Das Samsung Galaxy A71 gehört mit mindestens 400 Euro zu den Mittelklasse-Smartphones. Neben der guten Kamera, einem flotten Arbeitstempo und der modernen Optik überzeugt vor allem das große OLED-Display. Das Kunststoffgehäuse ist zwar ordentlich verarbeitet, aber weder wasserdicht noch übermäßig stabil. Es sollte im Praxisbetrieb entweder durch ein Kunststoff-Case oder eine Silikonhülle geschützt sein. Um das 6,7-Zoll-Display vor Kratzern und größeren Beschädigungen zu bewahren, sollten Nutzer zu einem Displayschutz in Form einer Panzerglasscheibe greifen. Diese Kaufberatung gibt einen Überblick zum verfügbaren Zubehör und zeigt, worauf es beim Kauf ankommt.
Originale Hüllen
Für Galaxy A71-Besitzer bietet auch Samsung selbst eigene Hüllen an. Diese sind erfahrungsgemäß sehr ordentlich verarbeitet und passen perfekt auf das Smartphone. Die Preise im freien Handel sind mit 14 bis 24 Euro durchaus gerechtfertigt.
Das Samsung S-View Wallet Cover mit Sichtfenster für Uhrzeit und eingegangene Nachrichten ist in den Farben schwarz und weiß verfügbar. Das Case mit horizontalem Flip-Cover bietet neben ausreichend Schutz noch Platz für eine Kreditkarte oder Ähnliches. Mit 24 Euro ist es die teuerste Originalhülle.
Etwas günstiger ist das Samsung Silicone Cover in silber, blau oder pink für 14 bis 18 Euro. Die Variante aus Silikon verbessert die Griffigkeit und sorgt für ausreichend Schutz im Alltag. Wer sich für die Hülle ohne Frontabdeckung entscheidet, sollte sich auf jeden Fall einen zusätzlichen Displayschutz anschaffen.
Snap-On
Die sogenannten Snap-On-Hüllen sind am unauffälligsten und dementsprechend weit verbreitet. Sie umschließen die Ränder und Rückseite des Smartphones und schützen das Gehäuse vor Kratzern und Beschädigungen. Bei der Snap-On-Variante sollten die Seitenränder unbedingt ein Stückchen über das Display hinausragen.
Aus der Erfahrung sind Hüllen aus festem und sehr dünnen Kunststoff zwar geeignet, um die Oberfläche zu schützen, bei Stürzen auf harten Untergrund bieten sie aber weniger Schutz als Cases aus flexiblen Materialien wie Silikon oder TPU. Wer sein Smartphone lediglich gegen Kratzer absichern will, kann durchaus zu sehr dünnen Modellen wie dem Protective Cover von Toppix greifen.
Für den normalen Alltagsgebrauch sind dickere und flexible Cases allerdings besser geeignet. Aus eigener Erfahrung machen hier beispielsweise die Hüllen des Herstellers Spigen einen sehr guten Job. Sie bieten ausreichenden Schutz und haben ein faires Preis-Leistungsverhältnis. Ein positiver Nebeneffekt der flexiblen Hüllen ist eine deutlich erhöhte Griffigkeit. Diese ist beim A71 zwar grundsätzlich etwas besser als bei Smartphones mit Glasrückseite, in der Praxis ist der Unterschied aber definitiv spürbar. Ob die Hülle eine glatte Oberfläche wie das Spigen Liquid Crystal Case hat, oder eine mit Struktur, wie der Spigen Rugged Armor, ist dabei unerheblich und eine Frage des eigenen Geschmacks.
Snap-On mit Extra
Neben den Standard-Hüllen gibt es die Snap-On-Variante auch mit kleinen Extras. Wem beispielsweise die Snap-On-Varianten von der Stange zu langweilig sind, der kann sich sein Case mit einem eigenen Motiv und Text individualisieren. Die Haltbarkeit und Qualität der Drucke sind zwar in Ordnung, allerdings verbleichen die Bilder bei mehrjähriger Nutzung.
Für Diejenigen die häufig Videos mit dem Smartphone ansehen, lohnt der Griff zu Snap-On-Hüllen mit integriertem Standfuß. Dieser ist beispielsweise beim Modell Spigen Slim Armor unauffällig in der Rückseite integriert.
Bei Nutzung einer magnetischen Halterung im KFZ kommt es bei dickeren Hüllen häufig zu Haftungsproblemen, da die Magnetwirkung gedämpft ist. Ist dies der Fall, bieten sich Cases mit integriertem Magnet an. Ein gutes Beispiel für solch eine Hülle ist das Slim-Case von Lagui. Das Magnetcase von Vgana verfügt zusätzlich noch über einen ausklappbaren Standfuß.
Geht es hauptsächlich um einen bestmöglichen Schutz im Falle eines Sturzes, lohnt sich die Investition in eine besonders robuste Hülle mit zusätzlicher Dämpfung, wie den Rugged Armor von Spigen.
Flip-Cases
Flip-Cases mit aufklappbarem Deckel tragen zwar dicker auf als die Snap-On-Hüllen, dafür schützen sie gleichzeitig das große Display des A71. Ob sich der Deckel nun nach oben oder zur Seite öffnet, ist eine Frage des Geschmacks. Deutlich häufiger sind allerdings die Hüllen mit seitlichem Klappmechanismus zu finden.
Varianten wie das Clear View Crystal Case von Suhctup verfügen über einen verspiegelten Deckel, der auch im geschlossenen Zustand den Blick auf Uhrzeit oder Benachrichtigungen zulässt. Das sieht zwar sehr stylisch aus, allerdings ist die Freude erfahrungsgemäß von kurzer Dauer. Die Oberfläche des Kunststoffdeckels verkratzt schnell und sieht dementsprechend abgenutzt aus.
Langlebiger sind die Varianten die komplett aus Leder oder Kunstleder bestehen. Die Hüllen von Hama, Imoshion, Nadoli oder Celly Wally verfügen außerdem über einen Magnetverschluss, einen Karteneinschub und eine integrierte Standfunktion. Wer es besonders auffällig mag, kann sich für ein Modell mit zusätzlichem Glitzeranhänger, wie dem Trbol Flip Cover entscheiden.
Displayschutz
Zum Schutz des großen und guten Displays des A71 braucht es trotz einer Hülle eine Folie oder besser ein Panzerglas. Selbst bei normaler Beanspruchung kommt es sonst schnell zu unschönen Macken und Kratzern auf dem Touchscreen. Erfahrungsgemäß sind die Echtglasscheiben den flexiblen Folien vorzuziehen. Diese bewahren das Display zwar vor Kratzern, bei einem harten Einschlag sind sie aber nutzlos. Die Scheiben hingegen verteilen auch punktuell auftretende Kräfte gleichmäßig und schützen dementsprechend zuverlässig.
Ein weiterer Vorteil der Scheiben ist das einfachere Handling beim Aufbringen auf das Display. Bei Folien kommt es schnell zu unschönen Lufteinschlüssen, dies ist bei der Glasvariante nicht der Fall. Der Nachteil der echten Scheiben ist die insgesamt deutlich kürzere Lebensdauer. Beim Transport in der Hosentasche, zusammen mit Feuerzeug oder Schlüsselbund, kommt es schnell mal zu Absplitterungen oder zu Rissen an den Rändern. Bei einer Folie sind lediglich Kratzer zu erkennen.
Unserer Erfahrung nach unterscheidet sich die Schutzgläser vor allem bei Aufbringen auf das Display. So liegen den etwas teureren Scheiben häufig Montagerahmen bei, damit das Glas auch genau dort liegt, wo es hingehört. Außerdem bieten die teuren Modelle häufig einen schwarzen Rahmen und ab und an ein zu den Seiten leicht abgerundetes Material, damit es sich bei der täglichen Nutzung weniger kantig anfühlt.
Extras
Wer einen sehr sicheren Halt wünscht, klebt auf das Case zum Beispiel einen Griff der Firma Popsockets. Die kleinen Sockel stehen eingefahren etwa 7 mm aus dem Gehäuse hervor, ausgefahren fast 25. Unserer Erfahrung nach gewöhnt man sich sehr schnell an die Popsockets, die beim Halten des Smartphones ein gewisses Gefühl der Sicherheit vermitteln. Netter Nebeneffekt: Ausgeklappt steht das Telefon im Landscape-Modus, um zum Beispiel Videos bequem zu betrachten. Bei den meisten Popsockets ist das Motiv austauschbar. Als Zubehör gibt es Auto- und Wandhalter. In der Bildergalerie zeigen wir Popsockets mit Spiegel, Swarowski, Marvel-Motiven, Pop-Art und viele mehr.
Popsocket, Graptap, Phonestrap
Alternativ bietet Artwizz die sogenannten Phonestraps an. Die knapp 10 mm breiten Bänder kleben um die Rückseite der Hülle. Auch sie bieten einen sicheren Halt, tragen allerdings im Gegensatz zu den Popsockets kaum auf. Die Speck Grabtabs in der Größe einer Kreditkarte stehen mit etwa 3 mm kaum vom Case ab. Nutzer können einen Finger in die ausfahrbare Schlaufe stecken und das Smartphone sicher greifen. Allerdings fährt die Schlaufe schon nach kurzer Nutzungszeit nicht mehr richtig ein und steht dann immer ein Stückchen heraus.
Fazit
Auch wenn das Samsung Galaxy A71 nicht zu den teuersten Smartphones gehört, lohnt sich die Anschaffung von Hülle und Displayschutz. Oberflächliche Beschädigungen beeinträchtigen zwar nicht die Funktionalität, sie sorgen aber für Frust. Und erfahrungsgemäß treten Kratzer in Gehäuse und Display trotz größter Sorgfalt sehr schnell auf.
Unser Tipp: Lieber das Smartphone mit günstigem Zubehör schützen. Das spart Ärger, wenn das 400-Euro-Telefon dann doch mal auf dem Boden landet.