Muse 2 Headband im Test: App-Geführte Meditation

Muse 2 Headband im Test: App-Geführte Meditation
Pro und Contra
  • angenehm zu tragen
  • einfach zu benutzen
  • spielerische Motivation zum Meditieren
  • Meditationen enden sehr abrupt
  • wenig verschiedene Soundscapes vorhanden
  • wenig Übungen und Anweisungen
  • 5.0

Teile diesen Beitrag

Beliebt auf TechStage

Funk-Rückfahrkameras mit Akku & Solar: Einparkhilfe für Auto einfach nachrüsten

Funk-Rückfahrkameras mit Akku & Solar: Einparkhilfe für Auto einfach nachrüsten

Das können Mähroboter ab 280 Euro: Die günstigsten Rasenroboter bis 900 m²

Das können Mähroboter ab 280 Euro: Die günstigsten Rasenroboter bis 900 m²

Mini-PCs mit Windows 11: Sparsame & kompakte Alternative zum Desktop-PC ab 119 €

Mini-PCs mit Windows 11: Sparsame & kompakte Alternative zum Desktop-PC ab 119 €

Auto-Gadgets für Sommer & Urlaub: Kühlboxen, belüftete Sitze, Ventilatoren & Co.

Auto-Gadgets für Sommer & Urlaub: Kühlboxen, belüftete Sitze, Ventilatoren & Co.

Meditieren leicht gemacht - damit bewirbt Hersteller Muse sein Stirnband, mit dem auch Skeptiker einen Weg zur Ruhe finden sollen. Es misst Gehirnströme in Echtzeit und übersetzt den stürmischen Geist in Geräusche. Wir testen, ob das Gerät tatsächlich beim Entspannen hilft.

Da unser Ratgeber über Schlaf-Gadgets auf großes Interesse gestoßen ist, folgen nun die Einzeltests. Nach dem Schlafanalyse-Gerät Withings Sleep (Testbericht) , muss nun das Muse 2 Headband zeigen, was es kann.

Das Muse 2 Headband ist ein sogenanntes EEG-Gerät, das über Sensoren die elektrische Aktivität des Gehirns aufzeichnet. Es sitzen zwei Sensoren im Band an der Stirn und zwei hinter den Ohren. Außerdem kommen Referenzsensoren zum Einsatz. Die zweite Generation des Headsets, das Muse 2, verfügt zudem über Herzfrequenz -, Atmungs- und Oximetriesensoren (Sauerstoffgehalt).

Das Muse sieht ein bisschen aus wie Knochenkopfhörer, die hinter dem Ohr getragen werden. Nur, dass Muse andersherum aufgesetzt wird: Das Band liegt an der Stirn an, die dickeren Enden halten hinter den Ohren.

Verarbeitet ist das Gerät sehr gut. Allerdings muss beim Transport sehr darauf geachtet werden, dass dem dünnen Band mit den Sensoren nichts passiert. Am besten eignet sich hier die Originalverpackung oder die Aufbewahrungstasche, die der Hersteller anbietet.

Die Inbetriebnahme des Gadgets geht schnell und ist sehr einfach. Aufgeladen wird das Stirnband zunächst per Micro-USB. Sobald das Muse 2 eingeschaltet wird, erkennt die App automatisch das Gerät in der Nähe und zeigt seine Nummer auf dem Display. Einfach anklicken, fertig. Das Gadget wird dadurch per Bluetooth mit der passenden App auf dem Smartphone verbunden. Da die Mediationen Geräusche wiedergeben, müssen Kopfhörer separat an das Smartphone angeschlossen werden. Hier eignen sich Inear-Kopfhörer am besten, da diese das Muse-Headband nicht durch Ohrmuscheln oder Bügel beeinträchtigen.

Jetzt muss das Headband nur noch aufgesetzt, festgezogen und eine Meditation in der App ausgewählt werden. Zusätzlich stellt der Nutzer eine Zeit ein, um zu bestimmen wie lange die Sitzung dauern soll. Jede Meditation beginnt mit dem Kalibrieren des Headsets. Die Signale können nur reibungslos empfangen werden, wenn die Sensoren frei sind und beispielsweise nicht von Haaren bedeckt werden. Sitzt alles gut, dauert der Kalibrierungsprozess nur ein paar Sekunden. Dann startet die Meditation je nach Einstellung mit einer gesprochenen Einführung oder ohne Worte.

Die App bietet verschiedene Meditationen an: Gedankenmeditationen, Herzmeditationen, Körpermeditationen und Atemmeditationen. Jede lenkt den Fokus auf etwas anderes, sodass man je nach Stimmung und Situation ein anderes Programm wählen kann. Die Klänge sind bei allen gut durchdachte Soundscapes, die atmosphärisch wiedergeben, was die Sensoren aufzeichnen.

Die Gedankenmeditationen spiegeln den unruhigen Geist des Nutzers wider. Je unruhiger die Gedanken, desto stürmischer ist das Wetter und stärker der Regen, den man hört. Je entspannter man wird, desto ruhiger wird auch das Wetter. Starker Regen wird zu Getröpfel bis es sich zu einem sonnigen Tag entwickelt und sogar Vögel zwitschern.

Die Herzmeditationen orientieren sich am Herzschlag und lenken auch den Fokus auf den Rhythmus des stärksten Muskels im Körper. Symbolisiert wird das durch eine Trommel. Je schneller der Rhythmus des Instruments, desto schneller schlägt auch das Herz. Schlägt das Herz langsamer, wird auch die Musik ruhiger und exotische Vogelrufe sind zu hören.

Die Körpermeditationen nutzen den Bewegungssensor des Headbands. Hier geht es darum möglichst ruhig und aufrecht zu sitzen. Die ertönenden Klänge stellen bei zu viel Bewegung ein Windspiel dar. Schafft man es, sehr entspannt zu sitzen, verstummen diese und es ertönen tiefe, beruhigende Töne.

Die Atemmeditation gibt einen Rhythmus vor, den der Nutzer versuchen soll, nachzuempfinden. Dabei wird zum Beispiel beim Einatmen bis 4 und beim Ausatmen bis 6 gezählt.

Wer kein Muse Headband hat, kann mit der Timer-Meditation zumindest schon mal ausprobieren, wie Muse-Meditationen ungefähr klingen. Die App spielt dann für die ausgewählte Dauer ein bestimmtes Klangset wie Regenwald, Strand, Wüste, Stadtpark oder Umgebungsmusik ab. Der Nutzer muss einfach nur die Augen schließen und versuchen zu entspannen.

Schade ist allerdings, dass die Meditationen sehr abrupt enden. Da man zu Beginn eine Zeit einstellt, wie lange man meditieren möchte, endet die Meditation genau nach X Minuten. Die Soundscape bricht ab, es ertönt ein Gong und die Statistiken werden angezeigt. Hier wäre es angenehmer, wenn die Mediation über eine kurze Zeit ausschleicht und dann der sanfte Gong ertönt, um nicht ruckartig aus der Stille gerissen zu werden.

Die Vögel, die bei jeder Meditation zu hören sind, sind für das Muse-Konzept essentiell, denn sie werden gezählt. Wie oft sind während der Meditation Vögel gelandet? Schafft man beim nächsten Mal vielleicht mehr? Dieser spielerische Anreiz durch Highscores hilft bei der Motivation täglich eine kurze Auszeit zu nehmen. Äußerlich ist es zwar nur eine Zahl, aber sie steht dafür, wie entspannt man selbst sein kann.

Neben den Vögeln wird auch gespeichert wie oft man es geschafft hat, von einem unruhigen Zustand in einen ruhigen zu wechseln. "Heilungen" nennt sich das. Je besser eine Meditation gelaufen ist, desto mehr Abzeichnen bekommt der Nutzer im Auswertungsbildschirm. Dieser zeigt auch eine detaillierte sensorische Messkurve, sodass der Nutzer genau nachvollziehen kann, wie sich die Werte über die Zeit entwickelt haben. Die App kann auf Wunsch täglich daran erinnern, zum Muse Headband zu greifen.

Der Hersteller hat derzeit zwei Headbands im Sortiment. Das Original Muse und das Muse 2 . Äußerlich und beim Tragegefühl sind sie sich sehr ähnlich. Allerdings verfügt das Muse 2 über mehr Sensoren und unterstützt dadurch auch mehr Meditationsarten.

Das Original Muse ist günstiger, verfügt aber nur über die Sensoren zur Messung der Gehirnaktivität und kann daher nur für die Gedankenmeditationen eingesetzt werden. Das Original Muse kostet etwa 169 Euro, das neuere Muse 2 liegt bei 228 Euro.

Das Muse Headband ist ein spannendes Gerät, um mehr über sich selbst zu lernen und tatsächlich zur Ruhe zu kommen. Es motiviert täglich auf spielerische Art und Weise für ein paar Minuten abzuschalten und nur bei sich und dem eigenen Körper zu sein. Wer schon immer lernen wollte, Meditationen für sich selbst zu nutzen, aber mit dem Sitzen in völliger Stille nichts anfangen kann, bekommt mit Muse ein hilfreiches Gadget zum Entspannen.

Wer mit Meditation wenig anfangen kann, der sollte sich die Matratzenunterlage Whithings Sleep (Testbericht) zur Schlafanalyse ansehen. Andere Schlaf-Gadgets finden sich in unserem Ratgeber .

Tags:

Affiliate-Information

- Bei den mit gekennzeichneten Links handelt es sich um Provisions-Links (Affiliate-Links). Erfolgt über einen solchen Link eine Bestellung, erhält TechStage eine Provision. Für den Käufer entstehen dadurch keine Mehrkosten.