Motorola Moto G100 im Test: Oberklasse mit PC-Dock, smarten Features und starkem Akku

Motorola Moto G100
Pro und Contra
  • leistungsstarker Akku
  • starker Prozessor
  • Ready-For-Dockingstation
  • durchschnittliche Kamera
  • Display könnte besser sein
  • 4.0

Teile diesen Beitrag

Beliebt auf TechStage

Android-Zwerge: Mini-Smartphones bis 4 Zoll ab 45 Euro

Android-Zwerge: Mini-Smartphones bis 4 Zoll ab 45 Euro

Einparkhilfe: Funk-Rückfahrkamera für Auto und Wohnmobil einfach nachrüsten

Einparkhilfe: Funk-Rückfahrkamera für Auto und Wohnmobil einfach nachrüsten

Das beste Filament für 3D-Drucker: 14 Sorten PETG im Test

Das beste Filament für 3D-Drucker: 14 Sorten PETG im Test

Starthilfe: Powerbanks, Powerstations und Ladegeräte für Autobatterien

Starthilfe: Powerbanks, Powerstations und Ladegeräte für Autobatterien

Mit dem Motorola G100 zielt der ehemalige US-amerikanische Telekommunikationskonzern auf die Smartphone-Premiumklasse. Dass der Hersteller auch mit nützlichen Zusatz-Gadgets im Alltag wie der „Ready-For“-Dockingstation überzeugen kann, zeigt das neue Smartphone-Flaggschiff im Test.

Mit 207 Gramm gehört das Motorola G100 nicht gerade zu den Leichtgewichten, für die Maße von 168 x 74 x 10 Millimetern liegt das Gewicht aber noch vollkommen im Rahmen. Nutzerinnen und Nutzer mit großen Händen haben hier sicherlich einen Vorteil, aber auch kleine Hände sollten im Alltag mit dem großen Smartphone zurechtkommen. Die Verarbeitung ist tadellos, von ungleichmäßigen Spaltmaßen ist keine Spur und auch die Antennenfugen lassen sich beim Abtasten nur erahnen. Auf der linken Seite befindet sich der Google-Assistant-Knopf, auf der rechten Seite der Volume-Regler sowie der Power-Schalter inklusive Fingerabdruckscanner. Sowohl der Volume- als auch der Google-Schalter besitzen ein kleines bisschen zu viel Spiel, was bei der täglichen Nutzung jedoch nicht weiter ins Gewicht fällt. Auf der Vorderseite befinden sich im linken oberen Eck die beiden Selfiecams in Punchholes. Die Rückseite ist aus Kunststoff gefertigt, das passt nicht zur Oberklasse. Fingerabdrücke sind immerhin kaum zu sehen. Das quadratische Kamera-Modul ist auf der Rückseite links oben gut eingepasst und steht mit einem Millimeter kaum aus dem Gehäuse. An der Fußseite befinden sich Mono-Lautsprecher, der USB-C-Anschluss sowie ein 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss.

Das IPS-Display des Moto G100 besitzt bei 6,7 Zoll Bildschirmdiagonale eine Auflösung von 2520 x 1080 im 21:9-Format. Die Bildschärfe liegt bei 409 ppi (Pixel pro Zoll) was für die Preisklasse eher unterer Durchschnitt ist. Zum Vergleich: Das Gigaset GS4 (Testbericht) besitzt 410 ppi und kostet weniger als die Hälfte. Die Blickwinkelstabilität des IPS-Panels ist ordentlich, die Farbwiedergabe kraftvoll und natürlich. Auch hinsichtlich des Kontrasts gibt es nichts zu beanstanden. Die Helligkeit könnte etwas besser sein. Zwar muss man bei Sonneneinstrahlung nicht die Hand zum Schutz vor der Sonne heben, allerdings hätte ein kleines bisschen mehr Leuchtkraft sicherlich nicht geschadet. Für den aufgerufenen Preis ist dies jedoch vollkommen im Rahmen. Wahlweise lässt sich das Display mit einer Bildwiederholrate von 90 Hertz betreiben. Hier werden Animationen sowie Bildläufe weicher dargestellt, was nicht nur angenehmer für die Augen ist, sondern dem Gerät auch noch einen performanteren Eindruck verleihen. Optional lässt sich auch eine Bildwiederholrate von 60 Hertz einstellen oder ein automatischer Modus, bei dem das Smartphone je nach Anwendung zwischen den beiden Modi wechselt.

Der Hauptsensor besitzt eine Bildauflösung von 64 Megapixel, das Objektiv eine f/1.7-Blende. Durch die Quad-Pixel-Technologie ergibt das effektiv eine Auflösung von 16 Megapixel, optional können aber auch die maximalen 64 Megapixel genutzt werden. Die Weitwinkelkamera hat 16 Megapixel und eine f/2.2-Blende. Zusätzlich sind noch ein Tiefensensor mit zwei Megapixel und einer f/2.4-Blende sowie ein optimierter Laser-Autofokus installiert. Erfahrungsgemäß ist ein Tiefensensor eher überflüssig. Videoaufnahmen lassen sich mit 6K bei 30 fps, 4K mit 60 oder 30 fps aufnehmen. Auf der Vorderseite befinden sich zwei Selfielinsen, mit je einem 16-Megapixel-Sensor und f/2.2-Blende sowie eine Linse für Weitwinkelaufnahmen mit 8 Megapixel und f/2.4-Blende.

Im Praxistest fällt zunächst positiv auf, dass man im Fotomodus problemlos zwischen den drei Brennweiten Standard, Weitwinkel und Makro umschalten kann. Sowohl die Haupt- als auch die Weitwinkelkamera schießen scharfe Bilder und besitzen eine gute Bilddynamik. Zwar kommen beim Weitwinkel ein paar Verzerrungen an den Bildrändern zum Vorschein, das kann jedoch auch in höheren Preisklassen vorkommen und stört im Alltag nicht sonderlich. Die optionale HDR-Funktion erleichtert eine optimale Belichtung. Auch der Nachtmodus macht einen guten Eindruck, zwar verschwimmen die Konturen etwas und auch Bildschärfe sowie –dynamik könnten etwas besser sein, allerdings lassen sich dunkle Motive auf dem deutlich erhellten Bild gut erkennen. Die Selfiekamera verrichtet auch problemlos ihren Dienst, allerdings wirkt der Weitwinkelmodus hinsichtlich Bildschärfe etwas weniger ausgeprägt. Bei den Videoaufnahmen machen die Aufnahmen mit 60 fps in 4K einen besseren Eindruck als die 30 fps der 6K-Einstellung. Der Bildstabilisator arbeitet tadellos, allerdings wirkt das Bild bei 60 fps in 4K noch einmal deutlich flüssiger und angenehmer.

Hardware-technisch setzt das Moto G100 als Prozessor auf einen Qualcomm Snapdragon 870 mit acht Kernen, die mit 3,2 Gigahertz getaktet sind. Als Arbeitsspeicher kommen 8 Gigabyte LPDDR5 RAM zum Einsatz. Als interner Speicher stehen 128 Gigabyte zur Verfügung, dieser lässt sich optional auch noch per Hybrid-Sim-Slot mit einer microSD-Karte erweitern. Bei Bedarf kann man stattdessen auch ein Dual-SIM-Setup verwenden. Die Mischung aus leistungsfähigem Prozessor und ausreichend Speicher macht sich positiv im Alltag bemerkbar. Bei speicherintensiveren Anwendungen wie Video- und Bildbearbeitung sowie Gaming gibt es im regulären Gebrauch beim Test keine Einschränkungen, auch der Wechsel von Tabs und Anwendungen funktioniert zügig ohne zu ruckeln. Im Performance-Score von PCMark Work 2.0 erreicht das Moto-Phone 12100 Punkte, was für die Preisklasse im Rahmen ist. Auch im neueren 3DMark-Wildlife-Benchmark schneidet das Moto G100 gut ab – hier kommt es auf ein Ergebnis von 4200 Punkten bei durchschnittlichen 25 Frames pro Sekunde. Im Storage-Score sind es 27.700 Punkte. Das vorliegende Testmodell weiß also auch objektiv anhand der Testergebnisse zu überzeugen. Das Moto G100 ist zudem mit WIFI 6, NFC-Chip, 5G und Bluetooth 5.1 zukunftssicher ausgestattet. Eine Handyhülle ist im Lieferumfang auch enthalten.

Highlight beim Moto G100 ist die eingangs angesprochene „Ready For“-Docking-Station. Mit dem mitgelieferten HDMI-Adapter lässt sich das Smartphone sowohl an Fernsehbildschirme und Computerbildschirme anschließen, der im Lieferumfang enthaltene Handyständer sorgt für eine optimale Ausrichtung bei Videotelefonie am Schreibtisch und dient gleichzeitig als Ladestation. Die Docking-Station ist vierteilig und besteht aus einem Handyhalter mit USB-C-Anschluss und Lüfter, einem Stativ, mit dem man den Handyhalter magnetisch befestigen kann, ein Gewicht, auf dem der Handyhalter mit dem Stativ befestigt wird sowie der HDMI-Adapter. Der Adapter lässt sich auch ohne Handyhalter benutzen. Ist das Moto G100 mit dem Adapter per HDMI an einem Bildschirm angeschlossen und man kann zwischen den Modi „Mobile Desktop“, „TV“, „Game“ und „Video-Chat“ auswählen. Zudem lässt sich auch das Display am großen Bildschirm spiegeln. Im Praxistest wurde das Handy sofort vom Bildschirm erkannt und kann dann in Zusammenspiel mit Bluetooth-Maus und –Tastatur als beispielsweise als Laptopersatz verwendet werden. Optional kann der Touchscreen auch als TV-Fernbedienung dienen. Die HDMI-Adapter-Funktion macht einen guten Eindruck. Als Einsatzzweck gibt es hier von der spontanen Fotopräsentation des letzten Urlaubs, bis hin zur Nutzung als Office-Computer oder mobile Konsole mit Wireless-Controller einges Möglichkeiten. Der Handyhalter hingegen ist als Gadget ganz nett, aber unterscheidet sich bis auf die Kühl- und Ladefunktion nicht sonderlich von handelsüblichen Handystativen. Für den aufgerufenen Preis ist der Mehrwert aber durchaus gegeben.

Als Software verwendet das Moto G100 Android 11, das ein übersichtliches Userinterface besitzt und Extras wie ein Bildschirm-Widget für Datum, Uhrzeit und Wecker bereithält. Motorola-typisch gibt die Moto-App quasi ein digitales Handbuch an die Hand, das die Funktionen des Smartphones noch einmal, wenn Bedarf besteht, näher bringt. Der Sicherheits-Patch ist von Juli 2021, dieser sollte also zügig vom Hersteller aktualisiert werden.

Das Moto G100 besitzt einen leistungsstarken Akku mit 5000 mAh. Laut Batterie-Test von PCMark schafft es damit sogar einen Wert von über 14 Stunden, was sich wirklich sehen lassen kann. Zudem besitzt das Moto G100 eine Schnellladefunktion, die das im Lieferumfang enthaltene 20-Watt-Netzteil nicht sonderlich ausreizt, aber dennoch recht zügig lädt. Durch die großzügige Akkulaufzeit fällt dies jedoch nicht sonderlich ins Gewicht, da das Smartphone so problemlos zwei Tage ohne Laden betrieben werden kann.

Das Moto G100 ist in den wohlklingenden Farben namens Iridescent Ocean (blau), Iridescent Sky (silber) und Slate Grey (grau) für 500 Euro Straßenpreis erhältlich.

Wer einen passenden Tarif zum Smartphone sucht, hat die Qual der Wahl. Bereits bis 10 Euro gibt es etwa 8 GByte, bis 30 Euro gar unlimitiertes Datenvolumen. In der Themenwelt Tarife beschäftigen wir uns intensiv mit monatlich kündbaren Verträgen (Bestenliste), Smartphone-Bundles, Tarife fürs Ausland oder speziellen Tarifen für Gamer. Die besten Tarife des Monats haben wir hier zusammengefasst.

Mit dem Moto G100 liefert Motorola ein für den Preis tadelloses -Smartphone ab. Die hervorragende Akkulaufzeit weiß zu überzeugen, die Prozessorleistung stemmt problemlos aktuelle Anwendungen und auch der „Ready For“-Modus bietet einen spannenden Mehrwert, bei dem das Smartphone zum mobilen Computer umfunktioniert werden kann. Die Kamera bleibt trotz der Preisklasse etwas unter den Erwartungen, das können andere Smartphones für den Preis besser. Alles in allem ist das Moto G100 bis auf den Akku in keiner seiner Disziplinen überragend, leistet sich allerdings auch keine gravierenden Schwächen.

Passende Alternativen sind das Vivo 51X 5G (Testbericht), das Nokia XR20 (Testbericht) und das Samsung Galaxy S20 FE (Testbericht). Etwas weniger kosten unsere Empfehlungen bis 400 Euro.

Tags:

Affiliate-Information

- Bei den mit gekennzeichneten Links handelt es sich um Provisions-Links (Affiliate-Links). Erfolgt über einen solchen Link eine Bestellung, erhält TechStage eine Provision. Für den Käufer entstehen dadurch keine Mehrkosten.