Playstation VR im Test: niedrige Auflösung, tolles VR-Erlebnis

Playstation VR im Test: niedrige Auflösung, tolles VR-Erlebnis
Pro und Contra
  • sehr gute Immerson, kaum Schwindelgefühle
  • günstiges Roomscale VR
  • breites Spieleangebot
  • niedrige Auflösung
  • 4.0

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Playstation VR ist der günstigste Einstieg in die Oberklasse von Virtual Reality. Im Test zeigt die Sony-Lösung, wie sie es mit HTC Vive und Oculus Rift aufnimmt.

Der Playstation VR liegen neben der Brille, einer Prozessor-Box und jede Menge Kabel je nach Ausstattungspaket auch Playstation Kamera, Move Motion-Controller, Aim Controller oder VR-Spiele bei. Der Aufbau ist umfangreich, aber gut bebildert und jedes Kabel hat eine passende Nummer.

Zentrales Element ist die Prozessor-Box. Sie sitzt zwischen Playstation, TV und der eigentlichen VR-Brillen. Die Box hält den Kabelsalat einigermaßen in Grenzen, wirklich wichtig ist nur, dass sie sowohl per HDMI- wie auch Micro-USB-Kabel mit der PS4 verbunden sein muss. Die Playstation Kamera dagegen wird direkt mit der Konsole verbunden. Sie übernimmt das Tracking von Headset und Controller, definiert also, wo sich der Spieler im Raum aufhält. Wichtig ist hier, dass die Kamera stets einen guten Überblick hat. Die Kamera selbst fanden wir etwas unglücklich zu befestigen, glücklicherweise gibt es auf Thingiverse aber zahlreiche Vorlagen für bessere Halterungen , die per 3D-Drucker (Übersicht) ausgedruckt werden können.

Bei der VR-Brille gibt es zwei Varianten: Die ältere trägt die Nummer CUH-ZVR1 , die neuere ist die CUH-ZVR2 . Der große Unterschied ist in den Anschlüssen und der Prozessor-Box: Die neuere Box erlaubt es, HDR-Inhalte von der PS4 zum Fernseher durchzuschleifen, ohne dass die Box abgesteckt werden muss. Zudem wandern die Bedienelemente von der Kabelfernbedienung an die Brille selbst. Technische Änderungen, etwa an der Auflösung, gibt es nicht. Für den Test nutzten wir die etwas ältere Version CUH-ZVR1, diese ist auch weiter erhältlich.

Die VR-Brille selbst wird per HDMI und USB an der Box angeschlossen, beide Stecker fließen in ein Kabel, das aber ruhig etwas länger sein dürfte. Unsere Testbrille hatte eine Klinkenbuchse für den Anschluss von Kopfhörern, das Modell CUH-ZVR2 hat diese bereits integriert.

Sehr positiv ist der Tragekomfort. Das Headset wird erst fest auf den Kopf gesetzt, der Bügel lässt sich dazu einfach vergrößern. Anschließend kann man die Brille selbst näher an das Gesicht heranfahren. So sitzt das VR-Headset nicht nur fest, sondern auch im richtigen Abstand zu den Augen. Das macht es enorm einfach, einen Sweetspot zu finden, indem das Gerät solide sitzt und zugleich das VR-Sichtfeld scharf ist. Das dürften sich andere Geräte, etwa Windows Mixed Reality-Headsets wie das Lenovo Explorer (Testbericht) gerne für die nächste Hardware-Generation abschauen.

Die Einrichtung ist so simpel wie der Aufbau: Die Playstation 4 erkannte, dass ein VR-Headset angeschlossen ist und führt uns durch die Einrichtung. Dazu gehört auch ein Check, ob alle Kabel korrekt angesteckt sind. Kurz, Setup ist durchdacht und einfach und innerhalb von wenigen Minuten abgeschlossen. Die Playstation bietet uns anschließend direkt den kostenlosen Download von Playroom VR an, das mehrere kostenlose Spiele wie das (sehr gute) Jump & Run Astro Bot Rescue Mission enthält.

Insgesamt vergeht mit dem Aufbau und der Einrichtung vielleicht 20 Minuten, alles in allem fühlt es sich deutlich schneller an, als etwa bei der HTC Vive (Testbericht) . Das liegt auch daran, dass keine Tracking-Module notwendig sind, sondern die Kamera diese Aufgabe übernimmt.

Wichtig für alle, die Online spielen wollen: Für nahezu alle Spiele ist dazu ein Abo bei Playstation Plus notwendig.

Verglichen mit der HTC Vive oder der Oculus Rift ist Playstation VR der günstigste Einstieg in Virtual Reality. Das bedeutet aber nicht, dass man billige Hardware erhält. Sony verbaut Oled-Bildschirme mit einer Diagonale von 5,7 Zoll, einer Auflösung von 1920 × 1080 Pixel (960 × 1080 pro Auge) und einem Blickwinkel von knapp 100 Grad. Zum Vergleich, hier die Daten der anderen High-End-Headsets:

System Playstation VR HTC Vive HTC Vive Pro Oculus Rift Lenovo Explorer
Display-Typ Oled Oled Oled LCD
Auflösung, gesamt (Pixel) 1920 x 1080 2160 x 1200 2880 x 1600 2160 x 1200 2880 x 1440
Auflösung pro Auge (Pixel) 960 x 1080 1080 x 1200 1440 x 1600 1080 x 1200 1440 x 1600
Blickwinkel ca 100 Grad 110 Grad 110 Grad 110 Grad 110 Grad
Refresh-Rate 90 Hz / 120 Hz (Videos) 90 Hz 90 Hz 90 Hz 90 Hz
Preis (Okt 2018) 259 Euro 579,99 Euro 842,91 Euro / 1399 Euro 429 Euro 410 Euro
Link Testbericht Testbericht Testbericht

Die Tabelle zeigt es schön, die Auflösung der Playstation VR ist die geringste. Interessanterweise wirkt sich das aber nicht auf die Immersion aus. Denn die ist Sony unglaublich gut gelungen. Sehr schön zeigen das zwei konkrete Spiele: Das im kostenlosen Playroom VR enthaltene Astro Bot Rescue Missions und Firewall Zero Hour . Bei Astro Bot schwebt man über der Spielfigur, die man über den Dual Shock Controller steuert. Das Ziel ist, im Level verstreute Roboter einzusammeln, diese befinden sich vor, über, unter oder hinter dem Spieler. Gleichzeitig muss man Gegnern ausweichen und Münzen sammeln, eben ein klassisches Jump and Run mit einigen VR-Tricks. Der Controller kann zusätzlich ein Seil herausschießen, das an entsprechenden Haken im Level hält. Anschließend kann man den Roboter drauf hüpfen lassen, das Seil hochheben und so an höhere Ebenen kommen. Durch die clevere Integration der VR-Elemente bekommt das eigentlich altmodische Szenario einen frischen Wind, VR ist hier nicht nur irgendwie drangeklebt, sondern ein cleverer Zusatz, ohne den das Spiel deutlich langweiliger wäre.

Nicht nur bei Astro Bot auch beim Taktik-Shooter Firewall Zero Hour fiel uns im Test auf, wie gut Sony es schafft, ein Schwindelgefühl zu vermeiden. Firewall Zero Hour orientiert sich an Counter-Strike und Rainbow Six: Siege , zwei Teams versuchen dabei das jeweils andere Team auszuschalten, bevor es seine Aufgaben im Level erreichen kann. Der Shooter kombiniert das VR-Headset mit dem (separat erhältlichen) Aim-Controller und einer klassischen Steuerung. Der Spieler steuert die Figur über im Aim-Controller integrierte Analog-Sticks. Die Waffe reagiert auf die eigentliche Bewegung des Controllers, während das Sichtfeld die Brille definiert ist. So kann man etwa die Waffe in eine Richtung halten, während man sich gleichzeitig umsieht, ob Feinde aus anderen Teilen der Karte kommen – das zieht richtig in das Spiel, die Reaktion fühlt sich deutlich schneller an als bei anderen Konsolen-Shootern.

In beiden Spielen hatten wir kaum Gefühle von Schwindel oder Desorientierung, selbst wenn wir in einem Stuhl saßen und durch die Level liefen. Das ist deswegen so faszinierend, da wir bei anderen Systemen regelmäßig ein Schwindelgefühl hatten, wenn sich die Spielfigur bewegt, aber der Spieler still bleibt. Das ist mit ein Grund, warum VR-Spiele auf der HTC Vive oder in Mixed Reality Headsets wie dem Lenovo Explorer vor allem auf die Teleportation der Spielfigur zur Fortbewegung setzen. Sony scheint einen Weg gefunden zu haben, das Schwindelgefühl so gering wie möglich zu halten (und hat dafür ein Patent angemeldet ).

Sony liefert unterm Strich ein sehr gutes VR-Erlebnis für einen guten Preis. Die VR-taugliche Playstation 4 Slim bekommt man unter 300 Euro. Playstation VR gibt es in verschiedenen Kombinationen für die erste Generation (CUH-ZVR1) ab 219 Euro beziehungsweise die zweite Generation ab 259 Euro. Wir würden zur Version 2 raten, deren Bundles enthalten allesamt die notwendige Kamera, bei den Bundles der ersten Generation fehlt sie teilweise. Für knapp 560 Euro hat man so eine solide VR-Ausstattung mit einigen Spielen. Das ist deutlich weniger als man für einen VR-tauglichen PC plus VR-Brille ausgeben muss.

Sony hat sich mehrfach zu VR bekannt, mehr als 400 VR-Titel sollen für die PS4 erscheinen . Darunter sind Highlights wie Skyrim VR , aber auch Eigententwicklungen und Experimente wie eben Firewall Zero Hour . Im direkten Vergleich zu anderen High-End-Headsets muss man zwar etwas Abstriche bei der Grafik machen, doch der günstige Einstieg, die breite Titelauswahl und vor allem das geringe Schwindelgefühl macht Playstation VR zu einem guten Tipp für alle, die möglichst günstig VR erleben wollen — oder sowieso bereits eine Playstation 4 besitzen.

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