PC-Lautsprecher Speedlink Gravity 2.1 im Test: Viel Bumm-Bumm & Bling-Bling

Speedlink Gravity Carbon RGB 2.1
Pro und Contra
  • grundsätzlich ordentlicher Sound (besonders für 50 Euro)
  • je nach Version schicke Carbon-Folie und/oder RGB-Beleuchtung
  • praktische Kabelfernbedienung
  • Sound und Leistung schwächer, als das Datenblatt vermuten lässt
  • 4

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Hersteller Speedlink ist für sein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bekannt. Stimmt das auch beim Gravity-2.1-Soundsystem mit und ohne Carbon-Folie und RGB-Beleuchtung?

Speedlink macht vielleicht kein State-of-the-Art-Zubehör für den PC, aber dessen Headsets, Gaming-Stühle, Mäuse, Gaming-Controller und vieles mehr gelten gemeinhin als mit einem fairen Preisschild versehen. Da liegt es nahe, dass wir uns im Rahmen unserer Themenwelt PC-Lautsprecher nach den extrem günstigen Daroc-2.0-Lautsprechern (Testbericht) des Herstellers nun auch ein vielversprechendes 2.1-System anschauen. Wir haben uns für das Speedlink Gravity 2.1 entschieden, dass es in mehreren Versionen gibt. Sie unterscheiden sich ausschließlich durch jeweils namengebende Carbon-Folie oder RGB-Beleuchtung – oder sie haben sogar beides.

Der Clou dabei: Wer auf RGB verzichten kann und Carbon-Folie mag, bekommt die technisch exakt gleichen Lautsprecher samt Subwoofer für weniger als die Hälfte des Geldes der von uns getesteten Gravity Carbon RGB – und zwar direkt beim Hersteller. Denn für die Gravity Carbon (ohne RGB) liegt die gesenkte UVP des Herstellers seit geraumer Zeit bei 49,99 Euro, ohne Carbon-Folie verlangt Speedlink hingegen 99,99 Euro und für die RGB-Version mit und ohne Carbon-Folie 119,99 Euro. Irgendwie seltsam, diese Preisgestaltung …

Natürlich befinden sich der Subwoofer samt zwei Satelliten-Lautsprechern im Lieferkarton, außerdem eine praktische Kabelfernbedienung samt Eingängen für Headset und Mikrofon. Benötigte Verbindungskabel befinden sich ebenfalls im Lieferumfang, das Stromkabel ist fest am Sub installiert. Positiv: Der Subwoofer hat einen eigenen Power-Knopf, es gibt dort zudem einen Regler für Lautstärke sowie Bass und alle Kabel sind lang genug.

Design ist immer Geschmacksache – dem einen gefällt es, dem anderen eben nicht. Die Carbon-Optik ist auch so ein Fall. Denn sie sieht zwar irgendwie stylisch aus und auch die generelle Verarbeitung ist in Ordnung, allerdings ist es schlicht offensichtlich, dass die Lautsprecher eben nicht aus echtem Carbon bestehen. Uns erinnerte das an frühe Car-Tuning-Sünden, bei denen man die Plastik-Seitenspiegelkappen seines VW Golf mit einer ähnlichen Folie überzog. Und auch hier war klar: Die sind nicht echt und da wollte jemand ohne Kohle auf dicke Hose machen.

Das könnte man der RGB-Beleuchtung des Gravitity (Carbon) RGB auch vorwerfen, allerdings hat sich dieser bunte Trend bei Gaming-PCs längst durchgesetzt und gilt daher als salonfähig, außerdem darf der Nutzer sie auf Wunsch auch ausschalten. Etwas schade: Der voreingestellte Farbverlaufsmodus läuft zwar um die große Lautsprechermembran des Subwoofers flüssig, um die kleineren Stereo-Lautsprecher hingegen arg hakelig. Das liegt daran, dass Speedlink beim Sub einen durchgehenden LED-Ring mit 16,7 Millionen Farben verwendet, bei den Lautsprechern ergeben hingegen mehrere Teilstücke einen Kreis, die der Reihe nach angesteuert werden müssen.

Beim Sub ist auch das zentrierte Hersteller-Logo beleuchtet, bei den Lautsprechern nicht. Über den LED-Button auf der Seite lassen sich sechs verschiedene RGB-Darstellungen aktivieren oder die Beleuchtung ganz ausstellen. Die Option „im Takt“ ist dabei etwas übertrieben, denn mit dem Takt hat das Geflacker nichts zu tun – „willkürliches Disko-Geblinke“ wäre ehrlicher, wenn auch weniger hochtrabend gewesen.

Der Subwoofer wirkt größentechnisch mit seinen etwa 26 x 26 x 26 Zentimetern recht imposant, außerdem installiert Speedlink um jeden Treiber einen schicken Kunststoff-Aufsatz, wie man ihn in ähnlicher Form bei Car-Hifi-Marken wie Ground Zero findet. Hinzu kommt ein schützendes Lautsprechergitter. Das ist besonders beim Subwoofer sinnvoll, da die frontal ausgerichtete Lautsprechermembran im Laufe ihrer Lebenszeit sonst den ein oder anderen ungewollten Fußtritt unter dem Schreibtisch abbekommen und Schaden nehmen könnte.

Die generelle Gehäuseform von Lautsprechern und Sub ist recht einfach gehalten, Speedlink verzichtet auf Spielereien wie Ovale oder Hexagone wie etwa bei den Edifier G2000 (Testbericht) und packt die Treiber stattdessen in einfache, rechteckige Kästen. Der Bassreflex-Port schaut dabei beim Sub auf der linken Seite aus dem Gehäuse, die Bedienelemente sind gegenüber angebracht. Obwohl das Speedlink-Set größer und massiger als das kürzlich getestete Logitech Z407 (Testbericht) anmutet, ist es erstaunlich leicht – im Hifi-Bereich ist das selten ein gutes Zeichen.

Anschluss-seitig verfügt der Speedlink Gravity über Bluetooth sowie einen Klinkenanschluss für PC oder Laptop. Zwar bietet der Sub auch zwei USB-A-Anschlüsse, allerdings sind die der Anbindung der beiden Lautsprecher vorbehalten. Das hat uns anfangs stutzig gemacht: Das System soll 60 Watt RMS bieten, aber die Lautsprecher werden nur über USB mit vermutlich lediglich 5 Watt angeschlossen? Darüber muss sich aber niemand Sorgen machen, denn tatsächlich bieten Subwoofer und Lautsprecher ordentlich Pegel für so ein kleines System.

Der Subwoofer spielt etwa bis 40 Hz runter, was für so eine kleine Box stark ist. Zum Vergleich: Der noch kleinere Sub des Logitech Z407 (Testbericht) kommt „nur“ auf etwa 45 Hz. Beide Subwoofer können theoretisch noch mehr, danach fällt allerdings die Lautstärke rasant ab, sodass davon nichts mehr zu hören ist.

Insgesamt ist am Sound des Gravity-2.1-Systems wenig auszusetzen, solange man kein echtes Hifi erwartet. Dennoch fehlt etwas beim Blick aufs Datenblatt. Denn trotz größerem Subwoofer und mit angegebenen 60 Watt RMS mehr Leistung als das erwähnte Logitech-System kann sich das Speedlink nicht vom Konkurrenten absetzen. Das trifft nur wenig auf die reine Lautstärke zu, die auf einem nahezu vergleichbaren Level liegt, allerdings auf maximaler Einstellung zum starken Übersteuern neigt. In kleinen Räumen reicht das trotzdem locker als Party-Beschallung. Vielmehr hat das Speedlink-System beim generellen Sound das Nachsehen. Der geht zwar – gerade für 50 Euro – voll in Ordnung, kann aber weder bei Klarheit und Präzision noch beim Bass dem Z407 das Wasser reichen.

Das Logitech-Modell klingt im Vergleich zum Speedlink einfach in allen Bereichen differenzierter und zusätzlich druckvoller. Dennoch finden wir das Gesamtpaket insgesamt gelungen, denn auch mit dem Speedlink-System werden Gamer und Filmfreunde voll auf ihre Kosten kommen, sofern kein Klang wie von Standlautsprechern für 500 Euro erwartet wird. Mit leichten Abstrichen gilt das in der Grundeinstellung auch für Musik, hier lässt sich einiges über den EQ von Rechner oder Smartphone herausholen.

Die UVP des Herstellers bewegt sich wie oben erwähnt zwischen 50 und 120 Euro, im freien Handel liegt der Preis hingegen zwischen 65 und 90 Euro.

Eine eindeutige Einordnung des Gravity-2.1-Systems von Speedlink fällt aktuell recht schwer, das liegt in erster Linie am Preis. Denn für die angesprochenen 50 Euro für das schwarze Modell ohne Carbon-Folie und RGB sind Sound, Design, Verarbeitung und Leistungsumfang mit Kabelfernbedienung, getrenntem Bass- und Lautstärkeregler und Power-Schalter klasse. Für 70 oder gar 90 Euro wird es dann schon wieder knapp für das Speedlink-Paket, denn ab 95 Euro bekommt man das klanglich bessere Logitech Z407 (Testbericht), sodass auf der Haben-Seite dann in erster Linie noch die RGB-Beleuchtung steht.

Dass der Bass des Gravity nicht mit dem Konkurrenten mithalten kann, verwundert. Denn der Speedlink-Sub ist größer, spielt tiefer und das Paket bietet auf dem Papier mehr Leistung. Schlecht ist das aber beileibe nicht und wer nach mehr Punch sucht, wird vielleicht in unserem Ratgeber zu Subwoofern fündig. Oder geht es auch ohne Sub? Die besten 2.0-Systeme für den PC haben wir in einer Bestenliste zusammengestellt.

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