Boden, sondern auf Teppich befindet. Daraufhin fährt der Roboter kurzzeitig seine Leistung hoch und saugt intensiver seinen Untergrund. Die Technologie trägt den Namen Boost IQ, im Alltag erweist sie sich als praktisch.

An einem Staubsauger-Roboter fällt einiges an Wartung an, allerdings hängt es stark von der Nutzung ab. Der Anwender sollte nach Intervall die Walzbürste, die Seitenbürsten und den Filter reinigen. Das Positive an dieser Stelle: Alle Elemente lassen sich mit einem einfachen Handgriff ausbauen und mühelos säubern. Die Bürsten halten in der Regel 150 bis 175 Stunden aus, bis sie abgenutzt sind. Für wenig Geld gibt es Ersatzteile. Der Staubbehälter öffnet sich mit einem einzigen Klick und ist bereit für die Entleerung. Leider geben weder Roboter noch App einen Hinweis, wann der Behälter voll ist.

Der Lieferumfang des Robovac 30C ist umfangreich: Staubsauger, Ladestation, viele Ersatzteile und ein Universalwerkzeug zum Schneiden von Haaren sowie zum Reinigen der Borsten. Außerdem dabei sind zwei Magnetrollen zum Kleben mit einer jeweiligen Länge von 4 m. Darüber teilt der Anwender dem Roboter mit, dass er in bestimmte Zonen und Räumen nicht einfahren und dort säubern soll. Ideal ist beispielsweise fürs Kinderzimmer, wo viele kleine Spielzeuge auf dem Boden liegen.

Der Eufy Robovac 30C ist ein Staubsauger-Roboter mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Er hat eine starke Saugkraft und kommt mit unterschiedlichen Untergründen klar. Hervorzuheben ist seine niedrige Lautstärke, sein großes Behältnis sowie sein Kletterniveau für die Schwellenüberschreitung. Etwas schade, dass er keine Kartendarstellung hat, dadurch würde er nicht wirr durch die Gegend saugen, sondern systematisch reinigen. Angesichts des Preises von 269 Euro lassen sich diese Funktionen aber verkraften. Wer in seinem Wohnraum einen Mix aus Hartboden und Teppich hat, macht mit Anker Eufy Robovac 30C wenig falsch. Allzu groß darf die Fläche nicht sein, dafür ist der Roboter nicht wirklich ausgelegt. Wer zusätzlich noch eine Wischfunktion braucht, schaut sich besser den Deebot Ozmo Slim 10 von Ecovacs Robotics an.

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