Motorola Edge 20 Lite im Test: Starkes OLED-Display und gute Akkulaufzeit

Motorola Edge 20 Lite
Pro und Contra
  • tolles OLED-Display mit 90 Hz
  • ordentliche Akkulaufzeit und schnelles Laden
  • solide Ausstattung  
  • kein kabelloses Laden
  • Schwächen bei der Fotoqualität
  • nicht wasserdicht  
  • 4.0

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Das Motorola Edge 20 Lite ist mit 325 Euro das Einsteigermodell bei der neuen Edge-Reihe. Wir zeigen, ob das Mittelklasse-Smartphone mit OLED-Display das Potenzial zum Verkaufsschlager hat.

Motorola reiht das Edge 20 Lite in den hart umkämpften Markt der Mittelklasse-Smartphones unter 400 Euro (Ratgeber) ein. Die „abgespeckte“ Lite-Variante ist neben dem Edge 20 und Edge 20 Pro das Einsteigermodell der Produktreihe, die beim Design mit dem Namensvetter Motorola Edge (Testbericht) fast nichts gemeinsam hat. Für einen Preis ab 325 Euro bekommen Käufer eine solide Hardware-Ausstattung bestehend aus einem OLED-Display mit 90 Hz, einer Dreifachkamera mit bis zu 108 Megapixel und einem großen Akku mit Schnellladefunktion. Wir haben das neue Handy von Motorola getestet.

Bei der Optik setzt das Motorola Edge 20 Lite auf ein schlichtes und klassisches Design, wie man es von vielen anderen Smartphones her kennt. Mit einer Bildschirmdiagonale von 6,7 Zoll gehört das Handy bei einer Abmessung von 166 x 76 x 8 Millimeter zu den größeren Vertretern. Mit einem Gewicht von 185 Gramm ist es für die Größe noch leicht – hier scheint der Namenszusatz „Lite“ Programm zu sein. Zum Vergleich: Das ähnlich große Samsung Galaxy A72 (Testbericht) wiegt über 200 Gramm.

Die Verarbeitung ist tadellos. Es stören weder Spaltmaße noch wackelige Komponenten. Der Druckpunkt der Tasten ist solide. Die Rückseite und der Rahmen sind aus Kunststoff, machen aber aufgrund der effektvollen Färbung einen wertigen Eindruck. Allerdings ist die Oberfläche des Smartphones trotz matter Lackierung anfällig für Fingerabdrücke. Sehr praktisch: Motorola legt dem Smartphone eine transparente Schutzhülle bei, die bei kleineren Stürzen die Lebensdauer des Edge 20 Lite verlängern dürfte. Der Fingerabdrucksensor ist im Power-Button auf der rechten Seite integriert, wo sich zudem die Lautstärkewippe findet. Gegenüber bietet das Edge 20 Lite einen Knopf zum Aktiveren des Google Assistant.

Die Hauptkamera mit drei Linsen befindet sich in einer Erhebung auf der Rückseite. Für unseren Geschmack ragt die Kamera ein wenig zu deutlich hervor. Die Frontkamera ist mittig in einer kleinen Punch-Hole-Notch am oberen Rand des Displays eingelassen. Der Rand des Bildschirms selbst fällt angenehm dünn aus, was für eine große nutzbare Displayfläche sorgt. Wasserdicht ist das Smartphone nicht. Die Zertifizierung nach IP52 schützt nur bei Regentropfen und leichtem Spritzwasser.

Der Bildschirm mit einer Diagonale von 6,7 Zoll löst mit 2340 x 1080 Pixel auf und unterstützt HDR10+. Das sorgt für eine hohe Pixeldichte von 385 ppi (Pixel pro Zoll). In dieser Preisklasse gehört diese Auflösung mittlerweile zum Standard. Das OLED-Display sorgt darüber hinaus für hervorragende Schwarzwerte, ausgeprägte Kontraste sowie satte und lebendige Farben. Die Blickwinkelstabilität ist zudem aus allen Blickrichtungen gegeben. Die Aktualisierungsrate von 90 Hertz ermöglicht eine flüssige Bildwiedergabe beim Scrollen oder bei Spielen. Einige Konkurrenten aus Fernost bieten allerdings für knapp unter 300 Euro OLED-Displays mit 120 Hertz an, etwa das Xiaomi Poco F3 (Testbericht) oder Xiaomi Redmi Note 10 Pro (Testbericht).

Die maximale Helligkeit des Bildschirms bewegt sich mit 430 cd/m² eher im Mittelfeld. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist das Display in Verbindung mit starkem Spiegeln nur schwer ablesbar. Bei Texten klappt das noch halbwegs gut, für die Wiedergabe eines Videoclips bei Sonnenschein kommt der Bildschirm aber an seine Grenzen.

Auf dem Blatt Papier verfügt das Edge 20 Lite über eine starke Ausstattung, was die Triple-Kamera angeht. Die Hauptkamera bietet 108 Megapixel und fast per Pixel Binning 9 Pixel zu einem zusammen. Damit liefert die Kamera im Endeffekt Fotos mit 12 Megapixel. Ergänzend kommt ein Weitwinkelobjektiv mit 8 Megapixel und eine Linse mit 2 Megapixel für die Tiefenschärfe hinzu. Ein Teleobjektiv mit optischem Zoom gibt es nicht.

Bei Tageslicht gelingen mit der Hauptkamera ordentliche Aufnahmen. Die Farben wirken naturgetreu. Der Tiefensensor sorgt beim Porträtmodus für fließende Übergänge bei der Unschärfe des Hintergrunds. Das Ergebnis kann bei den Fotos insgesamt aber nicht voll überzeugen. Die Bilddetails müssten dazu höher ausfallen. Zudem lässt die Bildschärfe zuweilen zu wünschen übrig. Bei Dunkelheit kommt es schnell zu stärkerem Bildrauschen, da hilft der Nachtmodus nicht wirklich weiter – das schafft die Automatik besser.

Erwartungsgemäß lassen die Bilddetails bei Ultraweitwinkelaufnahmen nochmals stark nach. Die Aufnahmen wirken zudem dunkler und weniger farbenfroh. Bei Nahaufnahmen kommt die Ultraweitwinkellinse im Makromodus zum Einsatz und liefert dort ordentliche Ergebnisse, solange man nicht zu nah am Motiv ist. Das klappt bis zu einer Entfernung von etwa fünf Zentimetern relativ gut. Die vordere Kamera bietet 32 Megapixel und macht einen ordentlichen Job bei Selfies. Die Farbtreue ist gegeben, das Bokeh im Porträtmodus ist gelungen. Allerdings wirkt das Gesicht bei Selfies immer leicht unscharf.

Die Hauptkamera erlaubt Videoaufnahmen bis maximal 4K bei 30 fps oder mit 1080p bei 60 fps mit zusätzlicher elektronischer Bildstabilisierung. Die Farbwiedergabe der Videoclips ist kräftig und naturgetreu. Einen optischen Bildstabilisator gibt es aber nicht. Dadurch wirken die Videoaufnahmen leicht verwackelt – auch bei 60 fps und Full-HD-Auflösung.

Als Antrieb dient beim Motorola Edge 20 Lite der Mittelklasse-Prozessor Mediatek MT6853 Dimensity 720. Dieser nutzt zwei Cortex-A76 sowie sechs Cortex-A55-Kerne mit jeweils 2 GHz Taktfrequenz. Für das Rendern von Grafiken sorgt eine Mali-G57 MC3. Beim Benchmark-Test von PCmark Work 3.0 erreichen wir solide 8420 Punkte. Damit liegt es im Mittelfeld der Smartphones aus unseren Tests.

Im Alltag sorgt das Handy mit gut ausgestatteten 8 GByte RAM für einen ausreichend flüssigen Betrieb des Betriebssystems und von Apps. Für Hardcore-Gamer eignet sich das Gerät aber weniger. Für das gleiche Geld gibt es jedoch schnellere Smartphones: Das Realme GT Master Edition (Testbericht) etwa setzt den stärkeren Snapdragon 778G von Qualcomm ein. Deutlich leistungsfähiger ist zudem das Xiaomi Poco F3 (Testbericht).

Der Prozessor unterstützt bereits 5G-Netzwerke. Support für Wifi-6 gibt es aber nicht – hier ist maximal Wifi-5 drin. Ebenfalls nicht ganz zeitgemäß ist der Standard des USB-C-Anschlusses, dieser unterstützt nur den etwas langsameren Übertragungsstandard USB 2.0. Daneben bietet das Handy Bluetooth 5.0 und NFC. Der Speicher fällt mit 128 GByte ausreichend groß aus und ist per Micro-SD-Karte auf bis zu 1 TByte erweiterbar.

Erfreulicherweise gibt es noch einen Steckplatz für eine 3,5-Millimeter-Klinke, was bei neuen Smartphones nicht mehr selbstverständlich ist. Der Monolautsprecher ist für die Wiedergabe bei Videoclips oder Spielen ausreichend, zum Musikhören ist die Klangqualität aber zu schlecht. Zudem neigt der Lautsprecher zum Scheppern bei lauter Wiedergabe. Die Klangqualität beim Telefonieren geht in Ordnung. Andere Personen sind gut zu hören und zu verstehen. Das Smartphone hat Schwächen beim Mikrofon. Dadurch hört der andere Gesprächspartner die Stimme leicht verzerrt und dumpf.

Das Motorola Edge 20 Lite ist mit Android 11 ausgestattet. Kurz nach der Aktivierung konnten wir bereits den aktuellen Sicherheitspatch für September installieren. Motorola verzichtet weitgehend auf Anpassungen der Benutzeroberfläche oder zusätzliche Bloatware. Abgesehen von der Moto-App kommen vordergründig Google-Apps zum Einsatz. Die engere Zusammenarbeit mit Google hat Vorteile, was Patches und neue Versionen angeht: Das Unternehmen verspricht Sicherheitsupdates für einen Zeitraum von 3 Jahren und neue Android-Versionen für die nächsten beiden Jahre. Das bedeutet, dass Käufer mit einem Update auf Android 12 (Ratgeber) und Android 13 rechnen können.

Der Akku des Edge 20 Lite bietet recht üppige 5000 mAh. Zum Lieferumfang gehört zudem ein Netzteil mit einer Leistung von 30 Watt. Dieses verfügt nur über USB-C-Anschlüsse. Das erlaubt schnelles Laden, so steht das Gerät bei einem Akkustand von 20 Prozent nach knapp über einer Stunde wieder voll im Saft. Kabelloses Laden beherrscht das Edge 20 Lite aber nicht.

Beim Battery Test von PCmark Work 3.0 hielt das Smartphone bei einem simulierten Betrieb mit einer Helligkeit von etwa 200 cd/m² bei 90 Hertz 12 Stunden durch. Das ist ein guter Wert, im Alltag dürfte das Handy bei moderater Nutzung gut zwei Tage ohne Ladevorgang überstehen. Wer die Bildwiederholrate manuell auf 60 Hertz heruntersetzt, gewinnt etwas Laufzeit dazu. Andere Geräte in dieser Preisklasse schaffen jedoch ebenfalls vergleichbar lange Laufzeiten, etwa das Xiaomi Redmi Note 10 Pro (Testbericht). Das günstigere Oppo A74 (Testbericht) kommt sogar auf nahezu 14 Stunden.

Das Motorola Edge 20 Lite gibt es ausschließlich in Grün oder Grau mit 128 GByte Speicher bei 8 GByte RAM. Die UVP liegt bei 370 Euro. Onlinehändler führen das Smartphone bereits zu Preisen ab 325 Euro. Das Preis-Leistungs-Verhältnis geht in Ordnung, ist aber nicht überwältigend.

Das Motorola Edge 20 Lite bietet als der preisgünstigste Ableger der neuen Edge-20-Reihe einige Ausstattungsmerkmale der gehobenen Mittelklasse. Das OLED-Display mit 90 Hertz weiß zu überzeugen, die Akkulaufzeit ist gut. Die Leistungsfähigkeit liegt zwar eher mit Mittelfeld, dürfte aber für die meisten täglichen Anwendungen mehr als ausreichen.

Die Fotoqualität ist nicht schlecht, aber auch nicht wirklich überzeugend. Trotz der nominellen Ausstattung der Kamera fehlt es an zu vielen Details. Insgesamt fehlt es dem Edge 20 Lite an besonderen Merkmalen, um sich aus der Konkurrenz hervorzuheben. Es ist ein ansprechendes Smartphone, mehr aber nicht.

Alternativen bietet der Markt einige – je nachdem, was dem Käufer wichtig ist. Zu nennen wären hier etwa das Xiaomi Poco F3 (Testbericht) oder Realme GT Master Edition (Testbericht), die für einen vergleichbaren Preis eine stärkere Performance bieten. Ein OLED-Display mit 120 Hertz findet sich zudem beim Xiaomi Redmi Note 10 Pro (Testbericht). Wer nicht zu einem chinesischen Smartphone greifen will, sollte einen Blick auf das Samsung Galaxy A72 (Testbericht) werfen. Das kostet zwar mehr als 400 Euro, ist aber wasserdicht und hat eine gute Kamera. Weitere Alternativen stellen wir in unserer Top 10: Die besten Smartphones 2021 bis 400 Euro vor. Wer bereit ist, bei der Ausstattung ein paar Abstriche zu machen, kann eine Klasse tiefer zugreifen bei den besten Handys 2021 bis 300 Euro.

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