Nokia T10 im Test: Das beste 8-Zoll-Tablet mit Android kostet 170 Euro

Nokia T10
Pro und Contra
  • 3 Jahre monatliche Updates und zwei Android-Versionen
  • gute Verarbeitung und tolles Design
  • Widevine Level 1
  • kein Full-HD
  • mäßiger Sound
  • teurer als die Konkurrenz
  • 3.5

Teile diesen Beitrag

Beliebt auf TechStage

E-Mountainbikes ab 600 Euro: Darauf gilt es bei billigen E-MTBs zu achten

E-Mountainbikes ab 600 Euro: Darauf gilt es bei günstigen E-MTBs zu achten

Größer drucken ohne Aufpreis: Filament-3D-Drucker mit riesigem Bauraum ab 250 €

Größer drucken ohne Aufpreis: Filament-3D-Drucker mit riesigem Bauraum ab 250 €

Android Auto & Apple Carplay Wireless nachrüsten: Smartphone kabellos verbinden

Android Auto & Apple Carplay Wireless nachrüsten: Smartphone kabellos verbinden

VR-Brille ohne PC & Playstation: Alle Standalone-VR-Headsets im Vergleich

Standalone-VR-Brillen ohne PC & Playstation im Vergleich: Apple Vision Pro kommt

Als kompaktes 8-Zoll-Tablet eignet sich das Nokia T10 ideal für unterwegs oder als Zweit-Gerät für den Nachttisch. Wie gut das kleine Tablet ist, zeigt der Test.

Beim Nokia T10 handelt es sich um ein kompaktes Tablet im 8-Zoll-Format. Damit eignet es sich gut als Gerät für unterwegs oder als Zweit-Tablet zum Lesen auf der Couch oder im Bett. Optisch sieht es aus wie eine Miniatur-Ausführung des Nokia T20 (Testbericht). Android 12 ist an Bord. Wie die meisten Tablets in dieser Größe bietet das IPS-Display nur HD-Auflösung, kein Full-HD.

Das Nokia T10 konkurriert vor allem mit preiswerten, kleinen Tablets wie dem Samsung Galaxy Tab A7 Lite (Testbericht) oder Realme Pad Mini (Testbericht). Wir haben den kleinen Bruder des Nokia T20 getestet und zeigen, wie gut sich das kompakte Tablet im Alltag schlägt. Weitere Geräte dieser Art zeigen wir in unserer Themenwelt Tablet. Größere Varianten gibt es in der Top 10: Die besten Tablets 2023 bis 250 Euro – Lenovo an der Spitze.

Bei der Gestaltung des Nokia T10 hat sich Hersteller HMD Global sichtlich Mühe gegeben. Das T10 orientiert sich stark an der Design-Sprache des Nokia T20 (Testbericht). Und die ist wirklich gelungen. Als Farbe steht wieder ausschließlich „Ocean Blue“ zur Verfügung – am ehesten kann man den Ton als Meeresblau, Türkis oder Blaugrün bezeichnen. Je nach Lichteinfall erzeugt die Lackierung ein sanftes Schimmern. Die Rückseite aus Kunststoff ist geriffelt, das bietet den Fingern guten Halt und ist unempfindlich gegenüber Fingerabdrücken.

Der leicht gewölbte Übergang von dem Gehäuserand aus Metall zur Rückseite verleiht dem kleinen Tablet einen harmonischen und organischen Charakter. Das T10 ist etwa 35 Prozent kleiner als das T20. Die Abmessungen betragen 208 x 123 x 9 mm, damit ist es so lang wie ein DIN-A5-Blatt, aber knapp 2 cm schmaler. Verglichen mit dem Samsung Galaxy Tab A7 Lite (Testbericht) oder Realme Pad Mini (Testbericht) ist es etwas kürzer. Im Vergleich zu den beiden Konkurrenten ist das Display mit 8 statt 8,7 Zoll kleiner, das Gewicht von 375 g ist minimal höher.

Die Verarbeitung ist hochwertig, Spaltmaße gibt es nahezu keine, der Druckpunkt der Tasten ist solide. Der Power-Button sitzt an der kurzen oberen Kante, die Lautstärkewippe befindet sich an der langen Seite. Das bietet den Vorteil, dass man nicht versehentlich auf den Ein-/Ausschalter drückt, wenn man nur die Lautstarke anpassen möchte. Eine IP-Zertifizierung zum Schutz vor Wasser oder Staub gibt es nicht. Das einzige wasserdichte Tablet in dieser Größe ist das Samsung Galaxy Active 3 (Testbericht).

Wie bereits erwähnt ist das LC-Display mit 8 Zoll in der Diagonale etwas kleiner als bei der Konkurrenz. Das Bildformat entspricht 16:10 bei einer Auflösung von 1280 x 800 Pixel. Das ist enttäuschend, es wäre schön, wenn Hersteller auch Android-Tablets mit 8 Zoll anbieten würden, die Full-HD können. Zwar hält man das Tablets etwas weiter weg vom Auge entfernt als ein Smartphone, die Pixeldichte von 189 ppi (Pixel pro Zoll) ist dennoch recht mager. Einzelne Bildpunkte sind mit dem Auge noch zu erkennen, scharf geht anders. Die Bildwiederholfrequenz liegt zudem bei gewöhnlichen 60 Hz.

Realme und Samsung machen es allerdings auch nicht besser und bietet ebenfalls kein Full-HD bei ihren kompakten Tablets. Verglichen mit der Konkurrenz ist hier Nokia wegen des minimal kleineren Screens bei gleicher Auflösung etwas besser – gänzlich überzeugen kann uns das Display aber nicht. Neben der mäßigen Bildschärfe wirken die Farben etwas ausgelutscht, mehr Strahlkraft würde dem Display guttun. Wer ein kompaktes Tablet mit Full-HD sucht, muss zum teuren Apple iPad Mini oder dem schon etwas betagten und ebenfalls nicht preiswerten Outdoor-Tablet Samsung Galaxy Tab Active 3 (Testbericht) greifen.

Die maximale Helligkeit des Bildschirms beträgt laut unseren Messungen etwa 385 cd/m². Das ist nicht übermäßig hell. Nutzt man das Gerät im Freien, sollte man ein schattiges Plätzchen aufsuchen. Immerhin ist das besser als beim Samsung Galaxy Tab A7 Lite (Testbericht). Das Realme Pad Mini (Testbericht) leuchtet etwas heller, überzeugt uns mit dem Display aber ebenfalls nicht wirklich. Widevine Level 1 ist beim T10 vorhanden. Damit ist immerhin die Wiedergabe von Streaming-Diensten wie Netflix, Disney+ oder Amazon Prime Video in HD-Auflösung mit 720p möglich. Ohne das Zertifikat wäre nur SD mit 480p möglich.

Normalerweise legen wir bei einem Tablet weniger Wert auf die Kamera-Ausstattung als bei einem Smartphone. Bei einem 8-Zoll-Tablet ist es wegen der geringeren Größe als bei 10-Zöllern allerdings immerhin nicht ganz so seltsam, damit Foto zu schießen. Für mehr als einfache Schnappschüsse eignet sich aber das Nokia T10 nicht. Die Hauptkamera bietet magere 8 Megapixel, die Frontkamera lediglich 2 Megapixel. Fotos bieten weder sonderlich viel Schärfe noch einen ausreichenden Dynamikumfang und sind damit nur bedingt zu gebrauchen - mehr gibt es zu diesem Thema nicht zu sagen.

Beim Prozessor greift HMD Global auf den Unisoc Tiger T606 zurück – ein gern gesehener Antrieb bei günstigen mobilen Endgeräten. Dieser ist minimal schwächer als der T610 beim Nokia T20 (Testbericht) und der T616 beim Realme Pad Mini (Testbericht). Beim Benchmark Work 3.0 von PCmark erreicht das T10 knapp 7000 Punkte. Das genügt für einen reibungslosen Betrieb im Alltag, kurze „Denkpausen“ sind aber gelegentlich zu spüren. Für mehr als einfache Casual Games wie „Angry Birds“ ist das Gerät nicht gemacht, was die eher mageren 400 Punkte beim Grafik-Test „Wild Life“ von 3Dmark belegen.

Es gibt das T10 mit 3 GByte RAM und 32 GByte internem Speicher sowie mit 4 GByte RAM, 64 GByte Speicher und LTE. Wir empfehlen, gleich zum LTE-Modell mit größerem Speicher zu greifen, das nur etwa 30 Euro mehr kostet. Zum Surfen in heimischen Netzwerken steht lediglich Wi-Fi 5 zur Verfügung – was aber normal ist in dieser Preisklasse. Bluetooth 5.0 ist ebenfalls an Bord. NFC gibt es aber nicht. Zum Navigieren greift das T10 auf GPS, GLONASS, Beidou sowie Galileo zurück.

Wirklich traurig sind die Lautsprecher, der Sound klingt wie aus einer winzigen Blechkiste. Zur Ehrenrettung von Nokia muss man sagen, dass hier weder Realme noch Samsung besser sind. Immerhin gibt es einen klassischen Klinkenanschluss (3,5 mm) für kabelgebundene Kopfhörer. Der USB-C-Anschluss unterstützt üblich für den Preis nur USB 2.0 – was für eine langsame Datenübertagung per Kabel führt.

Bei der Software zeigt sich das T10 allerdings von der Schokoladenseite. Ausgeliefert wird das Gerät mit Android 12. Wie von Nokia gewohnt, bekommen Nutzer ein nahezu „unberührtes“ Vanilla-Android – ein Vorteil etwa für alle, die von den umfangreichen Anpassungen und Apps von Samsung & Co. genervt sind.

HMD Global verspricht zudem monatliche Sicherheits-Patches für 3 Jahre. Zum Testzeitpunkt stammte der Patch aus Dezember, was noch hinreichend aktuell ist. Obendrein gibt es zwei Versions-Updates fürs T10 – also ist erst bei Android 14 Schluss. Das Realme Pad Mini (Testbericht) hat im Herbst erst ein Update auf Android 12 erhalten. Flotter ist hier allerdings Samsung: Das Galaxy Tab A7 Lite erhält demnächst schon Android 13.

Der Akku bietet eine Kapazität von 5250 mAh – also unwesentlich mehr bei vielen Smartphones. Beim Battery Test von PCmark erreicht das Nokia T10 eine Akkulaufzeit von etwa 11 Stunden im simulierten Betrieb, bis der Akku eine Kapazität von etwa 20 Prozent erreicht hat. Das ist ein guter Wert, damit dürfte das Gerät auch bei intensiver Nutzung einen Tag gut durchhalten.

Anders als bei den aktuellen Smartphones liefert HMD Global das Nokia T10 mit einem Netzteil aus. Der Ladevorgang ist allerdings mit 10 Watt sehr gemächlich und dauert von 20 auf 100 Prozent etwa 2,5 Stunden, ein vollständiger Ladevorgang braucht etwa 3 Stunden. Kabelloses Laden beherrscht das Gerät nicht.

Das Nokia T10 mit 3/32 GByte kostet 169 Euro, mit 4/64 GByte und LTE-Modem liegt der Preis derzeit bei 199 Euro. Das Nokia T10 gibt es ausschließlich in Blaugrün („Deep Ocean“).

Alternativ kann man das Nokia T10 mit 4/64 GByte und LTE auch beim Nokia-Dienst Circular für 12 Euro im Monat plus einmalige Einrichtungsgebühr von 35 Euro abonnieren. Der Kaufpreis wäre im Abo erst nach etwa 17 Monaten im Abo erreicht. Die Mindestdauer für das Abonnement beträgt 3 Monate. Rückläufer aus den Abos werden weiterhin angeboten. Wird das Gerät versehentlich beschädigt oder gestohlen, bekommt man Ersatz. Das kann sich lohnen, wenn man das Tablet erst einmal austesten will.

Als Alternativen bieten sich in erster Linie das Realme Pad Mini (Testbericht). Dieses nutzt einen minimal schnelleren Prozessor und ein etwas größeres Display, lief zum Testzeitpunkt aber noch mit Android 11, auch wenn mittlerweile ein Upgrade auf Android 12 gekommen sein sollte. Günstiger und mit Updates für eine längere Zeit gesegnet ist das Samsung Galaxy Tab A7 Lite (Testbericht), das aber bei Performance und Display nicht ganz mit dem T10 mithalten kann. Wer ein Android-Tablet mit 8 Zoll sucht, kommt derzeit um das Samsung Galaxy Active 3 (Testbericht) für 375 Euro nicht herum. Die Full-HD-Variante des Lenovo Tab M8 (Testbericht) wird leider nicht mehr angeboten.

Das Nokia T10 ist eine Alternative für alle, die das Tablet oft mitnehmen und in der Bahn nutzen oder ein Zweit-Gerät mit Android suchen. Derzeit ist es das vielleicht beste Android-Tablet mit 8 Zoll – auch wenn es uns nicht komplett überzeugen kann. Verglichen mit dem Realme Pad Mini (Testbericht) hat es die Nase aber nur ganz knapp vorn, schlägt jedoch klar das Samsung Galaxy Tab A7 Lite (Testbericht).

Die Leistungsfähigkeit ist mehr als ausreichend, die Akkulaufzeit gut. Allerdings ist es schade, dass das Display kein Full-HD bietet. Was Farben und Leuchtkraft angeht, überzeugt uns das LCD ebenfalls nicht. Mangels starker Alternativen ist das Nokia T10 bei Android derzeit die erste Wahl unter den kompakten Tablets. Hier bietet sich etwa ein Abo über Nokia Circular an, um das Gerät auszuprobieren.

Wer doch ein größeres Tablet will, muss nicht zwingend mehr Geld ausgeben. Eine Auswahl an guten Alternativen mit 10 Zoll zeigt unsere Top 10: Die besten Tablets 2023 bis 250 Euro – Lenovo an der Spitze.

Tags:

Affiliate-Information

- Bei den mit gekennzeichneten Links handelt es sich um Provisions-Links (Affiliate-Links). Erfolgt über einen solchen Link eine Bestellung, erhält TechStage eine Provision. Für den Käufer entstehen dadurch keine Mehrkosten.