Oppo Enco Air: True-Wireless-Kopfhörer ohne Polsterung im Test

Oppo Enco Air
Pro und Contra
  • sehr guter Klang
  • Touch-Funktionen per App einstellbar
  • hochwertige Verarbeitung
  • Schwierig die Kopfhörer zu entnehmen
  • kein ANC
  • vergleichsweise teuer
  • 3.5

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Der Hersteller Oppo ist insbesondere für seine Smartphones bekannt. Ob auch die True-Wireless-Kopfhörer Enco Air das bekanntermaßen gute Preis-Leistungsverhältnis mitbringen, haben wir getestet.

Dieser Einzeltest findet im Rahmen unserer Themenwelt True-Wireless-Kopfhörer (TWS) statt, in der wir beispielsweise die Modelle EPOS GTW 270 (Testbericht), die Bose Sport Earbuds (Testbericht) oder das High-End-Modell Momentum True Wireless 2 von Sennheiser (Testbericht) getestet haben. Nach den über 200 Euro teuren Sony WF-1000XM4 (Testbericht) müssen nun die Kopfhörer Enco Air für eine UVP von rund 80 Euro zeigen, was sie leisten. Die Kopfhörer von Oppo gehören zu den wenigen TWS-Modellen, welche ohne Polsterung auskommen.

Das Design der Enco Air ist zwar eigenständig, trotzdem erinnert die Form zunächst an andere Kopfhörer wie die OnePlus Buds (Testbericht) oder die Apple Airpods (Testbericht). Das liegt in erster Linie an der Tatsache, dass die beiden Ohrstöpsel ganz ohne Gummipolsterung auskommen und insgesamt ähnlich aufgebaut sind. Die Kopfhörer sind sehr schlicht und unspektakulär gestaltet und kommen außerdem ganz ohne Hersteller-Branding, LEDs oder sonstige Designelemente aus. Die Verarbeitung ist gut, aber nicht erstklassig.

Im schlanken Kopfhörergehäuse sind neben dem 12-mm-Treiber jeweils zwei Mikrofone integriert. Über einen Sensor zur Trageerkennung verfügen die Enco Air nicht, nach dem Herausnehmen aus dem Ohr spielt die Musik weiter. Gesteuert werden die Kopfhörer über die berührungsempfindliche Rückseite der beiden Ohrstöpsel. Welche Funktionen durch langes Antippen, Doppel- oder Dreifach-Berührung ausgelöst werden, kann der Nutzer mithilfe der App HeyMeloy einstellen. Die Enco Air sind nach IPX4 spritzwassergeschützt und unterstützen die Audio-Codecs SBC und AAC. Der höherwertige AptX-Codec und eine aktive Geräuschunterdrückung sind nicht mit an Bord.

Während Oppo die Ohrstöpsel aus glänzendem Kunststoff fertigt, nutzt der Hersteller für die Ladeschale eine matte Oberfläche. Die ist griffiger und sieht deutlich schicker aus. Mittig auf der Vorderseite sitzt hier eine kleine Status-LED. Auf der Rückseite ist dezent ein kleiner Oppo-Schriftzug auf dem Klappscharnier aufgedruckt. Der Deckel besteht aus einem halbtransparenten schwarzen Kunststoff. Er schließt dank Federmechanismus zuverlässig und fest. Das Scharnier hinterlässt einen stabilen Eindruck, obwohl es aus Kunststoff gefertigt ist. Die Verarbeitung vom Lade-Case ist hochwertig und gibt keinen Grund für Beschwerden.

Das Gewicht der Ladeschale samt Ohrstöpsel beträgt 40 g, die Ohrstöpsel bringen jeweils 4 g auf die Waage. Damit sind die Kopfhörer vergleichsweise leicht und unauffällig. Die Sony WF-1000XM4 wiegen mit knapp 7 g deutlich mehr.

Durch die fehlende Polsterung sind die Kopfhörer in Sachen Tragekomfort weniger flexibel als Modelle mit Gummistopfen. In der Praxis bedeutet das: Entweder sie passen oder eben nicht. Im Test passen die Kopfhörer zwar so gut, dass sie zuverlässig halten und dabei auch nicht unangenehm auffallen, allerdings sitzen sie nicht tief genug, um die volle Klangqualität zu erreichen. Um eine realistische Einschätzung über das Klangspektrum zu treffen, müssen wir die In-Ears während des Tests leicht andrücken und regelmäßig den Sitz korrigieren. Ein Kollege, der die Enco Air testweise getragen hat, hatte keinerlei Probleme und konnte so bei der neutralen Bewertung des Klangs helfen.

Der Sound der Enco Air ist ausgesprochen klar und gut. Selbst feinste Nuancen und leise Hintergrundgeräusche sind deutlich zu hören und gut differenzierbar. Hoch-, Mittel- und Tieftöner sind harmonisch aufeinander abgestimmt und halten sich auch bei hoher Lautstärke die Waage.

Für unseren Geschmack dürften die Oppo-Kopfhörer gerne noch eine Idee basslastiger sein, allerdings ist das Motzen auf hohem Niveau. Gerade bei Pop, Rock und Klassik ist der zurückhaltende Bass eher von Vorteil. Insgesamt ist der Sound sehr stimmig. Und im Zweifel lässt sich der Klang nachträglich mit einer der kostenlosen Equalizer-Apps anpassen. Obwohl der nahezu latenzfreie AptX-Codec fehlt, ist beim Filme schauen oder beim Zocken keine Latenz hörbar.

Die insgesamt vier Mikrofone für Telefonate machen einen sehr guten Job. Unsere Gesprächspartner bestätigen uns einen klaren und natürlichen Klang. Lediglich bei lauten Hintergrundgeräuschen wirkt die eigene Stimme stellenweise leicht blechern, was an der ansonsten guten Geräuschunterdrückung der Mikrofone liegt.

Nur wenn die Ohrstöpsel nicht exakt passen, gibt es Probleme. Dann nämlich, gehen gut 95 Prozent der tiefen Töne verloren. Das ist zwar für Podcasts und Hörbücher ok, Musik zu hören ist dann aber kein Vergnügen.

Das Pairing mit einem Android-Smartphone klappt im Test auf Anhieb und ohne Probleme. Auch die Nutzung der HeyMelody-App ist unkompliziert und selbsterklärend.

Während der Kunststoff der Ladebox matt und griffig ist, sind die beiden Kopfhörer mit ihrer glatten Oberfläche etwas rutschig. Die Entnahme aus der Ladeschale ist entsprechend mühsam. Andere Kopfhörer, wie die Airdots Pro von Xiaomi (Testbericht), sind zwar noch deutlich schwierigerer herauszubekommen, trotzdem ist uns dieser Punkt im Test negativ aufgefallen.

Die unauffälligen Touchfelder zur Bedienung arbeiten dafür sehr zuverlässig und die Umsetzung erfolgt nahezu verzögerungsfrei. Gut gefällt uns, dass die Lautstärke nicht nur in Einzelschritten verstellt werden kann. Wir haben die Steuerung so belegt, dass ein langer Druck zur Verstellung der Lautstärke dient. Bleibt der Finger auf dem Touchfeld, steigt oder sinkt die Lautstärke immer weiter. Bei anderen Kopfhörern muss der Lauter oder Leiser-Befehl immer wieder wiederholt werden.

Im Lade-Case befindet sich ein Akku mit einer Kapazität von 440 mAh. In den Kopfhörern sitzt jeweils ein Akku mit 25 mAh. In der Praxis reicht das für dreieinhalb bis vier Stunden Musikgenuss, bevor die Ohrstöpsel wieder in die Ladeschale müssen. Insgesamt können wir die Kopfhörer fünfmal nachladen, bevor auch der Akku der Ladestation geleert ist. Dank Schnelladefunktion der Akkuschale, reichen zehn Minuten am USB-C-Kabel, um insgesamt bis zu acht Stunden Musik hören zu können. Zumindest bei moderater Lautstärke. Bei Nutzung der maximalen Lautstärke liegt die Nutzungsdauer bei etwa sechs Stunden – was in der Praxis gut ausreichend ist.

Die Reichweite beträgt auf freiem Feld knapp zehn Meter. In Innenräumen ist die Distanz niedriger, ein Gang ins Nebenzimmer ist aber problemlos möglich, ohne dass es zu Aussetzern oder gar Signalverlust kommt.

Die Oppo Enco Air sind in Schwarz und Weiß für knapp 77 Euro erhältlich. Nach unserer Einschätzung sind die Kopfhörer damit etwas zu teuer.

Die Oppo Enco Air sind insbesondere für all jene geeignet, die auf der Suche nach True-Wireless-Kopfhörern ohne Gummipolsterung sind und auf die ANC-Funktion verzichten können. Wenn die Ohrstöpsel optimal passen, bieten die Enco Air einen hervorragenden und gut ausbalancierten Klang. Auch die Möglichkeit die Belegung der Touch-Felder selbst zu bestimmen, gefällt uns sehr gut.

Weniger gut finden wir, dass die Kopfhörer vergleichsweise teuer sind und das, obwohl keine aktive Geräuschunterdrückung an Bord ist. Auch das Fehlen einer Polsterung kann bei den Enco Air zu Problemen führen – muss es aber nicht.

Wie unser Vergleichstest von zwölf True-Wireless-Kopfhörern mit ANC zeigt, sind gute True-Wireless-Kopfhörer mit besserer Ausstattung zum Teil sogar deutlich günstiger als die Enco Air. Allerdings setzten diese Kopfhörer alle auf eine Polsterung.

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