MVV-Handy-Ticket: Welche App ist die Beste?

MVV-Handy-Ticket: Welche App ist die Beste?

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Schon am Tag nach der Einführung des Handytickets im Münchner Verkehrs- und Tarifverbund MVV ist die Verwunderung groß. Die Tickets gibt es nicht nur in der offiziellen App MVV Companion , sondern auch in den Apps der S-Bahn München und der Verkehrsbetriebe MVG. Die drei Anwendungen verfügen über unterschiedliche Funktionen, darunter auch einige wirklich praktische. Und, um die Verwirrung zu komplettieren: Wer sich für das Handyticket beim MVV angemeldet hat, kann seine Zugangsdaten nicht für einen Fahrkartenkauf in der S-Bahn- oder der MVG-App nutzen – umgekehrt aber schon.

In Kombination mit der Tatsache, dass es mit HandyTicket Deutschland und Touch & Travel in Deutschland bereits zwei konkurrierende Fahrkartensysteme fürs Smartphone gibt, wirkt das alles nach zu viel Politik und zu wenig Kundennähe. Aber so ist es jetzt – und ich freue mich, dass es überhaupt ein Handy-Ticket in München gibt. Doch welche App sollte man installieren?

Die App des Verkehrsverbundes gibt es für Android und iOS . Sie ist die einzige der drei Anwendungen, bei der der Nutzer die Zugangsdaten des Ticketshops von MVG und S-Bahn verwenden kann – das klappt über den Menüpunkt Ticketshop wechseln . Sehr löblich, dafür gibt es gleich einen großen Pluspunkt.

Aber leider war es das dann auch schon fast mit den Vorteilen. Es gibt noch Abfahrtstafeln für alle Haltestellen im MVV-Gebiet inklusive Verspätungsanzeige, die Abfrage einer Fahrt mit Start- und Zielangabe und eine eher weniger hübsche Kartenansicht. Der Grund für die spartanische Ausstattung: Die Darstellung orientiert sich an den in den Bahnsteig-Schaukästen ausgehängten Karten, während die meisten Smartphone-Nutzer sich inzwischen an das Farbschema von Google Maps gewöhnt haben dürften. Immerhin: Auf Wunsch kann man hier auch das Nachtlinien-, S-Bahn- oder Tram- und MetroBus-Netz in der gewohnten Form einblenden.

Zusätzlich gibt es eine Übersicht über alle aktuellen Hinweise und Meldungen im Netz – und zwar übergreifend. Hier lassen sich also sowohl Verspätungen bei der S- als auch bei U-Bahn, Tram und Bus anzeigen. Die Ansicht ist allerdings nach Liniennummern geordnet und wirkt weder sonderlich hübsch noch übersichtlich. Dafür gibt es hier aber exklusiv die Möglichkeit für Fahrgäste, Verspätungen selbst zu melden.

Die App der Verkehrsbetriebe ist ebenfalls für Android und iOS zu haben. Wie beim MVV Companion gibt es eine Verbindungssuche und einen Abfahrtsmonitor mit aktuellen Fahrtzeiten. Insgesamt wirkt die Anwendung deutlich hübscher und moderner als die des MVV, allerdings scheint sie unter Android öfters mal zu ruckeln. Unter iOS legt sie dafür ein etwas merkwürdiges Scroll- und Wischverhalten an den Tag.

Die Netzpläne sehen hier hübscher aufbereitet aus als im MVV Companion, allerdings gibt weder eine normale Landkarte noch eine Umgebungskarte. Wer in der MVG-App ein Ticket kaufen möchte, muss sich auch bei der MVG registrieren. Zugangsdaten vom MVV oder der S-Bahn funktionieren nicht.

In wie weit die Verspätungen der S-Bahn korrekt in der MVG-App berücksichtigt werden, konnten wir – überraschenderweise mangels gravierender Verspätung – heute den ganzen Tag über nicht ausprobieren. Die Meldung von Störungen im MVG-eigenen Netz tauchen flott und mit roter Markierung im Menü auf.

Auch die App der S-Bahn München ist für Android und iOS zu haben. Sie verfügt über die gleichen Fahrplan- und Abfahrten-Menüs wie die anderen beiden Programme, allerdings mit einem praktischen Extra: Wer seine typischen Verbindungen abfragt – etwa den Weg zur Schule oder ins Büro –, kann einen Alarm aktivieren. Dann meldet sich die App rechtzeitig vorher, wenn die gewünsche Verbindung eine Verspätung hat. Bei der S-Bahn dürfte das zuverlässig klappen. Eine Verspätungsmeldung der Buslinie 54, die in der MVG-Anwendung auftaucht, hat es allerdings nicht in die S-Bahn-App geschafft – daher wären wir bei anderen Verkehrsmitteln als der S-Bahn vorsichtig.

Darüber hinaus gibt es eine Ansicht mit Pünktlichkeitsquote nach Liniennummern, allerdings nur für die S-Bahn. Erwähnenswert ist noch die coole Live Map, die den aktuellen Standort der S-Bahn-Züge auf der Karte einblendet. Bei der Integration der Netzpläne hat es jedoch an Liebe zum Detail gefehlt: Der entsprechende Menüpunkt bringt den Nutzer auf eine Webseite, auf der die Karten als PDF zum Download bereit stehen.

Das Online-Ticket lässt sich wie bei den anderen Apps auch direkt kaufen oder über eine Fahrplanauskunft bestimmen. Dafür sind allerdings Zugangsdaten der S-Bahn nötig – MVV- oder MVG-Accounts funktionieren nicht.

Die MVV-App verdient ein großes Lob, weil sie nicht verbissen auf den eigenen Ticket-Shop besteht: Kunden dürfen auch mit MVG- oder S-Bahn-Kundenkonto einkaufen. MVG FahrInfo hat das attraktivste Design der drei Apps und prinzipbedingt eine vorbildliche Darstellung von Störungen der eigenen Verkehrsmittel: U-Bahn, Bus und Tram. Die meisten und coolsten Funktionen inklusive Verspätungsalarm und Live-Ansicht hat hingegen die App der S-Bahn zu bieten.

Schade, dass sich MVV, MVG und S-Bahn nicht zusammenschließen, um das Beste aus drei Welten in eine München-App zu packen. So hat jede einzelne ihre eigenen Vor- und Nachteile – und, das ist besonders nervig: einen eigenen Fahrkarten-Shop mit eigenen Zugangsdaten.

Unterm Strich kommt es auf das Nutzerverhalten an, da die Integration von Störungsmeldungen in die Apps der anderen Betreibergesellschaften offensichtlich noch stark verbesserungsbedürftig ist. Wer die S-Bahn als regelmäßigen Bestandteil seiner Fahrten nutzt, sollte sich unbedingt den München Navigator ziehen. Nutzt man aber primär die U-Bahn oder Tram, fährt man mit der MVG-App besser.

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