Nvidia Shield TV im Test: Media-Center mit Cloud-Gaming

Nvidia Shield TV im Test: Media-Center mit Cloud-Gaming
Pro und Contra
  • Solide Leistung
  • Breite App-Unterstützung
  • Schnelle Reaktion
  • Preis
  • Wenig Anschlüsse
  • 4.0

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Mit dem Shield TV will Nvidia einen festen Platz im Wohnzimmer erobern. Wir testen, was das Android-basierte Media-Center mit AI Upscaling und Geforce Now auf dem Kasten hat.

Die aktuelle Version des Media-Centers von Nvidia verabschiedet sich von der klobigen Form seiner Vorgänger. Statt eines Kastens setzt Nvidia auf einen Zylinder, der nur mehr minimale Anschlüsse bietet. Dafür bekommt man ein aktuelles Google-TV-Betriebssystem, ordentliche Leistung, Zugang zum App Store sowie den Cloud-Gaming-Dienst Geforce Now und ein AI-basiertes Upscaling von Inhalten. Wir testen, ob die Funktionsvielfalt den Preis rechtfertigt.

Beim aktuellen Shield TV verabschiedet sich Nvidia vom Tablet- oder Konsolenformfaktor und wählt stattdessen einen Zylinder. Links und rechts sind die Anschlüsse für HDMI, Strom sowie Ethernet. Alternativ kommuniziert das Gerät per WLAN mit dem Netzwerk. Als Kontrast zum runden Shield TV hat die beiliegende Bluetooth-Fernbedienung die Form eines Dreiecksprismas. Praktisch, so rollt sie nicht weg. Nvidia hat die Tasten massiv eingeschrumpft, gerade einmal 13 Buttons zieren die Fernbedienung – darunter auch die omnipräsente Netflix-Taste. Die Fernbedienung hat am oberen Ende ein Mikrofon, mit dem man etwa Suchen diktieren kann.

Die Einrichtung des Nvidia Shield TV ist simpel. Man braucht Strom und einen freien HDMI-Port am Fernseher, ins Netzwerk geht es wahlweise per WLAN (802.11 a/b/g/n/ac) oder über Gigabit-Ethernet. Im Test fanden wir letzteres besser, gerade wenn der Cloud-Gaming-Dienst Geforce Now genutzt wird. Das Setup orientiert sich am normalen Google TV OS: Man benötigt einen Google-Account, anschließend wird das System recht zügig eingerichtet. Wer Geforce Now verwenden will, muss dort ebenfalls ein Konto haben. Gleiches gilt dann auch für Amazon Prime Video, Netflix oder Disney+ (am TV anschauen) . Unser Tipp: Wer viele komplexe Passwörter nutzt, der sollte vor den ganzen Apps ein Bluetooth-Keyboard (Ratgeber) installieren, denn die Eingabe über die On-Screen-Tastatur kann schnell nerven.

Das Shield TV ist dabei recht offen: Per Bluetooth 5.0 lassen sich sowohl Tastaturen wie auch Gamepads oder Headsets mit dem Multimedia-Center verbinden. Diese Offenheit geht bei den Apps weiter. Neben den vorinstallierten Programmen, kann das Nvidia Shield TV aus dem Vollen des Google Play Stores schöpfen. Dazu gehören neben nahezu allen Streaming-Diensten (mit Ausnahme von Sky Go/Ticket) weitere Apps, etwa der Media Player VLC, Benchmark-Tools, Programme zum Datenaustausch oder Mediatheken. Sideloading ist ebenfalls möglich.

Nvidia packt eine vergleichsweise ordentliche Leistung ins Shield TV. Im Inneren arbeitet ein Tegra X1+ mit vier 1,9 Ghz-Kernen. Dazu gibt es eine Maxwell-GPU. Dem System stehen 2 GByte RAM zur Verfügung - das ist deutlich weniger als bei aktuellen Smartphones, aber mehr als bei den meisten anderen Multimedia-Centern mit Android. Bei der Hardware ist das Nvidia Shield TV in etwa vergleichbar mit der Fire Cube TV (Testbericht) . In der Praxis ist das System flüssig und schnell. Man merkt keine Ruckler, keine Denkpausen. Das gilt auch beim Vor- und Zurückspulen von Filmen, das arbeitet einfach alles sauber.

Das Shield TV kommt mit so ziemlich allen Formaten zurecht, die man herumfliegen hat. Egal ob Codecs wie HEVC, DivX oder Xvid, Container wie MKV, MP4 oder FLV, das Shield TV spielt die Inhalte brav ab – vor allem nach der Installation des VLC Media Players für Android. Das funktioniert auch wunderbar als Stream aus dem Netzwerk, etwa von einer UPnP-fähigen NAS. Schön wäre hier allerdings ein USB-Port am Gerät, um direkt eine externe Festplatte anzuschließen.

Bei den Streaming-Diensten schlägt sich das Shield TV sehr gut. Wie oben erwähnt gibt es fast alle Dienste im Play Store, Nivida blockt selbst keine Dienste. Netflix, Dazn, Zatoo, Joyn, Disney+ oder Amazon Prime gibt es ebenso wie Spotify, Kodi oder Plex. Das Shield TV hat Google Chromecast integriert.

Ein Verkaufsargument des Media Centers ist Geforce Now. Nvidias Cloud-Gaming-Dienst ist endlich aus der Beta und ein fester Bestandteil des Shield TV. Im Grunde gibt es drei verschiedene Spieletypen: Android-Games, in Shield TV integrierte Spiele und Games, die der Nutzer im Epic Games Launcher oder in Steam besitzt. Es ist zwar etwas schwierig, passende Spiele zu finden, leider gibt es keine Synchronisation zwischen den Accounts und Geforce Now. Es wäre besser, wenn Nvidia die Bibliotheken der Nutzer abgleicht und dann auf einen Blick zeigt, welche Spiele man sofort zocken kann.

Im Test funktionierten Spiele wie Darksiders II oder Saints Row IV überraschend gut. Wir hatten allerdings mit dem Xbox-Controller ab und an einen kleinen Input-Lag. Bei den meisten Spielen sollte das wenig Probleme darstellen, pixelgenaue Spiele könnten allerdings darunter leiden. Um es klar zu sagen: Wir würden keine schnellen Shooter wie Call of Duty auf Geforce Now spielen. Aber um endlich den Pile of Shame mit Klassikern wie Darksiders oder The Darkness II abzuarbeiten ist das System brauchbar. Im Test kam es aber regelmäßig zu langen Ladezeiten, zudem scheint sich der Dienst aktuell an der Kapazitätsgrenze zu bewegen. Geforce Now lässt sich in der kostenlosen Variante für jeweils eine Stunde am Stück nutzen.

Da man auf die verschiedenen Emulatoren im Android Store zugreifen kann, kann man sich lokal auch bei Retro-Games ausleben. Alternativ lässt sich auch der Cloud-Gaming-Dienst Shadow (Ratgeber) auf dem Shield TV installieren und nutzen.

Neben Cloud-Gaming ist eine AI-basierte Upscaling-Funktion für Inhalte das zweite große Verkaufsargument von Nvida. Die soll Bilder in drei Stufen verbessern, etwa, damit 1080p-Inhalte auf 4K-TVs besser aussehen. In der Redaktion hat das Feature zu gemischten Gefühlen geführt. Die eine Hälfte sieht die Verbesserung in Realfilmen auf Netflix oder Youtube, andere bemerkten nichts. Am besten funktioniert das Feature bei alten Zeichentrick-Serien auf Disney+. Die harten Kanten der alten TV-Serien werden deutlich weniger eckig.

Grundsätzlich gibt es drei Einstellungen, die das Bild unterschiedlich stark nachbearbeiten. Im Grunde ist es vergleichbar mit der „Schärfen”-Einstellung in Kameras oder Bildbearbeitungsprogrammen. Im Grunde versucht das Shield TV, die Kanten zu glätten, die beim Upscaling des Bildes auftreten. Das funktioniert bis zu einem gewissen Grad, danach wird es störend sichtbar. Zudem muss die jeweilige App das Feature unterstützen.

Der UVP des Nvidia Shield TV liegt bei rund 160 Euro. Es ist vergleichsweise stabil im Preis. Es gibt allerdings ab und an Preisaktionen, bei denen es das Shield TV deutlich günstiger gibt.

Für Nvidia ist das Shield TV eine interessante Möglichkeit, um nicht nur im PC von Zockern, sondern auch im Wohnzimmer einen festen Platz zu besetzen. Sollte das die Käufer interessieren? Ja, allerdings mit Einschränkungen: Das Shield TV ist ein sehr guter Media-PC, der eine vernünftige Leistung mitbringt. Dazu kommt die breite Unterstützung durch Apps und die Möglichkeit, APKs per Sideloading aufzuspielen. Das AI-Upscaling dagegen fällt in den Bereich „nett”. Man sieht kleine Verbesserungen, es ist aber nicht so, dass ein 420p-Film plötzlich perfekt in UHD aussieht. Dennoch, praktisch ist es.

Das Cloud-Gaming mit Geforce Now steht noch ganz am Anfang. Wir hatten Spaß, bestimmte Spiele von der Couch zu zocken. Das funktioniert gerade mit Spielen gut, für die es sowieso einen Konsolenport gibt und die entsprechend auf Gamepad-Steuerung ausgelegt sind.

Unserer Meinung nach eignet sich das Shield TV für alle, deren TV-Betriebssystem entweder furchtbar ist oder die die Smart-Funktionen des Fernsehers einfach nicht nutzen wollen. Gerade ein günstiger, großer TV wird mit dem Nvidia Shield TV ein solides Gaming- und Multimedia-Gerät.

Wer einen passenden TV zum Shield TV sucht, der sollte einen Blick in die Themenwelt UHD TV werfen. Eine Alternative zum Nvidia-Media-Center ist etwa der Fire Cube TV oder dem Amazon Fire TV Stick 4K .

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