Mini-Überwachungskamera mit WLAN & Akku für 33 Euro: Somikon DV-715 Cube im Test

Somikon DV-715 Cube (ZX-5282)
Pro und Contra
  • kompakte Abmessungen und flexibel positionierbar
  • günstig
  • Auflösung 1280 × 720 Pixel bei 20 fps
  • gute Aufnahmequalität bei genügend Licht
  • kontinuierliche oder ereignisbasierte Aufnahmefunktion
  • Alarme unzuverlässig
  • vergisst teilweise Einstellungen
  • eingeblendete Zeit im Livestream wechselt in China-Zeitzone bei niedrigem Akkustand
  • keine sinnvollen Routinen möglich
  • keine Unterstützung für Amazon Alexa, Apple Siri und Google Assistant
  • Nachtaufnahmen verrauscht
  • 3.0

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Die in Würfelform gehaltene Innen-Überwachungskamera von Pearl zeichnet in HD auf, speichert Videos auf einer microSD-Karte und bietet sogar einen Akku.

Das Besondere an der Überwachungskamera (Themenwelt) Somikon DV-715 Cube ist ihre Größe. In einem kleinen, würfelförmigen und schwarzen Gehäuse mit einer Kantenlänge von 3,2 Zentimeter ist die Kameratechnik inklusive Akku, Infrarot-LEDs, microSD-Card-Slot, PIR-Sensoren, Mikrofon und Wi-Fi untergebracht. Insgesamt bringt sie damit nur 52 Gramm auf die Waage.

Gegenüber modernen 4K-Überwachungskameras (Bestenliste) oder PTZ-Varianten (Bestenliste) muss man natürlich Abstriche in Kauf nehmen. So bietet der 1/4-Zoll große CMOS-Sensor nur eine Auflösung von 1280 × 720 Pixel bei 15 Bildern pro Sekunde. Und der 850 mAh starke Akku soll nur eine Laufzeit von etwa 2 Stunden ermöglichen. Dafür ist der Preis von knapp über 30 Euro relativ niedrig. Wie sich die Mini-Kamera in der Praxis schlägt, zeigt unser Testbericht.

Im Lieferumfang der kleinen Verpackung befindet sich neben der Mini-Kamera noch ein Micro-USB-Kabel, mit dem man den Akku der Kamera laden kann. Ein Ladegerät wird allerdings nicht mitgeliefert. An der Vorderseite des Gehäuses befindet sich unterhalb der Linse der PIR-Sensor, der Bewegungen über Körperwärme erfasst. In den Ecken an der Front sorgen vier Infrarot-LEDs für genügend Licht bei Nachtaufnahmen. Hinter zwei kleinen runden Öffnungen auf der Oberseite verbergen sich ein Mikrofon und eine Reset-Taste. Über letztere können Anwender mit dem mitgelieferten PIN die Kamera zurücksetzen.

An der Rückseite informieren zwei LEDs über den Betrieb und den Lade- sowie WLAN-Status. Zudem findet sich dort auch ein Micro-USB-Port, über den man den Akku lädt oder die Kamera kontinuierlich mit Strom versorgt. Der Ladevorgang dauert im Test circa 100 Minuten. Dieser wird an der Rückseite der Kamera über eine rot leuchtende LED signalisiert. Erlischt sie, ist der Ladevorgang abgeschlossen. Die Kapazität des Akkus reicht aus, um die Kamera etwas mehr als 2 Stunden zu betreiben. Für eine dauerhafte Stromversorgung an einer Steckdose ist das mitgelieferte Micro-USB-Kabel mit einer Länge von 75 Zentimetern etwas kurz geraten. Als Alternative dazu kann man aber auch eine USB-Powerbank (Ratgeber) nutzen, um das Gerät mit Energie zu versorgen.

An der Rückseite befindet sich außerdem noch der Ein-/Ausschalter sowie ein microSD-Card-Slot, der eine Kapazität von bis zu 128 GByte unterstützt. Eine microSD-Karte gehört allerdings nicht zum Lieferumfang. Dafür gibt es noch einen Standfuß mit Kugelkopfgelenk, der an beiden Seiten mit Klebepads versehen ist. Damit findet die Kamera auf glatten Oberflächen einen stabilen Halt und man kann sie mit dem Kugelkopfgelenk für eine bestimmte Blickrichtung justieren.

Die Inbetriebnahme der Kamera erfolgt mit einer zur Tuya-Plattform (Testbericht) kompatiblen App. Hierfür kann man die Pearl-Variante Elesion, Smartlife oder die Tuya-Original-App verwenden. Sie ist dank Installationsassistent einfach und nach wenigen Minuten abgeschlossen (siehe auch Bildergalerie).

In der Elesion- oder Smartlife/Tuya-App tippt man auf die Kamera, die standardmäßig mit der Bezeichnung ZX-5282 auf der Startseite erscheint, um zur Bedienoberfläche und den Einstellungen zu gelangen. Der Startbildschirm der Kamera zeigt oben die Live-Ansicht und darüber den Gerätenamen. Im Live-Bild wird der Ladezustand des Akkus in Prozent eingeblendet. Ab einem Wert von etwa 5 Prozent wechselt die Anzeige zu „Charging“. Das ist etwas verwirrend, da die Kamera nicht geladen wird, sondern geladen werden soll. Die WLAN-Empfangsstärke wird im Live-Bild oben rechts in Prozent mit schlecht übersetzten Wort „Signale“ angezeigt.

Unten links schaltet man über das Lautsprechersymbol die Tonübertragung ein. Rechts daneben zeigt HD an, dass die Auflösung 1280 × 720 Pixel beträgt. Mit einem Tipp darauf wechselt sie zu SD. Videos werden dann nur noch mit 640 × 360 Pixel dargestellt und beim Betätigen des mit einem Kamerasymbol gekennzeichneten Aufnahmeschalters unterhalb des Livebilds auch in dieser Auflösung aufgezeichnet. Während die Bildrate bei einer HD-Aufnahme 20 fps beträgt, sind es bei SD nur 15 fps. Letztere Framerate wird auch in den technischen Daten genannt. In beiden Fällen zeichnet die Kamera Videos mit dem Codec H.264 auf. Den effizienteren H.265-Codec unterstützt die Somikon DV-715 Cube nicht.

Neben dem Aufnahmeschalter befinden sich unter der Live-Anzeige noch weitere Bediensymbole. Links neben Aufnehmen, gibt es ein Mikrofonsymbol für die Gegensprechfunktion. Allerdings ist dieser Schalter wirkungslos, da die Kamera dieses Feature gar nicht unterstützt. Mit Screenshot können Anwender statt eines Videos ein Bildschirmfoto anfertigen. Die Option Photo album öffnet eine Liste mit bislang vom Anwender aufgezeichneten Bildern und Videos. Standardmäßig zeichnet die Kamera kontinuierlich auf. In dieser Konfiguration hält der Akku etwas länger als 2 Stunden durch, wobei sich gegen Ende der Akkulaufzeit auf den Aufnahmen leichte Bildstörungen in Form von hellen Linien zeigen. Diese treten hauptsächlich bei Nachtaufnahmen auf. Außerdem wechselt bei niedrigem Akkustand die in der Live-Ansicht gezeigte Uhrzeit in die chinesische Zeitzone. Statt 12:46 Uhr wird dann 19:46 Uhr angezeigt.

Ändert man in den Einstellungen der Kamera den Aufnahmemodus von „Kontinuierliche Aufnahme“ auf „Ereignisaufnahme“ zeichnet sie Videos nur nach erfolgtem Bewegungsalarm auf. Damit verlängert sich die Akkulaufzeit im Test auf knapp 3 Stunden. Das ist natürlich abhängig davon, wie viele Bewegungen die Kamera erfasst und dementsprechend Videos aufzeichnet. Die von der Kamera selbständig aufgezeichneten Videos finden sich unter „Wiedergabe“. Mit einem Tipp auf „Alarm“ löst man gar keinen Alarm aus, sondern gelangt zu den Alarmeinstellungen. Hier können Anwender den Bewegungserkennungsalarm ein- und ausschalten, sowie die Empfindlichkeit festlegen.

Der Bewegungssensor der Kamera funktioniert zuverlässig, was man anhand der Videos sehen kann, wenn man in den Aufnahmemodus „Ereignisaufnahme“ wechselt. Im Test erscheinen Alarme über eine erkannte Bewegung in Form einer Pushnachricht jedoch nur selten im Benachrichtigungszentrum des Smartphones. Ausnahme: nachts, bei einem menschenleeren Büro hat sie Bewegungen registriert, die man unter Fehlalarme verbuchen kann.

Grundsätzlich beherrscht die Kamera aber die Zustellung von Alarmmeldungen. Fällt etwa die Kapazität des Akkus unter eine vom Nutzer spezifizierten Grenze, möglich sind Werte zwischen 10 und 50 Prozent, signalisiert die App das nicht nur durch Text-Benachrichtigungen, sondern in Form von Alarmtönen respektive Sprachmitteilungen. Ist etwa die Elesion-App nicht geöffnet, ertönt eine chinesische Stimme aus dem Kameralautsprecher. Hat man die App geöffnet, nervt ein Sirenenton aus dem Lautsprecher. Zudem alarmiert die App den Benutzer auch dann noch über eine niedrige Akkukapazität, wenn dieser eigentlich geladen wird. Nach 30 Akku-Alarmen innerhalb von 10 Minuten freut man sich über die Möglichkeit, diese stummschalten und im Benachrichtigungszentrum ausblenden zu können. Allerdings gilt das dann für alle mit der App verwalteten Smart-Home-Geräte der Tuya-Plattform. Summa summarum: Die Benachrichtigungsfunktion ist bei dem Gerät mangelhaft.

Die Bildqualität ist für eine solch kleine Kamera und einer Auflösung von 1280 × 720 Pixel bei Tag erstaunlich gut und liefert mit ausreichend Licht detail- und kontrastreiche Aufnahmen. Natürlich erreicht sie nicht die Qualität einer wesentlich besser ausgestatteten, aber auch teureren Überwachungskamera (siehe auch Bildergalerie). Die Nachtaufnahmen sind hingegen verrauscht, aber noch akzeptabel. Das integrierte Mikro ist nicht empfindlich genug, um leisere Geräusche wahrzunehmen. Als Babyfon lässt sich die Kamera damit kaum nutzen, zumal es auch keine Alarmfunktion für Geräusche gibt.

Dank Kompatibilität zur Tuya-Plattform könnte man die Kamera für Routinen mit anderen Smart-Home-Komponenten verwenden. Leider beziehen sich die angebotenen Verknüpfungsmöglichkeiten ausschließlich auf die Stromversorgung. Man könnte also eine Regel erstellen wie: „Erreicht der Akkustand einen bestimmten Wert, schalte das Licht ein.“ Das dürfte allerdings für die wenigsten Anwender sinnvoll sein. Eine sinnvolle Regel wäre hingegen: „Wenn eine Bewegungserkennung erfolgt, dann schalte das Licht ein und schalte alle anderen Kameras im System auf Aufnahme“. Nur unterstützt die Kamera diese Option nicht.

Auf eine Steuerung per Sprache müssen Anwender ebenfalls verzichten, da die Somikon DV-715 Cube weder Google Assistant noch Amazon Alexa oder Apple Siri unterstützt. Der Support für andere Smart-Home-Zentralen (Bestenliste) beschränkt sich auf Samsung Smartthings (Testbericht), aber nur, wenn man sie über die Original-Tuya-App verwendet. In der Elesion-App stehen lediglich Amazon Alexa und Google Assistant parat, die aber – wie bereits erwähnt – von der Kamera nicht unterstützt werden.

Pearl bietet die Überwachungskamera Somikon DV-715 Cube für 33 Euro an, zuzüglich Versandkosten in Höhe von zwei Euro.

Die Somikon DV-715 Cube kann im Test nur teilweise überzeugen. Gemessen an ihrer Größe und der maximalen Auflösung von 1280 × 720 Pixel liefert sie bei ausreichend Helligkeit eine gute Bildqualität. Bei Dunkelheit sind die Aufnahmen jedoch verrauscht, aber noch akzeptabel. Aufgrund der geringen Akkulaufleistung von nur wenigen Stunden sollte man sie in Verbindung mit einem Netzteil oder Powerbank betreiben.

Die extrem vielen Alarmmeldungen bei niedriger Akkukapazität, die selbst dann noch erfolgen, wenn der Akku geladen wird, können Anwender nur unterbinden, wenn sie Benachrichtigungen der App komplett abschalten. Das betrifft dann aber auch sämtliche anderen mit der App verwalteten Smart-Home-Geräte. Ein Ausweg für Tuya-Anwender aus diesem Dilemma besteht darin, die Kamera mit einer anderen Tuya-App zu verwenden, denn sinnvoll für Automationen lässt sie sich ohnehin nicht nutzen.

Wer mit diesen Einschränkungen leben kann, erhält mit der Somikon DV-715 Cube eine Überwachungskamera für wenig Geld, die aufgrund ihrer Größe kaum auffällt und deren Aufnahmen bei Tageslicht mit einer guten Darstellungsqualität überzeugen. Als Alternative bietet sich die Ezviz BC2 (Testbericht) an. Sie ist ebenfalls sehr kompakt, funktioniert dafür aber tadellos und bietet sogar Full-HD. Allerdings kostet sie mit knapp 70 Euro etwa doppelt so viel wie das Modell von Pearl.

Mehr Informationen zum Thema finden TechStage-Leser im Themenschwerpunkt Überwachungskameras. Nützliche Informationen zur Auswahl einer Überwachungskamera bietet der Beitrag WLAN, Cloud, Solar: Überwachungskameras für innen & außen ab 30 Euro. Darin erläutern wir die wichtigsten Kaufkriterien und präsentieren die besten Überwachungskameras der verschiedenen Kategorien mit Preisen zwischen 30 und 500 Euro.

Und wer an Überwachungskameras mit 4K-Auflösung interessiert ist, findet in unserer Bestenliste die besten fünf Modelle aus unseren Tests. Anwender, die stattdessen eine große Fläche wie eine Hofeinfahrt beleuchten und gleichzeitig überwachen möchten, werden in unserer Bestenliste Top 5 – Hoflicht mit Überwachungskamera: Die besten Floodlight Cams fündig. Weitere interessante Überwachungskameras zeigen wir außerdem in unserer Bestenliste Top 5: Die besten autarken Überwachungskameras mit WLAN, LTE, Akku & Solar.

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