Saugroboter Midea S8+ im Test: Saugt stark, wischt gut und desinfiziert

Midea S8+
Pro und Contra
  • sehr günstig für gebotene Features
  • gute Wischfunktion
  • mit Absaugstation
  • fährt auch mit Wischplatte auf Teppich
  • 4.5

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Der Midea S8+ kommt mit Absaugstation, Lasernavigation und Desinfektion des Wischwassers – und ist noch dazu richtig günstig. Was kann das Gerät wirklich?

Midea dürfte vielen Nutzern in Deutschland als Anbieter von Kühlgeräten bekannt sein – spätestens unter der Eigenmarke Comfee. Der chinesische Hersteller bietet aber auch Saugroboter an. Eines der neuesten Modelle ist der S8+, der wie die höherwertige Konkurrenz auf Lasernavigation setzt und zudem eine Absaugstation mitbringt. Außerdem kommt er mit aktiver Wischfunktion, bei der er sogar das Wischwasser desinfizieren kann. Das klingt zwar spannend, aber nicht unbedingt außergewöhnlich, zumal das Modell mit seiner ursprünglichen UVP von 499 Euro auch nicht gerade zu den günstigen Geräten zählt. Inzwischen kostet der Sauger aber nur noch rund 280 Euro und könnte damit ein richtiges Schnäppchen sein. Wir haben im Test überprüft, ob diese Vermutung berechtigt ist.

Der Midea S8+ reiht sich in die Gruppe der runden Saugroboter ein. Er besteht aus schwarzem Kunststoff, die Oberseite ist zudem mit einem feinen Netzmuster versehen. Der Großteil davon lässt sich hochklappen und erlaubt Zugriff auf den herausnehmbaren Staubbehälter mit motorisch gesteuerter Staubrückhalteklappe, auf dem ein Reinigungswerkzeug befestigt ist. Zudem findet der Nutzer hier einen versenkten Reset-Button sowie einen Knopf zum Zurücksetzen der WLAN-Verbindung. Im vorderen Bereich installiert Midea auf der Oberseite den Laserturm chromglänzenden Ring und Bumper, sodass sich der Sauger nicht am Aufbau festfahren kann. Links und rechts daneben platziert der Hersteller je einen Knopf für die Rückkehr des Saugers zur Lade- und Absaugstation sowie für Start/Stopp.

Zusatzelektronik im Bumper wie Kamera oder Kreuzlaser zur 3D-Hinderniserkennung bietet der Midea S8+ nicht, die Standardelektronik, damit das Gerät präzise an Wänden entlangfahren kann und an Absätzen nicht abstürzt, hingegen schon. Zudem gibt es zwei Seitenbürsten, die schwimmend gelagerte Hauptbürste besteht aus zwei gedrehten Borstenreihen unterschiedlicher Härte.

Beim Lieferumfang gibt es mehrere Besonderheiten. Midea spendiert seinen Kunden gleich 4 Seitenbürsten, einen Zusatz-HEPA-Filter und 3 Absaugbeutel für die Absaugstation. Außerdem gibt es einmal den bereits in den Roboter eingeschobenen Wassertank, unter den eine einfache Wischplatte mit Tuch angeklickt werden kann, außerdem gibt es noch dazu einen alternativen Tank, dessen Wischtuch oszilliert. Normalerweise sind Hersteller weniger spendabel – den Nutzer freut das Paket von Midea wortwörtlich gleich doppelt.

Die Verbindung mit der Hersteller-App Msmarthome ist denkbar einfach. Sie führt Schritt für Schritt durch den Verbindungsprozess, bei dem der bereits aufgeführte Wifi-Button zum Einsatz kommt. Anschließend landet man in der übersichtlichen App, die weitestgehend selbsterklärend ist. Sie bietet die meisten der von anderen Herstellern bekannten Funktionen wie automatische Raumerkennung, Saugkraftanhebung auf Teppich, Kartenspeicherung für mehrere Ebenen und einiges mehr. Vermisst haben wir lediglich die Option, für unterschiedliche Räume angepasste Saug- und Wischmodi einstellen zu können, außerdem ist sie teils etwas zu direkt aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt worden. Hin und wieder tauchen überdies englische Anweisungen auf, etwa bei Fehlermeldungen – aber blieber Englisch als Chinesisch. Die deutsche Sprachausgabe klingt eher so, als habe sie ein Niederländer eingesprochen.

Anfangs war der Midea S8+ bei der Hinderniserkennung etwas ruppig und setzte stark auf den Frontbumper als finalen Stopper. Zusätzlich kam er nicht gut mit Engstellen klar. Nach Firmware-Updates hat sich das aber stark verbessert – hier sieht man schön, wie wichtig so ein Feature wie Over-the-Air-Updates ist. Mit der aktuellen Firmware navigiert der Sauger nun überwiegend berührungslos und findet sich gut im Raum zurecht. Dabei ignorierte er auch keine Engstellen mehr, sondern kämpft sich munter durch. Diese Ausdauer hat er auch, sollte er sich vermeintlich einmal festfahren. Wo andere Sauger schon längst kapitulieren und um Hilfe rufen, rangiert der Midea munter weiter. Das sorgt dafür, dass er sich im Test nur an einmal an Kabeln festgefahren hat – ein typisches Versäumnis bei der Vorbereitung der Reinigungsbereiche durch den Nutzer.

Die reine Reinigungsleistung ist grundsätzlich in Ordnung, der Hersteller gibt als Saugkraft 4000 pa an. Doch einer richtig guten Saugleistung stehen leider zwei Dinge im Weg: der Aufbau der Hauptbürste und die Seitenbürsten. Die Hauptbürste verzichtet auf zusätzliche Gummilamellen und scheint so nicht immer allen Schmutz zu erhaschen. Die Seitenbüsten sind hingegen etwas übermotiviert. Durch die zu hohe Drehgeschwindigkeit werden gerade leichte Krümmel aus dem Weg geschleudert, sodass der Sauger sie nicht mehr erwischen kann. Gleichzeitig ist der Midea S8+ recht leise, was Zweifel an der hohen Saugleistung aufkommen lässt. Selbst auf höchster Saugstufe ist das Modell vergleichsweise dezent zu hören. Das führt insgesamt dazu, dass die Saugkraft im Vergleich zu den aktuellen Spitzenmodellen zurückfällt. In Relation zu seinem aktuellen Straßenpreis (unter 300 Euro) ist das aber völlig in Ordnung. Wer den Midea S8+ regelmäßig fahren lässt, wird trotzdem eine saubere Wohnung haben.

Die Absaugstation mit Kabelmanagement verrichtet ihre Aufgabe normal laut, wie man es auch von Konkurrenzprodukten gewohnt ist. Bei der Funktion gibt keinen Grund zur Kritik, die Station erledigt ihre Aufgabe unauffällig. In der App darf die Häufigkeit der Entleervorgänge eingestellt werden. Die Wischfunktion des Midea S8+ ist da schon außergewöhnlicher, zumindest, solange der zusätzliche Wischtank mit der fest installierten Wischplatte benutzt wird. Denn die bietet gleich zwei Vorteile: Das Wischtuch oszilliert schnell in kleinen Kreisbewegungen und verbessert so die Schmutzentfernung, außerdem kann der Sauger das Wasser in diesem Tank per elektrolytischer Desinfektion keimfrei(er) aufbereiten. Dieses Feature bieten sonst nur ganz wenige Saug- und Wischroboter. Ob es tatsächlich funktioniert, können wir allerdings leider nicht überprüfen.

Bei der Oszillation des Wischtuches ist das anders, sie ist sichtbar und sorgt in der Tat für gute Wischergebnisse – gerade im Hinblick auf den inzwischen niedrigen Preis des Midea S8+. Dabei ist er auch noch deutlich leiser als einige Ecovacs-Modelle mit ähnlicher Funktion, die wesentlich teurer sind. Größtes Manko bei der Wischfunktion des Midea-Saugers: Er erkennt zwar Teppiche und erhöht dann etwa die Saugkraft, allerdings befährt er sie trotz aktivierter Wischfunktion mit dem nassen Wischtuch - obwohl bei dem Tank mit Oszillationsfunktion extra dabei steht, dass das keinesfalls geschehen darf. Nutzer müssen daher Bereiche, in denen das Gerät nicht wischen soll, händisch einrichten. Bis das punktgenau klappt, ist viel Ausprobieren und Anpassen in der App nötig.

Der Akku ist vom Hersteller mit 5200 mAh angegeben, damit soll er rund 3 Stunden aktiv sein können. Je nach Funktion mit ggf. hoher Saugleistung und oszillierendem Wischtuch sinkt die tatsächliche Reinigungsdauer am Stück auf eher 1 bis 1,5 Stunden – was immer noch ein ordentlicher Wert ist, zumal der Sauger seine Arbeit nach dem Laden auf Wunsch wieder fortsetzt.

Die UVP des Midea S8+ liegt in Deutschland bei 499 Euro, inzwischen ist der im freien Handel aber schon für rund 280 Euro zu bekommen.

Für 500 Euro wäre der Midea S8+ heute kein gutes Angebot mehr, denn inzwischen gibt es einfach viel zu viele günstigere Angebote. Anders sieht das bei einem Verkaufspreis von (zum Artikelzeitpunkt) rund 280 Euro aus. Denn hier gibt es kaum Konkurrenzmodelle und wenn, dann haben die weniger zu bieten. Ein Beispiel dafür ist der Imou L11 (Testbericht) mit Laser und Absaugstation für ebenfalls um 280 Euro, der allerdings nur eine sehr einfache Wischfunktion bietet.

Der Midea S8+ navigiert problemlos, saugt ausreichend und bei regelmäßiger Nutzung gut, wischt dank oszillierender Wischplatte sehr gut und bietet sogar eine Absaugstation – das ist bemerkenswert. Ob das Gimmick mit der Desinfektion des Wischwassers funktioniert oder nicht – der Sauger ist ein richtig gutes Gesamtpaket zu einem unschlagbaren Preis. Mehr Tests zu Saugrobotern findet man auf unserer Themenseite. Tipps zum Kauf geben wir in unserem Ratgeber.

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