Die nächste Generation der NVMe-SSDs steht bereit. M.2-Speicher auf Basis von PCI Express 4 liefern noch mal schnelleren Durchsatz und eignen sich neben der Playstation 5 (Anleitung zum Upgrade) auch für Gaming-Systeme oder High-End-Rechner, auf denen etwa Videos bearbeitet werden.
Im Rahmen unserer Themenwelt NVMe haben wir bereits die ersten Speicher dieser Art getestet, etwa die Samsung SSD 980 Pro (Testbericht). Mit der Crucial P5 Plus zeigen wir eine günstigere Alternative in unseren Test.
Update: Mit einer neuen Testumgebung kommt ein neues Messverfahren. Die aktuelle Wertung der NVMe-SSDs zeigt unsere Bestenliste NVMe: Schnelle SSDs für PC und PS5 im Test.
Technische Daten
Die Länge des Speichers beträgt 80 Millimeter, die Crucial P5 Plus ist dazu 22 Millimeter breit. Sie entspricht also der 2280-Bauweise und passt damit in so ziemlich jeden aktuellen PC oder die Playstation 5. Wie immer ist die PCIe 4x4 NVMe SSD abwärtskompatibel, man kann sie also auch in einem PCIe 3x4-System betreiben. Kühlkörper liegen keine bei, wer diese möchte, muss also nachträglich welche aufbauen.
Wir testen die 1 TByte-Variante, deren Lebensdauer mit 600 TByte Written zertifiziert ist. Nettes Detail am Rande: Crucial legt der P5 Plus eine kleine Schraube zur Befestigung bei. Ein netter Zug, der den Hersteller zwar nur Cent kosten dürfte, dem Bastler beim Einbau aber ordentlich Zeit spart.
Leistungsmessung
Wie immer schicken wir die NVMe durch zwei größere Benchmarks, den ezFIO sowie den PC Mark Full System Drive. Da es sich um einen PCIe 4x.4 Speicher handelt, messen wir auf zwei verschiedenen Systemen, einmal mit PCIe 4 und einmal mit PCIe 3.
Crucial P5 Plus - 1 TByte - ezFIO Benchmark - Bilderstrecke
Crucial P5 Plus - 1 TByte - ezFIO Benchmark - Bilderstrecke
In der Bilderstrecke sieht man schön, dass der Speicher sich vorwiegend bei den Sustained Sequential Reads auf einem PCIe-3-System zu langweilen beginnt. Er kommt fast ans technische Limit, ein ausgezeichneter Wert. Beim PCIe-4-System dagegen reizt der ezFIO die Grenze nicht ganz aus. Crucial kommt knapp an Samsung heran, die SSD 980 Pro kann aber beim reinen Datendurchsatz besser punkten, sie schlägt die Crucial P5 Plus auch bei der Long-Term-Performance.
Anders sieht es beim Full System Drive des PCmark Benchmarks aus. Hier setzt sich die Crucial P5 Pro an die Spitze des aktuellen Testfelds. Das ist besonders beeindruckend, da die PCIe-3-NVMe Crucial P2 (Testbericht) nicht einmal ansatzweise an diese Geschwindigkeit herankam.
Preis
Die 1-TByte-Variante der Crucial P5 Plus kostet zum Testzeitpunkt um die 140 Euro, sie ist damit knapp 10 Euro günstiger als die Samsung SSD 980 Pro. Die 500 GByte-Variante kostet um die 90 Euro.
Fazit
Crucial kann es. Bereits bei den 3x4-NVMe-SSDs hatte der Hersteller mit der Crucial P1 einen Speicher mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis, beim Nachfolger Crucial P2 (Testbericht) dagegen fällt die Geschwindigkeit leicht ab. Aber die Crucial P5 Plus ist auf alle Fälle ein guter Kauf für alle, die keine dauerhaft hohe IOPS-Zahl benötigen, sondern die NVMe-SSD etwa als Hauptspeicher in einem Windows-System oder in der Playstation 5 benötigen. Wer dagegen einen konstant hohen IOPS-Wert möchte, der sollte sich die Samsung SSD 980 Pro (Testbericht) ansehen.
Uns gefällt gut, dass Crucial sich bei der P5 Plus für ausreichend schnelle Chips entschieden hat. So kann man selbst auf einem aktuellen PCIe-4x4-System aus dem Vollen schöpfen.
Weitere Tests, etwa zur NAS-NVMe WD Red SN700 (Testbericht), finden sich in unserer Themenwelt NVMe. Welche Speicherart zu welchem System am besten passt, zeigen wir im Beitrag HDD, SSD und NVMe im Vergleich: Welchen Speicher kaufen? Mehr über den Einbau erklären wir im Ratgeber NVMe wird günstig: Schnellen Speicher einfach nachrüsten und Windows kostenlos umziehen.