OnePlus Nord 2T 5G Test: Tolles Handy, aber wenig Neues

Oneplus Nord 2T 5G
Pro und Contra
  • tolles Display
  • viel Power
  • gute Kamera
  • keine relevanten Neuerungen zum Nord 2
  • 4.5

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Die Nord-Serie von Oneplus steht für Mittelklasse mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Das ist auch beim neuen Nord 2T 5G so – kein Wunder, schließlich ist es fast identisch mit dem tollen Nord 2.

Oneplus Nord 2 (Testbericht), Nord 2 CE (Testbericht), Nord 2T – das ist längst nicht so verwirrend wie bei Konkurrent Xiaomi mit seinen zahllosen Redmi- und Redmi-Note-Modellen. Aber zumindest ist es beim Nord 2T 5G genauso sinnlos. Denn – ohne groß spoilern zu wollen – das 2T-Modell ist ein tolles Mittelklasse-Smartphone, aber mit dem ursprünglichen und inzwischen fast 1 Jahr alten Nord 2 in weiten Teilen identisch. Warum also überhaupt ein neue Modell, Oneplus?

Beim Design geht Oneplus keine neuen Wege, sondern orientiert sich stark am Oneplus Nord 2 (Testbericht). Auch Größe und Gewicht sind nahezu gleich. Das macht nichts, insgesamt wirkt das Nord 2T hochwertig und schick. Dabei stört es auch nicht weiter, dass der Rahmen wie bei vielen Modellen in der Mittelklasse aus Kunststoff besteht. Denn einerseits sieht er wegen des Hochglanzfinish edel aus, andererseits liegt das Smartphone wegen der angenehmen Rundungen gut in der Hand. Zudem sind die Übergänge von Glas auf Front und Rückseite zum Rahmen nahezu fließend und kaum erfühlbar – so muss ein Smartphone verarbeitet sein. Die hohe Qualität erstreckt sich auch auf die Metalltasten. Power- und Mute-Taste rechts und Lautstärkewippe links lassen sich dank gutem Tastenhub und klar definiertem Druckpunkt optimal bedienen.

Die Rückseite unseres grünlichen (Jade Fog) Testgerätes ist zwar gerade durch ihre Einfachheit mit ihren gerundeten Seiten elegant und zeitlos, allerdings zieht sie Fingerabdrücke geradezu magisch an. Nicht gefallen hat uns beim Nord 2T die Kameraeinheit. Sie steht deutlich aus dem restlichen Gehäuse hervor, die Hauptkamera sogar noch einmal ein Extrastück. Da beides mit einzelnen Chromrändern recht schick abgesetzt ist, ist das aber nicht der eigentliche Kritikpunkt. Uns stört vielmehr, dass Oneplus die Größe der Linsen durch enorme Einfassungen extrem überbetont – das ist einfach unrealistisch groß und auf den ersten Blick als Fake zu erkennen. Hinzu kommt, dass die drei Kameralinsen in zwei solcher Linsen-Inszenierungen liegen. Dadurch teilen sich zwei Linsen einen schwarzen Fake-Kreis. Sie sind darin allerdings nicht einmal in gerader Linie untereinander angebracht, sondern scheinbar willkürlich versetzt – das unterstützt die Offensichtlichkeit der falschen Riesenlinsen weiter und macht die ganze Einheit noch dazu asymmetrisch und somit unnatürlich. Beim Nord 2 war das einfach stimmiger. Insgesamt gefällt uns das Oneplus Nord 2T davon abgesehen aber sehr gut.

Beim Display gibt es keine Überraschungen im Vergleich zum älteren Oneplus Nord 2 (Testbericht) – die Screens sind identisch. Erneut kommt ein 6,4 Zoll großes OLED-Display mit 2400 x 1080 Pixel zum Einsatz, das 90-Hz-Wiedergabe erlaubt. Schwarzwert, Blickwinkelstabilität und Farbwiedergabe haben uns gut gefallen, allein die Helligkeit mit etwas über 500 cd/m² dürfte noch höher sein. 120 Hz als Upgrade wären auch nicht gerade übertrieben gewesen, wie andere Hersteller in der 400-Euro-Klasse längst vorleben. Immerhin gibt es beim 2T inzwischen ein echtes Always-on-Display, das auf Wunsch dauerhaft angezeigt wird. Beim Nord 2 haben wir des „Sometimes-on-Display“ noch kritisieren müssen.

Bei der reinen Hardware gibt es nur im Detail Fortschritte zu bestaunen. Statt einer 50-Megapixel-Hauptkamera mit f/1.88 kommt nun ein Modell gleicher Auflösung mit minimal besserer f/1.8-Blende zum Einsatz. Auch beim Weitwinkel gibt es eine Spur mehr Lichtempfindlichkeit bei gleicher Megapixelzahl: f/2.2 statt f/2.25 bei 8 Megapixel. Die Monochrom-Kamera als dritte Linse macht den größten Sprung mit f/2.2 statt f/2.4, im Alltag ist das aber in allen drei Fällen so gut wie egal. Die Frontcam ist unverändert.

Insgesamt wundert es bei der Ähnlichkeit der Hardware nicht, dass die Ergebnisse mehr oder weniger gleich wie beim Nord 2 sind – gleich gut wohlgemerkt. Erneut gibt es tolle Bildschärfe und ordentlichen Detailreichtum, hier dürfte sich der optische Bildstabilisator (OIS) positiv bemerkbar machen. Ordentliche Bilddynamik und geringes Bildrauschen sind ebenfalls Pluspunkte, Farben werden ohne AI-Modus zudem recht natürlich. Mit aktivierter AI ist das anders, dann geraten Aufnahmen gern recht bunt, dafür ist aber auch die Bilddynamik noch besser.

Der OIS spielt seine Stärken auch bei Aufnahmen bei wenig Licht aus. Erst bei echten Lowlight-Szenen haben Highend-Smartphones hier die Nase vorn und bei der Bildschärfe gibt es letztlich noch etwas Luft nach oben. Toll sind auch Farbwiedergabe und Weißabgleich, beides ist richtig stark. Der Weitwinkel kann da wie beim Nord 2 nicht mithalten, bei Nacht sollte er eher gemieden werden. Bildschärfe und Detailreichtum fallen schon bei Tag deutlich geringer aus, auch Bildrauschen ist stärker ausgeprägt – wie immer in der Mittelklasse. Etwas höhere Auflösung – oder gar die gleiche wie bei der Hauptkamera – hätten als Upgrade zum Nord 2 sicherlich gutgetan, aber das gibt es bislang nur in der Oberklasse. Die Selfiecam weiß ebenfalls zu überzeugen, mangels Autofokus muss man aber den richtigen Abstand finden. Dann sind Aufnahmen scharf und die Farbwiedergabe ist natürlich. Dank HDR ist auch die Bilddynamik für eine Frontkamera richtig gut.

Videos nimmt die Hauptkamera mit bis zu 4K/30 auf, Bildstabilisierung und Bildschärfe sind ordentlich. Wegen der niedrigen fps-Zahl wirken Schwenks trotzdem immer etwas unscharf. Insgesamt gehört die Kamera des Oneplus Nord 2T zweifelsfrei zu den besten in der Mittelklasse.

Im Oneplus Nord 2T 5G steckt ein Dimensity 1300 von Mediatek und dieser Chip passt zum Smartphone wie die Faust aufs Auge. Denn genauso wenig, wie das Nord 2T im Vergleich zum Nord 2 wirklich Neuerungen bietet, ist auch der Dimensity 1300 im Vergleich zum „Vorgänger“ Dimensity 1200 AI aus dem Nord 2 keine echte Neuheit, sondern eher alter Wein in neuen Schläuchen.

Das Nord 2T ist nach wie vor richtig schnell für seine Klasse. Das zeigt sich in Benchmarks wie im Alltag. Im PCmark Work 3.0 erreicht das Gerät knapp 10.250 Punkte, in 3Dmark Wildlife sind es 4800 Punkte – beides besser als beim Vorgänger, woran vermutlich überwiegend Software-Überarbeitungen ihren Anteil haben. Im Detail wirken allerdings je nach Benchmark die CPUs etwas schwächer, dafür die GPU stärker. Grund dafür könnte die Hitzeentwicklung des Chipsatzes sein. Zwingt man dem Nord 2T mehrere Benchmark-Läufe am Stück auf, geht die Performance nach und nach in die Knie. Bei normaler Nutzung oder Games spielt das aber keine Rolle, hier hält sich die Hitzeentwicklung in Grenzen.

Einen Unterschied gibt es zumindest gefühlt auch bei der Ladegeschwindigkeit von Apps, sie fällt beim neuen Modell etwas höher aus. Das fällt aber in erster Linie im direkten Vergleich auf, normalerweise werden von der guten Performance begeistert sein. Daran dürften auch die 8 oder sogar 12 GByte RAM ihren Anteil haben, das sorgt für viel Platz für Multitasking-Aufgaben.

Der interne Speicher ist wahlweise 128 oder 256 GByte groß, er wirkt wie angedeutet trotz gleich gebliebenem UFS-3.1-Standard etwas behäbiger als im Vorgänger. Leider ist er erneut nicht erweiterbar. Insgesamt ist das Oneplus Nord 2T für den Preis und die Mittelklasse toll ausgestattet. Das Hauptproblem: das nahezu gleich ausgestattete, ältere Nord 2.

Als Betriebssystem setzt Oneplus beim neueren Nord 2T 5G auf Android 12, beim Nord 2 wurde diese Version erst nachgereicht. Darüber liegt beim T-Modell die Nutzeroberfläche Oxygen OS 12.1. Seit dem Zusammenschluss von Oneplus und Oppo unter dem Dach von Oppo sollte Oxygen OS eigentlich verschwinden, inzwischen hat der Hersteller aber auf seine Community gehört und einen (faulen?) Kompromiss gefunden: Der Name bleibt, die Optik ebenfalls. Aber der Inhalt ist inzwischen weitestgehend identisch mit Realme UI und Color OS (Oppo). Gut: Oneplus garantiert zwei Major-Updates und 3 Jahre lang Sicherheits-Patches. Besser: 4 Jahre Major-Updates und 5 Jahre Sicherheits-Updates, wie es Samsung und Google vormachen. Somit dürfte das neuere Nord 2T länger Updates als das ältere Nord 2 erhalten.

Der Akku des Nord 2T ist wieder 4500 mAh groß, andere Hersteller wie etwa Xiaomi bauen da gern mehr ein. Trotzdem erreicht das Smartphone gute Laufzeiten, was auch dem modernen Chipsatz geschuldet sein dürfte. Rund 12 Stunden erreicht das Gerät im Battery Test von PCmark mit 90 Hz – das ist in etwa auf dem Niveau des Vorgängers oder sogar leicht darüber. Mit 60 Hz beim Display sind es sogar 14 Std. Für den Alltag bedeutet das, dass 2 Tage ohne Nachladen locker drin sind, mit 60 Hz und ohne Always-on-Display sogar mehr.

Eine Verbesserung gibt es bei der Ladeleistung. Lag sie beim Nord 2 noch bei 67 Watt, so steigert Oneplus sie beim 2T-Modell auf 80 Watt. Der Unterschied ist aber bestenfalls mit der Stoppuhr zu ermitteln, im Alltag spielen die 2 oder 3 Minuten weniger Ladezeit keine Rolle. In unter 30 Minuten ist das 2T voll.

Das Oneplus Nord 2T 5G gibt es in zwei Speichervarianten: 8/128 und 12/256 GByte. An Farben stehen Grau und ein helles Grün zur Verfügung. Die UVP der Geräte beginnt bei 399 Euro.

Irgendwie beginnt das Fazit im Jahr 2022 bei erschreckend vielen Smartphones-Tests sinngemäß mit „gutes Smartphone, aber“ - da zeichnet sich schon fast eine Tendenz ab. Das ist leider auch beim Oneplus Nord 2T 5G nicht anders. Denn das Mittelklasse-Smartphone brilliert mit schickem Design, guter Verarbeitung, tollem Display, viel Power, einer Menge Speicher, toller Kamera und starkem Akku – und trotzdem gibt es eine große Frage: warum? Warum das Nord 2T auf den Markt bringen, wenn doch das Nord 2 fast identische Ausstattung bietet?

Die Antwort liegt wohl in der Zeit begründet: Das Nord 2 ist schon zu alt und aus dem Fokus von Interessenten und Presse verschwunden, also muss etwas „Neues“ her. Wir sehen das anders: Als Vertragsverlängerung für 1 Euro macht niemand etwas falsch mit dem Nord 2T 5G, alle anderen dürfen beruhigt zum älteren und günstigeren Nord 2 (Testbericht) greifen. Eine ebenfalls gute Wahl als Alternative ist das noch günstigere Samsung Galaxy A52S (Testbericht A52). Weitere empfehlenswerte Smartphones haben wir in unseren Smartphone-Bestenlisten bis 300 Euro und bis 400 Euro festgehalten.

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