Rogbid King im Test: Apple-Watch-Klon mit Android ab 125 Euro

Rogbid King
Pro und Contra
  • günstiger Preis
  • unterstützt Google Play Store
  • Telefonie-Funktion
  • integriertes GPS
  • Kamera unbrauchbar
  • Bedienung teilweise etwas fummelig
  • sehr kurze Akkulaufzeit
  • klobiges Design
  • 3.0

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Die Rogbid King erinnert stark an eine Apple Watch, kostet aber nur etwa die Hälfte. Ob die Smartwatch wirklich überzeugt, zeigt der TechStage-Test.

Wer gern eine Smartwatch im Stile der Apple Watch am Handgelenk tragen möchte, aber nicht viel Geld ausgeben möchte, sieht sich vielleicht nach Alternativen um. Eine solche bietet der chinesische Hersteller Rogbid unter dem Namen King an. Dabei handelt es sich um einen Klon der Apple Watch auf Android-Basis. Streng genommen ist es ein Android-Smartphone, das in eine Uhr gequetscht wurde. Wir haben uns die Smartwatch im Test genauer angeschaut und klären, ob und für wen sich der Direktimport lohnt.

Derzeit ist die Smartwatch günstiger zu haben. Mit dem Code BG28cafb kostet die Rogbid King bei Banggood nur 126 Euro statt 194 Euro.

Dieser Test erscheint in unserer Themenwelt Smartwatch. Hier gibt es weitere Tests, Bestenlisten und Ratgeber, etwa die Top 10 der Smartwatches, Top 10: Die besten Fitnessuhren – Smartwatches fürs Training sowie Top 10: Die besten Fitness-Tracker 2023 ab 30 Euro im Test.

Rogbid liefert die King in einer schicken Box aus, die an die Umverpackung hochwertiger Smartwatches erinnert. Im Lieferumfang enthalten sind neben der Uhr selbst zwei Armbänder, eines aus Kunstleder und eines aus Silikon, sowie ein Ladekabel und eine ausführliche Anleitung, in der die Bedienung der Uhr in englischer Sprache und Mandarin beschrieben ist.

Was beim Auspacken der Rogbid King direkt auffällt, ist das Design der Uhr. Optisch erinnert die Smartwatch zwar stark an die Apple Watch, allerdings ist das Gehäuse deutlich dicker und klobiger als das Vorbild. Während die Apple Watch gut 10 Millimeter dickt ist, misst die Rogbid King in der Breite mit 15 Millimeter ein knappes Drittel mehr. Dadurch sieht die Uhr insbesondere an schmaleren Handgelenken ziemlich wuchtig aus.

Dass die Uhr mit zwei Armbändern ausgeliefert wird, fällt positiv ins Gewicht. Auch der Umfang der Armbänder ist gut bemessen, sodass auch kräftigere Käufer nicht sofort Ersatz kaufen müssen. Die Rogbid King verfügt über einen Druckknopf an der Gehäuseseite und lässt sich ergänzend dazu per Touchscreen bedienen. Das funktioniert auch zuverlässig – Ruckler oder Verzögerungen bei der Eingabe konnten wir nicht feststellen.

Ein weiterer Pluspunkt: Die Rogbid King ist nach IPx7 zertifiziert und damit weitgehend wasserdicht. Man kann sie also in der Dusche tragen oder kurzzeitig unter Wasser halten. Längere Tauchgänge übersteht die Uhr allerdings nicht.

Rogbid weist in der beiliegenden Anleitung explizit darauf hin, dass für die Benutzung der Uhr keine App erforderlich ist. Zwar können wir per QR-Code eine App für die Uhr herunterladen, allerdings verfügt diese nur über rudimentäre Funktionen: Wir sehen alle Informationen und Daten, die die Uhr aufzeichnet, als Übersicht aufbereitet (Schritte, Herzfrequenz, Trainingseinheiten etc.). Weil wir alle diese Informationen aber auch direkt auf dem Display der Uhr ablesen können und sich die Smartwatch zudem mit anderen Sport-Apps verbinden lässt, ist die Installation tatsächlich nicht erforderlich.

Wer die App trotzdem installieren möchte, landet nach dem Scannen des QR-Codes auf einer sehr rudimentär gestalteten Webseite, über die sich eine Android- und eine iOS-Version herunterladen lässt. Klickt man die heruntergeladene Datei an, muss man zunächst einen Warnhinweis wegklicken, bevor man die Apk ausführen kann.

Weil es sich bei der Rogbid King um einen Apple-Watch-Klon aus China handelt, überrascht es wenig, dass sowohl die App als auch die Smartwatch selbst mit diversen Übersetzungsfehlern zu kämpfen haben. Unvollständige Sätze, teils fehlerhafte Texte und ein Gemisch aus englischen und deutschen Wörtern sind hier an der Tagesordnung.

Teilweise negativ aufgefallen ist uns darüber hinaus die Bedienung der Uhr: Wer etwa den Google Play Store nutzen möchte, muss sich mit einem Google-Konto anmelden – und die Eingabe von E-Mail-Adresse und Passwort erfolgt über eine sehr kleine Tastatur auf dem Bildschirm. Vertipper sind hier an der Tagesordnung und machen den Login-Prozess zum Geduldsspiel. Dasselbe gilt dann auch für alle anderen Apps, die ein Nutzerkonto voraussetzen.

Allerdings gibt es auch ein paar Lichtblicke: Weil das Betriebssystem der Uhr auf Android basiert, funktioniert die Bedienung sehr intuitiv. Die einzelnen Symbole, über die wir Menüs und Features der Rogbid King aufrufen, sind eindeutig und gut verständlich. Wer sich mit Android auskennt, kann auf der Uhr auch selbst programmierte Apps installieren. Ein weiterer Pluspunkt ist das Display, dessen Helligkeit sich stufenlos verstellen lässt und das auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut ablesbar bleibt.

Weil es sich bei der Rogbid King um eine Smartwatch und nicht um eine Sportuhr mit smarten Funktionen handelt, ist der Umfang an Trackingmöglichkeiten für Sportler eher begrenzt. Es gibt zwar einen Schrittzähler, der auch zuverlässige Ergebnisse abliefert, aber die Pulsmessung funktioniert nicht dauerhaft, sondern muss manuell aktiviert werden. Immerhin liefert sie im Ruhezustand gute und genaue Ergebnisse (Abweichungen lagen im Vergleich zum Kontrollgerät Garmin Fenix 6 im niedrigen einstelligen Bereich).

Wenn wir eine Aktivität starten, zeichnet die Rogbid King die Herzfrequenz aber durchgängig auf, ebenso wie die gegebenenfalls zurückgelegte Strecke und verbrannte Kalorien. Zur Auswahl stehen dafür als Trainingsprofile die Sportarten Laufen (Indoor und Outdoor), Radfahren (Indoor und Outdoor), Wandern, Basketball, Fußball, Tischtennis, Federball (auf der Uhr als „Shuttlecock“ vermerkt) und Seilspringen. Die Trainingseinheiten lassen sich dann im Nachhinein über das Display der Uhr noch einmal im Detail anschauen.

Eine Funktion für Krafttraining, HIIT oder speziellere Sportarten wie Klettern, Golfen oder Surfen fehlt zwar, allerdings stehen uns über den Google Play Store diverse Möglichkeiten zur Verfügung, dieses Problem mit zusätzlichen Apps zu umgehen. Wer möchte, kann beispielsweise Strava oder Freeletics auf der Uhr installieren und nutzen. Das Display der Uhr funktioniert dabei genauso wie das Display eines Smartphones oder Tablets, allerdings muss man mit den oben genannten Einschränkungen bei der Bedienung leben.

Beim Schlaf-Tracking erwarten uns keine großen Überraschungen. Die Rogbid King verfügt über eine standardisierte Aufzeichnung der Schlafphasen. Sie erkennt automatisch und zuverlässig den Einschlaf- und Aufwachzeitpunkt, während sie den eigentlichen Schlaf in die verschiedenen Phasen gliedert. Die Uhr berechnet dann anhand der Dauer der Schlafphasen einen Score zwischen 0 und 100 Punkten. Je mehr Punkte wir gesammelt haben, desto besser unser Schlaf. Wie bei jeder vergleichbaren Smartwatch ist die Aussagekraft der gemessenen Werte begrenzt, allerdings liefern sie eine grobe Orientierung und können zur Verbesserung der Schlafhygiene unterstützen.

Weil man auf der Rogbid King theoretisch jede beliebige App aus dem Google Play Store installieren kann, ist der Funktionsumfang fast grenzenlos. Dass einige Apps wie Whatsapp oder Strava hier deutlich mehr Sinn ergeben als Handyspiele wie Candy Crush oder ein Textverarbeitungsprogramm, liegt auf der Hand.

Allerdings bietet die Rogbid King auch einige zusätzliche Hardware-Features, die sie von Smartwatches wie den Garminuhren mit Fokus auf Sportfunktionen unterscheiden. Denn die Rogbid King verfügt nicht nur über ein integriertes GPS sowie Glonass und Support für Google Maps, sondern besitzt auch eine Telefonie-Funktion, eine Gesichtserkennung und zwei integrierte Kameras. Man kann die Smartwatch also fast genauso nutzen wie ein Smartphone. Die Rogbid King verfügt sogar über einen SIM-Slot, sodass Nutzer nicht mal ein Smartphone benötigen, wenn sie eine solche Smartwatch besitzen.

Aber wie zuverlässig funktionieren Telefonie, Navigation und Kameras eigentlich? In unserem Test konnten die ersten beiden Funktionen überzeugen. Auch wenn die Bedienung über das kleine Display teilweise etwas fummelig ist, arbeitete die Uhr stets zuverlässig. Die Kameras hingegen enttäuschen: Die Bedienung ist umständlich, insbesondere bei der Linse, die sich an der Seite des Gehäuses unterhalb des Buttons befindet. Außerdem lässt die Qualität der Bilder stark zu wünschen übrig. Hier kommt man um ein halbwegs ordentliches Smartphone nicht herum – allerdings wäre es auch etwas vermessen, bei dem Preis und den sonstigen Features der Uhr auch noch eine hochwertige Kamera zu erwarten.

Rogbid gibt die Akkulaufzeit der Rogbid King mit 24 Stunden an, wenn die Uhr normal benutzt wird. Die Stand-by-Zeit der Uhr soll bei 7 bis 10 Tagen liegen, das Laden dauert laut Hersteller 1,5 Stunden. Alle diese Angaben konnten wir im Test bestätigen. Die Laufzeit der Uhr ist damit sehr kurz, aber mit derjenigen der Apple Watch vergleichbar. Eine höhere Laufzeit, genauer gesagt einen größeren Akku als den integrierten mit 850 mAh erwarten wir aber nicht bei einer Uhr dieser Preisklasse.

Rogbid bietet die Rogbid King in zwei Varianten an: mit 2 GByte RAM und 16 GByte internem Speicherplatz sowie 4 GByte RAM und 128 GByte Speicher. Aktuell ist die Uhr stark reduziert und kostet direkt beim Hersteller 120 US-Dollar in der Ausführung mit kleinem Speicher und für 190 US-Dollar mit großem Speicher. Mit dem Coupon-Code TechStage bekommen Käufer 5 Prozent Rabatt. Bei Tomtop kostet die Rogbid King mit 2/16 GByte derzeit 140 Euro. Geliefert wird aus China.

Bestellt man die Uhr direkt im offiziellen Webshop von Rogbid oder bei Tomtop, fallen keine Versandkosten an (abgesehen von Express-Versand). Man muss jedoch Einfuhrumsatzsteuer und gegebenenfalls Zollgebühren bezahlen. Dementsprechend sollten Käufer 19 Prozent Mehrwertsteuer auf den jeweiligen Preis der Uhr aufschlagen. Im Vergleich zur günstigsten Apple Watch kann man hier aber trotzdem ein Schnäppchen schlagen.

Die Rogbid King hat uns Banggood zum Test zur Verfügung gestellt. Dort kostet die Smartwatch mit 2 GByte RAM und 16 GByte Speicher mit dem Code BG28cafb nur 126 Euro statt 193 Euro. Hier sind Zoll und Mehrwertsteuer bereits berücksichtigt. Die Variante mit 4 GByte RAM und 128n GByte Speicher kostet 284 Euro. Geliefert wird aus China binnen vier Wochen.

Die Rogbid King klingt auf dem Papier wie die eierlegende Wollmilchsau unter den Smartwatches, eine Apple Watch zum Preis eines Fitbit-Trackers. Allerdings müssen Käufer mit einigen Einschränkungen leben.

Denn die Uhr leidet nicht nur unter Übersetzungsfehlern, sondern auch ein paar Problemen bei der Bedienung. Zwar kann man theoretisch jede App aus dem Google Play Store installieren, in der Praxis funktioniert das dann aber nicht immer so, wie man es sich vielleicht wünschen würde. Außerdem sieht die Rogbid King einfach zu klobig aus, um als schickes Designstück am Handgelenk durchzugehen.

Diese Smartwatch eignet sich deshalb für Nutzer, die kein Problem damit haben, ein wenig mit Apps und dem Betriebssystem der Uhr herumzuexperimentieren. Wer eine günstige Uhr sucht, mit der man telefonieren kann, die Navigation per GPS beherrscht, Support für Musik-Apps und weitere Anwendungen bietet, kann sich die Rogbid King definitiv näher anschauen. Käufer müssen aber mit der beschränkten Akkulaufzeit zurechtkommen.

Eine preiswerte Alternative mit längerer Akkulaufzeit, aber dafür nur einem eingeschränkten App-Angebot ist die Huawei Watch GT Runner (Testbericht). Wer lieber auf Googles Wear OS zurückgreift, kann über die Pixel Watch (Testbericht) oder Samsung Galaxy Watch 5 (Testbericht) nachdenken.

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