Die Gammix S11 Pro mit 512 GByte gibt es immer wieder für weniger als 90 Euro. Das macht den NVMe-Speicher zu einer interessanten Option für alle, die die Geschwindigkeit des M.2-Steckplatzes auf ihrem Mainboard nutzen möchten, ohne zu viel Geld auszuggeben. Ein perfekter Kandidat für unsere NVMe-Testwelt.
Update: Mit einer neuen Testumgebung kommt ein neues Messverfahren. Die aktuelle Wertung der NVMe-SSDs zeigt unsere Bestenliste NVMe: Schnelle SSDs für PC und PS5 im Test.
Nach dem Auspacken fällt die XPG Gammix S11 Pro optisch sofort ins Auge. Der Hersteller Adata, verpasst dem Gerät einen roten Kühlkörper. Dieser soll die Hitze der Chips besser abtransportieren und so verhindern, dass die NVMe die Leistung drosselt. Kurz gesagt: Das funktionierte in unserem Benchmark nicht.
Die Grafik des Langzeittests es gut, die NVMe bricht regelmäßig ein, erholt sich kurz und geht dann wieder auf volle Leistung. Es wirkt fast so, als müsste sie immer wieder nach Luft schnappen.
Bei der Laufzeit ist die XPG Gammix S11 Pro im guten Mittelfeld. Adata garantiert 320TBW, also Teraybyte Written, bevor es zu Fehlern kommt. Das wären pro Tag um die 175 GByte, in der Praxis liegt der Wert bei nahezu allen Anwendungegn deutlich darunter. Dazu kommt, dass die Kollegen der c’t in ihrem Langzeittest feststellten , dass die Datenträger noch viel länger durchhalten. Hier muss man sich entsprechend keine Sorgen machen.
Der Datenträger kommt im Format 2280, ist also 22 mm breit und 80 mm lang. Der Kühlkörper trägt nur minimal auf, so dass wir sie ohne Probleme in unserem Testsystem unter der Grafikkarte verbauen konnten. Wie immer gibt es die NVMe in verschiedenen Größen, dabei unterscheiden sich auch die verbauten Chips. Die technischen Daten zeigen, wie sich 256 GByte, 512 GByte und 1 TByte unterscheiden:
Leistung
Die XPG Gammix S11 Pro schicken wir durch unseren üblichen Benchmark, den wir im Test zur WD Black genauer erklären . Zunächst geht es in den Langzeittest mit ezFIO, danach prüfen wir mit dem Crystal Disk Mark 5.5 drei verschiedene Dateigröße (50 MByte, 1 GByte und 16 GByte).
Der zufällig Schreib/Lesetest mit 4K großen Dateien zeigt eigentlich ein gutes Bild der NVMe. Die Leistung geht schnell nach oben und erreicht bei der Queue-Tiefe (QD) 4 den höchsten Wert. Gute Nachrichten für Endanwender, deren IT-Aufgaben normalerweise im Queue-Tiefenbereich von 1 bis 4 liegen. Bei QD 1 und 2 schlägt die XPG Gammix S11 Pro die gleich große WD Black. Insgesamt fällt die XPG Gammix S11 Pro aber hinter den anderen Produkten im Testumfeld zurück:
Datenspeicher | Durchschnittliche IOPS |
---|---|
Adata XPG SX8200 Pro (1 TByte) | 37.008 |
Corsair Force MP510 (960 GByte) | 36.027 |
Samsung 970 Evo Plus (250 GByte) | 27.011 |
WD Black (500 GByte) | 24.102 |
Samsung 970 Evo (250 GByte) | 21.269 |
Adata XPG Gammix S11 Pro (512 GByte) | 19.099 |
Samsung 860 EVO (250 GByte) (SATA SSD) | 16.636 |
Wie immer sind sämtliche Benchmark-Daten öffentlich einsehbar. Wir haben das ezFIO-Ergebnis zur XPG Gammix S11 Pro hier als Google Doc online gestellt.
Im Crystal Disk Mark 5.5 sieht man dann allerdings einen deutlichen Unterschied zum WD-Speicher. Je größer die Testdateien werden, desto langsamer schreibt die NVMe diese in den Speicher. Bei den 16 GByte großen Testdaten gehen sowohl Lese- wie auch Schreibleistung nach unten. Dieses Verhalten haben wir auch bei der Samsung 970 Evo Plus gesehen, allerdings nicht so krass bei der Schreibleistung.
9 x 1 GByte | 9 x 50 MByte | 9 x 16 GByte | ||||
XPG Gamix S11 Pro - 500 Gbyte | ||||||
Lesen (MByte/s) | Schreiben (MByte/s) | Lesen (MByte/s) | Schreiben (MByte/s) | Lesen (MByte/s) | Schreiben (MByte/s) | |
Sequentiell, Q32T1 | 2895 | 1308 | 3404 | 1280 | 1691 | 1300 |
4K, Q32T1 | 369,1 | 286,6 | 357,7 | 284,9 | 357,4 | 285 |
Sequentiell | 1623 | 1236 | 1463 | 1276 | 1492 | 1276 |
4K | 46,16 | 116,2 | 58,54 | 116,5 | 58,27 | 116,7 |
Vergleich: WD Black (M.2 NVMe) 500 GByte | ||||||
Lesen (MByte/s) | Schreiben (MByte/s) | Lesen (MByte/s) | Schreiben (MByte/s) | Lesen (MByte/s) | Schreiben (MByte/s) | |
Sequentiell, Q32T1 | 3474 | 2591 | 3435 | 1797 | 3452 | 2588 |
4K, Q32T1 | 356,6 | 235,4 | 359 | 239,2 | 361,4 | 238,4 |
Sequentiell | 2441 | 2564 | 1987 | 1576 | 1806 | 2568 |
4K | 45,27 | 130,2 | 34,05 | 130,3 | 33,44 | 129,9 |
Vergleich: Samsung 970 EVO Plus (250 GByte) | ||||||
Lesen (MByte/s) | Schreiben (MByte/s) | Lesen (MByte/s) | Schreiben (MByte/s) | Lesen (MByte/s) | Schreiben (MByte/s) | |
Sequentiell, Q32T1 | 3525 | 2363 | 3530 | 2361 | 3503 | 1014 |
4K, Q32T1 | 356,4 | 248,7 | 357,1 | 249 | 356,8 | 260,7 |
Sequentiell | 2358 | 2318 | 2143 | 2326 | 2471 | 775,3 |
4K | 44,32 | 128 | 54,52 | 127,8 | 50,85 | 128,1 |
Vergleich: Adata XPG SX8200 Pro (1 TByte) | ||||||
Lesen (MByte/s) | Schreiben (MByte/s) | Lesen (MByte/s) | Schreiben (MByte/s) | Lesen (MByte/s) | Schreiben (MByte/s) | |
Sequentiell, Q32T1 | 3523 | 2962 | 3442 | 2957 | 3521 | 2894 |
4K, Q32T1 | 360,3 | 238,4 | 359 | 237,2 | 356,4 | 236,6 |
Sequentiell | 3037 | 2601 | 2976 | 2684 | 3023 | 2636 |
4K | 62,38 | 133,9 | 62,35 | 135 | 62,13 | 134,7 |
Fazit
Keine Frage, die XPG Gammix S11 Pro sieht interessant aus, leider scheint der Kühlkörper aber nicht viel zu helfen. Er bringt die Hitze offenbar nicht schnell genug weg, was regelmäßig zu Einbrüchen beim Datendurchsatz führt.
Grundsätzlich liefert die XPG Gammix S11 Pro aber immer noch einen ordentlichen Durchsatz, deutlich schneller als herkömmliche SSDs am SATA-Anschluss. Wir würden Bastlern daher raten, auf ein gutes Angebot zu warten. Alternativ sollten sie sich die 512 GByte große Variante der Adata XPG SX8200 Pro ansehen, die ist inzwischen ebenfalls oft unter 90 Euro zu bekommen.