Metroid Dread für die Switch im Test: Toller neuer Teil für Serien-Kenner

Metroid Dread Dachbild
Pro und Contra
  • starke Mischung aus Stealth-, Kampf- und Parkour-Elementen
  • abwechslungsreiche, prächtig inszenierte Kulissen
  • Bosskämpfe stellen vielfältige Herausforderungen dar
  • toller Soundtrack
  • verlangt viel Metroid-Hintergrundwissen ab
  • Backtracking und verschachtelte Level stören den anderweitig sehr flüssigen Spielverlauf
  • 4.0

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Endlich ein neues Metroid-Spiel. TechStage testet Metroid Dread für die Switch und zeigt, was der neue Teil gut macht und wo es hakt.

Oftmals ist mir die Metroid-Reihe bereits ins Auge gefallen, doch letztendlich ging mein Interesse durch den Schwierigkeitsgrad und die stark in sich verstrickte Geschichte verloren. Die Nintendo Switch steht jedoch für Neuanfänge und erste Begegnungen mit einem bereits bekannten Franchise. Und so startete ich mit Metroid Dread mein erstes Abenteuer gemeinsam mit Samus Aran.

Nachdem eine Gruppe von Forschungsrobotern bei einer Erkundungsmission des Planeten ZDR verschwindet, stürzt sich die Kopfgeldjägerin Samus Aran in ihr nächstes Abenteuer. Die Sichtung eines vermeintlich ausgelöschten X-Parasiten zieht die Aufmerksamkeit der galaktischen Föderation auf den mysteriösen Planeten. Eine geheimnisvolle Konfrontation auf ZDR, die Samus ohne ihre Fähigkeiten zurücklässt, macht bereits zu Beginn klar, dass der Parasit nur ein kleiner Teil eines fürchterlichen Plans darstellt. Gefangen in einem riesigen Komplex gilt es für die Spieler, zurück an die Oberfläche zu gelangen und von dem Planeten zu entkommen.

Die Veröffentlichung der Metroid Dread Reports, sowie Metroid Dreads fünfminütige Intro-Sequenz, in der die bisherige Geschichte des gesamten Franchise noch einmal aufgerollt wird, beweisen, dass Nintendo sich darauf vorbereitet, eine neue Generation von Spielern an die Reihe heranzuführen. Schließlich hat Metroid Dread wirklich Großes vor, denn der Titel soll den Abschluss aller bisher veröffentlichen 2D-Metroid-Titel bilden. Wie fühlt sich das Finale einer 35-jährigen Saga für jemanden an, der zuvor nicht einmal wusste, was ein Metroid ist? Kann das Franchise sich auch heute noch beweisen?

Für Metroid-Fans bereits klar, für alle anderen Spieler jedoch wichtig: In Metroid Dread kämpfen sich Spieler als Samus Aran durch ein labyrinthartiges Konstrukt aus Levels, unterteilt in verschiedenste Gebiete. Um in der Geschichte voranzukommen und sämtliche Level des Spiels zu entdecken, gilt es jede Menge Parkour-Abschnitte zu meistern, Gegner zu besiegen sowie neue Waffen- und Fähigkeiten-Upgrades freizuschalten.

Ein Großteil der insgesamt neun Gebiete schmückt sich mit denselben Inhalten: Ein verschachteltes Level-Design samt geheimen Passagen, Speicherstationen, Teleporter, jede Menge Parkour-Action, ein herumstreunender E.M.M.I., dem es vorerst zu entkommen gilt sowie einem Arena-Bosskampf. Am Ende der Zentraleinheit führt der Sieg zur finalen Konfrontation mit dem besagten E.M.M.I. Mit der Erkundung eines Gebietes erhalten Spieler gleichzeitig Stück für Stück die Kraft von Samus und ihrem Anzug wieder, sodass zuvor unbegehbare Bereiche oder Blockaden zu einem späteren Zeitpunkt zu überwunden werden können.

Während es von einem Gebiet in das nächste geht, spielt sich ein gewisser Rhythmus ein: Neues Gebiet erkunden, Blocker finden, eine Fähigkeit finden, E.M.M.I entkommen, Zentraleinheit zerstören, E.M.M.I besiegen, Boss besiegen, eine weitere Fähigkeit durch den Sieg erlangen und auf geht es in das nächste Gebiet. Innerhalb kleiner Gespräche mit der künstlichen Intelligenz ADAM, sowie einigen Filmsequenzen, gibt es mehr Hintergrundinformation zum Planeten ZDR und dessen Relevanz in der langjährigen Metroid-Saga.

Auch wenn Metroid Dread die bisherige Samus-Saga abschließt und dabei so einiges über die Chozo, Metroids sowie das mit ihnen verflochtene Schicksal der Kopfgeldjägerin zu erzählen hat, liegt der Fokus ganz klar auf vielseitiger Action, statt Narrative. Gleichwohl bieten die kleinen narrativen Verschnaufpausen ein angenehmes Bindeglied zwischen den vielen Levels, die Spieler innerhalb der acht bis zehn Spielstunden entdecken. Besonders für diejenigen, die gerade erst in das Franchise einsteigen, kann sich die Spielzeit jedoch noch einmal durch das verworrene Level-Design und viel Backtracking strecken.

Denn ein großer Knackpunkt für Neulinge ist die Verständlichkeit, mit der Metroid Dread von dem bereits existierenden Wissen der Spieler ausgeht. Für einen Veteranen mag es selbstverständlich sein, jeden kleinsten Winkel eines Raumes abzuschießen, um ein Geheimnis zu finden, oder in Form des Morph Balls neue Wege zu bahnen, doch für mich war es das sicherlich nicht. Eine Wand ist für einen Metroid-Laien vorerst einfach nur eine Wand. Die extrem verschachtelte Struktur eines Gebietes benötigte alle paar Minuten einen Blick auf die Karte, um ein Gefühl dazu bekommen, wo Samus sich gerade befindet, und wo es als Nächstes hingehen soll. Das besagte Backtracking entsteht aus dem ständigen Hin und Her zwischen den Gebieten, denn vergangene Gebiete gewinnen mit dem Ausbau der Fähigkeiten oftmals eine neue Relevanz. Wer das Problem der Orientierungslosigkeit überwunden und sein Ziel erreicht hat, kann sich jedoch schnell an der Vielfalt der Spielelemente erfreuen.

Innerhalb eines jeden Gebietes unterteilt sich das Geschehen vorwiegend in drei Kategorien. Begegnungen mit einem E.M.M.I stellen die Schleichkomponenten dar, bei denen es gilt, den Sensoren der Roboter zu entkommen. Wird der Spieler doch entdeckt, nimmt der E.M.M.I mit massiver Schnelligkeit die Verfolgung auf und wird zu einem fast unaufhaltbaren Gegner. Ein zeitlich gut abgepasster Konter kann die Roboter betäuben, ist aufgrund der Unberechenbarkeit jedoch schwer zu meistern. Anderweitig kommen nur die Spieler davon, die es rechtzeitig schaffen, die für die Roboter undurchdringbaren Schleusen zu durchqueren.

Schnelles Denken und Geschick sind also wie auch in jedem anderen Platformer enorm wichtig. Fernab der Verfolgungsjagden verlangt Metroid Dread mit steilen Klippen, allerlei Plattformen und dem Erreichen versteckter Bereiche viel Fingerfertigkeit ab. Die herumstreunenden Gegner eines jeden Gebietes erschweren das Manövrieren der Level noch einmal und sorgen für die richtige Mischung in Sachen Action-Platformer. Die ordinären Gegner eines Levels verblassen jedoch, wenn Spieler bei der Erforschung eines Gebietes über einen Bosskampf stolpern.

Kämpfe gegen die Zentraleinheiten präsentieren sich als recht gelassene Arenakämpfe, während die Endgegner eines jeden Gebietes es mächtig in sich haben. Jeder Boss hat seine ganz eigenen Attacken und Angriffsmuster. Wer nicht ständig von Angriffen bombardiert werden will, muss ein gewisses Rhythmusgefühl entwickeln, um die Attacken korrekt vorherzusagen und bestenfalls zu kontern. Wer die Angriffe meistert, darf sich jedoch nicht zu früh freuen, denn obendrauf bestimmen auch gewisse Bossphasen das Verhalten von Gegnern, wie den dreiäugigen Weltraumpiraten Kraid in Cataris.

Die visuelle Inszenierung sowie der starke Soundtrack machen die knallharten Bosskämpfe zu einem wahrhaftigen Erlebnis, das oftmals mehrere Anläufe verlangt. Das Einsammeln von Missile Containern und Energie-Einheiten, die verteilt in den Gebieten aufzufinden sind und Samus Munition erweitern sowie Leben erhöhen, ist demnach stark zu empfehlen.

Die Diversität der Spielerfahrung ist mein persönliches Highlight von Metroid Dread und sorgt dafür, dass der Weg durch ZDR trotz sich wiederholender Abläufe innerhalb der Gebiete nie langweilig wird. Während die E.M.M.I.-Einlagen und das Auffinden von neuen Wegen die Mobilität und Geschicklichkeit der Spieler auf die Probe stellt, verlangen die Arenakämpfe ein gewisses Taktgefühl und strategisches Denken von den Spielern. Gebiet für Gebiet erhält die Kopfgeldjägerin so ihre ursprünglichen sowie zusätzliche Mächte zurück und verwandelt den Spieler in eine facettenreiche Kampfmaschine, die es mit so ziemlich allen aufnehmen kann.

Und doch wäre die vielseitige Mischung aus Schleichen, Parkour und Kämpfen ohne ein darauf abgestimmtes Set an Fähigkeiten nur halb so erfolgreich. Samus primäre Waffe ist ihr Beam, ein mächtiger Strahl, der nicht nur Gegner zerschießen, sondern auch Türen öffnen kann. Lenkflugkörper beweisen sich im Kampf als stärkere Waffe und können zusätzlich zuvor verborgene Wege eröffnen.

Schnell gesellen sich beim Erforschen der Gebiete neue Fähigkeiten zum Beam und den Missiles dazu. Der Grapple Beam zum Beispiel feuert einen seilförmigen Strahl auf die blauen Flächen der Level und lässt Spieler durch die Level schwingen. Der Phantomumhang wiederum macht Samus für eine gewisse Zeit unsichtbar, der Speedbooster erlaubt es ihr mit Überschallgeschwindigkeit zu sprinten und brüchige Wände zu zerstören. Auch Anzug-spezifische Upgrades, wie der Varia Suit mit seiner Hitzebeständigkeit, eröffnen neue Level-Passagen, die zuvor nicht begehbar waren.

Neben der klassischen Morph Ball-Fähigkeit gesellen sich noch viele weitere Fähigkeiten dazu, die weitere Wege eröffnen und die Spieler den ZDR-Komplex immer selbstbestimmter durchqueren lassen. Elemente wie die E.M.M.I.-Sequenzen, die zu Beginn ein Versteckspiel gegen einen unbesiegbaren Feind darstellen, durchlaufen mit neuen Fähigkeiten wie dem Phantomumhang einen gewissen spielerischen Wandel, der immer wieder frischen Wind in das Spiel bringt.

Kann die Metroid-Reihe also noch mit dem heutigen Plattform-Zeitalter mithalten? Absolut. Metroid Dread ist ein wunderbar inszenierter, abwechslungsreicher Action-Platformer, der nicht nur Fans der Reihe abholt, sondern auch neue Spieler für sich gewinnen kann. Abwechslungsreiches Gameplay wird gepaart mit vielen abwechslungsreichen und toll inszenierten Gebieten, die zusätzlich durch einen Soundtrack im klassischen Metroid Stil begeistern. Die Orientierungslosigkeit sowie das Backtracking geht bei Neulingen zulasten eines flüssigen Spielverlaufs, doch das Entdecken von Teleportern, neuen Passagen sowie Samus allgemeiner Abhärtung helfen hierbei, den anfänglichen Frust zu überwinden.

Wer eine emotionale Geschichte samt Orchester-Inszenierung und freier Erstellung von Speicherpunkten in der Art von Ori and the Blind Forest (Testbericht), erwartet, der wird mit Metroid Dread und seiner Führungslosigkeit überfordert sein. Stattdessen verfolgt der Titel einen eher puristischen Ansatz, der jedoch besonders mit seinen vielfältigen Spielsequenzen, abwechslungsreichen Gebieten sowie schön designten Bosskämpfen ein Muss für alle Platformer-Fans ist.

Ich für meinen Teil bin froh, dass ich mit Metroid Dread meinen Einstieg in die Serie erhalten habe, und bin bereits gespannt darauf, wie Nintendo nach dem Abschluss der bis zu diesem Zeitpunkt erzählten Geschichte von Samus Aran mit dem Franchise fortfahren wird.

Der Test erscheint in unserer Themenwelt zur Nintendo Switch. Dort haben wir die neue Nintendo Switch OLED (Testbericht) ausprobiert und unsere Bestenliste zu den Top 10 Swtich-Spielen veröffentlicht.

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