Powerstation Bluetti EB150 im Test: XL-Stromspeicher für Photovoltaik

Powerstation Bluetti Poweroak EB150
Pro und Contra
  • hohe Kapazität
  • ordentliche Leistung, bis 300 W lautlos
  • echte EU-Steckdosen
  • ungenaue Kapazitätsanzeige
  • lautes Netzteil
  • Lüfter laut, sobald aktiv
  • 4.5

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Die Bluetti EB150 ist ein mobiler 1500-Wh-Akku mit 230-V-Anschlüssen und integriertem Solargenerator. TechStage testet, wie sich XL-Akku und 1000-W-Dauerleistung in der Praxis schlagen.

Powerstations mit Solargenerator ermöglichen die Nutzung von elektrischen Verbrauchern fernab des Stromnetzes und bieten sich so zur Notstromversorgung oder für Beruf, Hobby und Camping an. In Kombination mit Solarpaneel versprechen die Geräte eine autarke und mobile Stromversorgung nur mithilfe der Sonne.

Dieser Test gehört zu den Themenwelten Powerstation und Camping. In diesem Einzeltest muss nun die zweite Powerstation des Herstellers Bluetti zeigen, was sie kann. Mit einer Kapazität von satten 1,5 kWh hat die EB150 die bisher größte Kapazität von den von uns getesteten Solargeneratoren. Das Testgerät wurde uns vom Onlineshop Geekmaxi zur Verfügung gestellt.

Die Bluetti EB150 ist mit Abmessungen von 37x 17 x 36 cm und einem Gewicht von satten 17,2 kg die bisher größte und schwerste Powerstation in der Redaktion von TechStage. Entsprechend ist sie nur bedingt als mobil zu bezeichnen. Für Fahrradtour oder Wanderung ist diese XL-Powerstation nicht geeignet.

Das rechteckige Gehäuse, mit oben aufgesetztem Griff, erinnert an einen Mini-PC-Tower. Griff, Vorder- und Rückseite sind weiß, die restlichen Seiten des Kunststoffgehäuses sind in einem hellen Blau gehalten. Die Verarbeitung der Powerstation ist zwar hochwertig, durch Farbgebung, Materialwahl und die deutlich sichtbaren Lüftungsöffnungen wirkt die EB150 trotzdem billig. Im Vergleich mit der Bluetti Poweroak EB70 (Testbericht), Flashfish UA550 (Testbericht) oder gar einer Ecoflow Delta (Testbericht) sieht dieses Modell sehr altbacken aus. Insgesamt wirkt das Design sehr nüchtern und funktionell – Zielgruppe scheinen hier eher Gewerbetreibende als Privatanwender zu sein.

Die Anschlüsse der EB150 sind auf Vorder- und Rückseite verteilt. Auf der Frontseite sitzen Stromeingang, unbeleuchtetes Status-Display, Power-Taster (Hauptschalter, Gleichstrom- und Wechselstrom), der 12-V-KFZ-Ausgang (Zigarettenanzünder) und die insgesamt fünf USB-Ausgänge (1x USB-C PD mit 45 W, 4x USB-A mit 3,0 A). Die beiden EU-Steckdosen für 230 V sitzen auf der Rückseite.

Ein 200-W-Netzteil mit lautem Lüfter gehört ebenfalls zum Lieferumfang. Dieses ist so auch bei der kleineren Poweroak EB70 beigepackt. Da das Gerät etwa so viel Lärm verursacht wie ein alter PC unter Volllast, sollte man die Powerstation besser im Nebenzimmer laden.

Ein Solarpaneel liegt nicht bei, es gibt aber Bundles mit passenden Modulen oder das Modul einzeln unter der Bezeichnung Bluetti SP200. Für die Tests haben wir alternativ ein 100-W-Paneel eines anderen Herstellers benutzt. Kompatibel sind Solarpaneele mit bis zu 400 W und einem 7,8-mm-Stecker.

Die Bedienung der Powerstation ist dank ordentlicher Beschriftung selbsterklärend und unkompliziert. Zum Einschalten wird der Haupttaster für mehrere Sekunden gedrückt und die EB150 erwacht. Das Display zeigt die Kapazität, Ein- und Ausgangsleistung. Eine exakte Prozentanzeige der Kapazität wäre hier allerdings wünschenswert – die grobe Grafik mit 20-Prozent-Blöcken ist nach unserem Geschmack unzureichend für diese Preisklasse. Eine Restlaufanzeige wie etwa bei der Ecoflow River (Testbericht) ist nicht vorhanden.

Nachdem wir die EB150 das erste Mal vollständig geladen haben, beginnen wir zunächst mit einigen Belastungstests. Bluetti gibt hier 1000 W Dauerlast an. Ein ordentlicher Wert, den so nur die stärkeren Powerstations erreichen. Die im Test angeschlossenen 970 W unseres Toasters packt die Powerstation ebenso problemlos wie die Versorgung von 3D-Drucker, Laser-Gravierer, Eiswürfelbereiter oder Reiseföhn. Auch das getestete Werkzeug funktioniert – solange es weniger als 1000 W benötigt. Für unserem großen Föhn, Wasserkocher, Induktionsplatte oder Tischkreissäge sind 1 kW allerdings zu wenig. Hier schaltet sich die Powerstation zuverlässig nach wenigen Sekunden ab. Wer derart starke Verbraucher anschließen will, sollte sich etwa die Ecoflow Delta (Testbericht) mit 1800 W ansehen.

Die eigentliche Stärke der EB150 ist die satte Kapazität von 1500 Wh oder 1,5 kWh. Das übertrifft sogar noch die genannte Ecoflow Delta mit 1,2 kWh. Doch wie viel ist davon nutzbar? Die Erfahrung der vergangenen Powerstation-Tests zeigt, dass je größer die Kapazität ist, desto größer ist der Verlust. So sind wir auf unseren inzwischen bewährten Langzeittest mit unserem Arbeitsplatz gespannt. Hier werden neben einem Macbook Pro (90 W Netzteil) noch zwei 24“ Monitore, Telefon, Drucker und diverse USB-Verbraucher versorgt. Der Verbrauch der Kombination liegt tagsüber bei etwa 90 bis 140 Watt. Lediglich eine Handvoll Druckaufträge lassen den Wert kurzfristig auf über 700 W steigen.

Insgesamt versorgt die EB70 unseren Arbeitsplatz für über 11 Stunden mit Wechselstrom, bevor der Akku dann doch irgendwann leer ist. In dieser Zeit gibt die Powerstation rund 1242 Wh Leistung ab, was hinsichtlich der Kapazität einem Verlust von knapp 17 Prozent entspricht. Das läge leicht über den von den Herstellern angegebenen 15 Prozent, ist aber in Ordnung. Die Verluste sind bei Nutzung von 230-V-Verbrauchern mit wenig Leistung am höchsten. Beim Einsatz von Gleichstrom, speziell von 12-V-Geräten, geht am wenigsten verloren. Insofern decken sich die Testergebnisse mit den Werten der Konkurrenz. Von den 1,5 kWh sind etwa 1,2 bis bestenfalls 1,3 kWh nutzbar. Ein sehr ordentlicher Wert! Zum Verständnis: Ein Fernseher mit 110 W läuft hier ebenso wie unser Arbeitsplatz über 11 Stunden. Ein Projektor mit 200 W lässt sich knapp über sechs Stunden befeuern. Eine Kaffeemaschine mit 600 W ließe sich etwas mehr als zwei Stunden am Stück betreiben.

Das vollständige Aufladen mit dem Netzteil dauert zehn Stunden – was zwar durchschnittlich, im Bedarfsfall aber arg lang ist. Zum Vergleich: Die Ecoflow Delta braucht für 1,2 kWh nur 1,5 Stunden an der Steckdose. Das Laden per Solarpanel funktioniert ebenfalls. Allerdings sind die 130 Watt zugegebenermaßen schwach für diesen XL-Akku und so ist die EB150 am Ende des Tages nur zu etwa einem Viertel nachgeladen. Bei einer Solarleistung von 240 W gibt der Hersteller eine Ladedauer von etwa 7 Stunden an. Mit dem Maximum von 400 W dauert das Laden per Sonnenenergie noch etwa 4 bis 5 Stunden.

Bei der Nutzung sind die Lüfter der EB150 nur während der Belastungstest zu hören. Bei einer Leistung von unter 300 bis 350 W bleibt die Powerstation still. Springen sie aber einmal an, ist der Lüfter deutlich zu hören. Immerhin ist er weniger schrill als der Lüfter im Netzteil. Auch beim Nachladen per Netzteil mit 200 W schalten sich die internen Lüfter deutlich hörbar zu. Beim Laden per Photovoltaik-Panel (130 W) bleibt die EB150 aber leise.

Gleichzeitiges Laden und Entladen der Powerstation ist zwar möglich, der Hersteller rät allerdings davon ab, um so eine längere Lebensdauer des Lithium-Ion-Akkus zu ermöglichen. Hier gibt Bluetti 2500+ Ladezyklen an.

Die Bluetti EB150 ist in Blau und Schwarz bei etwa Geekmaxi ab etwa 900 Euro erhältlich. Preislich liegt sie damit unter der Ecoflow Delta mit 1,2 kWh, aber dafür 1800 W Leistung und Schnellladefunktion. Der Preis ist hoch, im Verhältnis zur Leistung, aber gerechtfertigt.

Wem selbst die 1,5 kWh zu wenig sind, der bekommt die Powerstation auch in der Variante EB240. Diese ist abgesehen von Größe, Gewicht und Akkukapazität identisch und bietet satte 2,4 kWh.

Das optionale 200-W-Solarpaneel von Bluetti kostet laut Preisvergleich 449 Euro. Alternative faltbare Solarpaneels anderer Hersteller gibt es oftmals günstiger. Mehr dazu im Ratgeber Solarmodule: Worauf es bei mobilen Photovoltaik-Panels ankommt.

Die Bluetti EB150 ist ein echtes Arbeitstier. Die 1000 W Dauerleistung reichen selbst für Verbraucher wie Toaster oder Reiseföhn. Dank der sehr hohen Kapazität von 1500 Wh hält die Powerstation deutlich länger durch als die kleinen Modelle von Blitzwolf (Testbericht), Loskii (Testbericht) oder Xmund (Testbericht). Wer einen Solargenerator mit Durchhaltevermögen sucht, ist mit diesem Modell gut beraten.

Wer über 1000 W Leistung benötigt, sollte sich alternativ die Ecoflow Delta (Testbericht) ansehen. Weniger Kapazität, aber auch 1000 W Dauerleistung, gibt bei kompakteren Powerstations wie der Poweroak EB70 (Testbericht) oder der Jackery Explorer 1000 (Testbericht).

Weitere Artikel zu den Themen Outdoor und Camping zeigen unsere Themenwelten. Hier haben wir etwa Hightech-Gadgets zum Wandern getestet, Ferngläser mit Entfernungsmesser ausprobiert oder erklären, worauf man beim Kauf einer Taschenlampe achten sollte. Mehr zu Powerstations zeigen unsere Ratgeber Gadgets gegen den Blackout und Notstrom ohne Lärm: Powerstations mit Akku und 230-V-Steckdose.

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