Als Nachfolgerin der nuPro AS-250 ordnet sich die vierte aktuelle Nubert-Soundbar zwischen der nuBox AS-225 und der großen nuPro AS-3500 ein. Als voll aktives All-in-one-Soundsystem nimmt der Lautsprecher Verbindung mit dem Fernseher, Satelliten-Receiver, Blu-ray-Player oder Smartphone auf. Reicht die Soundbar-Mittelklasse von Nubert aber auch aus, um eine erstklassige Akustik zu genießen?
TechStage testet die Nubert Nuboxx AS-425 max im Rahmen der Themenwelt Soundbars. Neben Einzeltests haben wir dort Hintergrundartikel veröffentlicht, etwa den Grundlagenartikel Soundbars: Fetter Klang für flache TVs.
Design und Verarbeitung
Schwarz/Graphit und Weiß/Eisgrau sind die beiden Farbkombinationen, in denen die Nubert-Soundbar zu haben ist. Ihr Gewicht von 15,2 Kilo ist ein erstes Indiz dafür, dass der Hersteller auf ein hochwertiges Innenleben mit vernünftigen Komponenten setzt. Mit 86 x 34 x 12,9 Zentimeter ist die Nuboxx AS-425 max ein ausgewachsener Schallwandler, der Flachbildfernseher mit einem Maximalgewicht von 50 Kilogramm trägt. Das massive und verwindungssteife Gehäuse besteht aus 19 Millimeter starken mitteldichten Faserplatten. Während der Korpus mit einer Dekorfolie überzogen ist, wurde die Schallwand seidenmatt lackiert. Die Frontabdeckung aus grauem Akustikstoff hält magnetisch. Insgesamt ist die Soundbar ordentlich verarbeitet. Wer auf mehr Schick steht und sich beispielsweise gebrochene Kanten wünscht, muss preislich in ein höheres Regal greifen.
Technische Daten
Nubert hat die Nuboxx AS-425 max als vollaktive Zwei-Wege-Soundbar mit einer aktiven Weiche sowie insgesamt vier Digitalverstärkern mit jeweils 40 Watt Dauerleistung konzipiert. Der Lautsprecher arbeitet als Stereosystem mit einem linken und einem rechten Kanal. Über die integrierte Wide-Schaltung lässt sich die Klangbühne erweitern.
Für den Hochtonbereich zeichnen zwei Seidengewebekalotten mit 25 Millimetern Durchmesser verantwortlich, für die Bässe und die mittleren Frequenzen kommen zwei 118-Millimeter-Langhub-Chassis zum Einsatz.
Anschlüsse und Ausstattung
Als Anschlüsse stellt die Soundbar einen HDMI-Port mit eARC-Standard, einen optisch-digitalen sowie einen analogen Cincheingang und einen Subwoofer-Ausgang bereit. Die Übergabefrequenz liegt bei 80 Hertz. Smartphones und Tablets lassen sich zur drahtlosen Musikwiedergabe per Bluetooth koppeln.
Die Nuboxx AS-425 max gibt nicht nur Ton im PCM-Format wieder, sondern dekodiert auch Dolby-Digital- (AC3) sowie DTS Digital Surround. Dolby Atmos gehört nicht zum Portfolio. Beim Streamen unterstützt der Klangriegel aptX HD (Android) und AAC (iOS) für hochauslösende Musikwiedergabe.
Auf ein Display verzichtet die Nuboxx AS-425 max, Nubert vertraut vielmehr auf ein Bedienkonzept mit farbigen LEDs an der Gerätefront. Eine Fernbedienung wird mitgeliefert.
Einrichtung und Bedienung
Eine Installation bzw. Einrichtung der Nubert-Soundbar ist nicht erforderlich. Idealerweise wird diese per HDMI-Kabel an den Flat-TV angeschlossen, hier muss man lediglich noch die externe Tonausgabe bzw. HDMI ARC aktivieren, fertig!
Die mitgelieferte Fernbedienung ist etwas größer als ein Signalgeber im klassischen Scheckkarten-Format. Ihre hochwertige Oberfläche besteht aus Metall, die insgesamt 17 Tasten verfügen über einen sauberen Druckpunkt. Lautstärke, Wahl der Quelle und Anpassungen des Klangs lassen sich direkt über die Fernbedienung vornehmen. Persönliche Soundeinstellungen können über drei Speichertasten abgelegt und jederzeit wieder aufgerufen werden. Das ist praktisch!
An der Soundbar selbst befindet sich ein multifunktionaler Drehregler, der leider nicht sonderlich stramm sitzt und sich zu schwammig anfühlt. Über ihn verändert man neben der Lautstärke auch die Quelle sowie die Bass- und Klangregelung. Mit der Häufigkeit, mit der man auf den Regler drückt, entscheidet man über das jeweilige Menü. Die einzelnen Zuspiel-Optionen sind aufgedruckt, zudem leuchten LEDs in der passenden Farbe, bei Bluetooth beispielsweise blau oder rot, wenn der optische Digitaleingang belegt ist.
Je nach Farbe des LED-Rings kann man Rückschlüsse auf das aktuelle Audiosignal ziehen: PCM leuchtet weiß, Dolby Digital rosa, und für DTS hat Nubert orange reserviert. Als Besitzer der Nuboxx AS-425 max muss man sich jedoch noch mehr Farben merken. Erstrahlen die um den Drehregler angeordneten LEDs in grün, so befindet man sich im Setup für die Bassintensität, bei blauen LEDs kann man den Mittel- und Hochtonbereich modifizieren. Und je nachdem, welche LEDs leuchten, erkennt man, ob die Hörerweiterung aktiviert ist bzw. ob die Klangbühne eher dezent oder stark wächst.
Auch für die Fokussierung auf die Sprachwiedergabe hat der Hersteller eine spezielle LED-Konfiguration hinterlegt. Für unseren Geschmack ist das etwas zu viel LED-Spektakel, ein klassisches Display wäre deutlich aussagekräftiger. Positiv anzumerken ist, dass die LEDs auch durch die aufgesetzte Stoffblende problemlos zu erkennen sind.
Zur Ausstattung der Soundbar gehört eine Standby-Automatik – liegt für 20 Minuten kein Signal an, schaltet sich der Lautsprecher eigenständig aus.
Nubert Nuboxx AS-425 max: - Bilderstrecke
Nubert Nuboxx AS-425 max: - Bilderstrecke
Klangeigenschaften
Wir testen die Soundperformance der Nuboxx AS-425 max sowohl im TV-Betrieb über HDMI als auch via Bluetooth-Streaming. Was in beiden Fällen sofort auffällt: Die Nubert-Soundbar strotzt nur so vor Spielfreude, intoniert ungemein leicht und unangestrengt. Bei „Hero“ von Family of the Year gefallen uns ihre Dynamik und die Lebendigkeit der Inszenierung. Die Saitenanschläge der Gitarre sind sehr plastisch, Stimmen wunderbar warm und perfekt zu verstehen. Die feine Auflösung des Schallwandlers spürt man auch bei „Calm After The Storm“ von The Common Linnets. Hier deutet die AS-425 max an, dass sie sich nicht nur im Tieftonkeller wohlfühlt, sondern vor allem mit glasklaren Höhen punkten kann. „Another One Bites The Dust“ von Queen untermauert, dass die Nubert-Bässe knackig-trocken ohne Nachhall zum Leben erweckt werden – zwar nicht mit furchteinflösender Wucht, aber mit dem Temperament, das absolut familien- und damit wohnzimmertauglich ist.
Auch wer auf Klassik steht, hat mit der Nuboxx seine Freude. In konzertanten Darbietungen trennt die Soundbar einzelne Instrumente messerscharf und bleibt in hektischeren Sequenzen absolut souverän. Die Streicher in Mozarts Symphony No. 40 gehen mühelos jedes Tempo mit, ohne unpräzise oder gar verzerrt zu klingen. Bei Nachrichten oder Talkshows sollte man mal die Funktion „Voice+“ aktivieren: Stimmen werden jetzt noch stärker betont und hervorgehoben.
Absolut empfehlenswert ist die „Hörizonterweiterung“: In der intensivsten Stufe hat man das Gefühl, Nubert zieht links und rechts der Soundbar virtuelle Schallschutzwände hoch. Die akustische Bühne ist jetzt deutlich breiter, der Raum wird klanglich geflutet, auch bei seitlicher Sitzposition umhüllt die AS-425 max ihre Zuhörer. Chapeau, so erobert Nubert nicht nur die Ohren, sondern auch die Herzen seiner Kunden.
Preis
Die Nuboxx AS-425 max kostet 698 Euro. Da Nubert sämtliche Produkte nur im Direktvertrieb verkauft, kann man sich die Mühe sparen, im Internet nach einem Schnäppchen der Zwei-Wege-Aktivsoundbar zu suchen. Die 698 Euro sind damit weitgehend in Stein gemeißelt. Allerdings bietet Nubert immer wieder mal Rabatt-Aktionen an.
Fazit
Nuberts Nuboxx AS-425 max hebt den TV-Sound auf ein anderes Niveau! Volumen, Räumlichkeit, Bässe, Dynamik und Klarheit begeistern, so läuft jeder Flachbildfernseher akustisch zur Höchstform auf. Auch wenn das Bedienkonzept nicht optimal ist: egal! Die tonale Brillanz des Lautsprechers lässt dieses kleine Defizit verschmerzen.
Weitere Tests, etwa zur Sonos Beam (Testbericht), zur Sony Soundbar HT-G700 (Testbericht), zur LG-Mini-Soundbar DQP5W mit Funk-Subwoofer (Testbericht) oder zur Bose Soundbar 500 (Testbericht) haben wir in der Themenwelt Soundbars veröffentlicht.