SD-Karten sind nicht nur für Profifotografen interessant. Auch Hobbyfilmer profitieren von ihrer großen Speicherkapazität und vor allem der schnellen Verarbeitung von Daten. So landen auch 4K-Aufnahmen zuverlässig auf dem Speicher. In unserer Themenwelt SD-Karten testen wir Karten von Adata, Sandisk oder Toshiba und fühlen ihnen auf den Zahn.
Lieferumfang
Ein Blick auf die Verpackung der Adata Premier One mit 128 GByte offenbart sofort den vom Hersteller angedachten Einsatzbereich: Fotografie und Filmen. Die maximale Leserate beträgt 290 MByte/s. Das Herausfinden der spezifizierten Schreibgeschwindigkeit erfordert einen Blick auf die Homepage. Die schnelle UHS-II-Karte erreicht hier mit 260 MByte/s einen deutlich höheren Durchsatz als es das V90-Zertifikat der SD Card Association auf der Pappschachtel verspricht. Diese Klassifizierung garantiert lediglich einer Dauerleistung von mindestens 90 MByte/s, doch eine höhere Einstufung gibt es aktuell schlichtweg noch nicht.
Somit eignet sich die Karte auch für Aufnahmen von 4K- oder 8K-Videos in Verbindung mit einem Camcorder oder zur Serienfotografie mit der DSLR-Kamera. Bei theoretischen 100 MBit/s fasst die 128-GByte-Version bis zu 160 Minuten an hochwertigem UHD-Material. Eine gesonderte Transportbox legt ADATA allerdings ebenso wenig bei wie zusätzliche Software. Mit rund 130 Euro bietet die Speicherkarte dafür ein herausragendes Preis-Leistungs-Verhältnis, zudem wartet sie mit einer zehnjährigen Herstellergarantie auf.
Leistung
Im Rahmen der aktuellen Teststrecke schneller SDXC-Karten für Fotografie und Videoaufnahmen nutzen wir den intergierten, per PCI-Express angebundenen und UHS-II-kompatiblem Kartenleser eines mit 64 GByte Arbeitsspeicher ausgestatteten XMG ULTRA 17. Der üppig dimensionierte Hauptspeicher findet vor allem bei den Kopiertests mit echten Daten in unterschiedlichen Größenordnungen in Form einer großzügig dimensionierten RAM-Disk Verwendung. Ein weiterer Durchlauf testet die Lese- und Schreibleistung mittels des verbreitete Benchmark-Tools Crystal Disk Mark . Neben einer Überprüfung des sequenziellen Durchsatzes bei einer Anfragetiefe (Queue Depth) von Eins testet das Programm auch die Leistung beim wahlfreien Lesen und Schreiben von 4K-Datenblöcken. Ein abschließender Dauerschreibtest soll zeigen, ob es zu Leistungseinbrüchen kommt. Dieser muss größenbedingt auf den Einsatz einer RAM-Disk verzichten, die Daten kommen hier von der im Notebook verbauten Samsung SSD 970 Evo.
Beim Lesen und Schreiben großer Dateien ist Adatas Permier One mit rund 253 MByte/s beziehungsweise 243 MByte/s extrem schnell. Etwas langsamer geht es bei mittelgroßen Datensätzen wie MP3-Dateien oder weniger hochauflösenden Fotos zu: 191 61 MByte/s und 61 MByte/s sind ein solides Resultat, aber keine Top-Werte.
Bei kleinen Textdateien fallen die Werte wie üblich noch einmal deutlich geringer aus. Das schlägt sich auch auf die Schreibdauer eines gemischten Ordners nieder, der in diesem Fall vor allem aus vielen kleinen Dateien besteht: Für die Leistung in einer DSLR- oder Videokamera ist das allerdings unerheblich.
Lesen: kleine Dateien (18.000x128 KByte) | 31,5 MByte/s |
Schreiben: kleine Dateien (18.000x128 KByte) | 3,8 MByte/s |
Lesen: mittelgroße Dateien (Lesen/Schreiben, 3.600x2,5 MByte) | 191,3 MByte/s |
Schreiben: mittelgroße Dateien (Lesen/Schreiben, 3.600x2,5 MByte) | 60,6 MByte/s |
Lesen: große Datei (1x25 GByte) | 252,9 MByte/s |
Schreiben: große Datei (1x25 GByte) | 242,5 MByte/s |
Lesen: gemischter Ordner (9,53 GByte) | 01:29 min |
Schreiben: gemischter Ordner (9,53 GByte) | 09:54 min |
Der synthetische Benchmark Crystal Disk Mark bestätigt die sehr guten Ergebnisse des Kopiertests: Beim sequenziellen Lesen und Schreiben bietet die Adata Premier One hervorragende Resultate. Ein Blick auf die 4K-Random-Werte lohnt nur für Anwender, die mit dem Gedanken spielen, Programme auf der SD-Karte zu installieren. Für diesen Einsatzbereich ist die Karte aber weder gedacht noch optimiert.
seq. Read QD1 | 244,7 MByte/s |
seq. Write QD1 | 236,6 MByte/s |
4K Rd. Read QD1 | 2876 IOPS |
4k Rd. Write QD1 | 283 IOPS |
Im Dauerschreibtest mit einer 115 GByte großen Datei gibt es beständige Top-Performance, das sekündliche Loggen der Schreibleistung weist keine Schwankungen auf. Der Durchschnittswert liegt hier bei exzellenten 248 MByte/s.
Preis und Varianten
Adata bietet die Premier One im SDXC-Format sowohl mit 64 als auch 128 und 256 GByte Speicherkapazität an. Den maximalen Datendurchsatz beim Schreiben gibt es allerdings nur bis zur 128-GByte-Version: Das größte Modell kommt gemäß den offiziellen Spezifikationen auf maximal 155 MByte/s.
Fazit
Mit der Premier One schnürt Adata ein tolles Preis-Leistungs-Paket. Das 128-GByte-Modell zählt zu den schnellsten UHS-II-Karten auf dem Markt und eignet sich mühelos für die schnelle Reihenfotografie und hochauflösende Videoaufnahmen. Zu einem Preis von unter 130 Euro ist sie die mit Abstand günstigste Karte ihrer Leistungsklasse. Den Verzicht auf zusätzliche Software-Dreingaben sollten die meisten Anwender somit gut verschmerzen können.
Wer eine Micro-SD-Karte mit hoher Kapazität sucht, sollte sich den Vergleichstest mit fünf microSDXC-Karten ab 200 GByte ansehen. Ist auch weniger Speicher ausreichend empfehlen wir den Ratgeber Speicherkarten für 4K-Kameras und Drohnen . Die Kaufberatung Welche Micro-SD-Karte für Android hilft bei der Suche nach einer Speichererweiterung für Smartphones.