Sportuhr Garmin Epix 2 im Test: Die Fenix 7 mit OLED

Garmin Epix
Pro und Contra
  • Tolles Display
  • sehr gute Software und App
  • umfangreiche Trainingsfunktionen
  • sinnvolle Touch-Integration
  • Preis
  • kurze Akkulaufzeit
  • 4.5

Teile diesen Beitrag

Beliebt auf TechStage

Smart, Unterputz, Mehrfach: Wo USB-Ports an Steckdosen sinnvoll sind

Smart, Unterputz, Mehrfach: Wo USB-Ports an Steckdosen sinnvoll sind

Funk-Rückfahrkameras mit Akku & Solar: Einparkhilfe für Auto einfach nachrüsten

Funk-Rückfahrkameras mit Akku & Solar: Einparkhilfe für Auto einfach nachrüsten

Das können Mähroboter ab 280 Euro: Die günstigsten Rasenroboter bis 900 m²

Das können Mähroboter ab 280 Euro: Die günstigsten Rasenroboter bis 900 m²

Mini-PCs mit Windows 11: Sparsame & kompakte Alternative zum Desktop-PC ab 119 €

Mini-PCs mit Windows 11: Sparsame & kompakte Alternative zum Desktop-PC ab 119 €

Die Epix 2 kombiniert das Innenleben der Fenix 7 mit dem OLED-Display der Venu 2. Wir testen die neue Sportuhr von Garmin und erklären, wann man sie kaufen sollte.

Ziemlich überraschend brachte Garmin neben der neuen Fenix 7 (Testbericht) die Epix 2 auf den Markt. Auf den ersten Blick scheint sie der Fenix zu gleichen – bis auf das Display. Denn wo sonst ein LCD zum Einsatz kommt, will die Epix 2 mit einem AMOLED-Bildschirm punkten. Im Inneren übernimmt sie viel Technik von der Fenix 7 – kein schlechter Zug, immerhin schnitt die neue Fenix in unserem Test sehr gut ab. Doch reicht ein neuer Bildschirm, um sich von dem Platzhirsch abzusetzen?

Moment, Epix 2, gab es da einen Vorgänger? Ja, im Jahre 2015 kam die erste Epix auf den Markt. Schon damals mit GPS und im Look einer Casio-Uhr mit farbigem LC-Display. Sprich, Garmin hat für die OLED-Variante der Fenix 7 einen ziemlich alten Markennamen abgestaubt.

Anders als bei der Fenix 7 gibt es die Epix 2 nur in einer Größe und dem Durchmesser von 47 mm. Neben der normalen Varianten mit Edelstahlgehäuse und Corning Gorilla Glass DX als Schutz für den AMOLED-Touchscreen gibt es eine Sapphire-Ausführung, die auf ein Titangehäuse und Saphirglas über dem Bildschirm setzt. Die Armbänder lassen sich wechseln, allerdings nur gegen Armbänder mit Garmin Quickfit-Technik und einer Breite von 22 mm.

Die Epix trägt auf, keine Frage. Sie ist massiver als die Garmin Venu 2 (Testbericht) oder die Garmin Fenix 7S. Sie ist zwar nicht auf den ersten Blick als Sportuhr erkennbar, aber schlicht ist etwas anders. Wie oben erwähnt besteht das Korpus und die Lünette aus Edelstahl oder Titan. Das Highlight ist aber das OLED-Touchdisplay mit 1,3 Zoll Durchmesser und einer Auflösung von 416 x 416 Pixel. Garmin hat mit der Venu-Serie bereits Erfahrung gesammelt und das merkt man hier. Der satte Kontrast vom schwarzen Hintergrund zu hellen Elementen des Display-Designs sieht einfach gut aus.

Bis auf den OLED-Bildschirm ist die Epix 2 technisch nahezu mit der Fenix 7 identisch. Es sind alle wichtigen Sensoren für Puls und Sauerstoffsättigung an Bord, dazu GPS, Glonass und Galileo. Bluetooth, WLAN und ANT+ sind ebenfalls mit im Gerät.

Die Edelstahl-Variante besitzt 16 GByte Speicher für Karten, Apps und Musik, die Saphir-Version kommt mit 32 GByte. Zusätzlich kann die Saphir-Edition die Mehrfrequenz-Positionsfindung nutzen, entsprechend ist die Positionsbestimmung insgesamt genauer.

Die Einrichtung und Verwaltung der Uhr geschieht am besten über die Garmin Connect App. Ja, es gibt zwar Garmin Express für Windows und Mac OS, im Alltag wird man die Uhr aber mit der App koppeln und über das Smartphone einrichten, verwalten und synchronisieren.

Garmin nutzt die gleiche Applikation für alle seine aktuellen Sportuhren. Der Setup-Vorgang ist angenehm kurz, setzt aber ein kostenloses Garmin-Nutzerkonto voraus. Zunächst werden Grunddaten wie Gewicht, Trageart, Uhrzeit oder tägliches Schrittziel definiert, falls vorhanden, wird ein Firmware-Update eingespielt. Danach kann man die Uhr verwenden und Dinge wie WLAN, Musikdienste oder Garmin Pay einrichten. Über Garmin Connect IQ kann man zusätzliche Uhr-Designs oder Anwendungen herunterladen und installieren. Alle Einstellungen der Epix kann man nachträglich anpassen, auch wenn sie teilweise etwas versteckt sind.

Die App macht einen sehr guten Job damit, die täglichen Aktivitätsdaten auf den ersten Blick überschaubar aufzubereiten. Gleichzeitig kann man Stunden damit verbringen, in die Details einzutauchen, Trainingspläne zu erstellen oder sich mit Freunden zu verbinden und virtuelle Wettkämpfe zu starten. Wie schon bei anderen Garmin-Modellen finden wir die App gelungen, vor allem, wenn man etwas Zeit damit verbringt.

Die Epix setzt bei der Bedienung auf eine Kombination aus Touchscreen und die fünf Tasten an der Lünette. Im Alltag nutzen wir eine Mischung aus beiden – Touch, um durch die Menüs zu wischen, ein Druck auf die Tasten der Lünette, um Optionen auszuwählen. Das funktioniert sehr gut. Während des Trainings schaltet sich der Touchscreen automatisch aus. Praktisch, denn Schweiß und Touch vertragen sich nicht. Zu meckern gibt es wenig, mit etwas Eingewöhnung ist man schnell auf der Uhr unterwegs – deutlich fixer als bei Sportuhren mit reiner Tastensteuerung.

Wie alle aktuellen Garmin-Uhren ist die Epix 2 ein vollwertiger Aktivitäts-Tracker. Schritte, Stockwerke, Kalorien oder Intensitätsmiunten, die Uhr zählt automatisch mit. Wie immer passt Garmin das Schrittziel automatisch an – das motiviert. Die Daten werden an die App übertragen und dort weiter aufbereitet. Zusammen mit den Informationen zum Schlaf wird damit etwa die Body Battery berechnet. Die soll den Nutzer auf einen Blick über den körperlichen Zustand informieren und zeigen, wie hoch die eigenen Energiereserven sind. Je länger man die Uhr nutzt, desto besser werden die Informationen.

Da in der Epix 2 eine komplette Fenix steckt, ist sie eine vollwertige Sportuhr. Sie ist voll mit den notwendigen Profilen um so ziemlich jede Sportart zu tracken. Laufen und Radfahren? Logisch. Skifaren und Golf? Klar. Radfahren in die Arbeit? Jupp. HIIT und Cardio natürlich ebenso. Dabei kann die Epix auch schnell wechselnden Puls problemlos aufzeichnen. Wer dennoch lieber mit einem Pulsgurt sportelt, der kann kabellose Sensoren per ANT+ oder Bluetooth koppeln.

Die Epix bringt die neue Stamina-Funktion mit auf die Uhr. Dieses Feature berechnet, wie viel Energiereserven man hat und wie sie sich aufs aktuelle Training verteilen. So sieht man auf einen Blick, ob man in der aktuellen Trainingsphase weiter angreifen oder es etwas lockerer angehen lassen sollte.

Gegenüber den anderen OLED-Uhren von Garmin, etwa der Venu 2 Plus (Testbericht) kann die Epix 2 Kartenmaterial lokal abspeichern. Über den auf der Uhr integrierten Kartenmanger lassen sich topografische Karten oder die Informationen von Golfplätzen oder Skigebieten auf die Uhr laden.

Die Karten lassen sich für die Navigation auf der Uhr verwenden, etwa um eine Rundstrecke von der aktuellen Position zu berechnen oder um Routen, etwa von Komoot, auf der Uhr anzuzeigen.

Die Epix 2 kann im Training ein Handy komplett ersetzen. Denn sie bringt einen integrierten Musikplayer mit, den man entweder über die PC-Applikation mit MP3s füttern kann oder der Musik von Diensten wie Spotify, Amazon Music oder Deezer auf die Uhr laden und dort offline speichern kann. Verbindet man noch Bluetooth-Sportkopfhörer (Vergleichstest) mit der Uhr, kann man über sie Musik hören, während man unterwegs ist. Dabei gibt es allerdings zwei Haken: Es gibt nur einen Speicher für Kartenmaterial und Musik. Und das Streamen per Bluetooth kostet zusätzlich Akku.

Dank des OLED-Bildschirms sehen eingehende Benachrichtigungen einfach nur gut aus. Egal ob E-Mail, SMS oder Messenger-Nachrichten, man kann auf einen Blick sehen, ob sich ein Griff zum Smartphone lohnt. Sind Benachrichtigungen zu nervig, kann man die Benachrichtigungen direkt auf der Uhr deaktivieren. Enorm praktisch.

Über Garmin Pay kann man die Uhr als Zahlungsmittel nutzen. Zumindest dann, wenn man bei einer der (wenigen) unterstützten Banken ist. Apple Pay und Google Pay sind deutlich kommunikativer, Garmin Pay darf hier noch aufholen.

Wenn die Epix eine Achillesferse hat, dann ist es die Akkulaufzeit. Wir haben die dauerhafte Messung von Puls und Sp02 aktiviert, dazu WLAN eingerichtet und Funktionen wie die Wetteranzeige. Sprich, alles, was man so von seiner Smartwatch erwartet. Die Epix hält damit knapp 3 bis 4 Tage durch. Ja, man kann die Laufzeit durch den Sparmodus noch verlängern, dann verliert man aber beispielsweise die Messung zum Pulsoxiometer. Die Fenix 7S hielt mit den gleichen Einstellungen knapp eine Woche durch. Kurz: Wer alle Funktionen der Uhr ausnutzt und regelmäßig trainieren geht, der muss sie wahrscheinlich alle zwei bis drei Tage anstecken.

Die Garmin Epix 2 ist kein Schnäppchen, die unverbindliche Preisempfehlung liegt zwischen 899 Euro und 1099 Euro. Der Straßenpreis liegt vor allem für die Variante mit Edelstahl deutlich darunter.

Die größte Konkurrenz für die Epix 2 heißt, wenig überraschend, Garmin Fenix 7 (Testbericht). Denn bis auf den OLED-Bildschirm sind die Sportuhren baugleich – wenn auch die Epix offenbar etwas mehr Strom benötigt. Wir könnten uns vorstellen, dass Garmin die Epix-Serie vorwiegend deswegen wiederbelebt hat, um nicht noch ein Fenix-7-Modell am Markt zu haben. Schließlich gibt es davon drei Größen, mit mehreren Ausführungen und mit oder ohne Solarfunktion. So ist, zumindest aus Garmin-Sicht, klar: Wer eine High-End-Sportuhr mit OLED möchte, der greift zur Epix, alle anderen können aus der Fenix-Serie wählen (oder einem anderen Sportuhrenhersteller, denn die gibt es auch noch).

Die Epix schlägt sich wenig überraschend hervorragend. Einzig die vergleichsweise kurze Akkulaufzeit verwundert. Wir haben das bereits bei der Garmin Venu 2 Plus (Testbericht) gesehen, auch die kommt mit OLED und schwachem Akku. Klar kann man den Energiesparmodus aktivieren, aber dann gehen eben praktische Funktionen flöten. Oder anders gesagt: Ich zahl für alle Features, ich nutze alle Features.

OLED ist bei den Sportuhren noch immer ein Alleinstellungsmerkmal. Neben der Garmin Venu und dem Garmin D2 Air (einer Smartwatch für Piloten) hat nur der Hersteller Denver solche Bildschirme – wobei dessen Sportuhren auch deutlich günstiger sind. Wer weniger Geld ausgeben, aber die sehr gute Garmin-App verwenden möchte, dem empfehlen wir eine Venu 2 (Testbericht). Sie kostet deutlich weniger, man muss aber auf die Karten und das Stamina-Feature verzichten. Die Akkulaufzeit ist ähnlich.

Weitere Alternativen zeigen wir in unserer Themenwelt Sportuhren. Dort haben wir neben der Bestenliste: Die Top 10 der Sportuhren auch Einzeltest zu Konkurrenten veröffentlicht, etwa der günstigen Amazfit T-Rex Pro (Testbericht), der Suunto 9 Baro (Testbericht) oder der Polar Vantage V2 (Testbericht).

Tags:

Affiliate-Information

- Bei den mit gekennzeichneten Links handelt es sich um Provisions-Links (Affiliate-Links). Erfolgt über einen solchen Link eine Bestellung, erhält TechStage eine Provision. Für den Käufer entstehen dadurch keine Mehrkosten.