Samsung Gear Fit 2 Pro im Test: Tracker trifft Smartwatch

Samsung Gear Fit 2 Pro im Test: Tracker trifft Smartwatch
Pro und Contra
  • toller Oled-Bildschirm
  • ohne Account-Zwang nutzbar
  • Apps installierbar
  • kurze Akkulaufzeit für Fitness-Tracker
  • Software teilweise nicht ausgereift
  • unübersichtliches App-Verzeichnis
  • 4.0

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Die Samsung Gear Fit 2 Pro ist ein Fitness-Tracker, der Funktionen einer Smartwatch mitbringt. Wir testen, wie gut die Mischung ist.

Die Gear Fit Pro 2 ist bislang der größte Fitness-Tracker, den wir im Test hatten. Den größten Teil nimmt dabei der scharfe Oled-Bildschirm ein. Dieser bietet knackige Farben und zeigt Informationen scharf an. Das sieht toll aus, auch weil Samsung stark auf farbige Kontraste zum schwarzem Hintergrund setzt.

Samsung verkauft die Geräte in zwei Farbvarianten, reinem Schwarz und Schwarz-Rot. Die Armbänder lassen sich ohne Werkzeug entfernen. Wer andere Farben oder Materialien sucht, Dritthersteller bieten entsprechende Armbänder an.

Die gute Nachricht: Die Gear Fit Pro 2 lässt ohne Anmeldung oder externe App nutzen – man kann also direkt nach dem Auspacken loslegen. Eine Smartphone-App ist aber spätestens dann notwendig, wenn man Dinge wie Schlaf oder Trainingsfortschritte trackt und analysiert. Dann startet eine kleine Odyssee: Zunächst sollten wir die Samsung Gear App installieren, diese verlangt dann nach einer Zusatz-App für die Gear Fit 2 Pro und, damit wirklich alle Funktionen zur Verfügung stehen, die Gesundheits-App Samsung Health. Die gute Nachricht: Solange man Daten nicht in die Cloud synchronisieren oder neue Uhren-Designs oder Apps nutzen möchte, braucht man kein Konto – sehr lobenswert.

Die eigentliche Samsung Health App gefiel uns sehr gut. Sie ist übersichtlich aufgebaut und bereitet alle Daten des Trackers ansehnlich auf. Als Nutzer kann man sich selbst zusammenstellen, welche Funktionen und Sportarten auf der Startseite hinterlegt werden sollen. Samsung liefert verschiedene Trainingsprogramme mit, etwa für 5-km- oder 10-km-Läufe.

Der Fitness-Tracker setzt auf das Tizen-Betriebssystem und lässt sich durch Apps erweitern. Samsung bietet unter anderem eine Spotify-Integration an. Über die Uhr lässt sich die Spotify-Wiedergabe am Smartphone steuern – man unterliegt aber den normalen Begrenzungen des Kontos. Spotify-Free-Nutzer können etwa nur den Shuffle-Modus hören, während Premium-Kunden auch Musik auf die Uhr herunterladen, um sie offline zu hören. Das ist etwa beim Training sinnvoll, wenn man kein extra Handy mitnehmen möchte. Die Navigation ist für das kleine Display erstaunlich gut gelöst und klappt wunderbar. Praktisch: Die Gear Fit 2 Pro kann sich direkt mit einem WLAN verbinden und so etwa wie Spotify-Lieder synchronisieren, wenn kein Bluetooth-Smartphone in der Nähe ist.

Schlecht dagegen ist das Software-Verzeichnis für neue Oberflächen oder zusätzliche Apps. Die Suchfunktion existiert quasi nicht, die Uhr-Themes und die Apps sind wild durcheinandergewürfelt. Kurz, der Store macht wenig Spaß. Ein Beispiel: Die Wecker-App ist nicht vorinstalliert, Stoppuhr und Timer dagegen schon. Wer den Wecker möchte, der muss ein Samsung-Konto anlegen. Das kann Samsung besser. Auch iPhone-Nutzer haben es schwer: Die App zieht sich Informationen aus der Apple Health-App, liefert aber keine Daten zurück. Man merkt, dass Samsungs Schwerpunkt auf Android liegt.

Die Hauptfunktion ist das passive Aufzeichnen der eigenen Aktivität über den Tag. Dazu zählt die Gear Fit 2 Pro die Schritte und erkennt, ob man Stockwerke hinaufsteigt. Gleichzeitig misst sie den Puls und gibt eine grobe Einschätzung, wie viele Kalorien bereits verbrannt wurden.

Die Schrittmessung fanden wir im Alltag brauchbar, sie ist weder zu locker noch zu streng eingestellt und gab uns eine realistische Einschätzung wieder. Cool ist das 24-Stunden-Log, das die letzten Tage und ihre Bewegung noch einmal in der Übersicht zeigt. Samsung setzt ein Ziel von 6000 Schritten, wer mehr oder weniger gehen möchte, kann die Anzahl über die Samsung-Health -App anpassen.

Der Fitness-Tracker unterstützt die klassischen Sportarten, etwa Gehen, Laufen, Radfahren und Schwimmen. Dabei muss man sich um nichts kümmern, die Gear Fit 2 Pro erkennt, wenn ein Training beginnt. Diese automatische Erkennung klappte im Test gut. Alternativ kann man die Aufzeichnung manuell starten. Die GPS-Nutzung frisst natürlich Batterielaufzeit, allerdings deutlich weniger als bei anderen Trackern. Dafür ist die allgemeine Laufzeit kürzer, siehe den Bereich Akku.

Die Gear Fit 2 Pro ist bis 5 ATM oder 50 Meter wasserdicht. Damit ist Schwimmen und Duschen kein Problem, richtig Gerätetauchen gehen sollte man aber nicht. Samsung warnt auch vor Wassersport mit hohen Geschwindigkeiten, etwa Wasserski. Schwimmer erhalten die Speedo On Trainings-App vorinstalliert, mit der sich Bahnen und Schwimmtrainings tracken und analysieren lassen.

Die Überwachung des Schlafs fanden wir im Test in Ordnung. Der Tracker erkennt die verschiedenen Schlafphasen und übertragt die Informationen zur Aufbereitung in die Samsung App. Nervig war allerdings, dass die Gear Fit 2 Pro nicht automatisch in einen Nicht Stören -Modus schaltet, wenn sie erkennt, dass der Träger schläft. Diesen muss man manuell aktivieren. Leider hat der Wecker keinen Zugriff auf die Schlafdaten. Er vibriert das Armband zum gesetzten Zeitpunkt. Andere Fitness-Tracker wie das Huawei Band 2 Pro (Testbericht) nutzen einen Zeitraum, in dem sie erkennen, wann der Anwender bereits am Aufwachen ist.

Eingehende Nachrichten zeigt die Gear Fit 2 Pro auf dem Display kurz in einer Vorschau an. Der Tracker bietet an, die Nachricht auszublenden oder auf dem Smartphone zu öffnen. Über die Gear App und die Einstellungen lässt sich unter Android genau festlegen, welche Apps Benachrichtigungen senden dürfen. Auf Apple-Geräten nutzt die Gear Fit 2 Pro die allgemeinen Einstellungen in iOS.

Die Gear Fit 2 Pro ist auch hier eine Mischung. An sich ist die Laufzeit deutlich kürzer als etwa beim Huawei Band 2 Pro (Testbericht) oder anderen Fitnesstrackern. Dank des Displays und der verbauten Technik ist der 200-mAh-Akku des Samsung-Trackers innerhalb von zwei bis drei Tagen leer, damit ist das Gerät auf einem Niveau mit Smartwatches. Dafür hält sie beim Training, vor allem beim GPS-Einsatz länger durch. Geladen ist das Armband in rund zwei Stunden. Zum Aufladen legt man den Fitness-Tracker in die mitgelieferte Ladeschale. Über Magneten ist sie fixiert, das klappt auch problemlos.

Die Gear Fit 2 Pro glänzt durch ihr Oled-Display. Die Inhalte sehen toll aus und werden mit guten Farbkontrasten zusätzlich hervorgehoben. Das wirkt sich leider auch auf die Batterielaufzeit aus. Dafür kann Samsung wenig, deutlich ärgerlicher ist das unübersichtliche Verzeichnis für Apps und neue Designs. Auch bei der Integration der Software auf der Gear Fit 2 Pro wünschen wir uns mehr Intelligenz.

Wem eine Smartwatch zu groß ist und ein Fitness-Tracker zu wenig Funktionen hat, der sollte zur Gear Fit 2 Pro von Samsung greifen. Wem das zu wenig ist, dem raten wir zur Samsung Gear Sport (Testbericht) oder einer der Smartwatches (Übersicht) . Wer es lieber einfacher hat und mehr Akkulaufzeit will, sollte einen reinen Fitness-Tracker (Übersicht) kaufen.

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