Maze Alpha im Test: günstiges randloses China-Phone

Maze Alpha im Test: günstiges randloses China-Phone
Pro und Contra
  • Optik und Haptik
  • Preis
  • Performance und Display
  • Frontkamera
  • Gewicht
  • 4.0

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Auf dem Markt tummeln sich mittlerweile einige dem rahmenlosen Smartphone Xiaomi Mi Mix nachempfundene China-Phones. Das Maze Alpha ist ein solches Gerät und schon ab 160 Euro zu haben. Warum wir von dem Handy sehr angetan sind – auch wenn das mit dem „rahmenlos“ nicht ganz der Wahrheit entspricht –, erfahrt Ihr in unserem Test.

Das Maze Alpha ist ein sogenanntes bezel-less Smartphone, also ein Gerät ohne Ränder ums Display. So hundertprozentig entspricht das zwar nicht der Wahrheit, aber das Handy mit einem dem Xiaomi Mi Mix nachempfundenem Design ist durch die ungewohnte Optik ein Hingucker: Die Rahmen links, rechts und oben sind nämlich in der Tat sehr schmal, nur unten gibt es einen größeren Rand.

Mit Abmessungen von knapp 160 × 82 × 8 Millimeter und einem Gewicht von 225 Gramm ist das Gerät ein ganz schöner Klopper. Allerdings handelt es sich auch um ein Phablet mit 6 Zoll großem Display und fest verbautem 4000-mAh-Akku. Trotzdem liegt das Handy gut in der Hand und lässt sich sogar einhändig noch ganz brauchbar bedienen – zumindest, wenn man große Smartphones gewohnt ist.

Unterhalb des Displays sitzt ein Fingerabdruckscanner, rechts daneben findet die Frontcam ihren Platz. Ja, unterhalb des Displays. Auf der Rückseite links oben ist eine Dual-Kamera nebst Blitz angebracht, am oberen Rand ein Kopfhöreranschluss. Lautstärkewippe und Powerbutton befinden auf der rechten Seite des Telefons, beide mit gutem Druckpunkt und stabil in ihren Ausfräsungen sitzend. Ein Slot für zwei SIM- oder eine SIM- und eine microSD-Karte befindet sich links.

Das Maze Alpha hat unten einen USB-Typ-C-Anschluss zum Aufladen und zum Datenaustausch mit USB-2.0-Standard, rechts daneben ist der Lautsprecher untergebracht. Das Mikrofon dürfte sich hinter dem Fake-Lautsprechergitter links befinden. Eine Benachrichtigungs-LED besitzt das Phablet nicht. An verbauten Materialien gibt es neben einem Metallrahmen und Corning Gorilla Glass 4 zum Schutz des Displays eine Rückseite aus stabilem, hochglänzenden Kunststoff, den man auch für Glas halten könnte. Hier knarzt und knackt nichts, die Verarbeitung ist sehr gut und das große Smartphone hinterlässt einen wertigen Eindruck. Wer es nicht weiß, der würde nicht auf ein Handy tippen, das man schon ab 160 Euro bekommt.

Die Ausstattung des Maze Alpha kann sich in Anbetracht des Preises sehen lassen: Als Antrieb gibt es einen Octa-Core-Prozessor von Mediatek, den Helio P25 mit vier leistungsstarken (2,5 GHz) und vier sparsamen (1,4 GHz) Kernen. Der Arbeitsspeicher ist 4 GByte, der interne Speicher 64 GByte groß. Im mobilen Internet unterstützt das Smartphone LTE der Kategorie 6 inklusive Band 20, ins WLAN geht es nach 802.11 a, b, g, n und ac, also im 2,4-GHz- und 5-GHz-Band. Das 6 Zoll große Display löst 1920 × 1080 Pixel auf und hat ein sogenanntes 2.5D-Glas, das an den Seiten leicht abgerundet ist. Im Bereich Konnektivität gehört noch Bluetooth 4.1 und GPS zur Ausstattung.

Bei der Dual-Kamera auf der Rückseite handelt es sich um eine Kombination aus 13- und 5-Megapixel-Sensoren mit einer Blende von f/2.2, Autofokus, LED-Blitz und elektronischer Bildstabilisierung. Die höchste Auflösung bei Videos ist 1080p mit 30 Frames per second. Die Frontkamera löst 5 Megapixel auf und lichtet 84 Grad ab. Neben einem Schnellladegerät inklusive USB-Typ-C-Kabel gehört laut Hersteller noch ein Displayschutz aus gehärtetem Glas zum Lieferumfang. Bei unserem Testgerät waren sogar zwei solcher Schutzfolien dabei.

Das 6-Zoll-Display löst zwar „nur“ Full HD auf, von einzelnen Pixeln ist allerdings nichts zu sehen. Inhalte sind nicht nur ausreichend scharf, auch die Farbwiedergabe kann sich – im wahrsten Sinne des Wortes – sehen lassen. Das Panel reagiert präzise auf Eingaben und die Blickwinkelstabilität ist gut. Für unter 200 Euro bekommt der Käufer ein Handy mit einem für diese Preisklasse sehr guten Bildschirm.

Zu Anfang waren wir von der Qualität der Dual-Kamera enttäuscht. Innerhalb des Testzeitraums von knapp drei Wochen gab es allerdings insgesamt drei Bugfix-Updates vom Hersteller, die auch die Kameraqualität signifikant verbessert haben. Mittlerweile kann man von ansehnlichen Ergebnissen bei guten Lichtverhältnissen sprechen, für ein Mittelklasse-Gerät gehen die Fotos in Ordnung. Wenig verwunderlich tritt bei der Knipse mit f/2.2-Blende allerdings starkes Bildrauschen bei schlechteren Lichtverhältnissen auf. Auch die Videoqualität ist – gemessen am Preis – gar nicht schlecht, mit aktuellen High-End-Smartphones aber nicht vergleichbar.

Die Qualität der Frontkamera ist eigentlich zumindest zufriedenstellend, allerdings gibt es diesbezüglich Abzüge in der B-Note. Der Nutzer muss das Handy dabei auf den Kopf stellen, da die Frontcam unten angebracht ist. Das wäre ja noch zu verschmerzen, allerdings sind die Aufnahmen dann auch spiegelverkehrt.

Die Performance des Maze Alpha ist gut. Das System läuft flüssig und Multitasking mit vielen gleichzeitig geöffneten Apps stellt kein Problem dar. Der Octa-Core-Prozessor von Mediatek macht in Kombination mit dem 4 GByte großen Arbeitsspeicher einen guten Job. Der Nutzer kann auch grafisch anspruchsvolle Games spielen, Modern Combat 5 beispielsweise lief im Test ohne größere Einbrüche der Framerate. Im AnTuTu-Benchmark kommt das Maze Alpha auf ordentliche 58570 Punkte.

Der Fingerabdruckscanner des Smartphones ist mit knapp 2 Sekunden nicht der schnellste seiner Art, arbeitet aber zuverlässig – ob er nicht berechtigte Nutzer ebenso zuverlässig aussperrt, haben wir nicht getestet. Innerhalb der Systemeinstellungen gibt es diesbezüglich noch die Option, den Sensor auch als Home- und Zurück-Button (per kurzem oder langem Druck) zu nutzen. Leider gibt es nicht noch die Möglichkeit, ihn auch als Zugriff auf die gerade laufenden Anwendungen zu definieren, beispielsweise durch Doppelklick. Dann könnte man nämlich die On-Screen-Buttons komplett deaktivieren, was in den Systemeinstellungen möglich ist. Im normalen Betrieb kann der Nutzer dies jederzeit bei Bedarf über ein Icon links neben Home , Zurück und zuletzt genutzte Anwendungen erledigen.

Von einem 4000-mAh-Akku darf man eine ordentliche Ausdauer erwarten, und das liefert die Batterie auch. Wer es darauf anlegt, der bekommt den Akku über den Tag zwar auch geleert, muss sich dazu aber anstrengen. Bei reger Nutzung des Phablets musste es bei uns im Test erst nach 1,5 bis 2 Tagen wieder an die Steckdose.

Zwar läuft auf dem Maze Alpha nicht Android 7.1.1 oder gar schon Android 8, aber immerhin 7.0 mit dem derzeit aktuellsten Sicherheitspatch von Google vom 5. August 2017. Optisch hat der Hersteller keine größeren Veränderungen am System vorgenommen, innerhalb der Einstellungen finden sich jedoch einige Sonderfunktionen. Diese kennt manch einer sicherlich schon von anderen aktuellen China-Phones: Unter anderem lassen sich Apps durch das Zeichnen von Buchstaben aufs Display starten, Screenshots per mit drei Fingern übers Display wischen schießen oder die Lautstärke über mit zwei Fingern über den Bildschirm fahren ändern. Auch gibt es die mittlerweile recht verbreitete Möglichkeit, das Gerät per Doppeltipp aus dem Standby zu holen und einen One-handed-Mode, der den Bildschirminhalt zur besseren einhändigen Bedienung verkleinert.

Gutes Display, gute Performance, ordentliche Haupt-Kamera, gute Akkulaufzeit, großzügig bemessener Speicherplatz und ein weitgehend aktuelles Betriebssystem: Schon ab 160 Euro bei Bestellung in China bekommt der Käufer ein Mittelklasse-Phablet, das viel zu bieten hat und Spaß macht, mit Versand aus Deutschland kostet es derzeit etwa 20 Prozent mehr. Der Nutzer muss allerdings auf große Handys stehen und sollte kein Problem damit haben, dass das Maze Alpha recht schwer ist.

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