Sony Xperia 5 III im Test: Handliches Top-Smartphone mit Zeiss-Kamera

Sony Xperia 5 III
Pro und Contra
  • hervorragende Leistung
  • wasserdicht nach IP68
  • professionelle Kamera 
  • teuer
  • kein kabelloses Laden
  • mäßig helles Display 
  • 4.0

Teile diesen Beitrag

Beliebt auf TechStage

Balkonkraftwerke ab 500 Euro: Kaufen, einstecken und sofort sparen

Balkonkraftwerke ab 500 Euro: Kaufen, einstecken und sofort sparen

Smart, Unterputz, Mehrfach: Wo USB-Ports an Steckdosen sinnvoll sind

Smart, Unterputz, Mehrfach: Wo USB-Ports an Steckdosen sinnvoll sind

Funk-Rückfahrkameras mit Akku & Solar: Einparkhilfe für Auto einfach nachrüsten

Funk-Rückfahrkameras mit Akku & Solar: Einparkhilfe für Auto einfach nachrüsten

Das können Mähroboter ab 280 Euro: Die günstigsten Rasenroboter bis 900 m²

Das können Mähroboter ab 280 Euro: Die günstigsten Rasenroboter bis 900 m²

Mit dem Xperia 5 III komplettiert Sony die dritte Generation der Xperia-Reihe. Wie viel Flaggschiff in dem kompakten Smartphone steckt, zeigt unser Test.

Das Sony Xperia 5 III nimmt im Sortiment des japanischen Herstellers den Platz zwischen dem Top-Modell Sony Xperia 1 III (Testbericht) und dem Mittelklasse-Smartphone Sony Xperia 10 III (Testbericht) ein. Was die Ausstattung angeht, handelt es sich beim neuen 5er-Modell um ein potenzielles High-End-Smartphone, das dem Xperia 1 III nähersteht als dem 10 III. Das zeigt auch der Preis, der an der 1000-Euro-Marke kratzt. Ob sich das viele Geld für das neue Xperia 5 III lohnt, zeig unser Test.

Sony bleibt sich beim Design seiner Modelle treu – das Xperia 5 III ähnelt doch stark dem Vorgänger Sony Xperia 5 II (Testbericht) und den übrigen Smartphones der Baureihe. Das dürfte speziell Nostalgiker und eingefleischte Fans der Marke erfreuen. Immerhin bekommen sie optisch das, was sie kennen. Ob das nun zeitlos oder eher langweilig ist, bleibt Geschmacksache. Das 5er-Modell der dritten Generation bietet erneut ein längliches und schmales Gehäuse im 21:9-Format. Dadurch ist das Gerät ziemlich schmal und handlich.

Wie schon die früheren Smartphones der Xperia-Reihe setzt das neue 5er-Modell auf einen Rahmen aus Metall und eine Rückseite aus Glas. Es entspricht mit dem schmalen und lang gezogenem 6,1-Zoll-Bildschirm in seinen Abmessungen von 157 x 68 x 8 Millimeter weitgehend dem Vorgänger. Das Xperia 5 III fällt damit kompakt aus und ist etwas größer als das 10 III, aber deutlich kleiner als das 1 III. Es wiegt mit 170 Gramm in etwa gleich viel wie das 10 III und liegt 15 Gramm unter dem Top-Modell 1 III.

Das Xperia 5 III kommt in der gewohnt hochwertigen Verbreitung von Sony daher. Neben dem Power-Button mit integriertem Fingerabdrucksensor hat das Smartphone auf der rechten Seite eine Lautstärkewippe, einen Knopf für den Google Assistant sowie eine spezielle zweistufige Taste zum Starten und Auslösen der Kamera. Dieses Feature gefällt uns besonders gut, denn Fotografieren über einen Button im Display kann nervig sein – wir haben schon einige gute Gelegenheiten für Schnappschüsse dadurch verpasst.

Spaltmaße finden sich praktisch keine bei dem Gerät, der Druckpunkt der Knöpfe ist solide. Das Gehäuse ist wie der Vorgänger auch nach IP68 gegen Wasser und Staub geschützt. Hierzu hat es Sony für eine halbe Stunde in 1,5 Meter Tiefe in Süßwasser gelegt.

Wie schon beim Vorgängermodell setzt Sony beim Xperia 5 III ein HDR-fähiges OLED-Display mit einer Auflösung von 2520 x 1080 Pixel und Bildwiederholfrequenz von 120 Hz sowie Abtastrate von 240 Hz ein. Für den Schutz des Displays vor Kratzern und Brüchen sorgt Gorilla Glas 6. Die Auflösung ermöglicht eine hohe Pixeldichte von 450 PPI (Pixel pro Zoll). Das reicht zwar nicht an die brutale 4K-Auflösung des Sony Xperia 1 III (Testbericht) heran, ist aber dennoch ein starker Wert, bei dem einzelne Pixel nciht sichtbar sind.

Etwas ungewohnt ist das längliche Format von 21:9. Das sorgt bei 16:9-Videos für einen schwarzen Balken links und rechts. Dafür bekommt man mehr Fläche bei Spielen oder Filmen im Superbreitbildformat Cinemascope. Ob man sich aber ernsthaft einen ganzen Kinofilm auf 6,1 Zoll anschauen will, ist eine andere Frage. Sony scheint das zu denken, denn unter anderem verzichtet der HErsteller auf eine Tropfen- oder Punchhole-Notch, damit die bei Games oder eben Filmen nicht stören kann. Das hat im Gegenzug über und unterhalb des Displays für heutige Verhältnisse breite schwarze Ränder zur Folge.

Die maximale Helligkeit beträgt im manuellen Modus 330 cd/m². Bei direkter Sonneneinstrahlung schnellt die Helligkeit kurzzeitig im Automatikmodus auf nahezu das Doppelte hoch. Das ist für ein OLED-Display ein guter Wert – preiswertere Smartphones wie das Samsung Galaxy A52 (Testbericht) oder Xiaomi Redmi Note 10S (Testbericht) erreichen im manuellen Modus aber sogar mehr als 400 cd/m².

Das OLED-Display sorgt für hervorragende Schwarzwerte und ausgeprägte Kontraste sowie eine gute Blickwinkelstabilität ist aus allen Winkeln. Die Farbgebung ist sehr natürlich und dennoch äußerst kraftvoll. Die hohe Bildwiederholfrequenz von 120 Hz müssen Nutzer erst manuell aktivieren. Diese sorgt dann für eine geschmeidige Wiedergabe von Inhalten.

Die optional zuschaltbare dynamische Vibration soll das Medienerlebnis erweitern – bei der Wiedergabe von Videos oder Musik vibriert das Handy dann automatisch – gewissermaßen als Ersatz für den Bass. Früher gab es das fürs Auto und nannte sich Shaker - wirklich etwas abgewinnen konnten wir diesem Feature schon damals nicht.

Sony setzt bei der Kamera des Xperia 5 III auf eine Kooperation mit Zeiss und drei Linsen sowie optische Bildstabilisierung. Die Knipse nutzt die spezielle Zeiss-T*-Beschichtung, die Reflexionen minimieren und Kontraste erhöhen soll. Die Hauptkamera bietet 12 Megapixel mit einer f/1.7-Blende, das zweite 12-Megapixel-Objektiv mit f/2.2-Blende dient für Ultraweitwinkelaufnahmen. Bei der dritten Linse mit 12 Megapixel handelt es sich um ein Teleobjektiv, das einen optischen Zoom mit dem maximalen Faktor 4,4 bietet. Die Kamera nutzt bis zu vier verschiedene Brennweiten, was dem Nutzer einige Möglichkeiten an die Hand gibt.

Das Xperia 5 III liefert gelungene und scharfe Aufnahmen mit ausgeprägten Kontrasten. Das Bildrauschen ist sehr zurückhaltend, die Farben wirken jedoch zuweilen etwas blass. Erfreulich ist beim Ultraweitwinkelobjektiv, dass die Ränder nicht verzerren und es auch keinen spürbaren Qualitätsnachteil gibt gegenüber der Hauptkamera. Hier macht sich die gleiche Megapixel-Zahl für alle drei Objektive positiv bemerkbar. Besonders angetan hat es uns der optische Zoom – Aufnahmen in vierfacher Vergrößerung wirken damit sehr natürlich und verlieren nicht an Bilddetails. Bei Dunkelheit lässt besonders das Teleobjektiv nach, es kommt dann verstärkt zu Bildrauschen. Das ist aber bei nahezu allen Smartphones mit TEleobjektiv so, da die meist die schlechteste Blendenzahl bieten. Der optische Bildstabilisator fällt bei Videoaufnahmen sehr positiv auf. In Bewegung wirken die Videoclips dank zusätzlicher elektronischer Stabilisierung kaum verwackelt – bis zu 2160p sind bei maximal 120 fps möglich.

Wir haben für die Fotos ausschließlich den Basic-Modus genutzt, hier regelt die Kamera-App alles von allein und man drückt entweder auf den Kamera-Knopf auf dem Display oder den zweistufigen physischen Button. Halb durchgedrückt fokussiert das Modell, ganz durchgedrückt folgt die Aufnahme. Wer ein Gefühl haben will, wie bei einer Kamera von Sony, nutzt die weiteren Modi: Bei „Automatik“ übernimmt die Kamera weiterhin alle nötigen Erstellungen. Zum Auslösen muss jetzt aber der physischen Auslöseknopf an der Seite gedrückt werden. Bei der Programm-Automatik kann der Nutzer weitere Einstellungen vornehmen, während das Handy die Verschlusszeit automatisch regelt. In weitergehenden Modi kann der Nutzer auch die Belichtung oder die Verschlusszeit verändern.

Insgesamt überzeugt das Kamera-System mit Bildstabilisator und optischen Zoom, das eine Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten für erfahrene Fotografen bietet. Die Bildqualität reicht allerdings nicht ganz an das Sony Xperia 1 III (Testbericht) sowie das Samsung Galaxy S21 Ultra (Testbericht) oder das Xiaomi Mi 11 Ultra (Testbericht) heran.

Die vordere Kamera nutzt eine 8-Megapixel-Linse mit F/2.0-Blende. Diese erlaubt Selfies in ansprechender, wenn auch nicht überragender Qualität und Videoaufnahmen mit bis mit 1080p bis 30 fps. Für einen Videochat ist das mehr als ausreichend.

In Sachen Performance bietet das Xperia 5 III das Maximum, das Android-Smartphones derzeit hergeben: Qualcomm SM8350 Snapdragon 888 mit Adreno 660. Die achtkernige CPU sorgte im Benchmark-Test Works 3.0 von PCmark für stolze 11650 Punkte. Beim Wildlife-Test von 3Dmark erreichten wir 5900 Punkte – ein Spitzenwert.

Damit gehört das Sony-Modell zu den schnellsten Android-Geräten auf dem Markt, auch wenn das Samsung Galaxy S21 Ultra (Testbericht) oder Xiaomi Mi 11 Ultra (Testbericht) sowie im Besonderen das Gaming-Smartphone Asus ROG Phone 5 (Testbericht) noch schneller sind. In Verbindung mit 8 GByte RAM läuft das System sehr flüssig, Apps starten blitzschnell. Spiele wie Asphalt 9 Legends laufen selbst bei höheren Grafikdetails absolut flüssig und schonen das Nervenkostüm von Spielern mit kurzen Ladezeiten.

Der interne Speicher beträgt 128 GByte und nutzt USF-Technik für schnelle Transferraten, per Micro-SD-Karte erweitert man die Speicherkapazität auf bis zu 1 TByte. Gut gefallen hat uns zudem der Schacht für die SIM- und Micro-SD-Karte auf der linken Seite. Dieser öffnet sich ohne spezielles Werkzeug – sitzt aber sonst fest verschlossen. Zum Einsatz kommt eine Nano-SIM. Wer zwei SIMs/DualSIM nutzen möchte, opfert dafür den Micro-SD-Kartenslot. Schade, immer mehr Smartphones erlauben parallel zwei SIM-Karten und eine Micro-SD-Karte. Die drahtlose Kommunikation ist beim Xperia 5 III auf dem absolut neuesten Stand: Es bietet Wi-Fi 6, 5G sowie Bluetooth 5.2 mit aptX HD und NFC.

Erfreulicherweise findet sich eine klassische 3,5-Millimeter-Klinke für Kopfhörer – ein Feature, das immer seltener wird bei High-End-Smartphones. Der Stereo-Lautsprecher sorgt für ordentlichen Sound, der am besten bei Videoclips und Spielen zum Tragen kommt. Für Musik fehlt es insgesamt aber wie immer bei Smartphones an Volumen und den nötigen Tiefen. Der USB-C-Anschluss unterstützt zudem den nicht mehr schnellsten Standard USB 3.1 Gen 1. Sony verzichte beim Betriebssystem auf übermäßige Bloatware. Zum Testzeitpunkt lief Android 11 auf dem Gerät, das Sicherheits-Update stammt vom 1. Juli 2021 und hinkt damit etwa 6 Wochen hinterher.

Die Akkukapazität ist mit 4500 mAh nicht so hoch wie bei anderen Top-Smartphones, allerdings ist das Xperia 5 III auch deutlich kompakter als die meisten Konkurrenten. Im Battery Test von PCmark erreichten wir dennoch eine Akkulaufzeit von knapp unter 12 Stunden – allerdings bei 60 Hz. Das ist ein ziemlich guter Wert für ein so leistungsstarkes Gerät und dürfte im Alltag dafür sorgen, dass man das Handy nur alle zwei Tage ans Ladekabel stöpselt.

Das beigelegte Netzteil liefert 30 Watt und verfügt ungewöhnlicherweise nur über einen USB-C-Steckplatz. Damit ist der Akku in etwa 90 Minuten aufgeladen – ein durchschnittlicher Wert. Zum Vergleich: Das Xiaomi Mi 11 Ultra (Testbericht) lädt in 40 Minuten komplett auf. Eine kabellose Lademöglichkeit über Qi bietet das Xperia 5 III nicht. Für den Preis des Geräts können wir diese Entscheidung nicht nachvollziehen.

Die UVP für das Sony Xperia 5 III liegt bei stolzen 999 Euro. Das Smartphone gibt es lediglich in Schwarz oder Grün. Auch wenn die Hardwareausstattung wirklich gut ist, erschient uns der Preis doch ziemlich hoch im Vergleich zu Geräten aus China von Xiaomi oder Realme.

Das Sony Xperia 5 III wirkt auf den ersten Blick wie ein gewöhnliches Mittelklasse-Handy. Doch auch wenn das Sony Xperia 1 III (Testbericht) das aktuelle Flaggschiff ist, bietet das 5er-Modell einige Eigenschaften eines High-End-Smartphones: hervorragende Performance, ein tolles OLED-Display, eine starke Kamera mit vielen professionellen Einstellungsmöglichkeiten, ein wasserfestes Gehäuse sowie eine hochwertige Verarbeitung. Zudem ist das Xperia 5 III sehr kompakt, handlich und leicht für ein potenzielles Top-Smartphone.

Die gute Technik hat jedoch ihren Preis – mit fast 1000 Euro ist das Xperia 5 III ganz schön teuer. Allerdings finden sich bei so viel Licht auch Schatten beim Handy: Kabelloses Laden ist nicht möglich, die Kamera hat leichte Schwächen bei der Farbdynamik und dunkeln Lichtverhältnissen, das Display könnte noch heller sein. Das Design wirkt zudem altbacken. In diesem Kontext erscheint uns das Gerät überteuert.

Für die Hälfte des Kaufpreises des Xperia 5 III bietet das ähnlich große Realme GT (Testbericht) ebenfalls den rasend schnellen Snapdragon 888 und ein 120-Hz-OLED-Display, nur die Kamera ist schlechter. Ebenfalls viel Leistung und eine gute Kamera in einem halbwegs kompakten Gehäuse bietet das deutlich günstigere OnePlus 9 (Testbericht). Das schnellere Samsung Galaxy S21 Ultra (Testbericht) ist mittlerweile auf ein ähnliches Preisniveau gefallen wie das Xperia 5 III. Weiter Alternativen zeigen wir in unserer Top 10: Das sind die besten Smartphones 2021.

Tags:

Affiliate-Information

- Bei den mit gekennzeichneten Links handelt es sich um Provisions-Links (Affiliate-Links). Erfolgt über einen solchen Link eine Bestellung, erhält TechStage eine Provision. Für den Käufer entstehen dadurch keine Mehrkosten.