Saugt und wischt: Roborock S5 Robot Vacuum Cleaner im Test

Saugt und wischt: Roborock S5 Robot Vacuum Cleaner im Test
Pro und Contra
  • fortschrittliche und intelligente Navigation
  • saugt und wischt
  • bestes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Fernbedienung ist nicht dabei
  • 5.0

Teile diesen Beitrag

Beliebt auf TechStage

Einparkhilfe: Funk-Rückfahrkamera für Auto und Wohnmobil einfach nachrüsten

Einparkhilfe: Funk-Rückfahrkamera für Auto und Wohnmobil einfach nachrüsten

Das beste Filament für 3D-Drucker: 14 Sorten PETG im Test

Das beste Filament für 3D-Drucker: 14 Sorten PETG im Test

Starthilfe: Powerbanks, Powerstations und Ladegeräte für Autobatterien

Starthilfe: Powerbanks, Powerstations und Ladegeräte für Autobatterien

Die leichtesten Laptops: Kompakt & leistungsstark ab 500 Euro

Die leichtesten Laptops: Kompakt & leistungsstark ab 500 Euro

Der S5 Robot Vacuum Cleaner von Roborock saugt, wischt, hat eine intelligente Navigation und ist zu einem unschlagbaren Preis von unter 400 Euro erhältlich. Der Test verrät die Einzelheiten.

Auf den ersten Blick sieht der Roborock S5 genauso aus, wie der Mi Robot von Xiaomi (Testbericht) . Viele optische Ähnlichkeiten sind vorhanden, etwa die Farbakzente oder die kreisrunde Form. Nicht nur im Design, sondern auch in den Funktionen und in der Technik haben beide Staubsauger-Roboter viel gemein: So lassen sich beispielsweise die Ersatzteile untereinander kompatibel nutzen.

Ein Zufall ist das natürlich nicht: Einer der Kerninvestoren des chinesischen Robotik-Unternehmens Roborock ist der Technologiekonzern Xiaomi. Der Mi Robot entstand in gemeinsamer Arbeit, während der S5-Staubsauger-Roboter als zweite Generation oder als Weiterentwicklung unter der eigenen Marke erscheint.

Auch bei der Namensgebung herrscht viel Unklarheit im Netz, was oft zur Verwirrung führt. Manche nennen den Staubsauger-Roboter auch fälschlicherweise „Xiaomi S50“ oder „Mi Robot 2“. Fest steht: Mit Xiaomi hat der Roborock S5 nichts zu tun – zumindest nicht namentlich, bestätigt uns ein Mitarbeiter des Startups. Der vollständige Name gemäß Dokumentation lautet „Roborock S5 Robot Vacuum Cleaner“. Eine „0“ oder eine „1“ sind Suffixe und stehen für Farben und ausländische Varianten.

Anders als der Neato Botvac D7 Connected (Testbericht) besitzt der Roborock S5 nicht eine D-Form, sondern ist rund. Kommt er vielleicht deshalb schlecht in die Ecken? In der Praxis fährt der Neato-Roboter tatsächlich bis zur Fußleiste in einer Ecke rein. Doch seine Seitenbürste ist zu kurz und kehrt nicht immer den gesamten Schmutz vor den Sauger. Beim Roborock S5 ist die Seitenbürste zwar lang, bis in die Ecke schafft es der Roboter aufgrund seiner Form aber nicht. Nichtsdestotrotz ist das Ergebnis mit dem Roborock besser als mit dem Neato. Noch effektiver ist es beim Eufy Robovac 30C (Testbericht) mit seinen zwei Bürsten auf je einer Seite, sie kommen auch besser unter die Fußleisten an.

Der Roborock S5 hat ein Gewicht von 3,2 kg, damit ist er um 200 g leichter als der 3,4 kg schwere Botvac D7 Connected. Der Deebot Ozmo Slim 10 (Testbericht) von Ecovacs Robotics ist mit 2,5 kg der leichteste in der bisherigen Testreihe. Die Unterschiede führen meistens zurück auf die verbaute Technik: Neato und Roborock besitzen einen stärkeren Antrieb und auch der Akku ist deutlich größer, als bei Deebot. In der Disziplin flachster Staubsauger-Roboter bleibt der Deebot Ozmo Slim 10 mit seinen 5,7 cm die Nummer 1. Hier kommt auch der Roborock S5 mit 9,7 cm und dem Lasermessgerät auf dem Kopf nicht an. Wer also möchte, dass der Roboter auch unter die Möbel entlang saugt, respektive wischt, der sollte nach einem flachen Staubsauger-Roboter Ausschau halten.

Die Verarbeitung des Roborock S5 ist sehr gut. Das Gehäuse ist zwar größtenteils aus Kunststoff hergestellt, dennoch ist die Umsetzung einwandfrei. Während der Fahrt auf hartem Boden wackelt oder klappert nichts, wie es beim Neato der Fall ist. Vorne hat der Roborock S5 eine Stoßleiste und berührt selten bis gar nicht Hindernisse wie Möbel oder offene Türen – entsprechend entstehen keine Kratzer.

Der Roborock S5 hat eine starke Saugleistung. Je nach Modus saugt er mit einer Kraft von bis zu 2000 Pa, damit zählt er zu den leistungsstärksten Staubsauger-Robotern in der Testreihe. Eufy und Deebot kommen auf 1000 und 1500 Pa. Deshalb eignet sich der Roborock auch für nahezu alle Bödenarten: Teppich, Hartholz, PVC, Fliesen und mehr.

Der Roborock hat eine intelligente Teppicherkennung: Beim Befahren von Teppich schraubt der Roborock S5 seine Leistung kurzfristig hoch und reinigt somit intensiver. Im Vergleich zum Botvac D7 Connected ist das Reinigungsergebnis auf dem Teppich besser. Beide Staubsauger-Roboter verfügen über eine Seiten- und eine Spiralbürste. Auf einem Teppich mit langen Fasern verdreht sich oft die Seitenbürste des Roborock S5, weil ihre Beschaffenheit zu flexibel ist. Bei der Spiralbürste ist zu beobachten, dass sich darin weniger Haare verfangen, als in der langen Spiralbürste des Neato.

Die zwei Räder des Roborock S5 sind groß und stark profiliert. Dadurch kommt er Roboter nahezu überall im Haushalt hin und bleibt selten stehen, wenn er sich beispielsweise in lose Kabeln verfängt. Mit hohen Teppichkanten kommt der Roborock S5 ohne Probleme klar: Das angegebene Kletterniveau beträgt 2 cm – das schafft er auch in der Praxis. Während andere Roboter im Schnitt bei 1,5 cm aufgeben oder eine Erhöhung als Hindernis sehen, fährt der Roborock S5 mit seiner ganzen Kraft hoch.

Der 5200 mAh große Akku im Roborock S5 soll eine Betriebszeit von bis zu 180 Minuten haben. Im Test kommt der Roboter im Durchschnitt auf 147 Minuten. Eine Wohnfläche von 75 m2 arbeitet er systematisch in 52 Minuten ab. Die Ladezeit beträgt 3 h. Der Behälter des Staubsauger-Roboters ist mit 0,48 l verhältnismäßig nicht sehr groß. Der Neato bietet vergleichsweise 0,7 l. Wie bei allen anderen Staubsauger-Robotern verzichtet auch Roborock auf einen hochwertigen HEPA-Filter und setzt stattdessen auf einen Feinstaubfilter, der ähnlich gut für Allergiker und Asthma-Patienten sein soll.

Im Test verhält sich der Roborock S5 ruhiger, als seine Konkurrenten: Er kommt auf einen Geräuschpegel von 66 dB bei einem Messabstand von einem Meter. Unmittelbar am Gehäuse sind 68 dB messbar. Der leiseste Roboter ist Ankers Eufy Robovac 30C mit 57 dB im gleichen Testszenario.

Der Roborock S5 hat eine Stoßleiste und für die Erkennung von Hindernissen besitzt er ein rotierendes Lasermessgerät auf der Oberseite. Letzteres ermöglicht dem Roboter viele intelligente Funktionen, wie etwa eine Kartendarstellung, eine sehr präzise Positionsbestimmung oder ein Fortsetzungsmodus, falls der Akku leer geht. Anders als die bisherigen Roboter reinigt der Roborock nach System und nutzt die Ressourcen effizient. Dadurch deckt er die Fläche besser ab. In der Automatik arbeitet der Roborock S5 nach dem SLAM-Prinzip und fährt die Bahnen ab, bis die gesamte Wohnfläche mindestens einmal befahren wurde. Zonen und Räume, die er nicht reinigen soll, lassen sich mittels dem mitgelieferten Magnetband kennzeichnen oder in der App als solcher definieren. An die Regeln hält sich der Staubsauger-Roboter.

Bei der Bedienung setzt Roborock hauptsächlich auf die App, die es kostenlos für iPhone, iPad und Android-Smartphones gibt. Es gibt auch drei Tasten (Zurück zur Basis, Gesamt- und Spotreinigung) auf der Oberseite des Roborock S5, dennoch wäre eine Fernbedienung für den unkomplizierten Start sinnvoll. Die Smart-Home-Integration mit Amazon Alexa ist nicht möglich, dafür unterstützt er Google Home.

Der Roborock S5 ist der einzige Staubsauger-Roboter im Test, der sein Vorhaben über Sprachansagen ankündigt. Alle anderen piepen kurz oder schicken eine Push-Nachricht über die App. Bis vor kurzem konnte der Roborock S5 nur chinesisch sprechen. Seit neustem unterstützt er auch Englisch und Deutsch.

Die App verbindet den Roboter mit dem heimischen WLAN und bringt ihn so ins Internet. Bei der App handelt es sich um Xiaomis große Smart-Home-App, die universell mit allen Xiaomi-Geräte arbeitet. Sie ist einfach und intuitiv gestaltet, hat jedoch noch einige Übersetzungsfehler. Mit der App lässt sich ein weiterer Anwender mit einer Xiaomi ID für die Nutzung des Roborock S5 bestimmen, zum Beispiel der Lebenspartner oder die Kinder. Darüber hinaus bietet die Applikation ziemlich viele Funktionen an: programmierbare Reinigungszeiten, selektive Zonenreinigung per Zeichnung und Reinigungs-Modi. Nach einer abgeschlossenen Reinigung der gesamten Wohnfläche gibt die App eine Übersicht, wo der Roboter alles gesaugt hat. Die Kartendarstellung ist ziemlich präzise, außerdem zeigt sie die gereinigte Fläche, sowie die dafür aufgewendete Zeit an.

Zu der Besonderheit des Roborock S5 zählt die Wischfunktion mit einem integrierten Wassertank mit 140 ml. In der Praxis reicht das für 55 bis 60 Minuten Betriebszeit aus, danach muss mehr Wasser rein. Das bringt jedoch ein Konflikt mit sich: Trotz einer Teppicherkennung kann der Roborock S5 die Wischfunktion nicht regeln. Der Deebot Ozmo Slim 10 besitzt zwar keine Teppicherkennung, hat aber dafür die mechanische Regeltechnik zum Auslassen von Wasser. Beim Roborock S5 muss man sich entscheiden: Soll er auch wischen, dann muss der Nutzer seine Teppiche und seine Läufer als No-go-Zonen deklarieren. Oder man lässt die Wischfunktion weg, indem man kein Wasser einfüllt oder den Tank abbaut. An und für sich ist das Naschwischen gut, es tröpfelt gerade einmal so viel Wasser heraus, dass es schnell trocknet. Grober und tiefsitzender Schmutz kann der Roborock S5 nicht bewältigen, dafür fehlt ihm der Druck.

Wer den Staubsauger-Roboter oft und viel nutzt, muss diesen auch warten. Dazu zählen verschiedene Dinge, wie etwa das Leeren des Schmutzbehälters. Alle Wartungstätigkeiten sind selbsterklärend und setzen kein Fachwissen voraus.

Im Lieferumfang legt der Hersteller zwei Wischtücher und einen Ersatzfilter bei. Die Dreingaben haben eine Abnutzungszeit von ungefähr einem Jahr. Der Anwender sollte sie von Zeit zu Zeit waschen. Ersatzbürsten gibt es nicht dazu, sie kosten aber auch nicht viel Geld. Schon ab 15 Euro gibt es Seiten- und Spiralbürsten im Set.

Der Roborock S5 Robot Vacuum Cleaner ist bisher der beste Staubsauger-Roboter, den wir getestet haben. Ausstattung, Technik und Reinigungskraft sind besonders gut. Hinzu kommt der erschwingliche Preis von rund 400 Euro im Preisvergleich – bei Amazon liegt das Gerät bei 499 Euro. Vergleichbare Roboter, wie etwa der von Neato, kosten mit 899 Euro doppelt so viel und sogar noch mehr. Der Roborock S5 ist ein Alleskönner und ideal geeignet für große Wohnflächen, seine fortschrittliche Navigation und präzise Positionsbestimmung machen ihn effizient im Alltag. Während andere Staubsauger-Roboter ein und dieselbe Fläche mehrfach reinigen, ist der Roborock S5 im nächsten Raum. Wenn der Hersteller nun das Dilemma mit der Wischfunktion beseitigt, ist der Roborock S5 ein perfekter Staubsauger-Roboter mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis.

Tags:

Affiliate-Information

- Bei den mit gekennzeichneten Links handelt es sich um Provisions-Links (Affiliate-Links). Erfolgt über einen solchen Link eine Bestellung, erhält TechStage eine Provision. Für den Käufer entstehen dadurch keine Mehrkosten.