Lieferumfang
Die Gear Sport kommt zusammen mit magnetischer Tisch-Ladestation, MicroUSB-Netzteil und Ersatzarmband beim Kunden an. Auch ein Stoffbeutel für gehört zum Lieferumfang. Die schwarze Papp-Box kann zwar nicht mit der hochwertigen Uhrenschatulle der deutlich teureren Hugo-Boss-Smartwatch mithalten, trotzdem ist die Smartwatch ausreichend ordentlich verpackt.
Design
Optisch wirkt die Gear Sport modern und sportlich. Haptik und die Verarbeitung sind sehr hochwertig. Das knallig blaue Silikonarmband, das blau schimmernde Edelstahlgehäuse und das vorab eingestellte Zifferblatt-Skin sprechen vor allem eine junge Zielgruppe an. Das 20 mm breite Armband verfügt über eine Schnellwechsel-Funktion und lässt sich mit nur wenigen Handgriffen austauschen.
Die Abmessungen sind mit 42,9 × 44,6 × 11,6 mm etwas kleiner als die der Gear S3. Verglichen mit den Smartwatches von Hugo Boss oder Tommy Hilfiger ist die Gear Sport mit 50 g ein echtes Leichtgewicht. In der Praxis trägt sich die Uhr angenehm und unauffällig.
Die Bedienung ist dank präzisem Touchscreen, zweier Taster und der in beide Richtungen drehbaren Lünette sehr intuitiv und komfortabel. Auf der flachen Unterseite aus Kunststoff sitzt der Pulsmesser. Dieser funktioniert gut, solange die Sensoren sauber sind und die Uhr eng genug anliegt. Wer die Uhr nur locker am Handgelenk trägt, bekommt regelmäßig Meldungen, dass die Pulsmessung nicht funktioniert.
Die beigelegte Tischladestation ist magnetisch und wird per MicroUSB mit Strom versorgt. Das Aufladen geschieht drahtlos. Empfindliche und offenliegende Ladekontakte sind nicht vorhanden.
Ausstattung
Die Gear Sport bringt es laut Hersteller trotz der üppigen Ausstattung und einer Akku-Kapazität von nur 300 mAh auf eine Batterielaufzeit von bis zu sechs Tagen. In der Praxis hat die Smartwatch trotz häufiger Nutzung immerhin drei bis vier Tage durchgehalten. Das Laden der Uhr dauert zweieinhalb Stunden.
Neben NFC, WLAN und Bluetooth 4.2 ist auch ein GPS- und Glonass-Empfänger verbaut. Schrittzähler (Bewegungssensor), Herzfrequenz-Sensor und barometrischer Höhenmesser sind ebenfalls vorhanden. Als Prozessor kommt eine Dual-Core-CPU mit 1 GHz zum Einsatz. Der Arbeitsspeicher ist mit 768 MByte ausreichend, um eine flüssige Bedienung zu gewährleisten. Die Speicherkapazität liegt bei 4 GByte, wovon im Auslieferungszustand knapp die Hälfte belegt ist.
Das 1,2 Zoll große Display hat eine Auflösung von 360 × 360 Pixeln und kommt so auf eine Pixeldichte von etwa 302 ppi. Die Darstellung des Amoled ist gestochen scharf und angenehm hell. Das Ablesen des digitalen Zifferblattes klappt auch bei direkter Sonneneinstrahlung und der Helligkeitsstufe sieben von zehn problemlos.
Die Gear Sport ist bis zu 5 ATM oder 50 Metern wasserdicht. Beim Duschen oder auch bei einer Runde im Schwimmbad kann die Smartwatch bedenkenlos am Handgelenk verbleiben.
Software
Am größten ist der Nutzwert zusammen mit einem Samsung-Galaxy-Smartphone, da nur dann alle Funktionen auch sicher funktionieren. Mit anderen Android-Geräten ist der Funktionsumfang theoretisch genauso groß, allerdings kann es in einzelnen Fällen zu Einschränkungen bei Benachrichtigungen zu Anrufen, Nachrichten und E-Mails kommen.
Mit iPhones funktioniert die Gear Sport zwar auch, aufgrund der fehlenden Schnittstellen ist die Nutzung aber extrem eingeschränkt und ermöglicht gerade mal das Anzeigen von Benachrichtigungen oder Anrufen.
Die Gear Sport arbeitet mit dem Betriebssystem Tizen 3.0. Die Oberfläche ist aus unserer Sicht einen Tick intuitiver und übersichtlicher als Wear OS von Google. Die Bedienung ist auch für Erstbenutzer unkompliziert und komfortabel. Neben den vorab installierten Skins stehen zahllose sehr unterschiedliche Designs zum Download bereit. Der dazu notwendige App-Shop von Samsung ist etwas unübersichtlich aufgebaut.
Die Spracherkennung S Voice ist zwar vorhanden, sie funktioniert in der Praxis aber nur unbefriedigend. Hier ist der ausgereifte Google-Assistant deutlich im Vorteil. Auch bei der Anzahl von verfügbaren Drittanbieter-Apps hat Wear OS die Nase vorn. Beliebte Anwendungen wie Whatsapps sind zwar inzwischen für Tizen verfügbar, die Messenger-App Threema ist derzeit aber beispielsweise noch nicht zu finden.
Die Einrichtung der Gear Sport erfolgt sowohl an der Uhr selbst als auch mit Hilfe der kostenlosen App Samsung Gear . Sind Smartphone und Uhr gekoppelt, zeigt die Uhr beispielsweise Messenger-Nachrichten, SMS oder E-Mails direkt auf dem Display an. Auch das Fernsteuern der Smartphone-Kamera und der Spotify-App klappt auf Anhieb. Wer beim Sport gerne Musik hört, kann die Gear Sport auch direkt mit Bluetooth-Kopfhörern verbinden und Songs auf die Uhr laden. Das Smartphone kann dann beim Training zu Hause bleiben.
Für Sportler sind vor allem die umfangreichen Aktivitäts-Statistiken und Trainingsprogramme interessant. Die Gear Sport hat dementsprechend mehrere Sportprofile und passende Apps vorinstalliert.
Das Anlegen individueller Profile ist nicht möglich.
Aber auch im Alltag macht die Uhr eine sehr gute Figur. Wer beispielsweise viel im Büro sitzt, kann sich von der Gear Sport kurzweilige Fitness-Übungen für zwischendurch anzeigen lassen.
Fazit
Die Gear Sport ist eine großartige Smartwatch mit angenehmen Formfaktor. Die Mischung aus Fitness-Tracker und Smartwatch mit ordentlicher Akkulaufzeit ist Samsung gut gelungen. Neben der sehr umfangreichen Ausstattung spricht vor allem die logische und unkomplizierte Bedienung für die Gear Sport.
Lediglich das überschaubare Angebot von Drittanbieter-Apps und der nur schlecht funktionierende Sprachassistent trüben den insgesamt sehr positiven Eindruck.
Wer eine Smartwatch für Alltag und Sport sucht, macht mit der Gear Sport alles richtig. Einen ähnlichen Funktionsumfang bieten derzeit nur wenige Konkurrenzmodelle wie beispielsweise die Huawei Watch 2. Diese läuft allerdings mit Wear OS statt mit der sehr komfortablen Tizen-Oberfläche.
Wer auf GPS und Farbdisplay verzichten kann, sollte sich alternativ die Hybrid-Smartwatch Steel HR von Nokia ansehen.