So schön! So smart! Netatmo Heizkörperthermostat im Test

So schön! So smart! Netatmo Heizkörperthermostat im Test
Pro und Contra
  • Design und Verarbeitung
  • Viele Funktionen, gute App
  • Alexa / Google Assistant / Homekit
  • Display unbeleuchtet
  • Schwergängiges Batteriefach
  • Teuer
  • 4.0

Teile diesen Beitrag

Beliebt auf TechStage

Fahrrad legal zum E-Bike umbauen: Nachrüstsatz mit Motor & Akku ab 300 Euro

Fahrrad legal zum E-Bike umbauen: Nachrüstsatz mit Motor & Akku ab 300 Euro

Samsung Galaxy S21 vs. S22 vs. S23: 45 % sparen mit dem Vorgänger-Smartphone?

Samsung Galaxy S21 vs. S22 vs. S23: 45 % sparen mit dem Vorgänger-Smartphone?

Alternative Armbänder für die Apple Watch: Hier lässt sich viel Geld sparen

Alternative Armbänder für die Apple Watch: Hier lässt sich viel Geld sparen

Android-Zwerge: Mini-Smartphones bis 4 Zoll ab 45 Euro

Android-Zwerge: Mini-Smartphones bis 4 Zoll ab 45 Euro

Das smarte Heizkörperthermostat von Netatmo sieht gut aus, kann viel und ist flexibel steuerbar. Im Test zeigen wir, warum es zu den Besten gehört.

Schnäppchentipp: Aktuell verkauft ein Händler auf Rakuten das Netatmo Starterset mit zwei Heizkörperthermostaten und der Bridge für 120 Euro. Damit sind sie derzeit so günstig wie noch nie. Am schnellsten kommt man über den im Abschnitt Preis eingebundenen Preisvergleich zum Händler.

Einer der einfachsten Wege, seine Heizung smart zu machen, ist der Austausch der analogen Heizkörperthermostate gegen vernetzte Versionen. Diese verbinden sich meist über eine Bridge mit dem Router und sind von dort aus flexibel über Smartphone, Sprachsteuerung und mehr steuerbar.

Derartige Lösungen gibt es viele. Ihr Ansatz ist vergleichbar, in Details unterscheiden sie sich jedoch teilweise enorm. Einen guten Überblick liefert unser Vergleichstest 2020: Acht smarte Heizkörperthermostate . Unsere Empfehlungen zeigen wir in den Top-5: Die besten smarten Heizkörperthermostate . Alle Einzeltests und mehr sammeln wir auf der Themenseite smarte Heizkörperthermostate .

Für das Design holt sich Netatmo Hilfe beim französischen Designer Philippe Starck. Das hat sich gelohnt! Die zylindrischen Heizkörperthermostate selbst sind wunderbar minimalistisch, nirgends ist ein Knopf erkennbar. Sie umschließt ein 3 Millimeter breites, milchiges Acrylglas, dessen angeschnittene Kante fängt das Umgebungslicht ein und gibt es ähnlich eines Glasfaserkabels an der anderen Seite wieder aus. In gewissen Lichtsituationen kann das zu einem bemerkenswerten Effekt führen. Der Packung liegen vier verschiedenfarbige Ringe zum Aufkleben bei, die den Lichtleitereffekt in Farbe tunken. Das Design ist wundervoll und befindet sich unserer Einschätzung nach auf einem Level mit dem ebenfalls optisch fantastischen Tado Thermostat V3+ (Testbericht) .

Durch das Acryl scheint das E-Ink-Display, welches stets die Solltemperatur und wenn nötig zusätzliche Symbole wie ein Ausrufezeichen für ein Problem oder ein WLAN-Symbol beim Verbindungsaufbau anzeigt. Das Display ist mit 1,4 × 3,3 Millimetern recht klein, aber dennoch groß genug, um auch aus ein paar Metern Entfernung noch gut ablesbar zu sein. Seine Blickwinkelstabilität ist trotz des milchigen Acryls dank der E-Ink-Technologie ähnlich eines E-Book-Displays (Vergleichstest E-Reader ) nahezu perfekt. Weniger perfekt: Das Display hat keine Beleuchtung, in kompletter Dunkelheit ist es entsprechend nicht lesbar. Es nutzt einen Lagesensor, um sich je nach horizontaler oder vertikaler Installation des Heizkörperthermostats richtig auszurichten.

Als schwierig erweist sich das Öffnen des Batteriedeckels auf der Front des Heizungsreglers. Denn eine leicht eingelassene Scheibe will gedreht werden, ohne dafür jedoch einen Griff oder ähnliche Anhaltspunkte zu bieten. So drückt man drei Finger auf die Front und dreht zum Öffnen leicht entgegen den Uhrzeigersinn. Hat man zu trockene/feuchte/fettige Finger, klappt das nicht. Optimal zum Batteriewechseln sind klebrige Finger.

Die smarten Heizkörperthermostate von Netatmo benötigen zur Installation kein Kabel zum Router, alles funktioniert kabellos. Das ist gut. Denn gerade wer in seinem Heim mehrere Smart-Home-Lösungen hat, weiß, dass die üblicherweise vier LAN-Anschlüsse am Router schnell zu wenig sein können.

Zunächst lädt man unter iOS oder Android die Netatmo-App herunter und registriert sich mit E-Mail-Adresse und Passwort. Die App führt anschließend durch die weitere Installation. Dafür steckt der Nutzer die Bridge, Netatmo nennt sie Relais, in eine Steckdose. Nun erkennt die App die Hardware und will sie mit dem heimischen WLAN verbinden. Bei uns klappte ab da erst einmal gar nicht mehr. Die Lösung: Das Relais verweigerte eine Kopplung mit dem WLAN, wenn es in einer Verteilersteckdose steckt, es will direkt in die Wand. Warum das so ist, erschließt sich uns nicht.

Hat das Relais die WLAN-Verbindung, setzt man Batterien in die beiden Netatmo Heizkörperthermostate ein, damit die App sie anschließend erkennt und zuordnet. Bis zu 20 Heizkörperthermostate verbinden sich mit einem Relais.

Das anschließende Befestigen der smarten Heizkörperthermostate an den Heizkörpern ist einfach. Dafür muss man lediglich den Sicherungsring des alten Thermostats lösen. Wenn dieser zu fest sitzt, hilft eine Rohrzange. Angst vor austretendem Wasser muss man keine haben, der Heizkreislauf bleibt geschlossen.

Nun wählt man den passenden aus einen der zahlreichen, beiliegenden Adapter aus und schraubt ihn auf das Gewinde am Heizungsventil. Sollte man eine sehr exotische Heizung besitzen und keiner der Adapter passt, kann man für wenige Euro andere nachkaufen.

Normalerweise sagt man, dass die smarten Heizkörperthermostate nur handfest angezogen werden sollen. Bei den Netatmos empfehlen wir jedoch, fester anzuziehen. Denn in Ermangelung eines Knopfes, dreht man zum Einstellen der Solltempertatur das ganze Ventil ein paar Millimeter nach links oder rechts. Ist die Drehverbindung zum Heizkörper nicht fest genug, löst es sich dabei. Dreht der Motor des Thermostats das Heizungsventil herein oder raus, geschieht das angenehm leise.

Die App ist das Herzstück smarter Heizkörperthermostate. Zum Glück hat sich Netatmo bezüglich der Oberfläche, der Nutzerführung und des Funktionsumfangs ähnlich viel Mühe gegen wie mit dem Design der Heizkörperthermostate selbst.

Der Startbildschirm zeigt übersichtlich Soll- und Isttemperatur sowie den jeweiligen Raumnamen. Ein schnelles Einstellen erfolgt hier mit wenigen Fingergesten. Dabei kann man in den Optionen bestimmen, wie lange die Standarddauer einer eben so per App oder auch am Gerät vorgenommenen Temperaturänderung ist. Voreingestellt sind drei Stunden, nach Ablauf der Zeit richtet sich die Solltemperatur wieder nach den vorher bestimmten Zeitplänen.

Apropos Zeitpläne. Zu Beginn fragt die App unter anderem nach den eigenen Schlafgewohnheiten, ob und wie lange man wochentags oder am Wochenende außer Haus ist, ob man während der Arbeit zum Mittagessen nach Hause kommt und bei welcher Temperatur man sich so richtig wohlfühlt. Anschließend erstellt die App einen vorläufigen Zeitplan, den der Nutzer dann optional weiter anpasst. Die Fragen sind toll, der so erstellte Zeitplan ist praktisch und sinnvoll. Auch das weitere manuelle Anpassen des Zeitplans geht übersichtlich und selbsterklärend von der Hand. Im Gegensatz vieler Apps anderer Heizkörperthermostate gibt es hier nicht nur eine Heiz- und eine Spartemperatur. Der Nutzer kann der Heizung viele verschiedene Temperaturvorgaben mitgeben. Die maximale Solltemperatur beträgt übrigens 30 Grad.

Auf Wunsch kann man per App eine Fensteroffenerkennung aktivieren. Auch ist es möglich, die Heizkörper vorgezogen heizen zu lassen, um mit dem Wechsel einer Solltemperatur diese gleich zu erreichen.

Was wir vermissen ist einen standortabhängige Temperaturregulierung sowie eine IFTTT-Unterstützung.

Das smarte Heizkörperthermostat von Netatmo ist neben dem Tado Thermostat V3+ (Testbericht) das einzige aus unserer Themenwelt Heizkörperthermostate , welches nativ alle drei großen Sprachassistenten unterstützt. Im Test klappt das jeweils problemlos. Gerade die Steuerung per Sprache bedeutet bei den Thermostaten einen nicht unerheblichen Komfortgewinn. Auch kann man sie so mit smarten Geräten anderen Herstellern logisch verknüpfen.

Das Netatmo Starterset mit zwei Heizkörperthermostaten und der Bridge kostet normalerweise zwischen 150 und 170 Euro. In den letzten Wochen war es jedoch regelmäßig für um die 130 Euro zu haben. Aktuell verkauft es ein Rakuten-Händler für 120 Euro. So günstig war das Set noch nie. Die einzelnen Heizkörperthermostate kosten um die 65 Euro. Sie werden selten im Angebot für etwa 55 Euro verkauft. Einmal gekauft kommen keine weiteren Kosten auf den Nutzer zu, ein Abomodell wie zum Beispiel bei Innogy Thermostat (Testbericht) gibt es nicht.

Das smarte Heizkörperthermostat von Netatmo gehört zu den besten am Markt. Es sieht extrem schick aus, ist perfekt verarbeitet, bietet ein bei Licht gut ablesbares Display, einige clevere Zusatzfunktionen, eine übersichtliche App und die Unterstützung der drei wichtigsten Sprachassistenten. Über den schwer zu lösenden Batteriedeckel kann man hinweg sehen. Schließlich sollte es nur einmal im Jahr zu einem Wechsel kommen. Richtig doof finden wir jedoch den Verzicht auf eine Displaybeleuchtung. Auch der Preis ist uns deutlich zu hoch.

Alternativ können wir das ebenfalls recht teure Tado Thermostat V3+ (Testbericht) empfehlen. Aber auch das AVM Fritzdect 301 Thermostat (Testbericht) und das Comet DECT Thermostat (Testbericht) sind richtig gut – insofern man eine Fritzbox nutzt. Einen guten Überblick über die Thematik bietet unser Vergleichstest 2020: Acht smarte Heizkörperthermostate . Alle Einzeltests und mehr sammeln wir auf der Themenseite smarte Heizkörperthermostate .

Tags:

Affiliate-Information

- Bei den mit gekennzeichneten Links handelt es sich um Provisions-Links (Affiliate-Links). Erfolgt über einen solchen Link eine Bestellung, erhält TechStage eine Provision. Für den Käufer entstehen dadurch keine Mehrkosten.