Saugroboter gegen Tierhaare: Eufy Robovac X8 Hybrid im Test

Eufy Robovac X8 Hybrid
Pro und Contra
  • gute Saugkraft auf Hartboden und gegen Tierhaare
  • ordentliche Navigation per Laser
  • übersichtliche und vollständige App
  • miese, veraltete Wischfunktion
  • „Twin-Turbine“ auf Teppich nur Marketing-Gag
  • zu teuer für Gebotenes
  • 4

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Die Anker-Marke Eufy bringt mit dem X8 Hybrid einen Saugroboter mit „Twin-Turbine“ an den Start. Was das bringt, klären wir im Test.

Eufy hatte in der Vergangenheit einige gute Saugroboter im Sortiment, richtige Highend-Modelle, die besser als alle andere waren, aber nicht. Mit dem X8 Hybrid könnte das anders werden, immerhin kommt der Sauger mit einer UVP von 500 Euro in den Handel und will mit einer „Twin-Turbine“ punkten, die ihm eine Saugkraft von 2x 2000 Pa verleihen soll. Klingt gut, aber ist es das auch?

Das Außergewöhnlichste am Lieferumfang des Eufy Robovac X8 Hybrid dürften wohl die beigelegten Kabelbinder sein, um potenzielle Fallstricke (aka Kabel) in der Wohnung etwas entschärfen zu können. Ansonsten ist alles Standard: Sauger, Ladestation mit Kabelmanagement, Ersatz- Seitenbürste sowie -Luftfilter und etwas Papier zum Durchlesen. Außerdem sind noch einige Einmaltücher zum Wischen im Lieferkarton und eine Unterlegplatte soll davor schützen, dass der Saugroboter mit feuchtem Wischtuch den Boden an der Ladestation aufweicht.

Im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten kommt der Eufy Robovac X8 Hybrid nicht in Weiß oder reinen Schwarz zum Kunden, sondern mit Carbon-Look und goldenen Akzenten. Das sieht schick aus und ist mal etwas anderes. Der Rest ist typisch für den Hersteller: Rundes Gehäuse mit aus der Mitte leicht nach vorn versetztem Laserturm, davor drei Bedientasten, die Oberseite ist aus Glas. Entsprechend lässt sie sich nicht wie bei vielen anderen Modellen aufklappen, stattdessen sitzt der Staubbehälter mit seinen 400 ml Fassungsvermögen am Heck.

Unten ist auch alles wie gehabt. Die Haptbürste mit erstaunlich weichen Borsten ist schwimmend gelagert, vier Absturzsensoren verhindern, dass sich der Saugroboter unfreiwillig in den Tod stürzt und eine Seitenbürste vorne rechts schaufelt Schmutz vom Zimmerrand oder an Möbeln in Richtung der Hauptbürste. Zum Wischen nutzt der Roboter eine untergeklipste Wischplatte, der flache Tank nimmt 250 ml Flüssigkeit auf.

Leider wird die Wasserzufuhr dieser Wischmontur nicht elektronisch geregelt – was bei Unachtsamkeit zu Beschädigung von wasserempfindlichen Böden führen kann. Denn das Wasser läuft aus dem Tank einfach nach und nach in das Wischtuch – auch, wenn der Sauger gar nicht mehr aktiv ist. Irgendwann hilft dann auch die Unterlage nicht mehr und es bildet sich eine kleine Pfütze.

Das Handbuch warnt zwar vor dieser Gefahr, allerdings ist das technisch inzwischen derart weit vom Stand des Möglichen (und von Konkurrenzmodellen) entfernt, dass man sich schon fragen muss, wie um Himmels Willen Eufy an dieser falschen Stelle spart. Dann doch wie beim X8 ohne Hybrid-Namenszusatz lieber gleich ganz auf eine Wischfunktion verzichten!

Die Verbindungsaufnahme zwischen App und Saugroboter gelang im Test schnell und einfach – trotz anfänglicher Komplikationen. Denn aus unbekannten Gründen gab es bislang einige wenige Roboter, die sich erst nach zig ergebnislosen Versuchen ins Test-WLAN-Netzwerk integrieren ließen – so geschehen etwa bei Proscenic-Modellen. Eufy bietet dafür aber direkt eine Lösung an: Wird das gewünschte Netzwerk nicht gefunden, darf es manuell eingegeben werden. Anschließend klappte die Verbindungsaufnahme sofort.

Danach kommt es zu keinen Überraschungen. Die App bietet alle typischen Einstellungsoptionen wie virtuelle Wände, Nogo- und No-Wash-Areas, Zeitpläne, eine automatische Saugkraftanhebung bei Teppich (BoostIQ) und einiges mehr. Auch die Verbindung mit Sprachassistenten wie Alexa und Google Assistant ist möglich. Schön: In der App lassen sich nicht nur mehrere Karten speichern, diese dürfen zudem mit einem einzigen Fingertipp gedreht werden – das bieten längst nicht alle Wettbewerber! Ansonsten ist die App nach einer kurzen Eingewöhnung wegen nicht immer selbsterklärender Menüpunkte übersichtlich und einfach bedienbar.

Die Navigation hat sich mit den letzten Updates spürbar verbessert. Im Vergleich zu früheren Modellen ist der Eufy Robovac X8 Hybrid nicht mehr ganz so grob zu Möbeln und erkennt Hindernisse zuverlässiger. Mittlerweile ist der Roboter daher ziemlich gut – eben so, wie man es von einem Laser-navigierten Saugroboter erwarten kann. Auffällig ist die eher mittelmäßige Steigfähigkeit. Selbst auf mittelhohe Teppiche mit steifer Kante kommt der Bot bisweilen nicht im rechten Winkel hoch, sondern muss dann noch einmal ansetzen und einen kleinen Bogen fahren. Ansonsten gibt es an der Navigation nichts auszusetzen.

Beim Thema Reinigungskraft müsste der Eufy Robovac X8 Hybrid eigentlich glänzen, schließlich wird er mit zwei Saug-Motoren beworben. Tatsächlich stimmt das auch für zwei von drei Szenarien.

  • Szenario 1: Auf Hartboden macht der Bot eine exzellente Figur, die Reinigungsleistung ist hervorragend.
  • Szenario 2: Tierhaare. Dank der weichen Bürste aus Bürstenreihen und Gummilamellen erwischt er oben auf dem Teppich liegende Haare ziemlich gut, das macht mancher Konkurrent schlechter – selbst, wenn er extra für Tierhaare angepriesen wird. Dafür schneidet er in
  • Szenario 3 bestenfalls mittelmäßig ab: bei der „normalen“ Teppichreinigung. Denn auch wenn der Hersteller offenbar besonders stolz auf die 2x 2000 Pa Saugleistung bei diesem Robotermodell ist, reicht das offenbar nicht aus, um Schmutz aus tieferen Gefilden ans Tageslicht zu befördern. Das machen zwar selbst Topmodelle nicht wirklich gut, denn dafür reicht die generelle Saugkraft von Robotern noch immer nicht aus – aber sie machen es teils deutlich besser als der Robovac X8 Hybrid.

Das Entleeren des Schmutzbehälters geht einfach von der Hand. Etwas störend ist hier der Umstand, dass es keine Rückhalteklappe an der Einsaugöffnung des Behälters gibt – wer ihn auf dem Weg zum Abfalleimer nicht gerade hält, darf anschließend gleich noch einmal saugen (lassen). Die Wischleistung haben wir wie immer bei solch einfachen Wischtechniken (und die ist beim Eufy Robovac X8 Hybrid schon vor drei Jahren nicht mehr taufrisch gewesen …) gar nicht erst angeschaut. Für Allergiker kann sie dennoch hilfreich sein, denn zum Staubwischen dürfte das reichen. Achtung: Auch mit angebrachtem Wisch-Equipment fährt der Sauger auf Teppich.

Der Akku leistet 5200 mAh und soll bis zu 180 Minuten am Stück saugen können. Im Alltag ist das wie immer weniger – wie viel, hängt vom Grundriss des zu reinigenden Areals und der Bodenbeschaffenheit ab. So sorgt Teppich bei aktiviertem BoostIQ nicht nur durch erhöhte Saugkraft für höheren Stromverbrauch, sondern ggf. auch durch höheren Widerstand des Bodens beim einfachen Fahren. Komplizierte Grundrisse verlangen zudem deutlich mehr Rangieren. Rund 80 bis 100 Minuten oder etwa 120 m² Nutzfläche halten wir aber in einer durchschnittlichen Wohnung in einem Durchgang für realistisch.

Anschließend fährt der Bot auf Wunsch wieder automatisch los, sobald er zu 80 Prozent geladen ist – behauptet die App. Das Losfahren stimmt auch, leider wird in der App keine Prozentzahl für die verbleibende Akkuleistung angegeben. Stattdessen gibt es nur ein einfaches und wenig genaues Symbol.

Von der anfänglichen UVP des Herstellers ist mittlerweile nicht mehr viel übrig geblieben. Zum Testzeitpunkt kostete das Modell etwa 338 Euro.

Schlecht ist der Eufy Robovac X8 Hybrid nun wirklich nicht – aber leider auch nicht perfekt. Er navigiert ordentlich, saugt auf Hartboden und auf Teppich auch Tierhaare ordentlich auf, aber wer höherflorigen Teppich hat, sollte sich ein anderes Saugroboter-Modell anschauen.

Wenn dann noch Wert auf die Wischfunktion gelegt wird, ist der X8 Hybrid ohnehin die falsche Wahl – zumindest, wenn die mehr als Staubwischen bieten soll. Denn auch wenn der Roboter inzwischen „nur“ noch knapp 340 Euro kostet, gibt es bei der Konkurrenz für weniger Geld bessere Saugroboter. Schade Eufy, aber der große Wurf ist der Robovac X8 Hybrid nicht.

Besser machen es nach wie vor etwa Modelle wie der alte, aber immer noch tolle Dreame D9 (Testbericht) oder der Zaco A10 (Testbericht). Die zehn besten Saugroboter aus unseren Tests haben wir in der Top 10 der besten Saugroboter zusammengefasst.

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