Smart Home by Hornbach: So gut ist die Plattform aus dem Baumarkt

Smart Home by Hornbach
Pro und Contra
  • Kompatibel zu zahlreichen Smart-Home-Komponenten
  • Grundfunktionen leicht zu bedienen
  • Komplexe Wenn-Dann-Regeln möglich
  • Supportbereich hervorragend
  • Zentrale muss mit Router per Ethernet verbunden sein
  • Hersteller eingebundener Komponenten nicht ersichtlich
  • Ohne Internet/Cloud nur eingeschränkter Betrieb
  • 3.5

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Die günstige Smart-Home-Zentrale von Hornbach unterstützt Geräte vieler Hersteller. Wie gut sie in der Praxis funktioniert, zeigt der Test von TechStage.

Eine Smart-Home-Plattform für smarte Geräte aller Hersteller gibt es nicht. Stattdessen existieren zahlreiche Insellösungen, die zueinander in der Regel nicht kompatibel sind. Bei der Erweiterung ihres smarten Zuhauses müssen Anwender daher penibel darauf achten, dass die Komponenten zum verwendeten Smart-Home-System passen. Wer also Apple Homekit einsetzt, benötigt Homekit-kompatible Produkte. Das Gleiche gilt etwa für Homematic IP, Bosch, Smart Life (Tuya), Elesion (Pearl) und Devolo Home Control, sowie für die kabelgebundene Lösungen KNX, Loxone und SPS, um nur einige zu nennen. Diese Plattform-Abhängigkeit beschränkt die Auswahl erheblich.

Aber ganz so schlimm ist es nun auch wieder nicht. In der Regel decken die jeweiligen Smart-Home-Systeme viele Anwendungsszenarien ab. Mithilfe eines Bewegungsmelders kann man etwa das Licht oder den Fernseher einschalten. Auch komplexere Automatisierungen sind möglich. Doch wer etwa einen neuen Luftreiniger (Ratgeber) mithilfe eines leistungsfähigen Raumluft-Messgeräts (Ratgeber) wie dem Air-Q effizienter steuern möchte, wird feststellen, dass es viele Geräte gibt, die sich nicht ohne Weiteres in eine Smart-Home-Plattform integrieren lassen. Die Problematik betrifft dabei nicht nur exotische Anwendungsszenarien, sondern nahezu sämtliche smarten Komponenten wie Steckdosen, Schalter und Dimmer, Beleuchtung, Thermostate für Heizkörper und Fußbodenheizungen sowie Überwachungskameras.

Aus Anwendersicht ist es also ratsam, auf eine Smart-Home-Zentrale zu setzen, die möglichst viele Geräte und Anwendungsszenarien unterstützt. Eine solche hat Baumarkt-Spezialist Hornbach im Programm.

Smart Home by Hornbach unterstützt die Funkprotokolle WLAN, Z-Wave und Zigbee, nimmt aber nur über ein Ethernet-Kabel zum heimischen Router Kontakt zum Internet auf. Eine WLAN-Verbindung zum Router ist nicht möglich, was die Auswahlmöglichkeit hinsichtlich des Aufstellortes erheblich einschränkt. Es sei denn, in allen Räumen steht ein Ethernet-Anschluss parat.

Eine Online-Verbindung ist für die Integration von Smart-Home-Komponenten zwingend erforderlich. Fällt das Internet aus, funktionieren daran angeschlossene Sensoren und Aktoren zwar noch, neue Regeln oder Komponenten lassen sich dann aber nicht mehr hinzufügen.

Strom erhält die Smart-Home-Zentrale über ein 12-Volt-Netzteil mit 18 Watt Leistung. So viel Power wäre gar nicht nötig, da das Gateway im Betrieb nur etwa drei Watt benötigt. Das ist schade, da man, anders als bei vielen Smart-Home-Zentralen wie Homey Pro, Smartthings oder Homee, das Hornbach-Gateway nicht über eine Steckdose mit USB-Port betreiben kann. Für den Betrieb wird also zwingend eine 230-V-Steckdose benötigt.

Angeschlossene Geräte können Anwender per Sprache über Amazon Alexa und Google Assistant steuern. Welche das genau sind, erfahren Interessierte über eine regelmäßig von Hornbach aktualisierte Kompatibilitätsliste. Sie umfasst zahlreiche Smart-Home-Komponenten unterschiedlicher Hersteller. Sensoren zur Erkennung von Bewegung, Wasser, Rauch, Temperatur und Luftgüte sowie Dimmer, Schalter und Steckdosen gibt es von Abus, Aeotec (siehe auch Smartthings im Test), Eurotronic, Frient, Fibaro, Gardena, Klikaanklikuit, Ledvance, Popp, Silvercrest (Lidl), Sensative, Steinel, Technisat und Trust. In Sachen Leuchtmittel unterstützt Hornbach Lösungen von Klikaanklikuit, Paulmann, Tint und Trust sowie der Eigenmarke Flair Viyu. Licht-Lösungen von Philips Hue können über die Hue-Bridge integriert werden. Auf die günstigen Alternativen von Ikea, Innr, Ledvance und Nanoleaf (siehe auch Bis zu 40% günstiger: Philips-Hue-Alternativen von Ikea, Ledvance, Paulmann, Tint & Co.) müssen Hornbach-Anwender allerdings verzichten oder sie – soweit möglich – ebenfalls über die Hue-Bridge laufen lassen. Gartenprofis freuen sich über die Unterstützung von Gardena-Bewässerungssystemen sowie Mähroboter von Gardena und Bosch. Heizungen können Anwender über Thermostate von Danfoss und Tado steuern. Und mit der Smarten Klima-Steuerung V3+ von Tado lassen sich sogar kompatible Klimageräte verwalten (siehe auch Von Klimaanlage bis Tischlüfter: So günstig ist gute Raumkühlung). In Sachen Überwachungskameras (Themenwelt) sieht es hingegen nicht so gut aus: Lediglich einige Modelle von Dlink und Netatmo stehen auf der Kompatibilitätsliste. Auch muss man auf die Integration höherwertiger Luftgütesensoren wie von Airthings und Air-Q (siehe auch Bessere Luft: Smarte Raumluft-Sensoren für CO2, Radon, Ozon, Feinstaub & Co) verzichten. Zudem fehlen Luftreiniger, Be- und Entfeuchter (siehe auch Gerüche und Feinstaub beseitigen: Luftreiniger für Wohn- und Schlafzimmer) auf der Kompatibilitätsliste, sodass Smart Home by Hornbach keine ausgefeilten Szenarien zur Steuerung des Raumklimas bietet.

Die Hornbach-Zentrale verwalten Anwender über die gleichnamige App vom Smartphone oder Tablet aus. Hierfür ist ein Hornbach-Konto erforderlich. Wer noch keines hat, kann es während der Einrichtung der App anlegen. Alternativ steht unter smarthomebyhornbach.roc-connect.com auch ein Web-Interface parat, dessen Funktionsumfang mit der App identisch ist. Damit können Anwender ihr Smart Home bequem vom Desktop aus verwalten.

Um Geräte hinzuzufügen, klicken Anwender in der App oder im Web-Interface einfach auf das Plus-Symbol. Es steht in jeder einzelnen Sektion der Benutzeroberfläche, die sich in Status, Geräte, Regeln, Historie und Entdecken gliedert, zur Verfügung. Anschließend wählt man unter Geräte den Hersteller oder Gerätetyp aus, um ein Produkt auszuwählen. In der Web-Oberfläche fehlt allerdings die Option Gerätetyp. Je nach Hersteller respektive Gerät unterscheidet sich die weitere Einbindung. Direkt unterstützte Geräte müssen in den Kopplungsmodus gebracht werden, damit sie Smart Home by Hornbach erkennt. Dazu gibt es in der App entsprechende Anleitungen. Andere, wie die Tado Smarte Klima-Steuerung V3+, werden über die Verbindung zum entsprechenden Konto ins System integriert. Letztlich ist die Integration dank zahlreicher Hilfestellungen in App und Web-Interface aber kein großes Problem.

Heimautomatisierungen ermöglicht Smart Home by Hornbach klassisch über Wenn-Dann-Regeln. Hierbei können Anwender einerseits Vorlagen aus den Bereichen Energie, Familie, Klima, Komfort und Sicherheit wählen oder eine sogenannte Experten-Regel erstellen. Als Auslöser von Regeln dienen Gerät, Zeit und Gateway-Status. Regeln können Anwender anhand mehrerer Bedingungen erstellen, sodass auch komplexe Logiken abgebildet werden können.

Zur besseren Übersicht lassen sich eingebundenen Geräte einem bestimmten Raum zuordnen. Für die Status-Ansicht können Anwender außerdem Favoriten und Widgets für den Schnellzugriff einrichten. Während jedes Gerät als Favorit für die Status-Seite aktiviert werden kann, gruppieren Widgets die Geräte nach Einsatzbereiche oder Funktion wie Klima, Batterie, Zwischenstecker, Tür/Fensterkontakte, Erreichbarkeit, Sicherheit, Energie oder Heizen & Kühlen.

Sind einmal Geräte und Regeln eingerichtet, sollte die Bedienung eines Smart-Home-Systems zweitrangig sein. Im Idealfall sorgen die Automatisierungen für einen reibungslosen Betrieb der smarten Technik. Im Test hat das mit Smart Home by Hornbach tadellos funktioniert. Die Beleuchtung wurde bei Bewegungserkennung in Abhängigkeit der Zeit automatisch eingeschaltet, inklusive Wahl eines bestimmten Farbtons und Intensität. Wichtig ist natürlich auch, dass sich die Beleuchtung wieder ausschaltet, sobald keine Bewegung registriert wird. Auch das hat funktioniert. Das Abschalten bestimmter Steckdosen, um etwa die Energieverschwendung im Standby-Betrieb zu minimieren, hat das Hornbach-Gateway problemlos bewältigt. Der Luftgütesensor von Eurotronic hat im Test häufiger die Verbindung verloren. Ob es sich dabei um einen Defekt handelt, konnte aus Zeitgründen nicht mehr herausgefunden werden. Die anderen für den Test verwendete Komponenten wie Tür-/Fensterkontakt-Sensor, Rauch- und Wassermelder von Fibaro, Bewegungssensoren und Taster von Aeotec, Steckdosenadapter von Popp, Heizkörperthermostat von Eurotronic, Klimaanlagensteuerung von Tado und Leuchtmittel von Flair Viyu funktionieren einwandfrei.

Wer dennoch auf eine manuelle Steuerung Wert legt, muss dazu nicht unbedingt die Hornbach-App oder das Web-Interface verwenden. Alternativ lassen sich Aktionen auch manuell mit Tastern auslösen, sodass man sie nicht umständlich über die App aktivieren muss.

Die App hinterlässt insgesamt einen positiven Eindruck. Smart-Home-Enthusiasten werden sich über die Vielzahl an Möglichkeiten bezüglich Regeln, einer konfigurierbaren Statusseite sowie einer Historie, unterteilt nach Ereignisse, Regeln, Alarme und Meldungen freuen, während Anfänger die zahlreichen Hilfestellungen in Form grafisch gut aufbereiteter Anleitungen schätzen. Zusätzliche Hilfestellungen erhalten Anwender im vorbildlichen Support-Bereich des Baumarkt-Spezialisten, der direkt von der App oder dem Web-Interface erreichbar ist. Hier finden Interessierte nicht nur zahlreiche Artikel und Videos, die Einrichtung und Betrieb der Smart-Home-Zentrale erläutern, sondern auch eine regelmäßig aktualisierte Kompatibilitätsliste, die zudem Hinweise enthält, ob das jeweilige Gerät eine Repeater-Funktion zur Erweiterung der Funk-Reichweite des Netzwerks bietet. Einen kostenpflichtigen Service für Installation und Betrieb bietet der Baumarkt-Spezialist ebenfalls an. Mit anderen Worten: Hornbach zeigt, wie guter Support im Smart-Home-Umfeld funktioniert.

Allerdings ist nicht alles Gold, was glänzt. Ist einmal eine Komponente eingebunden, findet man weder in der App noch im Web-Interface Informationen in den Geräteinfos Angaben zum Hersteller. Auch vermisst man Verbrauchswerte der einzelnen Komponenten, wie sie etwa Homey Pro bietet.

Das Gateway Smart Home by Hornbach gibt es für knapp 40 Euro. Zudem bietet Hornbach die Smart-Home-Zentrale auch in Kombination an. Das Starter-Set Heizung gibt es etwa zusammen mit drei Heizkörperthermostaten von Eurotronic für 119 Euro. Und das Set Sicherheit mit Rauch- und Wassermelder sowie einem Tür-/Fensterkontakt-Sensor von Fibaro kostet 139 Euro. Die Einzelpreise der verschiedenen Sets fallen in der Regel etwas höher aus. So ist das Sicherheits-Set etwa 20 Euro günstiger, als wenn man die Produkte einzeln erwirbt.

Smart Home by Hornbach ist mit einem Preis von knapp 40 Euro eine der günstigsten Smart-Home-Zentralen. Dafür erhalten Nutzer dank Kompatibilität zu WLAN, Z-Wave und Zigbee eine leistungsfähige Smart-Home-Zentrale, mit der sie zahlreiche Komponenten verschiedener Hersteller zum Aufbau eines Smart Home verwenden können. Dabei ist die Auswahl nicht nur auf klassische Sicherheitskomponenten wie Bewegungs-, Rauch- und Wassermelder beschränkt, sondern umfasst auch Bewässerungssysteme und Mähroboter von Gardena, sowie Leuchtmittel unter anderem von Paulmann, Steinel, Tint, Trust und der Hornbach-Eigenmarke Flair Viyu. Über die Bridge von Philips Hue lassen sich auch Leuchtmittel des Branchenführers einbinden. Heizungen können Anwender über Thermostate von Danfoss und Tado steuern. Während Smart Home by Hornbach mit den unterstützten Komponenten grundsätzliche Funktionen im Smart-Home-Bereich unterstützt, ist eine umfassende Steuerung des Raumklimas mangels Support für entsprechende Geräte nicht möglich.

Insgesamt ist Smart Home by Hornbach auch dank des tollen Supports eine empfehlenswerte Smart-Home-Zentrale für Einsteiger und Fortgeschrittene. Wer darüber hinaus noch mehr Geräte in sein Smart Home einbinden möchte, insbesondere Leuchtmittel von Innr und Nanoleaf, greift zu Open-Source-Lösungen wie ioBroker, die allerdings viel Know-how erfordern. Alternativ gibt es mit Homey Pro (Testbericht) eine Smart-Home-Zentrale, die in Sachen Kompatibilität, Funktion und Bedienung zu den besten Lösungen am Markt zählt. Allerdings kostet sie auch zehnmal so viel wie Smart Home by Hornbach.

Mehr Informationen zu einer intelligenten Haussteuerung bietet unser Themenschwerpunkt Smart Home. Für Einsteiger ins Thema empfehlen wir unseren Ratgeber Smart Home: Auch mit wenig Geld zum Erfolg. Auch interessant: Elesion als günstige Smart-Home-Alternative von Pearl. Wer smart heizen will, sollte sich den Ratgeber Smarte Thermostate für Fußbodenheizungen durchlesen und die Bestenliste Top 10: Die besten smarten Heizkörperthermostate 2022 ansehen. Und wie man den Standby-Verbrauch von Geräten reduzieren kann, erklärt der Beitrag WLAN-Steckdosen in der Praxis: Modelle, Einsatzzweck, Preise. Und im Beitrag Bessere Luft: Smarte Raumluft-Sensoren für CO2, Radon, Ozon, Feinstaub & Co erklären wir, wie man auf Basis smarter Sensoren das Raumklima verbessern kann.

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