Podcast-Mikrofon Thomann Tbone SC 440 USB im Test

Podcast-Mikrofon Thomann Tbone SC 440 USB im Test
Pro und Contra
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Anstecken und loslegen
  • Großer Lieferumfang
  • Hohes Eigenrauschen
  • Nur 16-Bit-Aufnahmen möglich
  • Für den professionellen Einsatz nur begrenzt geeignet
  • 4.0

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Das Tbone SC 440 USB von Thomann kostet gerade einmal 50 Euro und kommt sogar mit Koffer und Mikrofonspinne. Kann nicht gut sein? Weit gefehlt!

Wer sich grundsätzlich für Mikrofone für Youtube, Let's Plays, Podcasts und Studio-Aufnahmen interessiert, dem empfehlen wir unseren Beitrag Kaufberatung: Mikrofone für Podcasts und Let’s Plays .

Das Mikrofon ist komplett aus Metall gefertigt und hinterlässt einen hochwertigen Eindruck. Ein goldener Ring trennt den silbernen Mikrofonkorb vom Körper. Der USB-Anschluss befindet sich unten am Schaft. Insgesamt hat das Tbone SC 440 USB mit Maßen von 180 mm × 50 mm eine längliche Form. Auf die Waage bringt es etwa 370 g. Das Wechseln der Richtcharakteristik ist nicht möglich. Auch Schalter für Filter oder Dämpfungen sind nicht vorhanden.

Der PVC-Transportkoffer, in dem das Mikrofon verschickt wird, ist sehr billig verarbeitet. Man sollte nicht damit rechnen, dass die Verschlüsse lange halten. Aber immerhin ist das Innere mit Schaumstoff ausgekleidet, sodass das Mikrofon, die zugehörige Spinne und das USB-Kabel von 1,8 m Länge Platz finden.

Die beiliegende Mikrofonspinne besteht aus Blech und Gummischnüren. Sehr hochwertig ist sie nicht, doch ihren Job, das Entkoppeln des Mikrofons, um Erschütterungen von der Aufnahme fernzuhalten, macht sie sehr gut. Das Mikrofon wird dabei einfach in die Spinne gesteckt.

Das Tbone SC 440 USB ist darauf ausgelegt, sofort verwendet werden zu können. Ein Vorverstärker oder ein Audiointerface sind nicht nötig. Das beiliegende USB-Kabel verbindet Mikrofon und PC. Die nötigen Treiber sucht und installiert sich das Betriebssystem selbst. Kompatibel ist das Mikrofon zu Windows 2000 bis Windows 10 sowie Mac OS X.

Das SC 440 USB ist ein Großmembran-Kondensatormikrofon. Ein Kondensatormikrofon besteht im wesentlichen aus einer beweglichen Membran und einer Metallplatte, die sich gegenüberliegen. Trifft der Schall auf die Membran, beginnt sie zu schwingen und der Abstand zur Metallplatte, der Gegenelektrode, ändert sich und mit ihm auch die Kapazität.

Die Richtcharakteristik des SC 440 USB ist die der Superniere. Das bedeutet, dass das Mikrofon Schall nur von vorne und sehr eng aufnimmt. Das ist praktisch, wenn man keine optimalen Aufnahmebedingungen in seinem Raum hat, da Schall von hinten oder den Seiten nahezu gar nicht auf der Aufnahme landet. Das Ergebnis klingt entsprechend trockener als mit anderen Richtcharakteristiken, da so weniger Raumreflexionen zu hören sind. Supernieren funktionieren nur, wenn die Stimme frontal von vorne kommt.

Mehr zur Funktionsweise von Mikrofonen und welche sich für welchen Einsatzzweck am besten eignen, haben wir in der Kaufberatung Mikrofone für Podcasts zusammengefasst.

Wenn man in ein 50-Euro-Mikrofon spricht, erwartet man vom Klang nicht allzu viel. Umso überraschter waren wir dann beim Anhören der Testaufnahmen. Sprecherstimmen haben wenig Färbung, lediglich die Höhen sind leicht harsch. Der Gesamtklang ist bedeckt und lässt sich als gedämpft beschreiben. Dennoch ist es sehr interessant, das für 50 Euro ein akzeptabler Klang machbar ist.

Wer allerdings ein Mikrofon für den professionellen Einsatz sucht, stolpert über den Haken an der Sache. Denn hier eignet es sich durch seine technischen Einschränkungen nur sehr begrenzt.

Das Mikrofon nimmt nur mit 16 Bit auf, wodurch weniger feine Abstufen in der Dynamik möglich sind. Vor allem in der Nachbearbeitung mit Dynamikkompression oder Verstärkung kommt es bei leiser aufgenommenen Signalen zu deutlich wahrnehmbaren Artefakten wie Quantisierungsrauschen, was wie eine Mischung aus Rauschen und Verzerrung klingt.

Das SC 440 USB hat außerdem mit 22,3 dB(A) ein für Großmembran-Kondensatormikrofone sehr hohes Grundrauschen. Sprecher müssen also nah am Mikrofon stehen, damit die Sprache so weit wie möglich über dem Grundrauschpegel aufgenommen werden. Leise Geräusche lassen sich mit diesem Mikrofon so gut wie gar nicht zufriedenstellend aufnehmen.

Bei lauten Geräuschen kann es dagegen gut mithalten. Der Hersteller gibt den Grenzschalldruck mit 134 dB SPL (1% THD) angegeben. Zum Vergleich: ein Rockkonzert oder eine Kettensäge in einem Meter Entfernung kommt auf etwa 110 dB SPL.

Der Übertragungsbereich des Mikrofons liegt bei 20Hz-18kHz. Das deckt die menschliche Stimme sowie den Hörbereich angenehm ab und reicht auch für Instrumente. Die erwähnten harschen Höhen resultieren aus der deutlichen Anhebung zwischen 9 und 12 kHz.

Für Einsteiger lohnt sich der Griff zu diesem Modell. Vor allem wer sich mit Podcasts und Youtube-Videos ersteinmal ausprobieren möchte, geht mit 50 Euro keine große Investition ein und bekommt dennoch gute Ergebnisse. Für den professionellen Einsatz eignet es sich durch seine technischen Einschränkungen nur begrenzt. Durch das sehr gute Preis-Leistungsverhältnis erhält das Mikrofon in unserem Test dennoch die Note 2.

Wer sich grundsätzlich für Mikrofone für Youtube, Let's Plays, Podcasts und Studio-Aufnahmen interessiert, dem empfehlen wir unseren Beitrag Kaufberatung: Mikrofone für Podcasts und Let’s Plays .

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