Sportliche Mini-Drohne im Test: Navigator U31W von UdiRC

Sportliche Mini-Drohne im Test: Navigator U31W von UdiRC
Pro und Contra
  • gute Verarbeitung
  • kraftvolle Motoren
  • präzise Steuerung
  • schlechtes Live-Bild
  • schlechte Video- und Foto-Qualität
  • hoher Preis
  • 3.0

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Die Ausstattung des Multicopters mit 7,4-Volt-Akku, 720p Videokamera und Virtual-Reality-Mode klingt vielversprechend. Wir haben die Navigator U31W getestet und verraten, wo ihre Stärken und Schwächen liegen.

Die Verarbeitung der Navigator U31W macht einen sehr guten Eindruck. Die Haptik und die Spaltmaße sind besser als bei den meisten Billig-Drohnen. Zum Lieferumfang gehören der Multicopter samt Hardcase-Akku, ein Handsender, ein USB-Akkulader, ein Satz Ersatzpropeller, das passende Werkzeug und ein Micro-SD-Karten-Lesegerät inklusive 4-GByte-Speicherkarte.

Die vier Bürstenmotoren und die Propeller sind durch zwei Kunststoff-Bügel vor Beschädigungen geschützt. Zur besseren Orientierung sind rote (hinten) und grüne (vorne) LEDs verbaut. Der Akkuschacht ist auf der Rückseite untergebracht. Auf der Unterseite sitzt der Speicherkarten-Einschub für MicroSD-Karten. Der On-Off-Taster auf der Oberseite ist erst auf den zweiten Blick zu erkennen.

Das Design des Handsenders erinnert wohl nicht ganz zufällig an die älteren Controller des Herstellers DJI. Die schwarze Kunststoff-Fernsteuerung ist deutlich größer als die anderer Spielzeug-Multicopter. Vor allem Piloten mit großen Händen profitieren davon. Neben den Steuerknüppeln zur Steuerung von Höhe und Richtung sind insgesamt vier Bedientaster und der Power-Button verbaut.

Auf der Oberseite befindet sich eine Smartphone-Halterung. Diese ist bei unserem Handsender allerdings bereits ab Werk kaputt. Das Smartphone wird zwar vernünftig gehalten, aber die Halterung selbst kippt immer wieder nach hinten. Nach Rücksprache mit dem Händler scheint es sich dabei um einen Defekt in der Arretierung und somit um einen Garantiefall zu handeln.

Abgesehen von der klapprigen Halterung ist die Verarbeitung des Senders vorbildlich.

Die verbauten Mini-Motoren sehen zwar aus wie die des Eachine 013 (Testbericht) oder des Inductrix FPV (Testbericht) , allerdings haben sie deutlich mehr Power. Das liegt am verwendeten 7,4-Volt-Akku (2s, zwei Lipo-Zellen parallel). Die meisten anderen Mini-Drohnen nutzen schwächere 3,7-Volt-Akkus (1s, eine Lipo-Zelle). Im Testfeld hat bei den Bürstenmotoren nur der deutlich größere Hubsan H507A X4 (Testbericht) ähnliche Kraftreserven. Der große Nachteil der Bürstenmotoren ist aber der Verschleiß: Bürstenlose Motoren haben dieses Problem nicht. Ersatzmotoren gibt es zwar theoretisch auch für die Navigator U31W, aktuell haben wir aber keine Angebote im deutschsprachigen Raum gefunden. Ein Satz bestehend aus einem links- und einem rechtsdrehenden Motor kostet etwa 12 Euro.

Für Videoaufnahmen steht eine WLAN-Kamera mit 720p und einem Blickwinkel von 120 Grad zur Verfügung. Die maximale Reichweite der Live-Bild-Übertragung liegt bei 30 bis 40 Metern. Die Smartphone-App zur Überprüfung des Live-Bildes und zum Auslösen der Kamera ist unkompliziert und ähnelt der Software anderer Spielzeug-Drohnen. Wer möchte, kann sein Smartphone auch in eine VR-Brille stecken und damit den Flug aus Sicht des Multicopters steuern. Warum das in der Praxis schwierig ist, erklären wir im Abschnitt Bildqualität.

Sehr praktisch finden wir die akustische und optische Warnung bei niedriger Akkukapazität und bei schwachem Funksignal. Gerade bei Einsteiger-Modellen fehlt diese Funktion meistens.

Da die Navigator U31W weder GPS-Empfänger, noch optische Sensoren verbaut hat, gibt es letztlich nur den stabilisierten Flugmodus mit Höhe-Halten-Funktion. Das bedeutet, dass der Pilot ständig gegensteuern muss, damit die Drohne nicht vom Wind davongetrieben wird.

Per Knopfdruck kann der Pilot den sogenannten Headless-Modus starten. Bei Aktivierung sorgt er dafür, dass sich die Drohne unabhängig von ihrer Lage zum Piloten immer gleich verhält. Dieses Feature ist gerade für Einsteiger und zum Filmen sehr interessant.

Per App besteht die Möglichkeit, eine Flugroute mit dem Finger zu zeichnen und so die Drohne zu steuern. In der Praxis hat dies allerdings nicht so richtig funktioniert. Zwar führt die Drohne Bewegungen aus, besonders exakt klappt das allerdings nicht. Wir empfehlen, dieses Feature nur dann zu testen, wenn wirklich ausreichend Platz zur Verfügung steht – und nicht zu viel zu erwarten.

Der Navigator U31W reagiert sehr präzise und zuverlässig auf Steuerbefehle. Selbst bei leichtem Wind ist das Manövrieren unproblematisch. Durch den kraftvollen Antrieb haben auch geübte Piloten Spaß mit der Mini-Drohne. Das Flugverhalten ist mit dem des Inductrix FPV (Testbericht) vergleichbar. Einer per WLAN gesteuerten Drohne, wie der DJI Tello (Testbericht) , ist der per 2,4-GHz-gesteuerte Multicopter in Sachen Ansprechverhalten haushoch überlegen.

Die Empfindlichkeit der Steuerung ist in drei Stufen unterteilt. Während sich die Drohne im Modus Low sehr träge verhält, sind die Einstellungen Medium und High deutlich anspruchsvoller und gleichzeitig spaßiger. Bei schnellen Manövern ist es gut, dass die Propeller geschützt sind, da der Bremsweg für Anfänger schwierig einzuschätzen ist.

Die Flugzeit liegt im Test zwischen sechs und sieben Minuten. Für einen derart flotten Multicopter ist das ein guter Wert. Das Laden des Akkus dauert etwa eine dreiviertel Stunde. Die Reichweite der 2,4GHz-Steuerung ist mit 50 Metern ausreichend für Flüge in Hallen oder Gärten.

Die Übertragung des Live-Bildes auf das Smartphone klappt, kann aber nicht überzeugen. Selbst bei niedriger Übertragungsqualität sind eine deutliche Latenz und zahlreiche Ruckler zu erkennen. Selbst bei geringer Übertragungsqualität ist es praktisch unmöglich, per FPV-Bild zu steuern, ohne ständig zu kollidieren und abzustürzen. Der VR-Modus ist zwar eine gute Idee, in der Praxis aber unbrauchbar.

Die Qualität der auf Speicherkarte aufgenommenen Videos und Fotos ist ebenfalls enttäuschend. Zwar sind hier keinerlei Störungen aufgrund des WLAN-Signals erkennbar, schön ist das Ergebnis trotzdem nicht. Das Videobild ist aufgrund des fehlenden Gimbals nicht nur sehr unruhig, es sieht außerdem matschig aus und läuft zudem nicht flüssig. Die Fotos sehen ebenfalls pixelig und unscharf aus und können bei weitem nicht mit der Qualität einer DJI Tello (Testbericht) mithalten. Selbst deutlich günstigere Modelle, wie die S9W Drohne (Testbericht) , haben in den Tests vergleichbare Ergebnisse erzielt.

Neben Akkus und Propellern sind auch die Motoren als Ersatzteil erhältlich. Beim Kauf der Motoren ist es extrem wichtig, darauf zu achten, dass diese auch tatsächlich für den Betrieb mit 7,4 Volt geeignet sind. Derzeit sind die Ersatzmotoren aber bei keinem deutschen Händler gelistet.

Wer genau hinsieht, merkt, dass der U31W unter verschiedenen Bezeichnungen verkauft wird.

Der Navigator U31W ist ein cooler Mini-Multicopter mit ordentlich Power. Flugspaß ist garantiert, zumindest, solange man nur auf Sicht fliegt. Zum FPV-Fliegen eignet sich das Modell nur sehr eingeschränkt, da die Bild- und Übertragungsqualität schlicht zu schlecht ist.

Als Foto- oder Video-Drohne ist die Navigator U31W ebenfalls ungeeignet. Die Qualität der Aufnahmen bleibt weit hinter den Erwartungen zurück und eignet sich noch nicht mal zur Nutzung in sozialen Netzwerken.

Wer hauptsächlich Fliegen möchte und auf Bildmaterial verzichten kann, der bekommt einen ordentlichen Multicopter. Allerdings dann zu einem zu hohen Preis. Wer auch mit einer kleineren Fernsteuerung zurecht kommt, sollte sich alternativ die Modelle S9W (Testbericht) und Revell Spot VR (Testbericht) ansehen. Wer ganz auf die Kamera verzichten kann, kann einen Blick auf den Starwars-Multicopter von Propel (Testbericht) werfen.

Wer einen Multicopter zum Einstieg in die Welt des FPV-Fliegens sucht, sollte sich den Blade Inductrix FPV (Testbericht) oder den Eachine 013 (Testbericht) ansehen. Geht es primär darum, Fotos aus der Höhe zu machen, ohne viel Geld auf den Tisch zu legen, ist die DJI Tello (Testbericht) die beste Lösung. Wer bewegte Luftaufnahmen will, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen und sich eine DJI Spark (Testbericht) oder DJI Mavic (Kaufberatung) zulegen.

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